Selbstverständlich auch gegen Antisemitismus: Luisa Neubauer / dpa

Meistgelesene Artikel 2023: Januar - Luisa Neubauer hat nichts hinzuzufügen

Die deutsche Klima-Aktivistin Luisa Neubauer wird im Interview mit der „Jüdischen Allgemeinen“ zum Thema Antisemitismus bei Fridays for Future befragt – und redet sich um Kopf und Kragen. Dies war der meistgelesene „Cicero“-Artikel im Januar.

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Zum Jahresende blicken wir auf die Themen des Jahres 2023 zurück und rufen die Cicero-Artikel in Erinnerung, die am meisten Interesse fanden. Lesen Sie hier: den meistgelesenen Artikel im Januar.

Die Klima-Bewegung hat ein Problem mit Israel. Die Organisation „Fridays for Future International“ ist bereits mehrfach mit israelfeindlichen Tweets aufgefallen, in denen sie dem jüdischen Staat „Apartheid“ und „Neokolonialismus“ vorwarf und verlauten ließ: „Als internationale antikoloniale Bewegung für Klimagerechtigkeit sind wir solidarisch mit der palästinensischen Befreiung.“ Auch einige deutsche Ortsgruppen von „Fridays for Future“ machen sich mit anti-israelischen Positionen gemein. So sprach etwa auf der Bremer Klimademo im September ein Mitglied der Gruppe „Palästina spricht“, die der antisemitischen BDS-Bewegung (Boycott, Divestment, Sanctions) nahesteht, was Fridays for Future Bremen mit den folgenden Worten rechtfertigte: „Fridays for Future ist eine antikoloniale und internationale Bewegung. … Als Ortsgruppe schließen wir uns klar dem internationalen Konsens der Bewegung an, welcher ganz eindeutig auch Palästina in seine antikoloniale Solidarität mit einbezieht.“

Das deutsche Gesicht von Fridays for Future, Luisa Neubauer, Mitglied der Grünen, distanzierte sich zwar von solchen Positionen, aber welche Konsequenzen folgen aus dieser Distanzierung? Das wollte auch die Jüdische Allgemeine wissen und lud Neubauer zum Interview. Und wer erleben möchte, mit welchen nichtssagenden Phrasen und Floskeln sie um das Thema herumredet, sollte dieses Interview lesen. „Wir haben uns selbstverständlich auch dem Kampf gegen Antisemitismus verschrieben“, versichert Neubauer, die zum Interview extra eine jüdische Klima-Aktivistin (Anael Back) mitgebracht hat, um zu demonstrieren, dass einige ihrer besten Freund*Innen Ju(e)d*Innen sind.

Nicht der Job einer Jugendbewegung

Wie dieser „Kampf“ aussieht, erfährt man leider nicht. Auf die Frage des Interviewers, ob eine bloße verbale Distanzierung von antisemitischen Positionen ausreicht, antwortet Neubauer: „Mehr als uns von einer Aussage zu distanzieren, können wir im ersten Moment nicht. Das machen wir praktisch nie. Das war ein großer und deutlicher Schritt.“ Und Back sekundiert ihr: „Ich würde sagen, eine Distanzierung reicht. Danach geht es darum, den Worten Taten folgen zu lassen.“ Welche Taten? Back: „Jetzt sind wir daran, eine Workshop-Reihe anzubieten, mit der wir den Ortsgruppen die Möglichkeit geben, sich über Antisemitismus zu bilden, sodass wir Vorkommnisse von Antisemitismus in Zukunft minimieren oder sogar eliminieren können.“

Woraufhin Neubauer gleich wieder einschränkt: „An dieser Stelle müssen wir auch einmal feststellen, dass es nicht der Job einer Jugendbewegung sein sollte, diese Art der Bildungsarbeit zusätzlich selbst organisieren zu müssen.“ Den Job sollen gefälligst andere machen, denn: „Wir leben in einer strukturell antisemitischen Gesellschaft, in der alle gefragt sind, sich am Abbau dieser Form der Diskriminierung zu beteiligen.“

Den Begriff des „strukturellen Antisemitismus“ hatte der Soziologe Thomas Haury in die Debatte eingeführt. Er definierte die einschlägigen Strukturelemente in seinem Buch „Antisemitismus von links“ (2002) so: „Personifizierung gesellschaftlicher Prozesse mit daraus resultierender Verschwörungstheorie; Konstruktion identitärer Kollektive, Manichäismus, der die Welt strikt in Gut und Böse teilt und den Feind zum existentiell bedrohlichen, wesenhaft Bösen stilisiert, dessen Vernichtung das Heil der Welt bedeutet.“ Was den Manichäismus betrifft und die Stilisierung des „Klimasünders“ zum existentiell bedrohlichen Feind, kann sich die Klimabewegung an die eigene Nase fassen.

Inzwischen ist der Begriff des „strukturellen Antisemitismus“ selbst zur Floskel verkommen und wird vor allem von links gerne benutzt, um Debatten aus dem Weg zu gehen, die mit Antisemitismus nichts zu tun haben. So wird etwa die Frage, ob ein (nichtjüdischer) Milliardär wie Bill Gates womöglich einen ungebührlichen Einfluss auf globale Entscheidungen zur Gesundheitspolitik hat, gerne als strukturell antisemitisch abgetan, da dies ja eine „Personifizierung gesellschaftlicher Prozesse“ und zudem eine „Verschwörungstheorie“ sei – eine Kritik, die seltsamerweise nicht vorgebracht wird, wenn es um Elon Musk und seinen Einfluss via Twitter geht. Es gibt anscheinend schützenswerte und weniger schützenswerte Tech-Milliardäre.

Mit der Klimakrise gut ausgelastet

Doch zurück zu Luisa Neubauer. Indem sie den Begriff derart ausweitet, dass wir jetzt sogar in einer „strukturell antisemitischen Gesellschaft“ leben – was immer das heißen mag, im Unterschied zu einer Gesellschaft, in der es immer wieder zu ganz konkreten Fällen von Antisemitismus kommt –, drückt sie sich natürlich darum, über den Israelhass in den eigenen Reihen zu sprechen. Denn wo alles irgendwie strukturell antisemitisch ist, fällt der eigene gar nicht mehr so sehr aus dem Rahmen. Und eine solche Doppelbelastung wäre auch gar nicht zumutbar: „Das Thema ist natürlich total viel für eine Jugendbewegung wie unsere, die jeden Tag mit der Klimakrise beschäftigt und eigentlich damit auch gut ausgelastet ist“, beklagt sich Neubauer.

Und überhaupt, andere sind auch nicht besser: „Welche große internationale progressive Bewegung hat bisher damit einen Umgang gefunden, der für alle Beteiligten zufriedenstellend ist?“, fragt Neubauer rhetorisch. Und genau da hätte es spannend werden können. Warum denn hat jede „große internationale progressive Bewegung“ – von LGBTQ+ bis Black Lives Matter – genau dieses Problem; nämlich sich im Rahmen der Intersektionalität bedingungslos mit der palästinensischen Sache gemein machen zu müssen, Israel zum „kolonialistischen Apartheidstaat“ zu erklären und potentielle jüdische Sympathisanten damit abzuschrecken? Ein Umgang, wie Luisa Neubauer sich ihn wünscht, der „für alle Beteiligten zufriedenstellend“ ist – also für Juden wie für Antisemiten –, lässt sich da wohl kaum finden und sollte sich auch nicht finden lassen müssen.

Aber gut, dass man mal drüber geredet hat. Und geredet wird weiter. „Bei uns laufen derzeit Gespräche darüber, wie wir israelbezogenem Antisemitismus entgegenwirken können“, sagt Anael Back im Interview. Und Luisa Neubauer nickt: „Dem habe ich nichts hinzuzufügen.“ So sieht es wohl aus.

Das vollständige Interview lesen Sie hier.

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Wilfried Düring | Mi., 27. Dezember 2023 - 16:29

12 Monate später lebt Neubauer immer noch!
12 Monate später läuft sie immer noch frei herum! 12 Monate später wird sie immer noch in Talkshow eingeladen; in denen sie lügt und hetzt und in welchen - ausgerechnet sie - andere Leute des Antisemitismus bezichtigt!
12 Monate später 'beschränkt sich der Kontakt zur Arbeit', der nunmehr bereits in Jahre gekommenen 27-jährigen immer noch 'darauf, dass sie mal als Schüler oder Student ein Regal bei Aldi eingeräumt hat' (Klaus Ernst). Na gut, sie hat auch mal kurzzeitig auf einem Bio-Bauernhof in England und dann in Tansania rumgetrieben; behauptet jedenfalls Bolschewiki-Pedia.
Leute wie Neubauer, bezeichnet der langjährige Gewerkschafter und jetzige BSW-Politiker Klaus Ernst als 'politische Clowns'. Solange diesem System die Selbstreinigungskräfte fehlen, Typen wie Neubauer (von Beruf(ung) 'höhere Tochter') politisch und gesellschaftlich auszuschalten, ist man - leider - gezwungen aus NOTWEHR AfD zu wählen! Die AfD wird das durchziehen!

Warum sollte Neubauer nicht leben oder nicht frei rumlaufen? Weil Thunberg wirres antisemitisches Zeug von sich gibt?!
Die deutsche Sektion von FFF hat sich eindeutig distanziert, obgleich Way sich in seinem Artikel alle Mühe gibt, das anders zu framen.
Es entbehrt natürlich nicht einer gewissen Ironie, wenn Sie, Herr Düring, im Zusammenhang mit mangelnder praktischer Berufserfahrung ausgerechnet Klaus Ernst anführen, der nach abgeschlossenem Studium hauptamtlich als Gewerkschaftsfunktionär tätig war, seit fast 20 Jahren Berufspolitiker und inzwischen in einer (sich formierenden) Partei angekommen ist, in der mit Wagenknecht und Dagdelen Frauen tonangebend sind, die ebenfalls exakt null Berufserfahrung vorweisen können.
Aber hier geht es ja um Antisemitismus, nicht um Erwerbsbiographien. Daher schlage ich vor, Sie recherchieren mal ein wenig, was Wagenknecht anlässlich einer Holocaust-Gedenkveranstaltung (2010) im Bundestag NICHT getan hat, anstatt Neubauer etwas unterzujubeln.

Wilfried Düring | Do., 28. Dezember 2023 - 16:56

Antwort auf von Kai Hügle

Sie können hier gerne Vorschläge machen. Ich habe nichts dagegen.
Da Sie die Biografie des Herrn Ernst hier kritisieren -
es gibt da ein aktuelleres Beispiel:
Der Genosse MdB Erik von Malottki studierte von 2005- 2017, also 12*2-1 = sagenhafte 23 Semester Geschichts- und Politikwissenschaften an der Universität Greifswald. Nebenbei gehörte er zu den eifrigsten und in der Stadt verhaßten Abschaffern des Uni-Namens Ernst-Moritz Arndt. Ohne je einen Tag produktiv gearbeitet zu haben wurde der Dauerstudent 2018
Funktionär der GEW. Nach dreijährigem Zwischenparken gelang dem SPD-Jung-Kader Malottki 2021 der Sprung in den Bundestag.
Gegen solche Typen ist 'Porsche-Ernst' ein waschechter Arbeiter (Abschluß als Elektromechaniker)!
In einem haben Sie Recht:
Das Verhältnis des werdenden BSW zu Israel ist klärungsbedürftig!
Als Rechter, Schlechter und Diktatur-Sozialisierter kann ich den Findungsprozeß aber nur mit Interesse beobachten.
Dunkel-Deutsche wie ich, wären/sind ja eine 'Belastung'!

Günter Johannsen | Do., 28. Dezember 2023 - 19:41

Antwort auf von Kai Hügle

Weil es ihr Nachwuchs - ihr linXes Jungvolk ist, die sie zu bestimmten Zwecken und Zielen erzogen/gezüchtet/Instrumentalisiert haben! Es geht denen nach meiner Überzeugung allein um den Systemwechsel bzw. Rolle rückwärts in Richtung Realer Sotschalißmus. Revanchisten sind leicht zu erkennen an der Amerikafeindlichkeit, dem verdeckten Antisemitismus, der unduldsamen Rechthaberei und der Überzeugungssucht ... : wer nicht für uns ist, ist lebensunwertes Leben!

jede Wahl einer anderen Partei als der nicht mehr unterscheidbaren Einheitsparteien, dazu zähle ich auch die cdu, ist Notwehr. Sie könnten möglicherweise die Wagenknechtpartei wählen, die Freien Wähler oder sonstige Kleinstparteien, klar, alles Notwehr. Wenn ich aber zusätzlich noch das erreichen möchte, was mir vorschwebt, dann wähle ich nicht aus Notwehr, sondern mit Bedacht. Natürlich, die perfekte Partei wird und kann es nicht geben.

Sie haben in vollem Umfang Recht. Ich habe mich hinreißen lassen, weil ich an die unberechtigten und unverschämten Angriffe von FfF-Luisa auf Herrn Maaßen denken mußte. Inzwischen wissen wir, daß (nicht nur) FfF von den Metastasen des Antisemitismus und Antijudaismus unrettbar durchseucht ist (Dokumenta, Jusos, pro Pali-Demos in Börlin).
Selbstverständlich ist die AfD nur EINE Alternative (und nach dem schlimmen Europa-Wahl-Parteitag - Scheitern von Sylvia Limmer und Guido Reil - vielleicht nicht einmal die Beste)!
Ich fühle mich allen verbunden, die mit uns für Gewissens-, Presse- und Meinungsfreiheit, gegen woke Cancel-Culture , sowie gegen rechtlich fragwürdige Übergriffigkeiten des Staates (Impfpflicht, Heizungsgesetz, LNG in Naturschutzgebieten) und von ihm abhängiger Institutionen (ÖRR-Medien, NGO's, Unis) zusammenstehen.
Dazu gehören neben den Freien Wählern (besonders in Dresden und Sachsen), natürlich das entstehende BSW, die 'Bürger für Thüringen' und - Teile der CDU!

Günter Johannsen | Mi., 27. Dezember 2023 - 16:42

Wenn man nicht viel Klares im Kopf hat, sollte man aus Anstand lieber schweigen. Ansonsten wird es peinlich....
Die Regierung - der Staat - hat die Aufgabe, die steuerzahlende Bevölkerung zu schützen ...
Und selbstverständlich die Juden, die zu Deutschland gehören! Wenn die Ampel das nicht kann oder will, dann muss sie abdanken oder abgedankt werden! Die kriegstreibenden Islamisten und Hamas-Fans (Beifall der Palästinenser) führen unsere freiheitliche Demokratie und unsere Gesetze ad absurdum! "Friday for Future und "Letzte Generation" (Linksextremisten!) dürfen offen Judenfeindliche Hetze betreiben, weil sie von Grünen geschützt werden. Und Neubauer macht da mit, wie man sieht und hört!
Werte Luisa Neubauer, wie wär´s, wenn Sie als Reemstma-Enkelin statt kluger Worte Ihr Millionen-Erbe den Rentnern unseres Landes spenden würden, damit die ihre Strom- bzw. Gasrechnung bezahlen können? Das wäre mal wirklich eine gute Tat, statt kluges Geschwätz, was niemandem hilft.

Henri Lassalle | Mi., 27. Dezember 2023 - 17:08

Blasen, in Idealvorstellungen - sie haben (noch) keine Ahnung von den schroffen Wirklichkeiten. Dazu kommt noch moralische Grundfragen, die bereits in der Schule gelehrt werden, nach dem Motto: Die geschichte der USA (bezüglich amerikanischer Schüler) reduziert sich auf die einstigen Sklaven, deren Leiden und Befreiung. In Europa, und insbesondere in D und F, steht die Kolonialzeit im Spotlight. Das heisst, es gibt so etwas wie einen Opferkult, in dem jetzt die Palöstineser einbezogen sind.
Man vergisst jedoch das Wesentliche: Der Hamas sind die Paästinenser so gut wie egal, es geht hier um absolute, gewalt-und mordbereite Machtausübrung einer sektenähnlichen Terrororganisation.

Wenn reiche Kids wie Neubauer, die aufgrund der angehäuften Millionen ihrer Eltern und Verwandten niemals etwas leisten müssten, sich plötzlich berufen fühlen die Welt zu retten, finde ich ist daran grundsätzlich etwas faul.
Wenn die ganze Welt per Flugzeug abgekratzt wird um wirre Botschaften unter den Völkern der Erde zu verbreiten, andere schwer arbeitende Bürger jedoch nicht mal fliegen dürfen um beispielsweise Urlaub auf Mallorca zu machen, dann ist was faul im Staat und die Welt aus den Fugen.
Neubauer hat für sich und ihre Langeweile das perfekte Geschäftsmodell entwickelt.
Nepper, Schlepper, Bauernfänger. Hip sein, während Millionen andere schuften um die Welt am laufen zu halten.

... ihr gegenwärtiger Lebensgefährte fette Honorare aus unser aller Zwangsabgabe für den ÖRR für sich abzweigen kann, obwohl sie also mit größter Wahrscheinlichkeit eine der markttypischen karriergeilen Jungfunktionäre zu sein scheint, kann man nicht ganz ausschließen, dass die noch junge, naive Frau Neubauer noch selbst an den Unsinn glaubt, den sie von sich gibt.
Insofern genießt sie immer noch das Vorrecht der Jugend, sich irren zu dürfen. Schlimm sind die zynischen Erwachsenen, die sie in den Medien (a la Greta) zur medialen Leitfigur hochstilisieren wollen. Dabei ist sie doch nur eine unerfahrene Göhre wie viele andere auch.

Lasst Frau Neubauer doch erst einmal in Ruhe erwachsen werden. Es wäre ihr zu wünschen, dass vielleicht doch noch etwas vernünftiges aus ihr wird.

braucht sie schon, denn sie lebte in Kindheit und Jugend in einer Blase: wurde wohl mit SUV zur Privatschule gefahren und und und ....
Um die nackte Wirklichkeit zu realisieren, braucht sie schon einige Anstöße? Aber ob es bei ihr nicht schon zu spät ist ... ?
Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Aber den Ball flach halten sollte sie aus Anstand schon, oder?

... bin weder jung, noch "in einer Blase lebend", aber was "die Situation" im Nahen Osten angeht, scheint mir jetzt auch im Cicero eine Mainstreammeinung zu dominieren. Zumindest finde ich die Forist:innen-Kommentare auffällig homogen.
Wie wäre es aber, z.B. nur mal in Erwägung! zu ziehen, dass nach Jahrzehnten des nicht nur Sich-0,nix-Bewegens "für die Rechte der Palästinenser" in vor 1947 hauptsächlich "ihrem Land", sondern vor allem wegen der (trotz x gegenteiliger UN-Beschlüsse) stets weiteren Besiedlung der Westbank mit mittlerweile 700.000 Israelis dann so ein - isoliert gesehen absolut abscheulicher - Gewaltakt wie der von Hamas gewählt wird, noch dazu gegen unschuldige, aber eben grenznah "erreichbare" Israelis?
Wurde nicht genau SO die GANZE, jahrzehntelang von ALLEN verdrängte Ungerechtigkeit mit dieser Gewaltexplosion in den Fokus der Weltöffentlichkeit katapultiert?
Und offenbar sehen das viele Menschen in vielen Ländern nicht so einseitig wie "wir" mit unserer Staatsräson.

... warum die "Palästinenser" kein Land haben? Hätten die arabischen Bewohner der fraglichen Region (erst seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit dem politischen Kampfbegriff "Palästinenser" bezeichnet) nur EIN MAL die Gelegenheit ergriffen statt zu JEDEM Angebot zur Staatsgründung eines arabischen Staates in Palästina in den letzten ca. 100 Jahren konsequent NEIN zu sagen auch mal irgendwann JA gesagt, dann könnte man heute von einem "Palästinenser"-Staat sprechen. Haben sie aber nicht. Sondern immer nur NEIN. Und der Gelegenheiten zur arabischen Staatsgründung waren viele: 20er: Sykes-Picot / 30er: Peel-Kommission / 1947: UN-Teilungsplan / Oslo I und II / Camp David / Olmerts Angebote Land für Frieden... so im Mittel alle 15 Jahre eine verpasste Gelegenheit nach der anderen. Und nicht vergessen, die DREI NEINS von Khathoum - immer nur NEIN. Das ist keine Verhandlungsposition sondern Schwachsinn. Das ist die traurige - GANZE - Realität.
(FORTSETZUNG FOLGT)

1.200 massakrierte Israelis an einem Tag. Was genau wollten Sie nochmal ausdrücken? Dass Sie das, allerdings nur isoliert gesehen, pflichtschuldigst per Lippenbekenntnis verurteilen, bedeutet nichts. Olympische Spiele 1972? Nein, Herr Keller, Sie leben tatsächlich nicht in einer Blase, aber eben auch nicht in der Realität. Für was ich Sie halte, können Sie sich selbst denken.

Wolfgang Z. Keller | Do., 28. Dezember 2023 - 15:10

Antwort auf von Armin Latell

... wenn Sie mir nicht abnehmen, dass ich das Hamas-Massaker genau so empfinde und benenne, wie ich´s geschrieben habe, kann ich Ihnen auch nicht helfen. Und wofür Sie mich halten, ist Ihnen doch völlig unbenommen. Ich wollte eine Sichtweise darstellen, die die der Hamas sein oder gewesen sein könnte, und nicht verengt denkenden Leuten muss doch eigentlich auch auffallen, dass sich viele Länder/Regierungen auf der Welt und auch viele Menschen in diesen Ländern NICHT über dieses Massaker freuen wie ebenfalls verbohrte, sondern fordern, dass hier endlich einmal eine Lösung gefunden wird.
Für die Nein-sagen-Beispiele von Herrn Fischer bedanke ich mich und werde ihnen nachgehen. Mit UNO und UNESCO isses allerdings so eine Sache: wenn sich manche Resolutionen seit Jahrzehnten gegen die unausgesetzte Siedlungspolitik richten, weil sie so völkerrechtswidrig ist wie wohl auch die Behandlung der Uiguren durch China oder Putins Krieg, isses doch okay, oder nicht? Was hat das mit %-Zahlen zu tun?

"Mainstreammeinung ... Forist:innen-Kommentare auffällig homogen"
Höre ich da abfällige "Kritik"? Ich denke aber, die Homogenität findet man heute in den Unis und gewissen Schulen immer häufiger: linX muss die Gesinnung sein, sonst Nazi! Wie ist es mit Ihnen, Herr:in Keller? Akzeptieren sie Meinungen, die anders sind, als die von Ihnen gewollte?
Selbstprüfung ist heute wohl sehr not-wendig, denn einen Menschen mit eigener Meinung als Nazi zu identifizieren bzw. zu diffamieren, ist von großem Übel ... keinen Deut besser als die tatsächliche NAZI- Ideologie!

Stefan Jarzombek | Mi., 27. Dezember 2023 - 17:41

Hier ein Auszug aus einem Text der Gruppe "Fittenbude".
-Wir wolln die Freiheit der Welt und
Straßen aus Zucker
Schneien solls Geld und
Ab und zu Futter
Für Kanonen aus Plastik
Auf Panzern aus Watte
In 1000 Jahren sind wir Klassik
Selbst wenn wirs maßlos verkacken
Ziehn wir unser Ding durch
Nur Spass muss es machen
Ihr habt recht ja wir sind durch
Und partiell auch Spacken
Doch uns anpassen das klappt nicht,
Wir werdens auch nicht versuchen
Man kann uns nicht verkaufen nur laufend verfluchen-
Sehr schön oder mit den Worten von Clueso: "Ich muß eben mal die Welt retten" .
Alles verschwendete Jugend Statements die zu nichts führen und auch nichts bringen.
Lieber Klimakleber als bei Lidl an der Kasse.
So wird das nix und alles nur noch schlimmer.
Warum auf dem Bau schuften, wenn man sich sein Leben besser als Nachfolger von Neymar Jr. vorstellt. Man muß nur warten, lange genug und erstmal nix machen. Ja, ja. Zum Glück gibt's Bürgergeld! ✌️ 😉

Wolfram Fischer | Do., 28. Dezember 2023 - 08:08

Gut daß ein Mitforist die UNO anspricht mit ihren Resolutionen gegen Israel (direkt antworten geht nicht).
Das ist die Institution, in der die Despoten weltweit über Israel, die einzige Demokratie, den einzigen Rechtsstaat im Nahen Osten, regelmäßig zu Gericht sitzen und den Stab über Israel brechen dürfen, während sie selbst sich gegenseitig protegieren können.
Die Resolutionen der letzten Jahre zum Verinnerlichen:
UNO:
2021: Welt 20, DAVON 14 Israel ca. 70%
2020: Welt 23, DAVON 17 Israel ca. 70%
UNESCO:
2009-2014: Welt 47, DAVON Israel 46
Ob 70%, ob 98% gegen Israel wie in den Bsp. oben - so und so ähnlich geht das seit Jahrzehnten obsessiv immer und immer nur gegen Israel.
Um die Zahlen noch besser einzuordnen: Israel repräsentiert 0,5% der Länder, 0,2% der Menschen weltweit.
Das hat doch für jeden klaren Kopf mit den Realitäten dieser Erde nichts zu tun.
Das ist kein Völkerrecht, das sind geradezu groteske Doppelstandards und damit (Völkerrechts-) Willkürjustiz gegen Israel.

Dr. Armin Schmid | Do., 28. Dezember 2023 - 12:00

Wofür ich Frl. Neubauer unendlich dankbar bin, ist ein Interview, in dem sie für sich ausgeschlossen hat, sich unter den heutigen Verhältnissen fortpflanzen zu wollen. Sie hat zwar aus ihrer privaten Entscheidung keinen kategorischen Imperativ gemacht, diese aber immerhin zur Nachahmung empfohlen. Wir alle wissen ja: das Schlimmste, was man diesem Planeten antun kann, sind Menschen. Da ist es natürlich richtig, sich nicht auf die kleinen Schreihälse zu beschränken, sondern mit den ausgewachsenen Exemplaren weiterzumachen, noch besser: mit schwangeren Frauen, idealerweise mit Jüdinnen, das kam in der Geschichte schon immer gut an. Gerade auch bei widrigen Wetterbedingungen, Missernten galten Pogrome, Hexenverbrennungen usw. als probates Mittel zur Wiedererlangung der Kontrolle über das Klima. Also bitte nicht so streng mit FFF ins Gericht gehen, denn eines ist ja wohl unbestritten: Wenn alle Ju(e)d*Innen ausgerottet sind, gibt es auch keinen Antisemitismus mehr, nur noch Antihominismus.

Kurt Janecek | Do., 28. Dezember 2023 - 17:48

Jemand wegen seiner Religion angreifen ist nicht zu akzeptieren!

Es muss aber gestattet sein, wenn unter religiöser "Flacke" unrecht geschieht, Kritik üben zu dürfen.

Auch müssen Staaten, die unter scheinbar besonderem Schutz anderer Staaten stehen, kritisiert werden dürfen, wenn sie die Spielregeln der Menschenrechte massiv missachten.
Besonders dann wenn, unter dem Schutzmantel von Religion, schwerste Verbrechen begangen werden.

Das gilt für ALLE Religionen und religiös geführte Staaten die direkt oder nur scheinbar religiös dominiert sind.