Bürgerliche Altbauwohnungen in der Kölner Südstadt / picture alliance

CDU-Grundsatzprogramm - Wohlstand für alle – auf Kosten von Familienunternehmen

Die CDU arbeitet an einem neuen Grundsatzprogramm. Von der Kommission „Wohlstand“ ist jetzt der Entwurf ihres Beitrags bekanntgeworden. Er knüpft an den Erfolgsschlager der Partei Ludwig Erhards an, „Wohlstand für alle“. Die 18 Seiten lesen sich aber auch wie eine Mängelliste der Ära Merkel.

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

So erreichen Sie Hugo Müller-Vogg:

Wohlstand für alle und Soziale Marktwirtschaft sollen Ziel und Mittel künftiger CDU-Politik sein. Wobei auffällt, dass die Kommission mehr von Wohlstand als von Wirtschaft spricht und Soziale Marktwirtschaft mit großem „S“ schreibt. Anfang der 2000er-Jahre hätte der heutige Parteivorsitzende Friedrich Merz beides wohl kritisiert.

„Ohne Wachstum kann es keinen Wohlstand geben“, heißt es in dem Papier, das unter Vorsitz von Jens Spahn, stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion, und der baden-württembergischen Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut erarbeitet wurde. Wobei Wohlstand keineswegs nur materiell zu verstehen ist: „Wohlstand bedeutet mehr als Besitz und Einkommen. Wohlstand gibt dem Einzelnen wirtschaftliche Sicherheit und Stabilität, ermöglicht Eigentum und Vermögen und sichert Teilhabe an Umwelt, Heimat und Gemeinschaft.“

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Ingo Frank | Mi., 19. April 2023 - 09:06

geschrieben ist.
Wenn ich schon die diese mehr als dämlichen Worthülsen „Wohlstand für alle“ lese, sträuben sich mir meine Nackenhaare. Was heißt Wohlstand? und wer sind Alle? Einer sieht Wohlstand 10 T € ein anderer bei 1 Million
Einer will Wohlstand erarbeiten mit 12 Std. Arbeitszeit + 6 Tage Arbeitswoche, ein anderer mit 4 Tage Woche und „mehr Freizeit“
Wohlstand für alle ist genau so ein Blödsinn wie Abitur (Bildung) für alle. Das würde nur funktionieren, wenn alle Menschen geklont wären und damit gleich. Das haben schon die Kommunisten nicht begriffen ….. o.k. da die CDU sich auch mit dem Sauerländer in die Links Grüne Ecke under dem Mantra der „Modernisierung“ verkrochen hat, und damit dem „Zeitgeist“ folgend, wird das nix mit der Neuausrichtung.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Christoph Kuhlmann | Mi., 19. April 2023 - 09:45

Mir ist daran die aufgestoßen, dass die Stundung der Erbschaftssteuer für Familienbetriebe stark von der Inflation abhängt. Die 10 % Erbschaftssteuer sind nach 10 Jahren Stundung momentan nicht mal die Hälfte wert. Wieso eigentlich Spitzensteuersätze für Unternehmen 25 % und für Aktiengewinne 30 % und für private Einkommen ein Spitzensteuersatz für 42 % ? Die unteren Lohngruppen zahlen oft 80 % und mehr für Sozialversicherung, indirekte und direkte Steuern und andere Zwangsabgaben.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 19. April 2023 - 10:08

Wie lange wollen die noch ein Programm erarbeiten? Egal was die da hineinschreiben. Die wollen nicht mit Merkel abrechnen, die wollen die Partei nicht wieder in die nach rechts rücken, die wollen weiterhin mit den GRÜNEN ins Bett, die wollen keine Selbstkritik, die wollen nur eines. Macht, Posten und weiter so. Ob da irgendwo versteckt etwas steht, was sich gut anhört ist mir egal. Die machen es sowieso nicht. Denn wer mit GRÜNEN regieren will wird nichts mehr von dem durchsetzen, was eine Koalition gefährden wird. Die Merkelisten werden alles daran setzen, jede Idee, jede Kritik, die nur annähernd nach AFD klingen könnte oder "jemand verletzen könnte" zu vermeiden. Merkels Kokon ist dicht gewebt, der konservative Teil - die Werte UNION- kann ihn nicht durchstoßen und einen bürgerlich-konservativen Schmetterlinge gebären. Nein die sind dabei im Kokon zu versteinern. Der Spahn soll es richten. Der Corona Spahn dem alle verzeihen sollten. Die UNION hat fertig und Merz ist der Totengräber

Sie beide schreiben mir immer so unmittelbar aus der Seele, daß sich ein Kommentar von mir dann meist erübrigt. Ich danke Ihnen dafür.

Es ist längst alles gesagt.

Ihr letzter Satz, Herr Konrad, enthält eine gute Zusammenfassung:
"Die UNION hat fertig und Merz ist der Totengräber."

Ihre Schlußbemerkung ist auch zutreffend, Herr Will:
"Es sei so, wenn der Wähler das so möchte."

In einer DEMOKRATIE kommt es eben entscheidend auf die Bildung, die Klugheit und das Verantwortungsbewußtsein der Bürger an. Wo die Voraussetzungen nicht gegeben sind, ist diese Regierungsform viel schädlicher als etwa eine absolute Monarchie mit einem weisen König.

sitzen nur noch ein paar CDU-Sonderlinge und Parteilose, die mit der rechtsextremen AfD zusammenarbeiten wollen.

Manche sind nicht mal Unions-Mitglieder (Maaßen oder Otte), organisatorisch ist dieser Zusammenschluss von Rechtsauslegern nicht mit der CDU verbunden.

Merz & Co sind also gut beraten, nicht auf den irrelevanten Trupp zu hören.

Urban Will | Mi., 19. April 2023 - 10:11

Merkels seit Jahren den Wohlstand dieses Landes vernichtete, jetzt mit dieser Phrase „Wohlstand für alle“ daher kommt.
Mit den Grünen, deren Wohlstandvernichtungsprogramm gerade erst Fahrt aufnimmt gehen sie ins Bett und hoffen wohl, dass der Schlafmützen - Michel nichts merkt. In der Tat, noch merkt er größtenteils nichts oder tut zumindest so.
Merz ist eine Karikatur seiner selbst aus der Zeit, wo er noch Profil und Schneid hatte. Seiner Zeit als Gegner Merkels. Eine lächerliche, tragikomische Figur, der aus mir unerklärlichen Gründen noch immer das Mantra eines Machers und Wirtschaftsfachmannes trägt.
Der Höhepunkt seines Verfalls wird sein, wenn er sich von den Grünen zum Kanzler machen und dann als „Dankeschön“ die „Deutschland verrecke“ - Politik dieser Sekte mit tragen und gestalten wird.
Aber gut, es sei so, wenn der Wähler das so möchte.

Gabriele Bondzio | Mi., 19. April 2023 - 11:01

Der Grundgedanke : " Wohlstand gibt dem Einzelnen wirtschaftliche Sicherheit und Stabilität, ermöglicht Eigentum und Vermögen und sichert Teilhabe an Umwelt, Heimat und Gemeinschaft.“...

Der Gedanke, ...ist ja so schlecht nicht. Den bisher war gültig, dass auch der Mittelstand ein paar mehr Mittel hatte, weil er sich besonders ins Zeug legte.

Kenne das aus der Zeit der Selbständigkeit, mein verstorbener Mann und ich haben beizeiten früh mit der Arbeit angefangen, abend ist es oft spät geworden...
Quasi ein 12 bis 18h Arbeitstag, spärliche Freizeit und kaum Urlaub über Jahre.

Reichtümer haben wir nicht angehäuft, es ging uns ein wenig besser als dem Durschnittsbürger, der immer noch seiner Arbeit (pünktlich und gewissenhaft) nachging.

Habe es ehrlich nie verstanden, dass es (auch junge) Menschen gab, die mit Hartz 4 den Tag vor sich hingammelten.
Arbeit ist ja auch Quelle der Freude und des Stolzes...etwas aus sich gemacht zu haben.

Wunderbar und nachvollziehbar ist Ihr Kommentar liebe Frau Bondizo.
Ein Kommentar aus dem Leben. Mir ging es ähnlich. Außerdem war ich
Alleinstehend mit einem, später erfolgreichen, Sohn. Es wa eben so.
Ja, Stolz und Verantwortung mit Freude, eine wunderbare Kombination.
Freue mich auf Ihre weiteren Kommentare, die mich Ihnen näherbringen.
Einen schönen Mittwoch
MfG

hermann klein | Mi., 19. April 2023 - 11:32

Von der der Partei Ludwig Erhardts ist die Union heute Meilenweit entfernt.
Ludwig Erhardt der Erfinder der "Sozialen-Marktwirtschaft" hatte schon vor 70 Jahren angesichts eines aufgeblähten Sozialstaats gewarnt.
Erhardt wollte Marktwirtschaften und Erarbeiten und Wachstum und anschließend bei Bedürftigkeit verteilen.
Ich erinnere mich noch an einer Äußerung Erhardts: „ zu sozial ist unsozial“.
Angesichts der Warnungen von Erhardt: u. a. „Maßhalten“ und hinterher von Karl Schiller: „Genossen lasst die Tassen im Schrank“ (oder das vom Bundeskanzler Helmut Schmidt in Auftrag gegebene sogenannte Lambsdorf-Papier) würden heute Parteiausschluss-Verfahren eingeleitet.
Solides Wachstum kann man nur erreichen, wenn man sich auf die Thesen von Ludwig Ehrhard von der sozialen Marktwirtschaft zurück besinnt und nicht der grünen Kommando-Wirtschaft hinterher läuft.
Die Union juckt die perverse grüne Narretei kaum. Auch unter Merz passt weiterhin kein Blatt Papier zwischen Grün u. Schwarz.

Ein Armutszeugnis für Merz. Das beweist sein CDU-Grundsatzprogramm. Die Annäherung an Grün funktioniert. Eine erbärmliche Opposition, ohne Stall-geruch der CDU. Ein Vorschlag Merz´stieß auf viel Zustimmung bei der SPD. Das reichte mir. Merkel die Unverwüstliche läßt grüßen.

Für mich gibt es viel Ungereimheiten. Natürlich sollte "Wohlstand" für alle beginnen. Dieser beginnt im Elternhaus mit anschließender Berufstätigkeit und teilweiser Unterstützung durch den Staat. Ganz im Sinn Erhards. Aber 10.000 Euro ab Geburt? Ein Zuckerbonbon für die Ausländer. Die Tür mach hoch wir kommen!
Deren hohe Fertilitätsrate wurde von Experten in Amerika erforscht mit dem Ergebnis, daß deren Gene unverändert stark von Generation zu Generation vererbt werden.

Nicht unbedingt passend zu Müller Voggs Artikel, dennoch interessant. Die Medien schreiben heute: "Nach dem endgültigen Aus der AKW´streicht Habeck die Atomkraft aus dem Energieforschungsprogramm. Die Forscher sind fassungslos! Auch Merz? Was nun

Albert Josef Schultheis | Mi., 19. April 2023 - 13:47

16 endlose, graue Jahre lang hat die CDU - mit aktiver Unterstützung der "Sozial-"Demokraten - daran hart und alternativlos gearbeitet, den Wohlstand für alle Deutschen abzubauen und die Bildung neuen Wohlstands zu verhindern. Jetzt sich aufzuspielen, als sei man selber der Garant für den Aufbau neuen Wohlstands, ist wie wenn man dem arbeitenden Teil der Bevölkerung auch noch obendrein ins Gesicht spuckte! Nein, nicht mit diesen Verrätern und Opportunisten. Wenn die CDU überhaupt noch einmal politisch ernstgenommen werden will, sollte sie sich erst einmal klar und deutlich von ihrer toxischen Vergangenheit distanzieren. Das wäre derzeit möglich, indem man den Opportunisten Merzel chasst und den Vorsitzenden der Werteunion, Dr. Maaßen, auf's Schild hebt. Aber dazu ist die gesamte CDU-Basis und -Überbau zu verfault.