Der neue Berliner Finanzsenator Stefan Evers kommt ursprünglich aus Paderborn / Maurice Weiss

Berliner Finanzsenator Stefan Evers - Der Lockvogel der Macht

Stefan Evers ist der neue Berliner Finanzsenator. Als CDU-Generalsekretär hat er den Koalitionsvertrag von CDU und SPD in Berlin mitverhandelt. An seinem Geschick hängt nun der Erfolg der neuen Hauptstadtkoalition.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Sein Geheimnis sind die goldenen Kugeln. Er hat sie selbst besorgt, ordnet sie akkurat auf dem Tisch zum Quadrat, sodass man fast nicht zugreifen möchte. Und so entfalten sie ihre Wirkung. Für Stefan Evers ist es so was wie psychologische Kriegsführung. Den schlechten Bürokeksen hat er den Kampf angesagt. Und wenn seine Gesprächspartner erst mal mit Ferrero Rocher versorgt sind, lässt sich viel geschmeidiger über jedes Problem sprechen. 

Stefan Evers ist Berlins neuer Finanzsenator, doch noch wichtiger ist: Er hat als CDU-Generalsekretär den Koalitionsvertrag von CDU und SPD in Berlin mitverhandelt. Vielleicht ist verhandeln nicht das richtige Wort, er hat die gegensätzlichen Partner in das neue Bündnis hineingezogen, er hat die Fährte gelegt. Mit Schokokugeln, aber auch noch mit mehr. Es ist eine eigentümliche Mischung aus vermuteter Harmlosigkeit und tatsächlicher Expertise, die Stefan Evers umgibt und ihn zu einer der zentralen Figuren der Berliner Politik gemacht hat. 

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Walter Bühler | Di., 13. Juni 2023 - 18:36

... das ist nur schwer festzustellen.

Ich vermute einfach mal, dass die primäre Loyalität von Herrn Evers seinen (queeren?) Freunden in der LGBTQIA-Szene gilt und erst dann irgendwelchen Resten und Fragmenten "christdemokratischer" Einstellungen. Das Wohl des Landes Berlin dürfte jedenfalls - wie bei den meisten Parteipolitikern - wohl erst ganz am Ende der Prioritätenliste auftauchen, auch wenn Herr Evers (wie alle Funktionäre aus den LGBTQIA-Netzwerken) öffentlich natürlich das Gegenteil behauptet.

Giffey und Wegner haben jedenfalls zu Beginn der neuen Koalition zuallererst den privilegierten politischen Status quo der LGBTQIA-Szene in Berlin ohne Einschränkung garantiert.

Natürlich kann ich mich irren, aber die Erfahrungen mit Berliner Politik sind leider ziemlich eindeutig.

Nun, wie auch immer - wir werden sie an ihren Früchten erkennen.

Im Übrigen: In Berlin tauchen Kreuze aller Art an vielen Stellen auch, auch bei absoluten Atheisten. Das besagt einfach nichts mehr.