Eine junge Frau in einem Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Samos / dpa

Dilemma der Asylpolitik - Das Herz ist weit, doch die Mittel sind begrenzt

Bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts durchzieht die Asylpolitik ein tiefgreifendes Dilemma: Flüchtlinge haben in demokratischen Rechtsstaaten ein Recht auf Asyl, doch kann es auch zu einer existenziellen Bedrohung für das soziale und politische Zusammenleben der Aufnahmeländer werden.

Thomas Mayer

Autoreninfo

Thomas Mayer ist Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute mit Sitz in Köln. Zuvor war er Chefvolkswirt der Deutsche Bank Gruppe und Leiter von Deutsche Bank Research. Davor bekleidete er verschiedene Funktionen bei Goldman Sachs, Salomon Brothers und – bevor er in die Privatwirtschaft wechselte – beim Internationalen Währungsfonds in Washington und Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Thomas Mayer promovierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und hält (seit 2003) die CFA Charter des CFA Institute. Seit 2015 ist er Honorarprofessor an der Universität Witten-Herdecke. Seine jüngsten Buchveröffentlichungen sind „Die Vermessung des Unbekannten“ (2021) und „Das Inflationsgespenst“ (2022).

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In einer Rede zum Festakt der Interkulturellen Woche am 27. September 2015 brachte der damalige Bundespräsident Joachim Gauck das Dilemma der Asylpolitik auf den Punkt: „Unser Herz ist weit, doch unsere Mittel sind endlich.“ Er könnte diese Rede heute wieder halten, und sie hätte auch zu den Problemen vor einem Jahrhundert gepasst. Damals stieß das Dilemma eine Entwicklung an, die in den Abgrund führte. Wie wohl kaum ein anderer hat Hannah Arendt die Gründe dafür analysiert. Auch wenn heute viele Umstände anders sind, sollten wir aus ihrer Analyse lernen.

Das Paradoxon der Menschenrechte

Laut Arendt haben Aufklärung und Säkularisierung der Schaffung von „universellen Menschenrechten“ den Weg bereitet. War davor Gott oder der Lauf der Geschichte als Quelle der Rechte betrachtet worden, so kamen sie nun in Menschenhand. Da man ihrer nicht mehr sicher sein konnte, mussten sie von den Menschen selbst bewahrt werden. Menschenrechte wurden zu Rechten von und für Menschen, die immer und überall gelten sollten. Doch die von konkreten Gesellschaftsordnungen abstrahierende Idee war nicht umsetzbar.

Traditionelle Stammesgesellschaften oder Despotien waren mit der Idee der Menschrechte inkompatibel. Dazu brauchte es demokratisch legitimierte Rechtsstaatlichkeit, wie sie nur im modernen Nationalstaat existierte. Es entstand ein Paradoxon: Wo Menschenrechte dringend nötig waren – in den Stammesgesellschaften oder Despotien – konnten sie nicht durchgesetzt werden, und wo sie durchgesetzt werden konnten – im Rechtsstaat – waren sie nicht nötig.

Die Idee war nach Arendt folglich nur haltbar, wenn man annahm, dass sich alle Gesellschaftsordnungen zum demokratisch legitimierten Rechtsstaat entwickeln würden. Solange der universelle Rechtsstaat nicht erreicht war, bestand aber die Gefahr, dass Menschen ihrer Menschenrechte beraubt wurden, wenn sie ihre Zugehörigkeit zu ihrem Nationalstaat verloren, der ihnen diese Rechte garantiert hatte.

Chaos nach dem Ersten Weltkrieg

Der erste Weltkrieg stellte die europäische Ordnung der Nationalstaaten auf den Kopf. Die Inflation zerstörte die untere Mittelschicht, während der Kollaps der österreich-ungarischen Doppelmonarchie und des zaristischen Russlands zusammen mit den Grenzverschiebungen zwischen Ländern der Sieger und Besiegten nationale Minderheiten und staatenlose Menschen schuf. Diese Gruppen hatten den Schutz ihres Nationalstaats verloren und genossen allenfalls Minderheitsrechte oder waren ohne rechtlichen Schutz.

Arendt sieht in der Aberkennung der nationalen Zugehörigkeit ein machtvolles Instrument totalitärer Politik. Damit konnten gewissenlose Politiker Minderheiten die Wertestandards der Mehrheit aufzwingen und bestimmte Minderheiten, wie die Juden, zum Abschaum der Menschheit erklären. Weder Minderheitenverträge noch der Völkerbund halfen. „Der Begriff ‚Menschenrechte‘ selbst wurde für alle Beteiligten - Opfer, Verfolger und Zuschauer gleichermaßen - zum Beweis für hoffnungslosen Idealismus oder schwachsinnige Heuchelei“ (Arendt, S. 352).

 

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Die Flucht von Minderheiten und Staatenlosen vor Unterdrückung brachte die letzte Bastion der Menschenrechte, das Recht auf Asyl, zum Einsturz. Obwohl sie die Verbindung zu ihrem Herkunftsland verloren hatten, zeigten die Zuwanderer oft wenig Interesse an der Integration in die Gesellschaft des Aufnahmelands und wurden von der verarmten heimischen Mittelschicht als Belastung oder sogar Bedrohung empfunden.

Die Rückführung in die Herkunftsländer war schwierig, weil diese die Rücknahme ihrer früheren Staatsangehörigen verweigerten. Die Folge davon war, dass die Flüchtlinge zum Teil illegal zurückgeschleust wurden. Um Rückführungen zu vermeiden, erklärte sich eine zunehmende Zahl als „staatenlos“, auch wenn damit weitgehende Rechtslosigkeit einherging. „Alle Diskussionen über Flüchtlingsprobleme drehten sich um diese eine Frage: Wie kann der Flüchtling wieder abschiebbar gemacht werden?“ (Arendt, S. 371). Wo alle Lösungen vergeblich erschienen, wurden Flüchtlinge in Lagern interniert.

Aufstieg des Polizeistaats

Der staatenlose Mensch hatte meist kein Aufenthaltsrecht und keine Arbeitserlaubnis und war daher zum latenten Rechtsbruch verurteilt. Aber mit dem offenen Rechtsbruch, mit kriminellen Taten, erlangte er wieder einen Rechtsstatus, wenn auch als Krimineller. Die andere Möglichkeit, anerkannt zu werden, bestand darin, auf die eine oder andere Art berühmt zu werden, um durch die Erregung von Aufmerksamkeit rechtsstaatlichen Schutz zu erlangen. Aber das war nur für wenige möglich.

Die Überforderung der Staaten mit den Flüchtlingsproblemen führte dazu, dass auch die westlichen Demokratien der Polizei immer größeren Spielraum gaben, eigenmächtig zu handeln. Da die Natur der Probleme grenzüberschreitend war, kam es zur Zusammenarbeit der Polizei der demokratischen mit den totalitären Staaten, einschließlich Nazi-Deutschlands. „Wenn die Nazis eine Person in ein Konzentrationslager steckten und ihr die Flucht, beispielsweise nach Holland, gelang, steckten die Holländer sie in ein Internierungslager“ (Arendt, S.377).

Nationale Verankerung des Asylrechts

Heute ist das Recht auf Asyl im nationalen und europäischen Recht verankert. Laut Deutschem Grundgesetz haben politisch Verfolgte ein Recht auf Asyl. Die Genfer Flüchtlingskonvention geht weiter. Dort soll Schutz genießen, wer aufgrund von Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen politischen Überzeugungen verfolgt wird. Und in Deutschland bekommt „subsidiären“ Schutz, wer stichhaltige Gründe dafür anführen kann, dass ihm in seinem Herkunftsland ein ernsthafter Schaden droht und er den Schutz seines Herkunftslands nicht in Anspruch nehmen kann.

Doch ist die Immigration aus dem Nahen Osten und Afrika für viele heute beinahe so Besorgnis erregend wie die Migration vor einem Jahrhundert. Wieder regt sich vor allem in der unteren Mittelschicht Widerstand, der Raum für nationalistische Politik schafft. Man hofft, sich durch die Betonung der Nationalität Rechtsansprüche bewahren zu können, die bei Entnationalisierung aufgrund der Überforderung staatlicher Sozialsysteme verloren gehen könnten.

Auch die Regierungen erscheinen so hilflos wie damals. Sie geben vor, die universellen Menschenrechte hochzuhalten – auch, um die lautstarken Anwälte dieser Rechte zu befriedigen - und bezahlen autoritäre Nachbarstaaten zur möglichst unauffälligen, aber wirksamen Zurückhaltung von Flüchtlingen. Die Warnung Arendts, dass die Furcht vor der Bedrohung des sozialen und politischen Lebens durch unkontrollierte Immigration schließlich „Barbaren“ aus dem Inneren unserer Zivilisation schaffen würde, die Millionen Menschen die „Lebensbedingungen von Wilden“ aufzwingen, erscheint auch heute noch aktuell. Wer nicht will, dass aus einem weiten ein sehr enges Herz wird, muss daher die Begrenztheit der Mittel bei der Asylpolitik respektieren.

Versuch der Neuordnung

Die jüngst erzielte Einigung des EU-Ministerrats auf eine neue Ordnung für Asylverfahren und Steuerung der Migration ist daher ein Schritt in die richtige Richtung. Abgesehen von einer Vereinheitlichung nationaler Verfahren soll sie dazu dienen, Menschen, die sich auf die im Asylrecht definierten Fluchtgründe beziehen können, von anderen, die ihre wirtschaftliche Lage verbessern wollen, zu trennen. Diese Trennung ist nötig, wurden in Deutschland doch im Jahr 2023 knapp die Hälfte aller Asylanträge abgelehnt, obwohl die Definition der Fluchtgründe recht weit ist (siehe oben).

Bisher wurden aber nur wenige abgelehnte Asylbewerber in ihre Herkunftsländer oder Drittländer zurückgeführt. Der Ministerrat hofft, dass bei einer Prüfung der Asylberechtigung an den Außengrenzen weniger unberechtigte Einreisen erfolgen und illegale Aufenthalte durchgesetzt werden können als gegenwärtig.

Allerdings soll die Prüfung in der Regel nur für Antragsteller nach einem illegalen Grenzübertritt und für Antragsteller aus als sicher geltenden Herkunftsländer an der Grenze erfolgen. Außerdem ist zu befürchten, dass die Neuordnung nur in verwässerter Form oder überhaupt nicht kommen wird. Eine Minderheit von EU-Ländern, unter anderem Polen und Ungarn, widersetzt sich der Verteilung anerkannter Flüchtlinge auf die EU-Mitgliedsländer und lehnt Kompensationszahlungen für die Verweigerung der Aufnahme ab.

Eine andere Minderheit, darunter vor allem Deutschland, möchte weitere Ausnahmen für die Prüfung von Asylanträgen an der Grenze, zum Beispiel für Familien mit Kindern. Im Europäischen Parlament, dessen Zustimmung erforderlich ist, opponieren Abgeordnete aus den Fraktionen der Grünen und der Sozialdemokraten gegen die Verschärfung des Asylerfahrens.

Der Kreis schließt sich

Nach den schlimmen Erfahrungen der früheren Jahre wurden nach dem Zweiten Weltkrieg die Asylrechte weit gefasst und im nationalen Recht verankert. Damit wurden die Menschrechte zwar von einer abstrakten Idee zu einem einklagbaren Anspruch. Aber es blieb weiterhin ungeklärt, wie diese Ansprüche aufrechterhalten werden können, wenn der liberale Rechtsstaat nicht als Ziel aller gesellschaftlichen Entwicklung akzeptiert wird, und wie die Ansprüche erfüllt werden können, wenn sie massenhaft gestellt werden. Gegenwärtig ist das Modell des liberalen Rechtsstaats nur in einer Minderheit der Staaten verwirklicht und die Ansprüche auf Asyl aus anderen Ländern drohen die liberalen Rechtsstaaten zu überwältigen.

Laut dem Demokratieindex des britischen Magazins The Economist hatten im Jahr 2022 nur 24 von 167 Ländern der Welt die Staatsform der vollständigen Demokratie. Weitere 48 Länder brachten es auf eine unvollständige Demokratie. Folglich hatten rund 57 Prozent der Länder eine mehr oder weniger autoritäre Staatsform. Als Garanten für die Menschenrechte – und damit auch für das Recht auf Asyl – standen nur 14 Prozent aller Staaten zur Verfügung. In diesen Staaten leben nur 15 Prozent der Weltbevölkerung. Weder haben es die Bewohner dieser Staaten geschafft, ihre Staatsform als das erstrebenswerte Ideal in der Welt zu verankern, noch sind sie dazu in der Lage, die Ansprüche auf universelle Menschenrechte der in den anderen Staaten lebenden 85 Prozent der Menschheit durch die Gewährung von Asyl zu sichern.

Wie zu Arends Zeiten bleiben die Menschenrechte ein Privileg für wenige und ein unerfüllbarer Anspruch für die meisten. Wenn die Politik die Begrenzung der Mittel nicht anerkennt, werden die überforderten Rechtsstaaten erneut eine Erosion ihrer liberalen Rechtsstaatlichkeit erfahren. Es wäre eine böse Ironie der Geschichte, wenn Deutschland, der Übeltäter von gestern, mit seinem Anspruch auf moralische Weltmeisterschaft heute wieder diese Erosion vorantreiben würde. Notwendig wäre daher, zu versuchen, mit Verantwortungsethik das Mögliche zu erreichen, statt mit Gesinnungsethik Kurs auf ein erneutes Desaster zu nehmen.

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Henri Lassalle | Do., 15. Juni 2023 - 16:17

Das ist eines der Probleme, nicht nur in Deutschland, aber ganz besonders. Mit der massenhaften Aufnahme von illegalen Migranten löst man nicht die Probleme der Herkunftsländer, sondern schafft Konflikte im Aufnahmeland - davon kann sich jeder überzeugen. Dramatisch wirkt(e) insbesondere in Frankreich die nicht immer den Bestimmungen folgende Familienzusammenführung. Die Lage in vielen Vorstädten ist sehr prekär, Integration funktioniert nur Ausnahmsweise, die Schulen sind überlastet, man findet nur schwer Lehrpersonal, der Arbeitsmarkt ist selektiv. Infolge meiner Kenntnisse des Problems kann ich nur dringend empfehlen, die Aufnahme von illegalen Migranten drastisch zu kontrollieren und sich nicht durch Gefühlslagen, religiösem oder ideologischem Denken beeinflussen zu lassen. Sonst droht wieder Radikalismus!

Asylanten drastisch kontrollieren“
Sie können es drehen & wenden wie Sie wollen, Herr Lassalle, dies wird nicht passieren weil es schlicht und einfach politisch nicht gewollt ist.
Dazu sind die sehr starken Linken Flügel in den etablierten Parteien von CDU bis zu den SED Erben in der Linkspartei einfach zu sehr „Tonangebend“ Folgen dieser verfehlten Politik in Form der „Zeche“ werden nach unten über Länder, Kommunen bis es letztlich beim Bürger ankommt, durchgereicht.. Das wird dann eben an Schulen, Kita, Schwimmbädern, Kultur &&& immer weiter gespart. Und wer es dann aber auch wirklich wagt, auch nur den kleinen Finger zu erheben, reicht es als Popzlist & Nazi beschimpft und ausgegrenzt zu werden.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Ernst-Günther Konrad | Do., 15. Juni 2023 - 16:18

Die künstlichen von Menschen erdachten Rechte der Menschheit, sie sind der Versuch, die 10 Gebote in wesentlichen Teilen als Rechte aller Menschen zu etablieren und die großartige Hannah Arendt hat auch das erkannt, dass es eben nicht geht, obgleich jeder behauptet, er wolle "nur" die Menschenrechte durchsetzen. Da müssten alle Menschen außerhalb von Religionen und politischer Weltanschauung mitmachen. Da müssten wir uns alle als Teil der Menschheitsfamilie begreifen. Und genau daran sind etliche Hochkulturen gescheitert und auch diese hier, in der wir leben, wird daran scheitern. Wer sich gegen die Naturgesetze stellt, wer die Biologie nicht anerkennt, wer den Erdball nicht als lebenden Organismus begreift, der wird vom göttlichen freien Willen geleitet genau dorthin zurückkehren, wo ihm das höhere selbst mit den gleichen Aufgabenstellungen erwartet, die er im irdischen nicht in Lage war zu lösen. Und die geistige Welt wird ihn vielleicht wieder inkarnieren lassen bis er gelernt hat.

Deutschland etabliert sich als das Sozialamt der Welt und opfert dafür seine eigene Existenz. Dank links-grünem Irrsinn finden inländische Prioritäten zur indigenen Bevölkerung nicht mehr statt, außer wenn es um Enteignung, Wohlstandsvernichtung und Steuerabzocke geht, um genau diesen Irrsinn zu finanzieren, werter Herr Konrad.
Jeder willige "Tourist" tritt die Reise nach Deutschland an, denn in keinem anderen Land dieser Erde gibt es so viel Geld für NCHTS, ohne Gegenleistung, ohne Arbeit. Im Gegenteil, die Entfaltungsmöglichkeiten sind groß, gerne auch mit kriminellem Talent, you're welcome for ever. Der gemeine Grünling mitsamt seiner medialen Unterstützungsfront aus Bahnhofsklatschern nennt DAS dann Asyl und die Leute "Flüchtlinge". Seltsam, mich hält niemand für einen Flüchtling, wenn ich in Istanbul aus dem Flugzeug steige....
Wie dem auch sei, gäbe es wie in der Schweiz dazu eine Volksabstimmung, wäre es vorbei mit dem Cinober, denn die große Mehrheit lehnt das ab!

Ronald Lehmann | Do., 15. Juni 2023 - 16:21

& Macht, um göttlich zu sein wie Cäsar ein Leben lang es tat, auf den Thron zu stehen & zu glänzen
für all seine Untertanen

Damals gehörten Lorbeerkränze dazu, heutzutage Bundesverdienstkreuz

JA, viel hat sich in der Menschheitsgeschichte nicht geändert & die Glaubensgemeinschaften funktionieren auch noch wie damals

Wenn die Regierung sagt, integriert euch, dann meinen sie nicht die Neuankömmlinge, sondern die Alteingesessenen.

Und diese werden durch Werteverfall, zweierlei Maß, steigende Gebühren & Lasten zum Sündenbock von Politikern erkoren, weil Politiker nie Fehler machen & eben sich göttlich fühlen durch ihre wie des Söldner-Hofstaates Macht.

Und dieses Gelemma fördert & begünstigt unser deutsches Einheits-Block-Parteien-System in geistiger Einheit von Brüssel & den weltlichen Organisationen bis hin sogar zum Sport, weil alle abhängig vom Dukaten-Segen der Deutschen sind.

So schließt sich der Kreislauf, statt für Bildung ALLER & wahre christliche Nächstenliebe zu stehen ?

Wolfgang Borchardt | Do., 15. Juni 2023 - 16:40

nicht begrenzt. Eine kontrollierte Einwanderung könnte sehr gut feststellen, wer wirklich ein Anrecht auf Asyl hat. Und diesen würde das Geld zur Verfügung stehen, das für die Verpflegung nicht Berechtigter und deren Abschiebung vergeudet wird.

Gunther Freiherr von Künsberg | Do., 15. Juni 2023 - 16:58

Die Definition, was unter einem Menschenrecht zu verstehen ist, ist auch kulturabhängig. Wann ein solches Menschenrecht zu einem Anspruch auf Asyl führt ist völkerrechtlich verbindlich definiert. Eine bisher unbeantwortete Frage lautet: wie ist die Rechtslage, wenn ein Anspruch z.B. auf Asyl besteht, dieser aber mangels Kapazität nicht erfüllt werden kann. Im deutschen Recht nennt man sowas Unmöglichkeit. Wann tritt diese ein? Wenn die Kommunen am Ende sind? Wenn keine Turnhalle mehr als solche benutzt werden kann? An weiteren skurrilen Vorschlägen mangelt es nicht. Welche Anstrengungen muss ein Staat Unternehmen um Ansprüche auf Asyl erfüllen zu können, auch wenn damit erhebliche Einschränkungen der Bürger verbunden sind? Und dann kommt die alles entscheidende Frage die dahin geht, wann hat der Bürger die Nase voll und wandert ins Extreme ab. Hier lauert ein unkalkulierbares Risiko, das es gilt zu minimieren.

Markus Michaelis | Do., 15. Juni 2023 - 17:59

Ich denke, ein Problem besteht darin, dass man sich die evolutionär entstandenen menschlichen Grundeigenschaften (Miteinander, Gruppe, Wut, Gerechtigkeit etc.) als selbstverständlich so vorstellt, dass damit eine widerspruchsfreie, moderne Massen+Weltgesellschaft möglich wäre - anstatt das als offene Aufgabe zu begreifen.

Das Problem der Migration scheint mir nicht das Geld, sondern die Vielfalt der Gesellschaft. Da es hinter der Vielfalt keine universellen Werte gibt (einige ja, aber kein widerspruchsfreies, umfassendes System, das eine Gesellschaft definieren würde), ist die Hauptfrage der Migration die der Werte und des Zusammenhalts.

Für uns ist die Menschenwürde nicht verhandelbar - andere Gesellschaften würden es NIE akzeptieren, dass sich Gott einer menschlichen Beurteilung stellen muss - ebenso andere große Ideen. Im Alltag sind es viele kleinere Inkompatibilitäten, die in der Summe aber die Frage stellen, was die Gesellschaft ist.

Tomas Poth | Do., 15. Juni 2023 - 20:17

Hanna Arendt: Man kann ihr nur zustimmen.

Nationalstaat:
Der Nationalstaat könnte als Garant der Menschenrechte auftreten, aber nur für den Bereich seines Nationalgebietes und nur wenn er dieses Gebiet als solches auch national versteht!!

Gibt der Nationalstaat seine Grenzen auf & sichert sie nicht, kann er für nichts mehr garantieren.
Die einwandernden Massen bringen ihre eigene Kultur & eigene Rechtsauffassung, eigene Nation mit!
Damit werden die Menschenrechte für die heimische Ethnie zermürbt.
Der sich ergebende Staat, die parteipolitischen Eliten, wollen es auch den Einwanderern Recht machen, als Stimmengarant für die eigene Machterhaltung in der Zukunft.
Gerade die muslimisch geprägten Einwanderer kommen mit einem Kodex in das Land, mit der Auffassung der muslimischen Staaten der Menschenrechte (Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam und OIC), die alles dem Koran unterordnen.

Wenn wir nicht erneut alles verlieren wollen, müssen wir die Grenzen vollständig schließen!

Jens Böhme | Do., 15. Juni 2023 - 21:37

Zeiten ändern sich, Menschen ändern sich, Systeme ändern sich, Flüchtlingszahlen ändern sich, Fluchtauslöser ändern sich - nichts ist in Stein gemeißelt. Gesetze ändern sich. Es gibt keine Dilemma, wenn man sich den Problemen nicht stellt.

Sabine Lehmann | Do., 15. Juni 2023 - 22:37

Gelinde gesagt, kann ich es nicht mehr hören: Es geht n i c h t um Asyl. Ginge es um ASYL hätten wir weder in Deutschland, noch sonst wo die Probleme kulturfremder Masseneinwanderung, die nur die Einwanderung in die alimentierten Sozialkassen bedeutet, Deutschland als Weltmeister vorne weg!
Das Asylrecht steht in Art. 16 unseres Grundgesetzes, und da ist es gut u. richtig aufgehoben. Seit allerdings Frau Merkel, ihre Teelichter- und Teddybärenfraktion den Zenit der Macht erreicht haben und Recht & Gesetz durch private Moralvorstellungen ersetzt haben, ist das Recht auf Asyl zur Makulatur verkommen.
1993 wurde das GG geändert mit Art. 16a, wonach aus einem sicheren Drittstaat (das ist jedes an Deutschland angrenzende Land, Urteil BVerfG) niemand in Deutschland Asyl beantragen darf u. laut Asylverfahrens- u. Aufenthaltsgesetz sowie Scheng.-Grenzk. jeder Illegale abzuweisen "wäre". Aus "wäre" wurde: Jeder der will, kann kommen, bleiben und Alimente beziehen!
WAS hat das mit ASYL zu tun?

Sabine Jung | Fr., 16. Juni 2023 - 13:02

bestanden haben, gerade nach den Weltkriegen, aber heute? Heute wird es so ausgeweitet, dass wirklich jeder, nach der Fassung Asylrecht und Genfer Konvention, ein Recht hat auf Asyl. Und das müsste aus meiner Sicht dringend angepasst werden. Was macht ein Flüchtling aus Ägypten hier bei uns in Bund-Germany? Nur weil er in seiner Heimat verfolgt wurde? nein, es sind Wirtschaftsflüchtlinge. Hier müsste angesetzt werden,wir suchen Fachkräfte, ist er einer, dann herein, mit der Auflage in absehbarer Zeit auf eigenen Beinen zu stehen, ohne Stützung vom Staat. Klappt das nicht, dann muss er unser Land wieder verlassen. Familiennachzug und Kindergeld, alles auf eigene Kosten des Flüchtlings. Es würde viele davon abhalten, erst einmal hierher zu kommen, wo der Staat Deutschland die Taschen aufmacht.