Hat sich von seiner Juso-Stamokap-Sozialisation nie erholt: Olaf Scholz (m.) mit Robert Habeck (l.) und Christian Lindner / dpa

Ampel-Regierung - Falsche Politik mit dem falschen Personal wegen falscher Orientierung

Bundeskanzler Olaf Scholz fehlt, was seine Vorgänger Brandt und Schmidt unter anderem auszeichnete: Die Fähigkeit des Ausgleichs widersprüchlicher Interessen, in Verbindung mit einem Gefühl für die Bedürfnisse der einfachen Bevölkerung. Stattdessen blamiert sich die Ampel-Regierung unter seiner Führung mit ihrem Personal und passt sich an einen Zeitgeist an, dessen Kernelement die Verachtung der Mehrheitsgesellschaft ist. Das Ergebnis: eine hochvolatile Lage.

Autoreninfo

Jens Peter Paul war Zeitungsredakteur, Politischer Korrespondent für den Hessischen Rundfunk in Bonn und Berlin, und ist seit 2004 TV-Produzent in Berlin. Er promovierte zur Entstehungsgeschichte des Euro: Bilanz einer gescheiterten Kommunikation.

So erreichen Sie Jens Peter Paul:

Olaf Scholz in der Defensive, Friedrich Merz obenauf und dazwischen eine FDP in neuerlicher Sorge um ihr parlamentarisches Überleben – so eine erste Bilanz des Wahlmonats Mai. Manche Beobachter sehen die Liberalen bereits panisch noch vor Ablauf des ersten Ampel-Jahres zur Union wechseln, weil ihr diese rot-grün-gelbe Koalition offensichtlich nicht gut tut. Doch wirklich realistisch ist dieses Szenario auch nach drei krachend verlorenen Plebisziten nicht. Umso weniger, als Sozialdemokraten und Liberale bei näherer Betrachtung an denselben Problemen leiden: Falsche Politik mit dem falschen Personal wegen falscher Orientierung.

Olaf Scholz und Christian Lindner laufen einem woken Zeitgeist hinterher, der von ihrer Stammkundschaft abgelehnt wird und ihren Parteien deshalb erheblich schadet. Je älter die Wähler (FDP) und je geringer deren Einkommen (SPD), desto krasser die Abwendung. Lediglich bei den Unter-30-Jährigen konnten die Freidemokraten ihre Anteile bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen einigermaßen halten. Darüber ging es steil bergab, bis sogar zu einer Massenflucht unter den Pensionären. Die SPD brach ein, weil ihre einstigen Zielgruppen erst gar nicht zur Wahl gingen, sondern sie regelrecht boykottierten; weil sie, die kleinen Leute, von dieser Politik insgesamt nichts mehr erwarten.  

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Karl-Heinz Weiß | So., 22. Mai 2022 - 09:03

Befindlichkeiten-Politik: eine sehr treffende Zustandsbeschreibung. Und der 15%-Kanzlerkandidat Scholz setzt die Serie seiner Fehleinschätzungen ( G20-Gipfel=Hafengeburtstag) fort. Die FDP unter dem Politiknarzissten Lindner fällt als Korrektiv komplett aus. Und die Leitmedien hofieren dem GRÜNEN-Duo wie einst der Weltpolitikerin Angela Merkel. "Denk ich an Deutschland in der Nacht,….".

Ronald Lehmann | So., 22. Mai 2022 - 13:50

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

Lieber Herr Jens Peter Paul,

ich, Ronald Lehmann erlaube mir persönlich als Lebens-Narr hier im Cicero Sie zum ERLABESTEN LAUSEBUB als Redakteur mit AUFRECHTEN GANG in Deutschland mit ein Augenzwinkern ? zu KÜREN ?

Weil Sie mit Weitblick wie im Märchen
des Kaiser neue Kleider
als frecher & sympathischer Lausebub unseren Hofstaat in Deutschland die Wahrheit unverfroren mittels eines Spiegel ins Gesicht halten.

Und dies selbst dann, wenn einige Foristen ihre Giftattacken auf Sie, den Cicero & des freien Geistes bebelfern & attackieren.

Chapeau & Danke & bitte weiter so ???
Gott schütze Sie

Urban Will | So., 22. Mai 2022 - 09:05

ein mehr als passendes Postulat. Das Gegenteil findet statt. Merz sprach einst von der „Sozialdemokratisierung“ der CDU. Das ist mittlerweile längst überholt.
Man kann von der „Vergrünung“ des ganzen Landes sprechen. Was sich äußerlich gut anhört, ist aber eine allen Ortes unterschätzte Gefahr.
Es geht nicht um saubere Umwelt, es geht um die Faktoren Ideologie, Übermoral, Naivität, Wissensferne, komplexe Sachverhalten nicht kapierend, krasse Intoleranz ggü allen Andersdenkenden, die sich in allen Bereichen d dt. Politik eingefressen haben. Keine (mit-)regierende Partei in D ist frei davon, alles tanzt nach d Pfeife dieser Sektierer, die die Medien beherrschen.
Den drohenden Blackout wird man als dem Schlaf – Michel als „unabwendbar für den Frieden“ vorsingen, da hat Robert nichts zu befürchten.
Gegenstimmen wird man als „Nazi“ abkanzeln. Das funktioniert immer.
Lindner wird nicht springen, dafür ist er zu feige, sein Auskommen ist ja erst mal gesichert.
Es wäre auch egal.

AfD-Braune, die sich für "blau" halten (und es wahrscheinlich auch oft genug sind)..

Deutsche Wähler? Fast alle nur dumme, doofe Untertanen, der Schlaf-Michel gehört eigentlich in den Kindergarten, weil er sich doch konstant weigert, die gewählte Obrigkeit zum Teufel zu jagen ja, im Gegenteil sogar bevorzugt demokratische Parteien wählt. Schande!

Mal wieder einer Ihre üblichen, argumentationsfreien Rundumschläge, in denen Sie in gewohnt selbstgefälliger Überheblichkeit im Grunde alle jene "anschreien", die Ihrer AfD fernbleiben. So gewinnt man sicher Wähler! Wie gut, dass Sie es besser wissen!

Oder es zumindest glauben.

Frustfreie Leser können diese Tage wieder etwas über jene lernen, die Sie so gerne in Verantwortung sehen würden.

Da gedeihen Umsturzphantasien, da wird Merkel als Ratte bezeichnet, da wird auch auf die innerparteiliche Opposition eingedroschen:

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Recherche-Die-geheimen-Chats-der-Af…

Ernst-Günther Konrad | So., 22. Mai 2022 - 09:12

Ich würde Ihnen ja gerne voller Überzeugung widersprechen und Ihnen an der ein oder anderen Stelle wiederlegende Argumente präsentieren, doch die genau fehlen mir. Ich könnte natürlich jetzt, so wie es die Politik auch macht, Sie einen Verschwörungstheoretiker nennen und viele andere böse Attribute nutzen. Doch auch das kann und will ich nicht. Warum? Weil vieles von dem was Sie hier schreiben wahr ist und in der Analyse folgerichtig so eintreten wird bzw., bereits eingetreten ist. Auch Merz wäre kein Ausweg. Er ist ein Notnagel der CDU, weil es sonst niemand so richtig gab. Doch er vertritt doch selbst die Politik der Ampel, lobt sie für die Außenpolitik und gibt den grünen Versteher. Egal wer da gerade regiert. Es wäre der übliche Einheitsbrei. Nur weil das Federkleid eine andere Farbe hätte, ändert sich nicht die Politik. Schwarz/Blau/Gelb wäre ein Versuch gewesen. Wollen die anderen nicht und die Blauen selbst werden von innen heraus kaputt gemacht. Wo liegt die Lösung?

Carola Schommer | So., 22. Mai 2022 - 15:07

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Mit diesem verantwortungslosen Personal ?
Der Karren scheint so weit in den Dreck gefahren, dass möglicherweise nur noch die ganz harte Nummer Besserung bringen kann. Erst in der ernsthaften Krise sind die meisten Menschen bereit, ihr Verhalten zu ändern und das auch nur, weil die Schmerzen sie dazu zwingen, der Wirklichkeit ins Auge zu sehen.

Vorausschauendes Denken und seine Handlungen im Vorfeld danach auszurichten setzen Realitätssinn, Wissen und Vernunft voraus.
Ansonsten bleibt nur noch: Auswandern.

Axel Rottmann | So., 22. Mai 2022 - 10:53

Danke für die schonungslose Analyse. Eine Wohltat.
Leider wächst durch den beschriebenen Politikstil in Deutschland die Zahl der Nichtwähler, d.h. eine asymetrischen Mobilisation zeigt erneut Wirkung. Wobei Kanzler Scholz dem Merkel-Prinziip eher ratlos getrieben und nicht mit Vorsatz zu folgen scheint

Ingo Frank | So., 22. Mai 2022 - 10:54

Nein Herr Dr. Paul es klingt nicht abenteuerlich und wird Realität werden.
Das gesamte Gedöne von Genderei, Geschlechtsselbstbestimmung usw. sind Nebenkriegsschauplätze die im Prinzip kein Schwein interessiert, da das keine Themen für die breite Masse der Bevölkerung sind. Geht aber im Winter der Strom aus und die Wohnung bleibt kalt, der Spritt wird rationiert, die Regale bleiben leer und die Inflation hat die 20% Marke überschritten, dann wird’s in D mehr als interessant. Mal sehen was dann von den Links Grünen noch übrig bleibt.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Markus Michaelis | So., 22. Mai 2022 - 11:21

Irgendwie beansprucht jeder für die Mehrheit der Menschen zu reden - die einen für die Mehrheit der Sachsen, alle in D, die Ganze Menschheit, alle Vernünftigen ....

"Mehrheit" ist schon ein wichtiger Begriff, aber ich glaube nicht, dass er hier weiterhilft. Ich sehe die Gesellschaft eher in Lager mit widersprüchlichen Ansichten zerfallen. Mir scheinen die Grünen dabei schon sehr, sehr viele Menschen anzusprechen - gerade politisch relevantere "breit-bürgerliche" Kreise.

Ich glaube die relevanten Diskussionen sind nicht mit Politikern zu führen, ob sie Mehrheiten vertreten, sondern mit den "Mehrheiten" der Mitbürger, welche Vorstellungen von Gersellschaft, Europa, Menschsein, Demokratie, Welt, Anstand, Vielfalt, Umwelt etc sie haben.

Wenn sich die Ansichten dazu ändern, werden auch die Politiker nachziehen oder neue Politiker hochkommen - wenn die Ansichten sich nicht ändern, sind es wahrscheinlich schon in etwa die richtigen Politiker.

Reinhard Oldemeier | So., 22. Mai 2022 - 11:29

ist dieser Artikel. Herr Paul zieht die üblichen Verdächtigen, für seine Expertise für die verkorkste Politik heran. Seine Argumentationsketten beziehen sich dann noch auf den §219a und die Genderpolitik. Ob das die Bevölkerung überhaupt so wahrnimmt, ist zu bezweifeln. Da gehen die Meinungen weit auseinander. Ich denke die Aufregung findet eher in den Medien statt.
Die steigenden Lebenshaltungskosten sind bei vielen Menschen ein Thema. Aber auch praktische Lösungsansätze diese abzufedern, sind im Gespräch. Viele Handwerker können sich daher vor Anfragen betreffs Ernergieiensparung kaum retten.
Was Bundeskanzler Schmidt nun besser gemacht hätte, ist eher Spekulation.
Denn die neue Bundesregierung kann nur mit den Gegebenheiten arbeiten, die sie vorfindet.
Ich denke die Vorgängerregierung hat Jahre lang die Probleme vor sich hergeschoben, die uns nun auf die Füße fallen und da hat die SPD/CDU tatsächlich einiges mit zuverantworten.

Sie haben recht, Herr Oldermeier, wir könnten weiter sein, wenn die Grünen bereits ab 2017 regiert hätten. Unter ihren wären Wind- und Solarkraft weiter ausgebaut, wir hätten ggf. schon die ersten Blackouts hinter uns, weil wir uns früher von der Kohle als Energieträger getrennt hätten. Dann wäre auch der Umstieg auf den staatsfinanzierten ÖPNV weiter fortgeschritten, es würden mehr Busse ohne Passagiere über Land fahren.
Auch mit Transgender und der Werbung für Abtreibungen wären wir, zumindest bei der autochthonen Bevölkerung, weiter. Glauben Sie, dass unsere „Neubürger“ mit dem dort vorherrschenden Patriarchat da mitmachen würden? Es interessiert sie nicht und deshalb gibt es keinen Aufschrei.
Sie beklagen, dass Handwerker die Auftragsflut nicht bewerkstelligen können, benennen jedoch nicht die Ursache. Warum gibt es den Fachkräftemangel trotz Einwanderung? Das Handwerk passt nicht zur propagierten Work-Life-Balance, da wird man lieber z. B. Soziologe.

Lisa Werle | So., 22. Mai 2022 - 11:53

Dem ist nichts hinzuzufügen. Nicht einmal die klare Benennung von 'Verbrechen', von 'Transgender-Wahnsinn' und die Beschreibung des bewussten Nicht-Handelns bzw. des klaren Versagens der sog. Regierenden wird dazu führen, dass sich an dieser albernen Vergrünung etwas ändert. Ich staune immer wieder, denn was haben die Grünen außer den beiden Posterfiguren wirklich zu bieten? Nichts, rein gar nichts. Denn dann kommen nur noch Figuren wie die breite Lang und die eitle Fester.

Norbert Heyer | So., 22. Mai 2022 - 12:32

Ist es mittlerweile nicht völlig egal, wer unter den Grünen mitregiert? Keine der einst stabilen Parteien hat heute noch ein eigenes Programm, ja noch nicht einmal eigene Vorstellungen davon, alles ist grün verseucht. Noch haben Baerbock und Habeck viele Fans auf ihrer Seite, anscheinend alles Menschen, die keinerlei Gespür für verantwortungsvolle Politik „zum Wohle des Volkes“ haben. Da soll Russland „für immer“ isoliert werden und die restlichen AKW trotz möglicher Notwendigkeit wohl abgeschaltet werden. So agieren keine Politiker mit Verantwortung für ein ganzes Volk. Weiß eigentlich keiner in Regierung und auch Opposition, welche Gefahrenlage da wissentlich heraufbeschworen wird? Spielen alle das Spiel des bewussten Unterganges oder bewerten sie wahnwitzige Klimaziele höher als den Fortbestand einer Nation? Schon Waffenlieferungen und Ausbildung von ukrainischen Soldaten ist ein Spiel mit dem Feuer, der uns von den USA vorgeschrieben wird. Wir sind tatsächlich noch fremdbestimmt.

zeigt die Verkommenheit der anderen etablierten Parteien.
Sie haben die grüne Sekte, welche die Klima-/Weltrettung sozus. als
Glaubensersatz anbietet, stark werden lassen u. ihren mantraartig vorgetragenen, aggressiven Behauptungen nicht widersprochen - sachlich, dezidiert u. entschlossen.
A l l e haben ihren Wesenskern aufgegeben, um sich den Grünen anzupassen: Die CDU hat ihren Konservatismus auf dem Altar der
Grünen geopfert, die FDP das Freiheitsideal und die SPD ihre eindeutige Ausrichtung an den "kleinen Leuten" u. deren Sorgen.

Daher regieren uns jetzt grüne Hasardeure mit utopischen Vorstellungen!

Hinzu kommt -wie Sie richtig schreiben- die Fremdbestimmung durch die USA u. die EU, die beide unser D als williges Objekt für fremde Interessen benutzen, weil wir, die Deutschen, dies ja seit Jahrzehnten mit uns machen lassen.
In diesem Zusammenhang möchte ich noch mal lobend auf Gerh. Schröder verweisen, der - anders als Merkel - den Gehorsam beim Irakkrieg verweigerte.

Ich beginne mit einem Rätsel. Was ist überall, sollte niergendwo sein und geht nie mehr weg? Die grüne Ampel. Sie überschreitet Grenzen mit katastrophalen Folgen für Deutschland. Den richtigen Rahmen zu setzen ist für ihre Politik unangenehm und greift zu falschen Mitteln.

Was wurde aus Deutschland so wie es ist? D. unterwirft sich einer Partei, die für mich aus den tiefsten Niederungen stammenden Grünen, die sich mit ihrer funktionierenden Doppelstrategie stark, vor allem auch stark als Themensetz-
partei zeigte. Der revolutionäre Kampf, wie immer eine Psychoschule der Protagonisten, die sektenartig für die Außenwelt unsichtbare Strukturen schufen. Die Außen-Darstellung der Grünen war in den letzten Jahren ihrer Geschichte war immer ein erfolgreiches potemkinsches Dorf mit wechselnden Kulissen und Zeitgeist.

Die Grünen waren immer eine Ge-und Verbotspartei. Das kaschierten sie erfolgreich, weil sie die Gesellschaft mit Attitüden vor sich hertrieben für ihre "wahre" Freiheit.

Helmut W. Hoffmann | So., 22. Mai 2022 - 13:13

Ein Szenario, wie hier von Herrn Paul excellent beschrieben, wäre vielleicht die Rettung vor einem bevorstehenden Untergang der Republik, ich wünschte mir, daß es dazu kommt; denn lieber ein Ende mit Schrecken, als...
Im allgemeinen habe ich mit Blick auf die Gesundheit, die Rechtsprechung im Allgemein und dem Verfassungsgericht im Besonderen, daß einige Tote aus dem 20. Jhdt wieder auferstehen. Sie wissen schon, die Mengeles, die Freislers, die Denunzianten etc.
(Falls mein Kommentar nicht veröffentlicht werden sollte, haben ihn aber wenigstens der Cicero-Zensor und wohl auch Herr Paul gelesen)

Dr.Andreas Oltmann | So., 22. Mai 2022 - 13:44

Wie jedes Mal wieder, sind Ihre Artikel, Herr Paul, ein Genuss und zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht, selten genug heute!
Was natürlich an der grundsätzlichen Übereinstimmung liegt, aber noch mehr an Ihren bemerkenswert klaren analytischen Fähigkeiten. Und diese in die angemessenen Worte und Formulierungen zu kleiden.
Vielleicht bringt die Summe von Inflation, steigenden Preisen für Lebensmittel und Energie und die begleitende Wirtschaftskrise die Menschen dann auf die Palme.
Zumal die Rohstoffe und Nahrungsmittel ausreichend wie immer vorhanden sind, die politischen Akteure durch ihre Entscheidungen eine Krise erst schaffen.

Gerhard Lenz | So., 22. Mai 2022 - 16:20

...wie letzten Sonntag, und an Sonntagen zuvor...

Man kann mit fast schon an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit damit rechnen:

Wer nicht an der von Herrn Paul angeregten Generalabrechnung m. unserer Demokratie teilnimmt,
wer nicht ins gleiche Horn jener stößt, die in ihrer Zurückweisung demokratischer Parteien vereint sind,
wer nicht die Untergangsphantasien der damit ständig wiederkehrenden Katastrophenprophet*innen teilt,
wer nicht der Beschimpfung AfD-Abstinenter (Schlaf-Michel, Untertan usw.) oder demokr. Parteien (Grüne Sekte) zustimmt,
und wer es überhaupt nicht gut findet, dass Rechtsextremisten ("Blaue") in unserem Land Verantwortung bekommen sollten

- und, Gipfel der Unverschämtheit, es wagt, das zu artikulieren -

der sollte hier besser nicht kommentieren.

Er ist offensichtlich nicht willkommen, sonst würden seine Kommentare nicht verlässlich gelöscht.

Auch eine - ganz spezifische - Art von Kontroverse, und eine ganz besondere Form von "Demokratie"!

Maja Schneider | So., 22. Mai 2022 - 18:59

Das scheint in der Tat das Einzige zu sein, was unsere begnadeten Politdarsteller interessiert, nicht etwa die Lösung der weitgehend hausgemachten existenziellen Probleme dieses Landes und seiner Bevölkerung. Zu dem, was Herr Paul hier so treffend schildert, kommt noch der "Ideenreichtum" des Herrn Lauterbach, der schon seit langem plant, uns im Herbst die ganz kurz wieder erlangte (wenn auch eingeschränkte) Lebensfreude gleich wieder zu nehmen, indem er das macht, was er am besten kann: Panik verbreiten, dieses Mal mit neuen Mutationen und nun sogar Affenpocken zu drohen, erneut über Impfzwang nachzudenken, obwohl das Parlament dagegen entschieden hat, und vor allem zwischen den Zeilen wieder Restriktionen anzukündigen, als hätten wir keine anderen Sorgen, wie wir hier bei Cicero und nicht nur da nachlesen können. Der von Gates, Lauterbach und anderen so sehr herbeigesehnte Pandemievertrag mit der WHO wäre dann noch die Krönung unserer "glücklichen" Zukunft!

Sabine Lehmann | So., 22. Mai 2022 - 19:15

Dass ich mich bei unserer Regierung zuletzt in guten Händen wähnte, liegt gefühlte 25 Jahre zurück. Vermutlich begannen meine Zweifel an Kompetenz und Qualifikation aber erst mit dem Jahr 2005, als die erste Kanzlerin dieser Republik ihren Amtseid ablegte. Dass wir aber in die falsche Richtung abgebogen sind, dämmerte mir schon Ende der Neunziger, als die Geldbörse schrumpfte und ab dem Jahr 2001 mit dem Euro nur noch "gefühlt" die Hälfte wert war.
Dann kam die Ära Merkel und Mehltau legte sich über das Land. Statt Aufbruch u. Investitionen gab es Stillstand, falsche Prioritäten u. betreutes Denken. Open Border, Energie- u. Eurokrise gefolgt von Massenmigration, Terror, Gewalt und Pandemie: ALLES wurde versemmelt.
Dass Deutschland sich "abschafft", ist längst in trockenen Tüchern. Merkels Abgang war nur der Anfang vom Ende, gefolgt von weiteren Dilettanten. Jetzt soll auf Anweisung unseres medialen "Sunny-Boy" Habeck das gesamte Gasversorgungsnetz zerstört werden. Pathologischer Wahn!

Fritz Elvers | So., 22. Mai 2022 - 20:33

für den Willy Brandt ein Volksverräter unbekannter Herkunft war, aber Demokrat (G.L.) durch und durch, schwebt dem Herrn Paul sogar eine Expertenregierung, wahrscheinlich von ihm selbst zusammen gestellt, vor. Großartig!

Es gibt in der Berichterstattung des Cicero eine Reihe von Leitmotiven, so z. B. das Thema "Cancel Culture" oder die Warnung vor der "jakobinischen" Umwelbewegung. Herr Paul bestellt das Feld der Parteienverdrossenheit. Seine immer gleichen Kassandrarufe verhallen nicht in einem Forum, das leidet unter den regelmäßigen Stimmenverlusten für die AfD und Wahlniederlagen für Trump, Le Pen & Co. Dabei scheuen die extremistischsten Ciceronen auch vor entmenschlichenden Bezeichnungen ("Schadinsekt" Merkel), Geschichtsrevisionismus oder dem Narrativ der "fremdbestimmten" Bundesrepublik nicht zurück.
Insofern sind Autoren wie Grau, Krischke und Paul Stichwortgeber für Foristen, die bestenfalls fremdeln mit der FDGO und Schröder für sein "Nein" zum völkerrechtswidrigen Irak-Krieg loben, den russischen Überfall auf die Ukraine jedoch relativieren bis rechtfertigen.
Im Grunde ist diese Form des Journalismus nichts weiter als Seelsorge für zunehmend frustrierte Wutbürger. Naja, wer's braucht...

Warum nicht? Man hätte auf das kleine Thüringen schauen können, ob’s funktioniert. Das hatte eigentlich der Herr Kemmerich vor…. nach seiner Wahl zum MP. Doch leider wurde es Ihm, und dem Land, in unserer doch sooooooo
lupenreinen Demokratie durch die Oberdemokratin Merkel ( ich weiß, eine
Ossi- Tante ….für Agitation + Propaganda) verboten.
Im übrigen war es nicht Italien, die solch eine Regierung praktizierte. Und eine kurze Regierungszeit, hat ja in I Tradition.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Sie hatten doch erst vor gefühlten 30 Jahren eine Experten-Regierung, die streng die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik wahrte. Ok, es war nicht alles schlecht, aber auch nicht gut. Irgendwas in der Mitte. Die Wirtschaftsexpertin Frau Luft hatte ihrem Namen jedenfalls alle Ehren gemacht, Nomen est Ohmen, wie der Thüringer wohl sagt.

Viele Grüße aus dem verdorbenen Westen.

Gisela Hachenberg | So., 22. Mai 2022 - 23:32

Wie immer, lieber Herr Paul, ein hervorragender Artikel, den ich sehr gerne gelesen habe, obwohl mir die verschiedenen Szenarien, die Sie beschreiben, eine gewisse Angst einjagen. Am letzten Sonntag gab es in meiner Stadt (52.000 Einwohner) einen ziemlich flächendeckenden Stromausfall, der fast eine Stunde dauerte. Es war stockdunkel. Die bereitliegende Taschenlampe war in Aktion. Es war gruselig, denn man wusste nicht, was passiert war und wie lange es dauern würde. Am nächsten Tag haben wir und Freunde versucht herauszubekommen, was der Grund für den Ausfall war. Es war nichts zu erfahren. Früher stand am nächsten Tag in der Zeitung, was passiert war. Aber wahrscheinlich will man die Menschen nicht beunruhigen. Doch gerade das führt zu allen möglichen und unmöglichen Mutmaßungen. Jetzt haben wir wohl einen kleinen Vorgeschmack auf das bekommen, was uns demnächst, wenn die Kraft- und Kohlewerke abgeschaltet werden, des Öfteren bevorsteht! Absolut nicht erstrebenswert!!

christoph ernst | Mo., 23. Mai 2022 - 11:57

des Pudels Kern elegant seziert - gerade auch das Kommunikationswunder Habeck mal realistisch entrümpelt.
Irgendwann reitet das Avanti, dilettanti eben halt alles in die Grütze - und dann multiplizieren sich die durch permanente Schmerzvermeidung verursachten Probleme zur Katastrophe.
Aber eingerührt hat uns die Suppe Dr. Angela Merkel. Der woke Wahn brach sich unter ihr Bahn. Sie lockte die gruselige Greta als Erste auf ihren Schoß. Insofern ist der schlaffe Scholz ist ihr Homunkulus. Sie hat das Passepartour für Figuren wie Faeser und Lambrecht geschaffen. Auf die schlechteste Kanzlerin der Republik folgt nun die Steigerung, nach dem Motto: Vorwärts immer, rückwärts nimmer...