Helmut Seifen (r), bisheriger Landesvorsitzender der NRW-AfD, verlässt nach seinem Rücktritt das Podium beim Landesparteitag der nordrhein-westfälischen AfD
Der bisherige Landesvorsitzende der NRW-AfD Helmut Seifen greift Björn Höcke an / picture alliance

AfD-Streit über Björn Höcke - „Wir brauchen nicht noch einen Kindergeburtstagsprinzen“

Helmut Seifen, der zurückgetretene AfD-Parteivorstand aus Nordrhein-Westfalen, greift seinen Parteikollegen Björn Höcke an. Dieser locke mit seinem Personenkult Leute an, die sich rauschhafte Zustände versprechen würden. „Der Flügel“ werde nicht gewinnen, sagte er dem Deutschlandfunk

Bastian Brauns

Autoreninfo

Bastian Brauns leitete das Wirtschaftsressort „Kapital“ bei Cicero von 2017 bis 2021. Zuvor war er Wirtschaftsredakteur bei Zeit Online und bei der Stiftung Warentest. Seine journalistische Ausbildung absolvierte er an der Henri-Nannen-Schule.

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Der Richtungsstreit in der AfD zwischen Anhängern des deutsch-nationalen „Flügels“ und gemäßigten bürgerlich-konservativen Parteimitgliedern spitzt sich immer weiter zu. Nachdem am Wochenende Teile des Parteivorstands in Nordrhein-Westfalen zurückgetreten sind, gelten die Rechtsnationalen innerhalb der Partei um den Thüringer Landesvorsitzenden Björn Höcke als gestärkt. Ebenfalls am Wochenende hatte dieser beim alljährlich stattfindenden Kyffhäusertreffen seinen Machtanspruch in der AfD deutlich gemacht. Der Parteivorstand lasse sich von den Medien treiben, hatte Höcke dort unter anderem gesagt, weshalb dieser auch nicht mehr wiedergewählt würde. Dies würde er versprechen.

In einem Deutschlandfunk-Interview des zurückgetretenen NRW-Politiker Helmut Seifen, greift dieser nun seinerseits die Mitglieder des „Flügels“ und Björn Höcke persönlich an. Dieser sei zwar kein Neonazi, aber ein romantischer Nationalist. „Wir brauchen nicht noch einen Kindergeburtstagsprinzen, der uns jetzt in der AfD ins gelobte Land führt. Wir brauchen vernünftige Politik, rational durchdacht, und insofern wende ich mich gegen diese rauschhaften Zuspitzungen, die wir da zum Beispiel beim Kyffhäuser-Treffen haben“, sagte Seifen. Er gab sich sicher, dass der bürgerlich-konservative Teil innerhalb der AfD am Ende siegen werde. Man sei zahlenmäßig in jedem Fall in der Mehrheit. Die Gemäßigten seien bislang einfach nur zu leise gewesen.

„Sie wissen, wie das ist, wenn etwas, sagen wir mal, rigorose Politiker sich auf den Weg machen. Dann muss man aufpassen, dann muss man Sorge tragen, weil die Leute natürlich ohne Rücksicht auf Verluste ihre Dinge durchziehen“, sagte Seifen. Deshalb spreche er nun die Warnung auch so deutlich aus. „Der Flügel ist gefährlich“.

Das ganze Interview zum Nachhören und Nachlesen.

Laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) richten nun außerdem 100 AfDler in einem Appell gegen Björn Höcke. „Die AfD ist und wird keine Björn-Höcke-Partei“, schreiben die Unterzeichner. Insbesondere wegen seiner Rede bei Kyffhäuser-Treffen werfen sie dem Thüringer Landesvorsitzenden Personenkult und spalterische Tendenzen vor. Fünf Mitglieder des Bundesvorstands haben den Aufruf unterschrieben sowie mehrere Landesvorsitzende, darunter die stellvertretenden Bundesvorsitzenden Georg Pazderski, Kay Gottschalck und Albrecht Glaser.

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Klaus Funke | Mi., 10. Juli 2019 - 09:30

Berichte und Artikel über die AfD häufen sich im CICERO. Indes, zu "Höcke-lastig" und ein wenig einseitig. Man sollte, wenn schon Höcke, mal eine seiner Reden im Wortlaut abdrucken. Da weiß man, was er sagt und wes Geistes Kind er ist. Nicht, was Kommentatoren oder Dritte von ihm sagen, interessiert. Auch nicht die Einlassungen oder Auslassungen eines Herrn Seifen. Der Herr ist indes völlig irrelevant. Zumindest im Osten. Nein, Höcke sollte selbst zu Wort kommen. Das wäre echter Journalismus. Also, ich denke, die Häufung der AfD-Artikel auch hier bei CICERO hat mit den bevorstehenden Wahlen zu tun. Es irritiert mich ein wenig, dass CICERO in diesem Konzert mitzuspielen scheint. Die AfD wird zum "Hauptfeind" hochstilisiert und was sie früher zu wenig erwähnt wurde, wird jetzt aufgeholt. Indes, was ich an anderer Stelle schon gesagt habe, wiederhole ich: Es wird nichts nützen. Die Menschen (nicht nur im Osten) haben die Schn.... voll von den etablierten Zuständen und den Altparteien.

Gerhard Lenz | Mi., 10. Juli 2019 - 10:58

Antwort auf von Klaus Funke

....jetzt erstaunlicherweise auch unter Mitwirkung des Cicero. Nach den "fremdgesteuerten" FfF-Demonstrationen und den angeblichen "Mauscheleien" bei der Nichtzulassung der 2. AfD-Liste in Sachsen jetzt die bewusste "Demontage" der Lichtgestalt der äussersten Rechten, Björn Hoecke. Das alles natürlich ausschliesslich auf Kosten des deutschen Volkes!
Ernsthafter: Praktisch seit Gründung der AfD steht die Partei vor der Frage, was sie sein möchte: Rechtskonservative, bürgerliche Kraft, die sich produktiv in den parlamentarischen Prozess einbringt und vielleicht irgendwann koalitionsfähig ist, oder Rechtsradikale-Nationalistische Widerstandbewegung, die mit unser gegenwärtigen Demokratie nichts oder nur sehr wenig am Hut hat. In der relativ kurzen Geschichte der AfD wurden letztere immer stärker, während zahlreiche Mitglieder der bürgerlichen Richtung die Partei verlassen haben und die verbliebenen mittlerweile klar in der Minderheit sind. Das wird auf jedem Parteitag deutlich.

Gerhard Lenz | Mi., 10. Juli 2019 - 11:06

Antwort auf von Klaus Funke

Dort kann der Flügel, wie bei den letzten Vorstandswahlen, mal eben eine bis dato völlig unbekannte Kandidatin aus dem Hut zaubern (Seyn-Wittgenstein), die beinahe spontan zur Bundesspecherin gewählt wird. Die oft am rechten Rand angesiedelte Rhetorik des Flügels bestimmt praktisch jede Parteiveranstaltung.
Dabei macht Hoecke nur vor ihm wohlgesonnenen Anhang eine gute Figur. Er ist ein schwacher, blässlicher Redner, der nur durch einen albernen, nationalistischen Pathos, vermischt mit den üblichen "Attacken", seine Anhänger begeistert. Stellt sich ein Hoecke politischen Gegnern, wie einst in der einen oder anderen Talk-Show, macht er eine lächerliche Figur. Gleichwohl bedient Hoecke hervorragend die Sehnsüchte des rechten Flügels nach einer "Führerfigur". Dabei, so darf man annehmen, ist Hoecke vermutlich nicht mehr als die Marionette eines Herrn Kubitscheks, als jemandem, der aus seiner Verachtung für unsere Demokratie kein Hehl macht.

Man darf getrost davon ausgehen, dass die meisten AfD-Mitglieder und auch die Wähler diese Partei trotz Höcke und nicht wegen ihm wollen. Seifen schätzt die Causa indes ganz richtig ein. Ein Nationalromantiker, der mit seiner Rhetorik bei bestimmten Leuten Resonanz findet, wird wohl am Ende nicht den Weg der Partei bestimmen. Zum Thema "Große Verschwörung" empfehle ich - nicht nur Herrn Lenz - den Kommentar von Georg Restle in den Tagesthemen vom 11.07.2019. Ein gelungenes Beispiel für Hetze und aus meiner Sicht be- ja sogar anklagenswert.

Man darf getrost davon ausgehen, dass die meisten AfD-Mitglieder und auch die Wähler diese Partei trotz Höcke und nicht wegen ihm wollen. Seifen schätzt die Causa indes ganz richtig ein. Ein Nationalromantiker, der mit seiner Rhetorik bei bestimmten Leuten Resonanz findet, wird wohl am Ende nicht den Weg der Partei bestimmen. Zum Thema "Große Verschwörung" empfehle ich - nicht nur Herrn Lenz - den Kommentar von Georg Restle in den Tagesthemen vom 11.07.2019. Ein gelungenes Beispiel für Hetze und aus meiner Sicht be- ja sogar anklagenswert.

Heidemarie Heim | Mi., 10. Juli 2019 - 12:32

Antwort auf von Klaus Funke

Ob einseitig oder nicht, Hauptsache es wird berichtet, oder nicht lieber Herr Funke?! Natürlich bei so wichtigen Vorgängen wie den kommenden Wahlen im Osten unserer Republik und den Vorzeichen dazu! Allein aufgrund meiner hiesigen Teilnahme daran sind in unserem "Mikrokosmos" von Familie teils hitzige Debatten geführt worden, bei denen mein bester aller Ehemänner;) gern die Rolle des Advocatus Diaboli einnimmt, was meinen Blutdruck oft höher treibt als im Abkühlungsbecken nach dem Saunagang;)! Also falls mich eines Tages der Schlag trifft liebe Cicero-Redaktion...;). Was ich persönlich von Herr Höcke und seinem politischen Gebaren halte,so brauche ich keinen Abdruck seiner Reden hier! Wer möchte kann ja sein Buch kaufen. Allerdings gebe ich dabei zu,das es mir mit den meisten anderen Politikern die hier " zu Wort kamen" ähnlich ergeht was mein Vertrauen in unmotiviertes politisches Handeln betrifft. Aber "selten" habe ich diese Bedenken bei dem Cicero und dessen Redaktion! Alles gut!

Ernst-Günther Konrad | Mi., 10. Juli 2019 - 12:56

Antwort auf von Klaus Funke

Das sehe ich grundsätzlich auch so Herr Funke. Habe mir im Internet, soweit ich etwas fand selbst mal Herrn Höcke angehört. Ich gebe zu, seine Wortwahl ist nicht die meine und ich höre soetwas eigentlich auch nicht hier im Forum, das ja angeblich nach Meinung eines bestimmten Herren hier, AFD-lastig sei.
Höckes Inhalte in seinen Reden lassen nach meinem Verständnis keine demokratiefeindlichen oder staatsstürzende Aussagen erkennen. Das er ein Selbstdarsteller ist, der offenbar versucht aufgrund seiner Rheotrik Eindrücke zu erwecken und Wähler auf sich und seine Darstellung focusiert ist aber nichts verwerfliches. Es wäre schon gut, sollten dem Cicero Reden des Herrn Höcke bekannt sein, die an seiner Rechtstreue Zweifel aufkommen lassen, diese wenigsten in einem neutralen Artikel mit Linkverbindung bereit zu stellen, damit sich jeder ein eigenes Bild machen kann. Das der NRW-Afdler und der Sachsen AFDler sich öffentlicht angehen ist wohl auch dem öffentlichen Druck geschuldet.

gerhard hellriegel | Mi., 10. Juli 2019 - 13:55

Antwort auf von Klaus Funke

Hallo Herr Funke. Wenn Sie Herrn Höcke im Original hören und sehen wollen, dann besuchen Sie doch Youtube und suchen "Höcke Kyffhäuser".
Ihre Anregung, einen Beitrag von Herrn Höcke selbst hier zu plazieren, finde ich gar nicht schlecht. Warum eigentlich nicht? Ich ahne allerdings, dass die, die anderen eine eigene Meinung nicht zutrauen, schnell wieder von "eine Plattform bieten" reden werden.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 10. Juli 2019 - 13:02

Da streiten zwei aus einer Partei öffentlich, in anderen Parteien wird das oft in Hinterzimmern ausgetragen und kommt nur abgeschwächt in die Öffentlichkeit. Man reibt sich an Herrn Höckes "Personenkult". Nun, um Martin Schulz rangte sich auch Personenkult. Um AM ebenso. Wolfgang Lindner gibt heute noch den Alleinunterhalter.
Herrn Seifens Vorwurf an dieser Stelle ist nicht unbedingt nachvollziehbar. Ich würde gerne mal lesen, ob es inhaltlich so viel andere Sichtweisen zu einzelnen Themen gibt. Ich würde gerne mal erfahren, ob über Lösungswege gestritten wird und wie die im Detail aussehen?
Ich kenne u.a. anderem das AFD-Programm und höre gezielt AFD-Reden aus dem Bundestag, dort erkenne ich keine großen Streitereien untereinander in der Sache. Ich schrieb schon einmal, wenn Herr Höcke ein Wolf im Schafspelz sein sollte, dann klare Beweise und hinaus werfen. Nur weil er auf seine Art Erfolg hat und den rechten Flügel in der Partei bedient, das wird formell nicht reichen.

Heidemarie Heim | Mi., 10. Juli 2019 - 13:09

Oder wie die Gegner auch gern propagieren: " Wir dürfen das Feld nicht den Radikalen überlassen!"
Nichts anderes ist das Einsehen von den mehr und mehr "auch" Schaden nehmenden sog. gemäßigten Teilen von Gesamt- Partei, Mitgliedern und Wählern. Da man unterschätzt hat wie teilweise unorthodox man aufgrund dieser Ausnahmefälle -Figuren in Haftung genommen wird als politisch konservativ denkender Bürger, bleibt eine "deutlichere" Distanzierung keine Ermessensfrage mehr, sondern wird für die weitere Akzeptanz leider nun essentiell. Auch wenn alle wissen,das Agierende wie Herr Höcke und einige andere das beste Instrument der Gegner sind,auf dessen Klaviatur hoch und runter gespielt wird wenn es irgend passt.Sollte es den Instrumentalisierten Ernst sein mit dem Wohlergehen der Partei und ihrer Anhänger müssen sie sich in ihrer Selbstdarstellung mäßigen,bzw freiwillig selbst aus dem Spiel nehmen. Solch Erfordernis ist in einer angeblich starken Demokratie traurig aber mittlerweile wahr!

Christa Wallau | Mi., 10. Juli 2019 - 17:28

Antwort auf von Heidemarie Heim

Ich pflichte Ihnen bei, liebe Frau Heim.
In Deutschland ist es (leider Gottes) nur möglich, politisch Einfluß zu gewinnen u.
evtl. gestaltend mitzuwirken, wenn man gelernt hat, auf Eiern zu gehen.
Jedem aufrechten, gradlinigen Menschen ist dieser unsouveräne Eiertanz
zwar höchst zuwider, aber man muß sich nun mal an der REALITÄT orientieren. Und in unserem Lande heißt diese: Achtung! Jede Menge Fettnäpfchen!
Aufgestellt von Moralaposteln jeglicher Couleur.

Wie Sie sagen: Wir sind nur a n g e b l i c h eine starke Demokratie, in Wirklichkeit
ein Volk von gedemütigten, verunsicherten Hinterher-Läufern. Bestes Beispiel:
der Hype um die Grünen! Dort warnt übrigens niemand vor der romantisch-verklärten Übersteigerung, die den beiden Protagonisten Baerbock und Habeck aus den Gesichtern strahlt, während man hinter einem romantischen Patrioten wie
Höcke den Satan persönlich zu erkennen glaubt.
Harte Konsequenz: Die AfD muß ihre Romantiker u. Selbstdarsteller in die Schranken
weisen!

Per L. Johansson | Mi., 10. Juli 2019 - 21:55

Antwort auf von Heidemarie Heim

Sie sprechen mir aus dem Herzen!
Wenn es Höcke und Co wirklich um Land und Partei ginge, dann würden sie schweigen. Oder sind die durch ihre Selbstinszenierung schon so verblendet, daß sie nicht merken, wie viele Wähler sie abschrecken?
Mit Höcke würde die AfD im Westen mittelfristig vielerorts um die 5%-Hürde kämpfen.
Als reine „Ost“-Partei kann man aber rein gar nichts erreichen.
Höcke geht den Kurs der Republikaner, das Ende dürfte entsprechend ausfallen. Der Parteienfriedhof am rechten Rand ist voll von solch „unbeirrbaren Streitern für die Sache“.
Es ist auch ein in den neuen Ländern (durch die Erfahrungen von 1989?) genährter Irrtum, man könne als Bewegung über die Straße etwas verändern.
So tickt der Westen aber nicht !
Es geht nur über die Parlamente !
Und im Westen werden durch die viel größere Bevölkerung die Bundestagswahlen entschieden.
Leute wie Herr Pazderski können Brücken zur Union bauen, zu den Wählern als auch den Abgeordneten.
Norwegen macht es vor!

Ernst-Günther Konrad | Do., 11. Juli 2019 - 11:20

Antwort auf von Heidemarie Heim

Sie sagen es wieder mal auf den Punkt gebracht. Was mich etwas stutzig macht ist die Tatsache, dass er offensichtlich gegen den Bundesvorstand antreten will und diese zur Disposition stellt, sie austauschen will.
Das hört sich nicht gut an. Was haben die denn so übles getan, das Herr Höcke die Austauschen will?
Das ist weiland tatsächlich durchaus der Versuch der Indoktrination, wenn man es böswillig unterstellen kann.
Es wird so kommen wie Sie und die anderen Foristen sagen, die AFD-Spitze muss Höcke aufs rechte Maß stutzen oder sich die Frage stellen, ob die Kritik an seiner Person zurecht besteht und er die AFD umzufunktionieren gedenkt.
Es wäre tatsächlich ander Zeit Klartext zu reden. Die Frage ist nur, offener Machtkampf zwischen Höcke und dem Vorstand jetzt vor den Wahlen?
Höcke scheint rechtsextreme zu binden, die AFD wählen. Ich kann auf rechtsextreme verzichten, kann es auch die AFD, welche jede Stimme braucht?
Wo kommt Höcke eigentlich wirklich her? Hat er einen Auftrag?

Zunächst herzlichen Dank an alle die mir antworteten und damit meine Gedanken zum Thema zusätzlich bereichern! Das gibt Auftrieb;-) für weiteres. Natürlich hat Herr Höcke mit seiner Agitation gegen den Vorstand offen und frei bekannt, das ihm und seinen festen Anhängern das Provozieren allein nicht mehr als ausreichend erscheint. Aber da hat er es, ich denke "bewusst" auf die Spitze getrieben! Er bedient mit seinen, wiederum bewusst rechtsnationalen "Imitationen" so meine Hoffnung!, einen kleinen Teil von AfD-Wählern, denen es ebenso auf den Geist wie uns hier! Ich habe eigentlich genug Vertrauen in meine Mitbürger im schönen Osten,das sie sich von einem sich aufplusternden "wing-commander" aus dem Westen und seiner kleinen Schar Anbeter nicht von den Wahlen abhalten lassen. Trotz alledem muss der gesamte Bundes/Landesvorstand geschlossen gegen die für ALLE schädlichen "Palastrevolten", geführt durch wen und wo deutlich Stellung beziehen, ggf. als Konsequenz den Flügel ganz "stutzen"!

Da fordere ich Klartext und dann das! Das kommt davon wenn das Gehirn schneller als mein Zweifingersystem funktioniert;-). Also Korrektur: Er bedient mit seinen wiederum bewusst rechtsnationalen Imitationen, so meine Hoffnung!, nur einen kleinen Teil von AfD-Wählern, während einem Großteil der Leute sein Gebaren genau so auf den Geist geht wie uns hier! Nochmals Sorry! MfG

Ernst-Günther Konrad | Do., 11. Juli 2019 - 15:46

Antwort auf von Heidemarie Heim

Der Schrecken liebe Frau Heim war nur von kurzer Dauer. Ich kam auch schon ins Straucheln, erinnerte mich aber an viele ihrer Kommentare und vermutete einen Schreibfehler. So sei es. Ich habe auch schon manchen Kommentar versehentlich durch weglassen eines Wortes oder Nichtbeenden eines Satzes entstellt. Alles menschlich.
Beste Grüße nach Chemnitz.

Heidemarie Heim | Fr., 12. Juli 2019 - 14:16

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Danke lieber Herr Konrad! Habe Ihre Grüße an mich soeben umgeleitet! Nach fast 10,meist dem Dienst geschuldeten Umzügen während nunmehr 40 Ehejahren;-) und der dazugehörigen Odyssee durch etliche Bundesländer leben wir wieder nah der Heimat. Wie man aus einigen meiner Kommentare entnehmen konnte, bin ich in der schönen Pfalz geboren, Nähe Saarland und Hunsrück aufgewachsen bis ich mit meinem am Rhein geborenen, besten aller Ehemänner! den Gang durch die Republik antrat um nun wieder in Rheinland-Pfalz zu residieren;-).Unsere Ökobilanz ist trotz meinem kleinen Hybridchen katastrophal;(, da ich nach wie vor unter chronischem Fernweh leide, im Zuge dessen ich auch meine Vorliebe für die direkte Art;) meiner ostdeutschen Mitbürger und deren Heimat entwickelte wie auf allen meinen Reisen!
Deshalb reagiere ich wohl so allergisch auf Wessis und auch ehemalige Ossis,die den Leuten dort und anderswo absprechen, nichts von unserer hochgelobten Form der Demokratie zu verstehen! Alles Gute! MfG

Rolf Ziegler | Mi., 10. Juli 2019 - 14:12

Gauland sollte sich Höcke endlich einmal richtig zur Brust nehmen !

Ich haben nicht nur nichts gegen diesen „Flügel“ (aber allein der Begriff muß schon weg!) sondern fände es fatal, fielen diejenigen Dinge weg, für die er steht. Aber die Person Höcke so in den Mittelpunkt zu stellen ist einfach nur dämlich; er überschätzt sich außerordentlich und seine salbungsvollen Reden sind teilweise peinlich bis nicht anzuhören ! Also Erfurt : Mindestens zwei Gänge runterschalten !!

Wenn zuviel Herz zuwenig Hirn verdrängt, hat die AfD bald fertig !

Und dennoch : „JA zu Sayn-Wittgenstein, aber NEIN zu Gedeon“ !

Philipp Schwarz | Mi., 10. Juli 2019 - 14:27

Der Flügel ist für mich eine Hybris aus einem publizistisch-theoriepolitisches Vorfeld und einer parteiinternen Gruppierung, die Persönlichkeiten fördert, die sich durch diese Hybris parteiinternen Widerständen und der parteipolitischen Kernerarbeit entziehen können. Das externe theoretische Vorwerk kann den Rest der Partei nach belieben inhaltlich abklemmen. Das freie Denken erleidet aber durch das ausgelagerte und gruppierte Denkmonopol einen erheblich Schaden. Der Schaden ist, dass die politische Sehnsucht, den Weg des kleinsten Widerstands wählt zur Person, ohne den parteilichen diskursiven Schweiß. Es kommt zum Kurzschluss. Personenkult ist vielleicht dann das autoritäre Pendant zur Wohlfühldemokratie. Wobei ich mich in der Demokratie sehr wohl fühle.

Gisela Fimiani | Mi., 10. Juli 2019 - 16:54

Die AfD hat nun die „Gretchenfrage“ zu beantworten. Man darf gespannt sein, wer wie Position bezieht. Ich halte die Auseinandersetzung innerhalb dieser Partei für wichtig und hoffentlich klärend.

Christa Wallau | Mi., 10. Juli 2019 - 20:00

den Herr Seifen hier für die grünen Medien-Stars Baerbock und Habeck benutzt, finde ich sehr zutreffend.
(Ich freue mich immer sehr über gute Metaphern, Bilder, Vergleiche und Formulierungen!)

Diese beiden Grünen stilisieren sich - ähnlich wie Björn Höcke - zu Rettern hoch. S i e sind die Umwelt- bzw. Klimaretter, e r will der Retter Deutschlands werden. Deshalb kann ich auch nachvollziehen, wenn Seifen sagt: "Wir brauchen nicht noch einen "Kindergeburtstagsprinzen."

Allerdings: Während ich das Vorhaben, d a s Klima
retten zu wollen, für bescheuert halte, weil sich dieses letztlich so entwickelt, wie es will, halte ich
das Vorhaben, die deutsche Kultur, den hiesigen Wohlstand und den deutschen Rechtsstaat vor dem Ruin retten zu wollen, für durchaus machbar.
Es ist aller Anstrengung wert!
Die Frage ist nur: WIE? und: Wieviel Zeit bleibt uns noch dafür?

Stefan Jurisch | Do., 11. Juli 2019 - 07:43

Wenn ich so einen Unsinn lese/höre... Höcke suhlt sich in ähnlichen Spielereien wie einst die Granden des Nationalsozialismus. Wenn man sich die Videos des Treffens ansieht, dieses Kult-Gehabe, Einmarsch mit Fahnenmarsch und glorifizierender Musik... sorry, das hat mit Romantik nichts mehr zu schaffen. Das sind Möchtegern-Führer-Allüren. Dieser Mann ist höchst gefährlich und gehört aus der AfD ausgeschlossen, ebenso wie viele andere seiner Sorte. Dann - und nur dann - kann sich die Partei zu dem entwickeln, was früher mal die CDU war: bürgerlich konservative Mitte.
Solange sie solche Figuren toleriert und in den eigenen Reihen behält, wird sie in den Augen der meisten immer die „Nazipartei“ bleiben.

1. das Procedere. Muß wohl nicht erläutert werden.
2. das meinungspluralistische Selbstverständnis der AfD. Viele würden sagen, SPD/Sarrazin läßt grüßen.
3. Gründete Höcke eine neue Partei, würde ihm ein großer Teil der AfDler folgen. Jedenfalls ginge diese Partei nicht den Weg früherer Abspaltungen in die Bedeutungslosigkeit, sondern würde zur Konkurrenz der AfD.
4. Im Osten gingen 50% oder mehr der Wähler verloren.
Die beiden letzgenannten Punkte dürften jemanden, der die AfD ohnehin ablehnt, nicht besonders tangieren. Sind sie so ein Jemand? Wenn ja, dann verstehe ich Ihren Kommentar, wenn nein, dann sollten Sie Ideen finden helfen, wie der Einfluß der Höckes vermindert werden kann.

@Stefan Jurisch ist natürlich zuzustimmen. Trozdem sollte man das Kultgehabe auch anderer Parteien hinterfragen. Insbesondere der martialische Zapfenstreich zur Verabschiedung der Verteidigungsministerin Frau von der Leyen, die sich übrigens als Verteidigungsministerin ja nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat,(Gorch Fock).