„Da müssen die entscheidenden Leute wirklich zusammenkommen“: Auf Schloss Elmau in Bayern tagt der G7-Gipfel / dpa

Ursula Münch über G7-Gipfel - „Die USA sind ein starker Anführer“

Auf Schloss Elmau treffen sich die G7-Mitgliedstaaten und Vertreter aus fünf Gastländern, um über die Krisen und großen Fragen unserer Zeit zu reden und Antworten zu finden. Die Politikwissenschaftlerin Ursula Münch spricht im Interview über die zentralen Themen des Gipfels, Deutschlands Führungsanspruch in Europa und erklärt, warum Olaf Scholz ihrer Meinung nach genug Format hat, um als oberster Gastgeber in Krisenzeiten zu empfangen.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

So erreichen Sie Ben Krischke:

Ursula Münch ist Politikwissenschaftlerin und Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing am Starnberger See. 

Frau Münch, alle G7-Gipfel der vergangenen Jahre gingen immer auch mit einer öffentlichen Diskussion einher, ob das Format noch zeitgemäß sei. Können wir im Jahr 2022 nun festhalten: Der G7-Gipfel war lange nicht mehr so zeitgemäß wie heute? 

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Ernst-Günther Konrad | Sa., 25. Juni 2022 - 09:44

Die Dame wird von der bayrischen Landesregierung bezahlt und singt natürlich das Lied derer, denen sie dient.
188 000 Millionen kostet die Veranstaltung, wie unlängst im Focus berichtet wurde. Wenn das langt. Und die Veranstaltung ist beim Volk so beliebt, dass das Schloss Elmau in ein Hochsicherheitsgefängnis ausgebaut wurde bzw., von außen abgesichert wurde. Mehr zu lesen bei
https://www.tagesschau.de/inland/g7-elmau-101.html.
Ein Treffen auf einem unbekannten Dampfer irgendwo auf hoher See wäre auf alle Fälle billiger. Jedenfalls muss der bayrische Steuerzahler die Hauptlast tragen, den Rest übernehmen wir alle. Und was Scholz als Gastgeber anbetrifft wird man ihn schon mit richtiger PR-Beratung in Szene setzen. Und am Ende wird ohnehin das gemacht, was die USA will. So überflüssig, wie ein Kropf.

Sabine Lobenstein | Sa., 25. Juni 2022 - 11:47

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Am Ende wird gemacht was die USA will und die wollen Russland Schwächen und wenn möglich Putin durch einen USA-hörigen Oligarchen ersetzen, um Russland auch wie uns lenken zu können. Ganz nebenbei wir Europa und im speziellen Deutschland als Industrieland durch die Energiesanktionen zerstört und kann sich danach nie wieder mit Russland unabhängig von den USA machen. Was für ein Pech...ach ja Australien liefert wegen Sanktionen das Ersatzteil für die Gasturbinen nicht nach Russland und verhindern damit, dass statt 40% wieder 100% Gas fließt. Das verschweigt Harbeck, damit der Russe im Winter der Schuldige zwecks frieren und Zusammenbruch der Industrie ist. Die Berliner Zeitung hat hierüber schon berichtet, dass auch Siemens bereits bestätigt haben, dass das Teil tatsächlich defekt ist. Es wird immer offensichtlicher, dass es volle Absicht ist, Deutschland zu zerstören. Aber Harbeck hat ja in einem früheren Interview bereits gesagt, dass er sich mit Deutschland nicht verbunden fühlt.

Dr.Andreas Oltmann | Sa., 25. Juni 2022 - 10:09

Frau Münch, die nach meinen Informationen auch Dozentin an der BW-Hochschule ist, und Leiterin eines politischen Instituts, sollte im Umgang mit Zahlen sehr viel exakter und ehrlicher sein.
Lt. Statistik haben die USA bis zum 16.6. Waffen im Wert von ca. 4 Mrd. und Geld fürmilitärische Unterstützung im Wert von 20 Mrd.$/€ geliefert.
Nicht jedoch in Höhe von gigantischen 600 Mrd., wie im obigen Artikel geschrieben.
Auch Herr Krischke hätte über diese Zahl stolpern und nachfragen müssen!
Exaktheit und Korrektheit sind nicht die Stärken unseres Wissenschafts- und Beratungsbetriebes.
Ob die USA ein starker Anführer sind, ob Biden dafür der Richtige ist, und ob wir einen solchen brauchen, bezweifle ich. Zumindest können sie ihre Interessen mit mehr Druck durchsetzen, auch mit militärischem Druck, als Europa.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 25. Juni 2022 - 16:24

Antwort auf von Dr.Andreas Oltmann

Offenbar absolut der richtige. Im Focus war zu lesen, das Biden bei einem Empfang seinen Spicker falsch herum hielt. So konnte gelesen werden: "Etwa wo er sitzen und was er während des Treffens tun sollte. „Nehmen Sie IHREN Platz“, so eine Anweisung. Der Präsident solle das Wort ergreifen, sobald die Reporter den Raum betreten: „Geben Sie kurze Kommentare ab“. Insgesamt standen acht Punkte auf dem Papier. Insgesamt waren acht Anweisungen zu lesen. Die hielt er alle offenbar ein, weshalb es keine Zwischenfälle gab."
(Quelle Focus online gestern)
Wenn sich Biden auch künftig an solche Spickzettelanweisungen hält, dürfte für die Strippenzieher alles so laufen, wie sie es im Hintergrund geplant haben. Einziges Risiko trotz Spicker. Biden könnte wieder einmal einschlafen, dann erzählt er aber wenigstens kein wirres Zeug. Aber ernsthaft. Ein seniler fremdbestimmter Präsident in den USA kann nicht der richtige sein. Vielmehr stellt er eine Gefahr dar.

Joachim Kopic | Sa., 25. Juni 2022 - 10:17

... na dann hoffen wir mal für die Zukunft, dass sie sich bzgl. Gaslieferungen (wenn auch "Drecking-Gas") genauso zuverlässig verhalten wie es Russland bis vor kurzem Deutschland gegenüber tat. Sicher bin ich(!) mir (leider) nicht...

Urban Will | Sa., 25. Juni 2022 - 10:19

spricht zumindest aus, dass dies durchaus ein Stellvertreterkrieg ist und es wäre interessant gewesen, hätte Herr Krischke hier ein wenig weiter gebohrt.
600 Milliarden geben auch die USA nicht einfach so aus, wenn es „nur“ um die Freiheit eines Landes geht, das sehr weit entfernt liegt.
Es wurde doch seitens der obersten Führungsebene klar ausgesprochen: Russland soll so geschwächt werden, dass es nie wieder einen Krieg beginnen kann.
Wieso wird das hier nicht angesprochen?
Die USA als „starker Anführer“? Klar. Was heißt „stark“? Militärisch gewiss, aber diplomatisch? Was hinterlassen sie uns mit einer wohl noch jahrelangen Weiterführung dieses Krieges?
Um alles zurück zu erobern braucht die Ukraine – wenn die Zahlen so sind wie berichtet – tausende von Panzern und Geschützen. Wie sollen die da hin? Über welchen Zeitraum? Über wie viele Soldaten verfügt sie noch? Können die das überhaupt schaffen?
Wieso wird niemand mal konkret, was den notwendigen Umfang an Unterstützung angeht?

Norbert Heyer | Sa., 25. Juni 2022 - 10:48

Eine Konferenz, die so überflüssig ist wie ein Kropf. Nur eine Nation bestimmt Ablauf, Einsatz der Mitglieder und wirtschaftliche/finanzielle Belastungen der einzelnen Mitglieder. Die USA sehen ihren geostrategischen Schwerpunkt im kommenden unausweichlichen Konflikt mit China. Nichts passte besser ins Konzept als die kriegerische Auseinandersetzung am Rande Europas mit Russland. Europa soll dadurch erheblich geschwächt und Russland vernichtet werden. Dieser Krieg wird ein Vernichtungskrieg, gesteuert und gelenkt aus sicherer Entfernung. Europa hat die Mahnungen der USA ( Verteidungsetat/ Energiesicherheit) nicht ernstgenommen und jetzt sieht Amerika die historische Chance, sowohl Europa als wirtschaftlichen Konkurrent und Russland als strategischen Rivalen ein für alle mal zu liquidieren. Dann ist die Bahn frei für den noch größeren Krieg mit China und den wird die USA verlieren, da sie auch inzwischen als Nation langsam zerbricht. Die Zukunft der Zeitenwende bestimmt der Osten.

Frank Klaus | Sa., 25. Juni 2022 - 11:50

"Wahnsinnig professionelle Vorbereitung" - das heißt doch, dass alle Themen ideologisch im Sinne der "global governance" eingenordert werden und kein Raum für abweichende Ideen bleibt. Oder traut man Biden oder Scholz wirklich zu, dass sie auf originelle Ideen kommen, die einen Weg aus den Krisen dieser Welt aufzeigen könnten?
Es steht doch eher zu befürchten, dass dieses Treffen die Weichen stellt, um die Krisen im Sinne bestimmter Interessen zu vertiefen.
Und ein entscheidender Akteur fehlt sowieso. Hätte man Putin seit 2014 als Reaktion auf die Annexion der Krim nicht aus dem G8(7)-Format ausgeschlossen, gäbe es vielleicht den Ukrainekrieg nicht.
Immerhin fiel bei der Annexion der Krim (fast) kein Schuss. Aber man musste ja an seinen "westlichen" Prinzipien festhalten, an der Souveränität von Staaten (die man sonst auf allen Ebenen einschränkt). Als Lohn für die Prinzipientreue 2014 erntete man den Ukrainekrieg, der vielleicht manchem Gipfelteilnehmer gar nicht so ungelegen kommt.

Gabriele Bondzio | Sa., 25. Juni 2022 - 13:55

Ist nicht die Frage aller Fragen, sondern sollte sie sie das fortsetzen.
Frau Merkel hatte wohl immer das letzte Wort. Die SPD hat als Mitregent, kaum widersprochen

Bei unserer neuen Außenministerin ist zu merken, dass sie ohne Zweifel und sehr devot, den Eliten in den USA nachhechelt.

Bidens Politik tut, was in seinen Augen US-Eliten Interessen dient. War auch unter Poroschenko öfter in der Ukraine und hat ihm den den Rücken gestärkt.
Nachdem Putin sich die Krim einverleibte, soll sich Biden damals schon für Waffenlieferungen an die Ukraine eingesetzt haben. Obama hat damals abgewinkt.
Wollen wir also die Interessen der USA oder unsere eigenen vertreten?

Das ganze Drama in der Ukraine hat hat wenig mit Verteidigung der Freiheit, eher mit Verteidigung elitärer Interessen zu tun.

Und auf diesen Gipfel wird mehr Geld verschwendet, als dabei Nützliches rauskommt.

Sabine Lehmann | So., 26. Juni 2022 - 05:01

Nun, beim Anblick von „Sleepy Joe“ da in Ellmau kommen mir da heute so meine Zweifel. In guter Verfassung scheint mir der US-Präsident jedenfalls nicht zu sein.

Brigitte Simon | So., 26. Juni 2022 - 12:59

Scholz zeigt sich entschlossen. Ein Mann der plötzlich alles kann? In seiner Regierungser-klärung sieht er sich als Führungsfigur für Europa. Damit macht er Elmau zum Wallfahrtsfahrtsort weltweit. Wie immer the same procedure as seven years.

Es treffen sich Mitglieder die in der EU in erster Linie einen schwarz-rot-goldenen Geldauto-maten definieren. Das ist die einzige Gemein-samkeit. Die europäischen Werte sind zu unterschiedlich.

Die EU war in den Neunziger Jahren das Instrument der Stabilisierung demokratischer Staaten.. Mit einem Ehrenkodex, der erfüllt werden muß. Dieser gilt auch für die Ukraine. Ein Krieg darf keine Begründung sein.

Nun erleben wir in Elmau eine Riesenveransta ltung,, die nicht mehr in die Zeit paßt. Sie ist eine Inszenierung des westllichen Verständ-nisses aus den Achtziger Jahren.

1991 zerfiel die Sowjetunion 2 Jahre nach der Wiedervereinigung. Deutschlands. Dies sollte auch Gesprächspunkt sein. Die Videozuschaltung Selenskyj ist nicht ange-bracht.