Der AfD-Chef von Thüringen, Björn Höcke, spricht bei einer AfD-Kundgebung mit Teilnehmern / picture alliance

AfD und Flüchtlinge - Das falsche Feindbild

Eine Umfrage in Berliner Notunterkünften zeigt: Flüchtlinge haben ähnliche Wertvorstellungen wie Anhänger von AfD und Pegida. So zeigen sich Parallelen beim Demokratieverständnis, bei den Geschlechterrollen und der Einstellung zu Homosexualität

Autoreninfo

Petra Sorge ist freie Journalistin in Berlin. Von 2011 bis 2016 war sie Redakteurin bei Cicero. Sie studierte Politikwissenschaft und Journalistik in Leipzig und Toulouse.

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Das dürfte AfD-Wähler und Pegida-Anhänger überraschen: Die allermeisten Flüchtlinge erklären Religion zur Privatsache. Das geht aus einer Studie der Berliner Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW) hervor, die heute vorgestellt wird. Demnach befürworten 87 Prozent der Befragten die Trennung von Religion und Staat.

Wo die Rechtspopulisten eine „Islamisierung des Abendlandes“ befürchten, zeigt die Befragung zwischen Juni und Juli in drei Berliner Unterkünften, dass genau das auch die Flüchtlinge nicht wollen: Sie lehnen Fundamentalismus ab und sind säkular. Vier Fünftel der Befragten stimmten der Aussage zu, dass Alkoholkonsum erlaubt sein müsse. Sieben von zehn gaben an, ein Religionswechsel sollte erlaubt sein, genauso wie Eheschließungen zwischen Christen und Muslimen. Fast alle wollen sich schnell integrieren und die deutsche Sprache lernen.

Die Studie betraf Menschen, die im vergangenen Sommer nach Deutschland gekommen und über 16 Jahre alt sind. Von 1000 verteilten Fragebögen kamen 445 zurück. Die Studie ist damit zwar nicht repräsentativ, aber umfassender als bisherige vergleichbare Erhebungen.

Demokratiebild hängt auch vom Bildungsgrad ab

Die gute Nachricht: Fast alle Flüchtlinge bekennen sich zur Demokratie als bester politischer Staatsform (87 Prozent). Nur exakt drei Befragte lehnten diese Aussage ab.

Jedoch hängt das sehr stark vom Bildungsgrad ab. Flüchtlinge, die nie eine Schule besucht haben, sind wenig gefestigt: Hier sind nur 29 Prozent von der Demokratie überzeugt, 71 Prozent sind ratlos. Die Studienverfasser beobachten „gravierende politische Verständnisdefizite“. Auch gibt es nationale Unterschiede: Syrer zeigten sich hier viel demokratischer (89 Prozent) als Afghanen (74 Prozent).

Damit liegt die Top-Gruppe der Syrer gleichauf mit AfD-Anhängern, wie ein Vergleich mit der Leipziger Mitte-Studie 2016 zeigt. Dort befürworteten 89,4 Prozent der AfD-Anhänger die „Idee der Demokratie“. Weniger Zustimmung gab es nur noch von den Nichtwählern (87,7 Prozent); die größten Demokratie-Fans waren dagegen FDP-Anhänger (98 Prozent).

Mitunter autoritäre Vorstellungen

In der Zusammenfassung der HMKW-Studie heißt es: „Das Wertebild der Flüchtlinge ähnelt in zentralen politischen Teilen am ehesten dem der AfD-Anhänger und anderer rechtspopulistischer Bewegungen.“

Das zeigte sich, als die Forscher in puncto Demokratiebild nachbohrten. 64 Prozent der Flüchtlinge stimmten diesen beiden Aussagen zu: „Die beste politische Staatsform ist, wenn ein starker Führer zum Wohle aller regiert“ und: „Das Wichtigste in einer Gesellschaft ist die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung, notfalls auch mit Gewalt.“ Autoritäre Vorstellungen, die auch von Rechtspopulisten geteilt werden.

AfD und Pegida haben sich offenbar Gleichgesinnte zum Gegner gemacht.

Paternalistische Grundhaltung

Denn auch bei den Moralvorstellungen sind sich Ultrakonservative und viele Flüchtlinge einig – sie pflegen ein Frauen- und Familienbild aus den 1950er Jahren.

Auch wenn rund vier Fünftel der Interviewten die Gleichstellung der Geschlechter befürworten: 20 Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen würden nie für einen weiblichen Chef arbeiten. Ähnliche Einstellungen zum Geschlechterthema hatte auch eine qualitative Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung im Juni ergeben. Demnach verursache das hiesige Frauenbild vor allem bei Personen aus dem arabischen Raum „Irritationen und Verunsicherung, mitunter auch Ablehnung“, in den Interviews sei eine „paternalistische Grundhaltung“ verbreitet gewesen.

Paternalismus ist auch der AfD nicht fremd, wenn sie vor dem „Genderwahn“ warnt oder gegen Abtreibung wettert. Der Thüringer AfD-Fraktionschef Björn Höcke warnte im vergangenen Jahr vor einer Abschaffung der „natürlichen Geschlechterordnung“ und erklärte die Drei-Kinder-Familie zum politischen Leitbild.

Die Berliner HMKW-Studie zeigt zudem: Fast die Hälfte der Flüchtlinge (48 Prozent) hält Sex vor der Ehe für eine Sünde. Da sind sich alle Geschlechter, Alters- und Bildungsgruppen einig, schreiben die Studienverfasser. „Eine durchgehende Liberalisierung bei jüngeren Flüchtlingen sucht man vergebens.“

Tabuthema: Homosexualität

Für viele der überwiegend muslimischen Flüchtlinge wäre es sogar schlimmer, neben einem unverheirateten Paar zu wohnen als neben einer jüdischen Familie (25 Prozent Zustimmung, 18 Prozent Ablehnung). Nur ein schwules Pärchen wäre noch unerwünschter: 43 Prozent der Befragten lehnen demnach homosexuelle Nachbarn ab. Nur 11 Prozent sind da locker.

Hier treffen sich die Wertevorstellungen wieder mit denen der AfD-Anhänger, von denen rund ein Drittel Gleichgeschlechtlichkeit als „unmoralisch“ ablehnt.

Das hinderte die Partei in Berlin allerdings nicht daran, mit diesem Thema Stimmung gegen Migranten zu machen. Ein AfD-Wahlplakat zeigte zwei Männer, ein homosexuelles Paar. Darauf der Spruch: „Mein Partner und ich legen keinen Wert auf die Bekanntschaft mit muslimischen Einwanderern, für die unsere Liebe Todsünde ist.“

Uneinigkeit nur bei der Einschätzung von Angela Merkel

Noch etwas ist an dieser Studie erstaunlich: Während AfD- und Pegida-Anhänger Muslime als klares Feindbild sehen, haben die Flüchtlinge ein sehr positives, fast schon übertrieben gutes Bild von den Deutschen. 86 Prozent sagen, dass Deutsche freundlich zu Flüchtlingen seien, auch zu muslimischen.

Es scheint, als hätte die AfD-Rhetorik ihr Ziel verfehlt. Nur jeder fünfte Befragte hat überhaupt schon mal von der Partei gehört. Und von denen haben immer noch sechs Prozent eine positive Meinung der AfD. Flüchtlinge etwa in Sachsen würden das sicher anders bewerten, solche Studien fehlen bislang aber noch.

Es gibt eigentlich nur ein Thema, das Rechtspopulisten und Flüchtlinge spaltet. Und das ist das Verhältnis zur deutschen Bundeskanzlerin: Während AfD und Pegida „Angela Merkel muss weg“ skandieren und ihr sogar Verfassungsbruch vorwerfen, ist sie für die Flüchtlinge immer noch ein Mythos. 84 Prozent der Befragten schätzen, ja vergöttern Merkel.

Update: Nachträglich wurde noch die Quelle zur Aussage Björn Höckes ergänzt, der die Rückkehr zur „natürlichen Geschlechterordnung“ fordert.

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Frank Jankalert | Mo., 15. August 2016 - 12:39

Fast alle Asylbewerber sind illegale Einwanderer. Damit verletzen sie das Recht und den demokratischen Willen unserer Gesellschaft.
Ich verstehe, dass Einwanderer die Demokratie in Deutschland gut finden. Allerdings hoffen sie, dass die Demokratie bei der Entscheidung über ihre Aufnahme gar nicht angewendet wird. Das verbindet sie mit den deutschen Linksradikalen. Für beide Gruppen gilt: Demokratie nur dann, wie sie ihnen nützt.

Wolfgang Tröbner | Mo., 15. August 2016 - 12:41

Frau Sorge, netter Versuch, die Flüchtlinge Pegida/AfD als natürliche Verbündete anzudienen.

Angesichts der zitierten Zahlen müsste jetzt eigentlich Ihr Weltbild (und das einiger anderer) heftigst ins Wanken geraten. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Wenn 86 Prozent der Flüchtlinge sagen, dass Deutsche freundlich zu Flüchtlingen seien, was ist dann mit dem von den Linken-Roten-Grünen heraufbeschworenen Gespenst der Fremdenfeindlichkeit in DE? Oder wollen Sie damit sagen, dass in DE nach wie vor ungebremste Willkommenskultur herrscht?

Wenn das Weltbild der Flüchtlinge fast deckungsgleich dem von Pegida und AfD entspricht, bdeutet das, dass die Ansichten von Pegida/AfD gut und vernünftig sind? Und dass die Ansichten von Linken-Grünen-Roten ziemlich falsch sein müssen?

Joachim Walter | Mo., 15. August 2016 - 17:39

Antwort auf von Wolfgang Tröbner

... in drei Berliner Unterkünften ... - man höre und Staune - doch so viele!

... die Studie ist damit zwar nicht repräsentativ, aber ... - irgendwie entlarvend - meinen Sie nicht?

Aber davon mal abgesehen: ich bin kein AfD-Mitglied, vielleicht manchmal ein Symphatisant, aber ich kenne inzwischen 3 Personen die Mitglied sind - interessanterweise sind 2 davon homosexuell.

Wenn man nun krampfhaft irgendwelche, ins eigene Weltbild passende Schlußfolgerungen ziehen wollte, wie ich das Fr. Sorge unterstelle, dann könnte man damit glatt auf die Idee kommen zu behaupten, die Mehrzahl der AfD-Mitglieder sei homosexuell.

Nun glaube ich zwar nicht, daß demnächst der Christopher-Street-Day in eine Parteiveranstaltung der AfD mutiert, aber das sich homosexuelle Pärchen inzwischen schon wieder Gedanken darüber machen, wo sie sich Händchenhaltend zeigen, das sollte uns schon zu denken geben.

Karola Schramm | Mo., 15. August 2016 - 12:54

Oft ist es so, dass sich gerade "Gegner" spiegeln, eigenes, geliebtes oder ungeliebtes Verhalten wird auf andere projiziert und schon hat man ein Feindbild, den Sündenbock. Das geht natürlich beiden Seiten so und im Grunde allen Menschen im Miteinander, wenn nicht reflektiert wird, was leider die wenigsten tun, da auch - aber nicht unbedingt - abhängig vom Bildungsstand. Reflexion ist das, was heute den Schülerinnen und Schülern schon in der Grundschule, manchmal auch im Kindergarten beigebracht wird.

Was wäre aus der AfD geworden ohne das Merkelgeschenk "Flüchtling" ? Nichts, sie dümpelte bei 4 % vor sich in.

Dass die Zugereisten ein positives Bild von Merkel haben - kein Wunder. Sie sind abhängig und glauben, ihr danken zu müssen. Wenn sie ihre eigene Lage und die der anderen Asylbewerber jedoch lernen zu sehen und zu verstehen, werden sie die vielen Haken und Ösen bei Merkel sehen und ablehnen.

peter hauser | Mo., 15. August 2016 - 13:06

Nun ja, man kann Zahlen und Meinungen vergleichen, ohne zu trefflichen Urteilen zu kommen.Und Ihr Artikel "strotzt" von Widersprüchen, die Sie glatt journalistisch "überschreiben".
Trotzdem ist kulturelle Herkunft kein Zeichen von Identität in Einschätzung von "Augenblicken".

Die Unterschiede zeigen sich nicht im Abstrakten, sonder erst in zeitlicher Praxis, die dann zeigt wo
< Werte > sich widersprechen werden......schon heute sind sie evident und offensichtlich.

Demokratie ist Minderheitenschutz.....und kein "Machtgerangel"

Kat Teker | Mo., 15. August 2016 - 13:07

kommen, in denen unverschleierte Frauen Schlampen->Freiwild sind, in denen Kindesmissbrauch in Ehen legitim ist, in denen Frauen ihrem Ehemann zu gehorchen haben oder geschlagen werden sollen, in denen Frauen ihrem Mann sexuell stets zu Diensten sein haben etc pp, ein Frauenbild haben könnten, das mit dem westlichen unvereinbar ist, ja vollkommen unbegründet!

Oder doch nicht? Schließlich finden die dasselbe Frauenbild gut wie die AfDler und das sind doch die Bösen, die ganz am Rande unserer Gesellschaft stehen? Muss ich also jetzt doch wieder beunruhigt sein?? Hmm... all die anderen Studien, die v.a. in puncto Demokratie/Rechtsstaat/Scharia, Homosexualität, Antisemitismus, Jihad etc zu gaaanz anderen Ergebnissen kommen, soll ich auf jeden Fall lieber ignorieren, ja?

Statt dieses Artikels hätte bspw einer über die aktuellen "Soros Leaks" einen wirklichen Mehrwert bieten können, gerade auch zum Thema Flüchtlingskrise - aber so ein Artikel ist bestimmt gerade in Arbeit, stimmt's?

Ihr Kommentar ist pure Hetze. Punkt. Wenn was Sie sich erlauben legitim wäre, nämlich verallgemeinernd über Kulturen (sic!) herzuziehen, dann dürfte man sich über unser Land so äussern: Dort, wo die Gerichte alle Hände voll zu tun haben, Kindesmissbrauch in Familien aufzudecken und zu bestrafen; besoffene und halbgebildete Jungmänner regelmässig Brandsätze auf Unterkünfte werfen, in denen Menschen leben; die Polizei und Behörden rechtsradikale Mörder jahrelang hat gewähren lassen; Kirchen sexuelle Minderheiten verunglimpfen; Ehefrauen sich vor randalierenden Männern in Frauenhäusern verstecken müssen usw. usw.
Leute wie Sie täten besser daran zu schweigen. Sie verwechseln nämlich eine durchdachte Meinung mit pöbelndem Gerülpse, das dem Zweck dient, Vorurteile, Ressentiments und Halbwahrheiten zur bewussten Verunglimpfung von ganzen Bevölkerungsgruppen einzusetzen.

Kultur, die frei von Gewalt, Missbrauch, mangelnder Gleichberechtigung etc ist. Der entscheidende Unterschied ist aber leider Folgender: In vielen islamischen Ländern ist Gleichberechtigung verboten (Frauen dürfen das Haus nur mit Vormund verlassen, müssen diesem bedingungslos gehorchen etc), Kinderehen sind erlaubt und vielfach praktiziert (aka Kindesmissbrauch). Gleiches beim Rassismus: gibt's auch hier, klar, hier ist Volksverhetzung aber verboten, in anderen Ländern ist er elementarer Bestandteil von Schulausbildung und Religion. Vergewaltigungen gibt's hier ebenfalls, aber es gibt kein Gesetz, dass die Opfer für außerehelichen Sex auspeitschen lässt.

Welcher dieser Punkte ist halbwahr, was davon Hetze und nicht Schilderung von Rechtspraxis, gesellschaftlichem Alltag, religiöser Vorschrift? Freue mich immer, wenn mir ein Irrtum bewusst wird!

Ihre Argumentation verstehe ich aber nicht, denn darf/sollte man sich nicht auch über problematische Elemente deutscher Kultur äußern?

Arndt Reichstätter | Mo., 15. August 2016 - 13:18

Die Autorin hat Recht, den "Feind" Fokus nicht auf die Einwanderer zu richten.

Der Feind der Freiheit ist der militärisch-industrielle Komplex; speziell das nicht rohstoffgedeckte Teilreserve-Zentralbankensystem.

Ach wenn die Autorin doch nur mit einer solch akribischen Arbeit den wahren Feind recherchierte!

Ein reales Problem aus diesem konstanten journalistischen Versagen ist, dass die gesellschaftlichen Programme, die der militärisch-industrielle Komplex antreibt, nicht ausreichend hinterfragt werden.

Ob es die politische Zentralisierung ist, die staatliche Gängelung der Wirtschaft aus angeblichen Umweltschutzgründen ist, ob es das bürokratisierte Bildungssystem ist, ob es politische Korrektheit oder die Einschränkung der Meinungsfreiheit ist, oder ob es staatliche Hilfsprogramme sind.

Interviewen Sie doch einmal Thorsten Mann oder Oliver Janich. Die Libertären sind hier ganz stark, sich nicht den falschen Feind aufschwätzen zu lassen.

Jürgen Gabriel | Mo., 15. August 2016 - 13:25

Sonst überkritisch ("Schrie der Täter von Nizza wirklich Allahu..." wird hier der Knackpunkt der Story abgebügelt.
"Die Studie ist damit zwar nicht repräsentativ, aber umfassender als bisherige vergleichbare Erhebungen." 455 Fragebögen kamen zurück, von 1000 ausgegebenen. Wie viele Menschen kamen noch gleich im letzten Jahr? Irgendwas zwischen 1,2 und 2 Millionen. Allein diese Ungenauigkeit macht Studien mit Allgemeingültigkeit unmöglich.
Wenn man dann den Charakter überdenkt - bspw. "wie steht der Befragte zur Demokratie und Religion" ist die Rückgabe eines Bogens mit der neg. Antwort schon nicht mehr zu erwarten - umso erstaunlicher, dass es 13 taten.
Die Fakten sprechen eine andere Sprache. Andersgläubige litten am Ramadan unter Represalien, damit sie sich an muslimische Regeln hielten. Das war extrem verbreitet und passt nicht zu "87 halten Religion für Privatsache".
Frau Sorge, dies ist mal wieder ein Lehrstück in Befangenheit. Hatten wir jetzt genug.

Joachim Walter | Di., 16. August 2016 - 09:47

Antwort auf von Jürgen Gabriel

Lieber Herr Gabriel,
in der Tat sprechen die Fakten eine ganz andere Sprache. Eine aktuelle Untersuchung der Universität Münster vom Juni 2016 ergibt, daß 47 Prozent der befragten Deutsch-Türken sagen, dass die „Befolgung der Religion wichtiger ist als die Gesetze des Landes, in dem ich wohne“.

Nun werfe ich mal die in 2ter und 3ter Generation in D lebenden Türken in einen Topf mit den erst kürzlich hier angekommenen Einwanderern - genauso, wie es bei Journalisten derzeit so beliebt ist, politisch Asylsuchende, Kriegsflüchtlinge und Einwanderer in einen Topf zu werfen.

Dann komme ich zu dem Schluß, daß Muslime, die aus einem lange Zeit laizistisch ausgerichteten Staat zu uns gekommen sind und schon lange in unserer ausfgeklärten, freien Gesellschaft leben, zu einem großen Anteil nicht (mehr) unsere Werte teilen.
Und da will man uns einreden, daß das mit Menschen, die aus noch viel archaischeren Gesellschaften als der Türkei kommen so viel besser sein soll?
Was für ein Unsinn!

Erich Virch | Mo., 15. August 2016 - 13:36

Wie stets bei Berichten über Studienresultate fehlt ein Link zu den Fragen. Ohne deren Kenntnis kann man die Ergebnisse naheliegenderweise nicht bewerten. Ist die Notwendigkeit der "Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung, notfalls auch mit Gewalt“ wirklich eine autoritäre Vorstellung, Frau Sorge? Nichts wie weg mit dem Rechtsstaat und seinem Gewaltmonopol? Wonach wurde gefragt, und in welchem Kontext?

Jörg Sommer | Mo., 15. August 2016 - 13:51

Ich frage mich oft, wo steckt das Hirn vieler Leute in D, aber die Antwort kann nur lauten: das Denken muß über den Geldbeutel gehen, sonst begreifen es die meisten nicht. Dabei sind die neuen, viel gesuchten Facharbeiter (Facharbeiterinnen können vernachläßigt werden) nur eines unserer unzähligen Probleme, doch sie decken die Unfähigkeit der politischen Clowns schonungslos auf.

Romuald Veselic | Mo., 15. August 2016 - 14:02

in Kürzem: Der Deutsche spricht anders als er denkt, und fühlt nicht was er spricht und denkt, und handelt nicht so, wie er spricht, denkt und fühlt.

Wolfgang Henning | Mo., 15. August 2016 - 14:03

Toll, zu welchen Umfrageergebnissen die Hochschule für Medien, Kunst und Wirtschaft so alles kommt. Da müssen wir doch glatt alle unsere Vorurteile über Bord werfen. Vergessen wir also alle anderen authorisierten Umfragen und stellen wir fest, dass die Islamisten die wahren Demokraten sind.
Träumt weiter, oder "Völker hört die Signale"!
Ausgerechnet am 55. Jahrestag des Mauerbaues lässt der Reg. Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, die Katze aus dem Sack. Entgegen aller bisherigen Gepflogenheit vor Wahlen tritt er nicht nur für einen Wahlsieg seiner Sozialisten ein, sondern erklärt seine Absicht, eine Rot-Rot-Grüne Koalition bilden zu wollen. Also auch mit den Mitgliedern der Partei, die in weiten Teilen auch heute noch den Mauerbau rechtfertigen. Die SPD bekennt sich damit lieber zur radikalen linken Ecke.
Ich wünsche der AfD einen hohen Wahlerfolg. Die CDU sollte überdenken, ob sie dann nicht doch lieber einer bürgerlichen Mitte-Rechts-Koalition den Vorzug gibt.

Martin Wienand | Mo., 15. August 2016 - 14:15

Dieses Land läuft aus dem Ruder. Danke an alle, die das ermöglicht haben. Mein Elefantengedächtnis speichert so etwas akribisch ab. Auch nach 20 Jahren.

Albert Schabert | Mo., 15. August 2016 - 14:21

Das grösste Problem an der Zuwanderung ist der Glaube,der Islam.Er verhindert die Integration,das hat sich zu Verwunderung aller am Verhalten der Deutschtürken gezeigt.Er ist der Grund warum die Zuwanderung abgeleht wird.Muslime sind die beseren Menschen,wird ihnen beigebracht.Wie sollen wir mit Leuten zusammenleben die uns zutiefst verachten.
Albert Schabert

Doch, Herr Schabert, "WIR SCHAFFEN DAS !!!"

Gegen dieses Mantra kommen Sie und ich mit noch so vielen Argumenten
nicht an. Wer an das Unmögliche glauben will und kann, der tut es weiter.
Da hilft alles nichts.
(Schiller im Drama Jungfrau von Orleans: "Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.")

Liebe Kommentatorinnen und Kommentatoren,
wenn Sie - wie ich - der festen Überzeugung sind, daß der Islam nicht kompatibel ist mit unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung, dann
b e k e n n e n Sie sich bitte auch laut und öffentlich dazu. Wie Sie wissen, vertritt die Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) in ihrem Programm diese Position und ist dafür heftigsten Angriffen ausgesetzt. Wer Realitäten in Deutschland beim Namen nennt, wird als Radikaler beschimpft. So weit haben wir uns schon von einem vernünftigen und selbsterhaltenden Denken und Handeln entfernt!
Ich appelliere daher an alle, die sich hier kritisch äußern, auch überall in ihrem Umfeld die Haltung der AfD, zumindest in diesem Punkt, lautstark zu verteidigen. Je mehr Menschen gegen das Mantra "Wir schaffen das!" ihr "WIR SCHAFFEN DAS NIE!" sstzen, umso eher kann sich wenigstens in einigen benebelten Köpfen der Deutschen etwas tun. Jedenfalls hoffe ich dies wider alle gegensätzlichen Erfahrungen...

Christa Wallau | Mo., 15. August 2016 - 14:33

Die Studie der "Berliner Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW)" ist für mich so
aussagekräftig wie das Gefasel irgendeines
selbsternannten Experten oder einer x-beliebigen Privatperson, nämlich überhaupt nicht!
Hier wird so getan,
1. als ob diese Befragung nur unter "Flüchtlingen" durchgeführt worden wäre,
(Es waren doch wohl überwiegend Migranten!)
2. als ob die Befragten den Inhalt der Fragen genau verstanden hätten,
3. als ob die Leute alle ehrliche Antworten gegeben hätten.
(Sie haben wohl überwiegend das gesagt, von dem sie annahmen, daß es hier akzeptiert wird.)
Hauptsache: Man kann aus dieser tollen Studie heraus mal wieder Munition gewinnen im Kampf gegen die - ach so fürchterliche - AfD.
In ihr hat man ja auf jeden Fall das r i c h t i g e
Feindbild!

wieviele davon lesen und schreiben konnten.Es war bestimmt ein "Ankreuzeltest"

Dies war und ist der einzige Grund für diesen überflüssigen Artikel. Alleine, die "Flüchtlinge" sind schon ein völlig falscher Begriff, es sind Migranten und sie brauchen eine "Zukunft" und eine Perspektive, etwas in ihrem Herkunftsland nicht oder nicht mehr Vorhandenes. Alles in Allem ja nichts Ehrenrühriges, solange es für Alle eine Win-Win Situation gibt. Leider sind da bei den meisten Migranten die Voraussetzungen denkbar schlecht. Nicht nur die Sprachbarrierre, auch das fachliche Know How und das größte Hindernis, der politische Islam, verhindern eine Integration, ja Letzterer verbietet diese ausdrücklich unter Strafe. Was jetzt dabei die AfD zu tun hat und inwieweit sie daran partizipieren soll, lässt Frau Sorge völlig offen. Allerdings sind mir jene Migranten, die das Gedankengut der AfD und deren politische Ziele mittragen wollen lieber, als jene, die mit Gewalt und allen Mitteln den Islamismus weltweit und vor Allem in Deutschland durchsetzen wollen. Wir schaffen das.

Wolfgang Weber | Mo., 15. August 2016 - 14:34

Die gute Nachricht: Fast alle Flüchtlinge bekennen sich zur Demokratie als bester politischer Staatsform (87 Prozent). Nur exakt drei Befragte lehnten diese Aussage ab. Das heißt, die drei Befragten, die diese Aussage ablehnten, ergeben 13 Prozent der Befragten. Das bedeutet, das 23 Personen an der Befragung teilgenommen haben, sehr repräsentativ diese Umfrage. Mir fällt gerade noch das Thema Burkaverbot ein, ob es wohl da auch keine Unterschiede zwischen den Anhängern der AfD und den Flüchtlingen gibt.

Petra Sorge | Mo., 15. August 2016 - 18:41

Antwort auf von Wolfgang Weber

Sehr geehrter Herr Weber, das ist so nicht korrekt: Die drei Befragten machen weniger als ein Prozent aus, die 13 von Ihnen genannten Prozent haben die Frageoption "Weiß nicht" gewählt.

Cornelius Angermann | Do., 18. August 2016 - 10:48

Antwort auf von Petra Sorge

bevor Sie sich mit dem Beharren auf diese "Studien"ergebnisse noch mehr auf vermintes Gelände begeben, empfehle ich Ihnen dringend die Lektüre des Buches "Der Hund, der Eier legt" - Erkennen von Fehlinformationen durch Querdenken! Darin werden Sie genügend Denkanleitung finden, warum die von Ihnen propagierte Studie nicht das Papier wert ist, auf dem sie steht: Aus Gründen der Stichprobengröße, aus Gründen der Repräsentanz der befragten Grundgesamtheit, aus Gründen der Fragestellungen, aus Gründen verborgener Motivationen der Befragten für ganz bestimmte Antworten und nicht zuletzt aus Gründen ideologischer Motivation der Studienauswerter.

Insofern, da diese Ergebnisse den bisherigen, von vielen renommierten Meinungsforschern (z.B. Liljeberg Research International, Ruud Koopmans) durchgeführten Studien diametral entgegengesetzt sind, braucht man weder dieser Studie noch der Berichterstattung darüber besondere Aufmerksamkeit zu zollen.
Es ist nur AfD-Bashing!

Gudrun Liener | Mo., 15. August 2016 - 14:50

Habe da einen Nachbarn der Wählt SPD mag keine Kinder keine Flüchtlinge keine Tiere.
Wo Stecken wir den jetzt rein? SPD Naher AFD FAN oder was? Dieses Schubladendenken der Politik ist mit einer ihrer Größten Fehler und anscheinend lernt man das auch so als Politikwissenschaftler. Kein Wunder bleibt immer alles beim Alten egal wer auch immer an die Regierung kommt.

Romuald Veselic | Mo., 15. August 2016 - 15:23

basiert daran, dass man den Feind nicht idealisiert. Wenn einer, mit dem Brandbeschleuniger umherläuft, ist es kein Vorurteil, ihn als gefährlichen Brandstifter zu bezeichnen.

Ich bin dafür den Muslimen hier alle Rechte einzuräumen, die sie den Christen in ihrem Herkunftsland zugestehen.

Ulrich Bohl | Mo., 15. August 2016 - 15:26

Frau Sorge dieser Beitrag geht aber völlig nach
hinten los. So wie die AfD hier verteufelt wird, haben Sie den Flüchtlingen einen Bärendienst
erwiesen. Schicken Sie diesen Beitrag so an
alle, die für grenzenlose Aufnahme sind.
الوكالة الفرنسية للتنمية = AfD auf arabisch. Wenn mein Übersetzungs programm richtig arbeitet. Ich weiß bei diesem Beitrag wirklich nicht ob ich lachen oder weinen soll.
Stellen Sie sich einmal vor wie das Wahlergebnis
aussehen würde, wenn die Flüchtlinge alle wählen
dürften. Eine riesige Entäuschung für CDUCSU/
SPD,Linke und Grüne. da die Flüchtlinge ja eher
die Vorstellungen der AfD teilen.
"Umfrageergebnisse der Befragungsinstitutionen stiften lizenzierte Verwirrung mit dem angeblichen Ziel, chaotische Zustände berechenbar zu machen. Doch da Chaos nur die unentdeckte Ordnung ist, dienen Umfrageergebnisse kaum mehr als unserer voyeurhaften Neugierde und Lust an Spekulation."
Christa Schyboll

Thomas Nichterlein | Mo., 15. August 2016 - 15:46

(Die Cicero-Lecteure haben schon Recht, ein Kommentar erübrigt sich hier. Trotzdem nochmal und leicht redigiert:) "Wenn es so weitergeht, werden bald Massen an Flüchtlingen bei Pegida mitmarschieren und AfD unterstützen. Dann hat man mit der Willkommenskultur aber sozusagen statt Multikulti den rechten Rand gestärkt. Dennoch müssen die Flüchtlinge natürlich allesamt willkommen sein, und wenn sie etabliert sind, werden sie natürlich auch die nachkommenden Flüchtlinge ablehnen. Ja, so ist das Leben, Frau Sorge."

Bernd Fischer | Mo., 15. August 2016 - 17:45

Die Universität Leipzig veröffentlichte im Jahr 2016 kürzlich eine Studie mit dem Titel „Die enthemmte Mitte. Autoritäre und rechtsextreme Einstellungen in Deutschland“. Auftraggeber: die Heinrich-Böll-Stiftung (den Grünen nah), die Otto-Brenner-Stiftung (gewerkschaftsnah) und die Rosa-Luxemburg-Stiftung (Die Linke-nah).
Wie ging es aus?
Das Fazit fällt im Nachgang nun recht nüchtern aus
War doch die Leipziger „Studie“ von ein paar ideologieresistenten Kollegen in renommierten Medien ( nach Überprüfung ) gnadenlos verrissen worden.

In Teilen funktioniert sie noch, die Selbstkontrolle der Medienbranche. Alles lässt die „Lückenpresse“ nun auch nicht durchgehen.

Der Stuss muss dann aber schon recht hässlich aussehen.

Nun warten wir mal ab, wie dieser Stuss
( dieser Umfrage) ausgeht.

Siegfried Stein | Mo., 15. August 2016 - 18:07

Ist das jetzt hier 'Bento' von Cicero?

Bernd Fischer | Mo., 15. August 2016 - 18:22

Wenn ich eine Musikkapelle bestelle und bezahle, dann haben die genau die Musik zu spielen, die ich hören will. Halten die sich nicht daran, gibt es kein Geld und ich engagiere die nie wieder.
Meinungsumfragen und gewisse Studien sind Blödsinn. Mathematisch sind die Stichproben viel zu klein und alle Abweichungen unter fünf Prozent bedeutungslos. All diese Umfragen oder Studien können aufgrund der viel zu kleinen Stichproben keine vernünftigen Werte ergeben. Große Stichproben wären aber viel zu teuer. Deshalb werden die Ergebnisse der Stichproben gewichtet.
Man könnte auch zurechtgelogen sagen. Das veröffentlichte Ergebnis ist also im besten Fall das subjektive Empfinden desjenigen, der gewichtet hat, im schlimmsten Fall spielen die Demoskopen eben das Lied, das der Auftraggeber hören will.

Wer die Wahrheit sucht, sollte seinen Kaffee türkisch trinken. Dann bleibt der Kaffeesatz in der Tasse und der lässt sich vorzüglich lesen.

Nicolas Wolf | Mo., 15. August 2016 - 20:02

20% lehnen die Legalität von Akohol und 30% Religionswechsel ab und das von der Hälfte, die den Fragebogen ausgefüllt zurück gab. Ich will gar nicht wissen wie es bei dem Rest aussieht, ich finde diese Zahlen schon schlimm genug.
Die Ablehnung von Schwulen ist auch ein weites Feld, keine Gleichstellung zur Ehe wäre die Linie der AFD, am Baukran aufhängen gängige Praxis im Iran. Die Praxis hat verschiedene Varianten, aber ist in der islamischen Welt doch Gang und Gebe, und das sicher nicht, weil die das alle so doof finden. Liegt das denn so nah beieinander, dass da der Unterschied nicht auffällt?
Die 'Zeit' hatte mal eine Titelstory, wo sich die Redakteure mit Migranten unterhielten. Die letzten Worte auf der Titelseite waren sinngemäß: die Hälfte fand Hitler gut. Ich glaube kaum, dass die AFD Anhänger da mithalten können, vielleicht die der NPD, na das wäre ja eine Allianz. Wie die hart arbeitende Vietnamesen in Sachsen die AFD finden, fände ich auch interessant, da gibt es einige

man glaubt gar nicht, wie viel Hitler-Fans es auf der Welt gibt. In Arabien sowieso- der Feind meines Feindes ist mein Freund. Erstaunt war ich über die Mongolen. Die vergleichen Hitler mit ihrem Dschingis Khan: beide grosse Eroberer. Dort steht auch der grösste Stiefel der Welt (ca. 15m hoch)- verziert mit jeder Menge Swastikas. Ein Däne sagte mir einmal, dass Hitler im Laufe der Jahrhunderte zur Legende mutieren werde- wie all die anderen Verückten der Weltgeschichte. Und so weiter. Das ist halt auch eine Seite von Multikulti.

Robert Müller | Mo., 15. August 2016 - 20:43

Natürlich kommen da kein Links-Alternativen. Genauso wie die Deutsch-Türken, die mehrheitlich Erdogan gewählt haben, hierzulande SPD wählen. Die Menschen haben eine Meinung und dann wählen sie was ihnen am meisten nützt. Das muss nicht überein stimmen. Im übrigen kann man davon ausgehen, das die Flüchtlinge nicht ihre Meinung sagen, sondern das was sie glauben gut ankommt. Genau das haben sie z.B. in Syrien oder im Irak gelernt, das dürfte dort überlebensnotwendig sein.

Reiner Kraa | Mo., 15. August 2016 - 22:00

Na, denn noch mal her mit ein paar Millionen. Von denen können wir furchtsamen Deutschen nämlich noch was lernen. Damit könnten wir doch die merkelsche Demokratie, die von einigen wenigen so verleumdet wird, signifikant stärken. Hallo Frau Sorge! Wäre es nicht besser, wenn Sie im "Freitag" schrieben? Da hätten Sie doch viel mehr Versteher als hier, wo Ihre Beiträge doch eher auf Unverständnis stoßen.

Michael Ketteler | Di., 16. August 2016 - 08:59

Leider immer wieder der Versuch, der AfD an jeder Stelle etwas anzuhängen - mit Boomerang-Effekt. Die lachen sich ins Fäustchen. - Sie wissen genau, daß anonyme Antworten auf Fragebögen in einer solchen Lage emotional "manipuliert" sind und KEIN generelles Bild abgeben können. Wo wurden denn diese Fragebögen verteilt? 445 Antworten, sorry, für eine aussagekräftige Botschaft lächerlich. - Übrigens, man muß kein AfD'ler sein, um die schrecklichen Abtreibungen von immer noch über 100.000 menschlichen Lebens im Jahr anzuprangern. Auch der Gender-Wahnsinn ist keine Erfindung der AfD, ist aber der Versuch, die Gesellschaft zu verwirren bzw zu destabilisieren. Es wird Zeit, daß endlich aufgehört wird, die wichtige und richtige Gleichberechtigung der beiden Geschlechter, Mann und Frau, mit Gender gleichzusetzen. Auch ständige Wiederholung macht eine nachlesbare Unwahrheit nicht zur Wahrheit.

Cornelius Angermann | Di., 16. August 2016 - 09:29

Sehr geehrte Frau Sorge, die angeblichen Studienergebnisse, die Sie da zitieren, sind nicht das Papier wert, auf dem sie stehen (oder die Bits, mit denen sie gespeichert sind). Sie widersprechen nämlich diametral den Ergebnissen vieler anderer seriöser + unabhängiger Studien (z.B. Meinungsforschungsinstitute INFO GmbH (Berlin) und Liljeberg Research International) und sogar den Ergebnissen der BMI-Studien zu den Lebenswelten der Muslime in Deutschland! Ebenso stehen die von Ihnen zitierten "Befunde" nicht im Einklang mit der Studie "Fundamentalismus und Fremdenfeindlichkeit - Muslime und Christen im europäischen Vergleich" des niederländischen Politologen Ruud Koopmans.

Was Sie hier versuchen ist, mit aller Gewalt etwas zusammenzubinden, was nicht zusammengehört, nur um dann das Urteil fällen zu können, wie "absurd" doch die Haltung der AfD sei!
(bearbeitet, die Redaktion, bitte bleiben Sie sachlich)

Klaus Damert | Di., 16. August 2016 - 10:22

"Deutschland und die Deutschen bekommen von ihren neuen Mitbürgern einen hohen Vertrauensvorschuss, allen hässlichen Erscheinungen von Fremdenangst oder –feindlichkeit zum Trotz."
Sollen wir uns über diesen Satz etwa freuen? Es handelt sich auch nicht um "neue Mitbürger", sondern um illegale Migranten, die mit dem illegalen Grenzübertritt eine Straftat begangen haben!
In welcher Sprache wurde eigentlich gefragt und wo kann man die Fragen nachlesen?

Markus Grünewald | Di., 16. August 2016 - 12:12

Die Argumentation der Autorin, dass die AfD mit Ihrer kritischen Haltung zur flächendeckenden Implementierung von Gender Mainstreaming paternalistisch sei, finde ich nicht schlüssig. Im Gegenteil finde ich es bedenklich, wenn die meisten sogenannten Akademiker diese Tendenz kritiklos hinnehmen, als bedenklich und in gewissem Sinn "paternalistisch". Lediglich muss hier aufgepasst werden, dass zwischen Kritik und Verschwörungstheorien abgegrenzt wird.

Leider nehme ich eine Tendenz der schreibenden Zunft wahr, jegliche Kritik, die von den Rändern artikuliet wird, geradezu krampfhaft in Frage zu stellen, ohne sich der Tiefendimension solcher Fragen zu stellen.

Karl Kuhn | Di., 16. August 2016 - 12:25

Vorab: Ich bin beruflich teilweise mit dem Design von solchen Fragebögen im Entwicklungsländerkontext befasst. Daher sehe ich jedwede Ergebnisse erst mal mit Skepsis. Diese Art Umfragen unter Muslimen z.B. bringen weltweit sehr stark divergierende Ergebnisse. Hauptgrund ist, dass die Befragten dazu tendieren, das zu antworten, was von ihnen erwartet wird. Vor diesem Hintergrund ist es etwas vollkommen anderes, wenn hier frisch eingetroffene Flüchtlinge von Ansässigen befragt werden, als wenn einheimische Befrager Bewohner des Gaza-Streifens interviewen. Im ersten Fall vermuten die Befragten (zurecht), dass 'die Deutschen' ein Bekenntnis zur Demokratie hören wollen ('sonst werde ich vielleicht wieder nach Hause geschickt'), während im zweiten Fall die Gazaner eher Hamas-Meinungen kundtun, um nicht eines Tages mit zerschossenem Knie auf der Straße zu liegen.
Was soll das Ganze also? Wie heißt es so schön: nach ihren Taten und nicht ihren Worten sollt ihr sie beurteilen!

Michelle Bach | Di., 16. August 2016 - 13:47

Wenn weniger als 30% der Migranten lediglich einen Schulabschluss haben, dann darf die Frage ja wohl gestattet sein, wie diese an einer solchen Umfrage teilgenommen haben wollen?

Es werden wohl kaum Migranten dabei gewesen sein, die deutsch konnten. Die werden nämlich bei den Umfragen gebraucht, in denen wieder einmal die Zustimmung zu Merkels Flüchtlingspolitik hochgejubelt werden muss. Nach der Methode: Frag mal den Fuchs, was er von offenen Hühnerställen hält!

Harro Meyer | Di., 16. August 2016 - 15:12

Judentum, Christentum und Islam sind abrahamitische Religionen und kommen aus dem gleichen aramäischen Pfuhl. Da überrascht es doch nicht, dass wesentliche moralische Wertvorstellungen immer noch übereinstimmen. Auch der Katholik möchte noch mit 30 eine Jungfrau zur Ehe. Der Gründer christl.Philosophie, der hl.Augustinus, war in jungen Jahren ein läufiger Nordafrikaner in Hippo bei Karthago, ehe er mit 40 Frau und 3 Töchter herausgeworfen hat, um ganz für Gott zu leben. Von da ab war für ihn die Ehe eine Sauerei, von dieser Einstellung weg zu kommen, hat die christl. Kirche 1000 Jahre bis zum Konzil von Trient gebraucht.
Das hat der Islam noch vor sich!

Carola Scmidt | Di., 16. August 2016 - 22:50

Antwort auf von Harro Meyer

... also das ist ja eine steile These! Ich, aus einem protestantischen/waldensischen (falls Ihnen das etwas sagt) geprägtem Umfeld stammend, kenne eine Vielzahl katholischer Männer, die aber so gar keinen Wert auf die "Jungfräulichkeit" ihrer zukünftigen Ehefrauen legen. In welchem Jahrhundert leben Sie eigentlich? Es hat sich doch einiges geändert in Sachen "Sexualmoral". Man kann mittlerweile als gläubige/r Christ/-in sehr wohl vorehelichen Geschlechtsverkehr (auch homosexuellen) haben und trotzdem die "Botschaft Christi" verstehen und versuchen, danach zu leben. Und das sage ich als naturwissentschaftlich orientierte, aber auch das dem Menschen inhärente Bedürfnis nach Spiritualtät / Transzendenz anerkennde Frau, die im 21. Jhd. angekommen ist.

Olaf Romer | Di., 16. August 2016 - 18:56

Schön zu lesenn wie man Äpfel mit Birnen verwechseln kann..Den falschen Blick haben sicher die Macher dieser Studie gehabt..Aber es passt ja so wunderbar zum Merkelismus dieser heutigen Gesellschaft..

Anik Gutlamm | Mi., 17. August 2016 - 00:24

Sie schreiben: "Paternalismus ist auch der AfD nicht fremd, wenn sie (...) die Rückkehr zur „natürlichen Geschlechterordnung“ propagiert."

Es ist journalistisch unsolide, dass Sie der AfD Dinge unterstellen, die die Partei nie geäußert hat. Ein "guter Erzähler" erfindet zwar immer einiges dazu, aber dann schreiben Sie auch "Erzählung" über Ihren Artikel.

Kurzum: Eine "natürliche Geschlechterordnung" ist an keiner Stelle jemals in AfD-Programmaussagen enthalten gewesen. Das wurde von Ihnen frei erfunden. Und noch eines: Im AfD-Bundesvorstand sitzt mindestens eine Person mit homophiler Ausrichtung. Wie Sie da auf den Schwachsinn kommen, die AfD sei "homophob" - das sollten Sie den Lesern mal erklären.

Sehr geehrte Frau Gutlamm,

das Zitat zur „natürlichen Geschlechterordnung“ stammt vom Thüringer AfD-Fraktionschef Björn Höcke, wie aus dem von mir unterlegten Link hervorging. Aber Sie haben recht, ich hätte das deutlicher kennzeichnen können und habe das nun noch ergänzt: http://www.fr-online.de/gastbeitraege/afd-ein-frauenbild-aus-dem-vorigen-jahrhundert,29976308,33846316.html

Vielen Dank für Ihren Hinweis!

Reiner Bergmann | Do., 18. August 2016 - 21:21

Antwort auf von Petra Sorge

hat schon so manchen Quatsch von sich gegeben, Frau Sorge. Sie aber auch! Während man Aussagen von Herrn Höcke nicht sonderlich ernst nehmen sollte, tragen Sie, Frau Sorge, zur Meinungsbildung bei. Studie? Was für eine Studie? Wenn das eine Studie ist, dann werde ich nächsten Monat eine eigene veröffentlichen.
Und noch etwas bezüglich des Islam. Dieser ist in diesem Land nur geduldet, da das politisch so gewünscht ist. Ich schließe mich, mal wieder, den Ausführungen von Frau Wallau an, dass der Islam nicht mit unserer freiheitlich demokratischen
Grundordnung vereinbar ist. Die dämlichen Deutschen werden weniger werden, wenn sie sich diese Religion näher anschauen.

Lara Berger | Mi., 17. August 2016 - 07:26

Ich denke, einige Leute sollten mal an ihrer Angst vor der AfD arbeiten. Dann bräuchte es keine solchen seltsamen Artikel mehr, in denen irgendwie versucht wird, eine neue-alte Bewegung, nämlich den Konservativismus schlecht zu machen. Informierte Menschen wissen, daß die "Flüchtlinge" mehrheitlich (keine nicht-repräsentativen Stichproben mit sozial erwünschten Anworten) Männer sind, die einen strengen Islam leben, egal, was sie irgendwelchen Interviewern vorlügen (koranabgesegnet). Ein Blick auf die Angriffe von Christen in den Unterkünften genügt. Mir ist nicht bekannt, daß die AfD ein christenfeindliches Parteiprogramm hat.
Ich finde es eine ziemliche Unverschämtheit, die AfD-Leute mit Islamanhängern zu vergleichen. Der Islam legitimiert die Tötung sog. "Ungläubiger". Will die Linke soetwas der AfD unterstellen?

Gefährlich für die Entwicklung in D ist der Islam, nicht die AfD! Das sollte man vor allem als Frau beachten!

Hubert Kurz | Mi., 17. August 2016 - 12:10

Vorschläge für nächste Woche:
Fußballfans vs. Schrebergärtner
CDU-Wähler vs. Schattenparker
Linkshänder vs. Kaffeetrinker

Tobi Werlander | Mi., 17. August 2016 - 12:55

Es ist traurig zu sehen, wie Journalisten an dem Ast
sägen, auf dem sie sitzen. Unser System funktioniert nur bei ausreichendem Verhältnis von modernen Leistungsträgern/empfängern. Viele Staaten scheitern daran, weil nicht einfach.

Die AFD Wähler wollen gesellschaftlichen Fortschritt (mehr Freiheit, Vielfalt, Wissenschaft, Sicherheit, ....). Andersartige Zuordnungen sind weitgehend unrealistisch.

Entstanden ist die Regierungskritik erst durch millionenfache Umsiedlung. Die meisten Deutschen bevorzugen Konfliktlösungen in/nahe den Herkunftsländern, kulturnah, mit dortiger Eigenverantwortung und internationaler Hilfe.

Bernhard Jasper | Do., 18. August 2016 - 11:08

Liebe Frau Sorge, von Ihnen als Autorin möchte ich mich persönlich verabschieden.

Als emanzipierte Person verstehe ich mich ebenso als jemand der nicht überzeugen will, sondern eher einleuchten. Mit anderen gesellschaftlichen Gruppen oder Parteien bilde ich keine „Gemeinschaft“, da ich in diesen Dingen keine prophetische Mission habe. Gegenüber bestimmten Gruppen besitze ich sogar eine gewisse Gleichgültigkeit. Auch die Vorstellung, die sich andere von mir machen durch ad hoc Urteile, sowie Unterstellungen und Einordnungen ist mir ebenso relativ gleichgültig. In einer „Debattenkultur“ geht es eben nicht um eine politische Kraftprobe, wer siegt, wer unterliegt? So denken „Nationalromantiker“. Deshalb kann man gesellschaftliche Phänomene und soziale Bedingungen niemals ohne Soziologie begreifen. Es reicht nicht vom „Zeitgeist“ zu reden und so als Erklärung abzugeben, was doch erst der Erklärung bedarf.

Bernhard Jasper | Do., 18. August 2016 - 11:14

Die nach der „Wende“ erhoffte Ent-Ideologisierung greift nicht, ein neues Biedermeier tritt zutage. Eine Art Erbengemeinschaft mit ihrem Eigen-Leben, mit letztlich unerbittlicher Ausgrenzung im Stammesterritorium. Es ist die sogenannte „enthemmte Mitte“ in einer Sozialstruktur. Ressentiment und moralische Entrüstung gehören oft zum Erscheinungsbild der unteren und mittleren Schichten. Ebenso durch ökonomische Unsicherheit treten dann neue Bewegungen und Parteien als geschlossene Körperschaften auf. Das Ressentiment kann man als einen zentralen Bereich des kleinbürgerlichen Ethos bezeichnen, gegen die da „Oben“ und auch gegen die da „Unten“ (z.B. Arbeitslose, Flüchtlinge, Migranten) oder etwa gegen die „neoliberale Politik“ (Besitz und Besitzlosigkeit). Sie drücken damit wesentlich die Stellung im System aus, in der Sozialstruktur.

Schreibt man gesellschaftliche Utopien ab (gehört zum Menschsein), treten die Unterschiede und Konflikte weiterhin deutlich hervor.

Herzlichst!

Enrico Stiller | Fr., 19. August 2016 - 11:33

Es gibt inzwischen zahlreiche Umfragen unter Migranten. Und es ist selbstverständlich, wenn man Frau Sorge kennt, dass sie sich eine einzige herauspickt und alle anderen ignoriert. Diese anderen zeigen ganz klar, dass eine Mehrheit der muslimischen Migranten die Scharia über das Recht des Gastlandes stellen. Das ist einfach nicht mehr zu bestreiten - höchstens noch totzuschweigen, wie Frau Sorge das versucht. Und natürlich kann Religion für Muslime auch Privatsache sein - solange sie sowieso noch keine Chance sehen, ihre Religion hier rechtlich als dominierend zu verankern. Wie sollte sie denn dann etwas anderes als privat sein? Vorläufig jedenfalls.

Andreas Kuntz | Fr., 19. August 2016 - 20:05

Streitbar geht nur intelligent. Dieser Text ist eine intellektuelle Zumutung.

Bernhard Jasper | Sa., 20. August 2016 - 11:18

Ich kann allen Journalistinnen und Journalisten nur empfehlen, sich mit dem „Ressentiment“ zu beschäftigen, denn darin liegt der scheinbare Erfolg dieser „AfD“ und anderer Bewegungen mit ihrem subtilen und sozialen Rassismus begründet. Sie sprechen immer das Kleinbürgertum an. In Zeiten der Unsicherheit und sozialen Mobilität muss sich jeder im sozialen Feld neu verorten, auch Journalisten, die ebenso von Ressentiments beherrscht werden. Wer jedoch dieses Feld nicht beackert, kommt auch zu keinen besseren Antworten. Das Ressentiment des Kleinbürgers, dient grundsätzlich dazu, sich zugleich nach oben wie nach unten im sozialen Raum abzugrenzen. Diese Abgrenzung vollzieht sich erster Linie moralisch. Das Ressentiment kann aber gar nicht anders, als unfair urteilen, da es die Dinge nicht von allen Seiten betrachtet und dies auch gar nicht möchte. Es geht auch hierbei um Macht und die Deutungshoheit über moralische Fragen, in dem das Ressentiment eine zentrale Stelle einnimmt.