Björn Höcke von der AfD
Björn Höcke stellt die AfD vor eine Zerreißprobe / picture alliance

Ausschlussverfahren gegen Björn Höcke - Die AfD spielt va banque

Ist die AfD ein Auffangbecken für enttäuschte Konservative oder rechtsextrem? Am Auschlussverfahren gegen Björn Höcke entzündet sich diese Frage. Es geht um die Zukunft der Partei. Gerade die bürgerlichen Kräfte in der Parteispitze könnten diese verspielen

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Also gut, ich gestehe es. Ich kenne AfD-Wähler. Es gibt sogar einen in der Familie. Ich kenne den Menschen lange, deswegen kann ich garantieren: Er ist kein Nazi. Er hält Hitler für den größten Verbrecher der Moderne, der mit dem Judenmord das grausamste Verbrechen begangen hat, stellt aber auch nicht die Mitschuld aller Deutschen in Frage. Auch hat er nie einen Nichtdeutschen als in irgendeiner Form minderwertig beschrieben oder behandelt. Dieser Mensch aber hat Angst um das Abendland, wie er es formuliert.

Er sagt, wenn er in Berlin-Neukölln herumläuft, dann fühlt er sich nicht mehr zuhause. Er findet, dass in der Einwanderungspolitik fast alles schief läuft. Von Angela Merkel, die er eigentlich für die klügste Person in der deutschen Politik hält, ist er tief enttäuscht. Als er mir sagte, dass er die AfD wählen will, reagierte ich empört. „Aber was soll ich denn machen?“, fragte er. „Gar nicht wählen?“ In der Migrationsfrage, die er als das wichtigste Thema für die Zukunft in Deutschland ansieht, seien ja alle eigentlich bürgerlichen Parteien mehr oder weniger der Meinung, dass die anhaltende Einwanderung eine Bereicherung für Deutschland sei.

Logischer Aufstieg der AfD 

Ich bin in fast allen Punkten anderer Meinung als mein Verwandter. Trotzdem unterhalte ich mich gern mit ihm. Es ist normal und logisch und alles andere als schlimm, dass es von diesen Leuten in Deutschland viele gibt. Jeder weiß das eigentlich. Dennoch wundert man sich allerorts, dass, wenn die größte konservative Kraft im Parteienspektrum, die Union, nach links rückt, rechts von ihr eine neue Partei entsteht: die AfD.

Nun hat die AfD auch viele Menschen versammelt, die nicht rechtskonservativ, sondern rechtsextrem sind. Die nicht gegen die Migrationspolitik, sondern schlicht gegen Ausländer an sich sind. Die die NPD aufgegeben haben und es nun in der AfD versuchen. Der profilierteste Rechstaußen der Partei ist Björn Höcke. Ihn will die AfD nun rausschmeißen. Sie zieht damit die Konsequenzen aus den Äußerungen Höckes zum Berliner Holocaust-Mahnmal und zur Aufarbeitung der deutschen NS-Vergangenheit. Über Höcke selbst hat Christoph Seils auf dieser Seite schon alles Nötige und Richtige geschrieben. Höcke „will die Axt anlegen an die Bundesrepublik, an die kollektive Identität der Deutschen seit 1945“, schrieb Seils. „Der will auch die Axt anlegen an den Gründungsmythos der Bundesrepublik und den bundesdeutschen Konservatismus christdemokratischer Prägung.“

Ausschlussverfahren keine Kleinigkeit 

Klar, man kann der AfD vorwerfen, dass sie das Verfahren nicht sofort nach der unsäglichen Rede veranlasst hat. Allerdings ist ein Ausschlussverfahren gegen Höcke keine Kleinigkeit. Schließlich handelt es sich um den Fraktionsvorsitzenden und Sprecher eines Bundeslandes und damit um eine der zentralen Figuren der AfD. Und natürlich vertritt er eine Gruppe von Wählern, die rechtsextremen oder dahin tendierenden. Die mag man nicht mögen, aber Wähler, die der Partei nun fehlen könnten, sind sie nun einmal auch. Außerdem ist ein Ausschlussverfahren ein schwieriges Unterfangen. Die SPD hat das bei Thilo Sarrazin leidvoll erfahren, gleich zweimal ist die Partei damit gescheitert.

Wie weit ist Höckes Gedankengut verbreitet?

Auf der Facebook-Seite der AfD äußern sich dementsprechend viele Enttäuschte. „Anscheinend ist die AfD doch keine Alternative, sondern nur eine weitere Blockpartei", steht da. Oder: „Dauert nicht lange, dann ist die AfD genau so eine ‚Systempartei‘ wie CDU, SPD und Grüne."

Andererseits bleibt die Partei nur so überhaupt wählbar für Menschen wie meinem Verwandten, die mit Aufrührern wie Höcke nichts am Hut haben. Für die Partei ist es ein Vabanque-Spiel. Wie weit ist Höckes Gedankengut verbreitet und auch akzeptiert in der Partei, den Landesverbänden und bei den Unterstützern? Und sollten diese abspringen, lassen sie sich aus dem bürgerlich-konservativen Milieu ersetzen, weil sich unter ihnen noch weitere befinden, die mit der Politik der etablierten Parteien nicht einverstanden sind, aber bisher davor zurückschreckten, eine Partei mit Leuten wie Höcke zu wählen?

Wie viel Höcke steckt in der AfD?

Das Machtspiel von Meuthen und Gauland

Die Beantwortung dieser Frage könnte die Partei zerreißen, oder aber ihr neuen Auftrieb verleihen. Kein Wunder also, dass das Ausschlussverfahren im Parteivorstand umstritten ist. Dass sich ausgerechnet Parteichef Jörg Meuthen und Vize Alexander Gauland auf Höckes Seite geschlagen haben, mutet dann aber doch merkwürdig an. Der Ökonomie-Professor und der frühere CDU-Politiker geben sich ansonsten gern als das bürgerliche Gesicht der Partei. Höcke verteidigen sie aber unentwegt.

Im vergangenen Sommer hatte Gauland dem Cicero gesagt, er halte Höcke für einen „sehr klugen Mann“, der sich „große Sorgen um Deutschland“ mache. Er sei ein „Nationalromantiker“, der sein Land mit ganzem Herzen liebe. Deshalb neige dieser auf Kundgebungen auch zu „überspitzten Formulierungen“. Es ist schwer vorstellbar, dass Gauland nicht klar ist, dass er so die befremdlichen Äußerungen von Höcke verharmlost. Der Grund dafür, dass er er es trotzdem tut, ist wohl Frauke Petry, Co-Chefin mit Meuthen. Die Männer wollen die Frau, gegen die sie angeblich eine persönliche Abneigung verbindet, in Schach halten.

Bei der AfD sehen wir also ein Machtspiel, ein Geschacher um Posten, eigentlich wie bei den von ihr verhassten etablierten Parteien auch. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass im Fall Höcke aufhetzende Gedanken und Reden im Spiel sind. Gerade die konservativ-bürgerlichen Herren Meuthen und Gauland müssen aufpassen, dass sie sich so nicht verspielen. Es gibt nämlich noch eine dritte Möglichkeit: dass die Partei sowohl die extremen als auch die konservativen Wähler verliert. Wähler wie mein Verwandter, die nach einer echten Alternative suchen und keine Krawall-Partei. 

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Karin Zeitz | Mo., 13. Februar 2017 - 17:26

vielleicht haben Sie einen Tipp für einen Menschen, der durch die Migrationspolitik der Kanzlerin 2015 unter vorbehaltloser Zustimmung der SED sowie aller im Bundestag vertretenen Oppositionsparteien zutiefst verunsichert und um die Zukunft seiner Kinder besorgt ist. Welche Partei kann dieser Mensch Ihrer Meinung nach wohl noch wählen, wenn er sich nicht unter die große Zahl der Nichtwähler begeben will?

ich fürchte, Herr Wissmann hat nicht die Zeit und Muse Ihnen auf Ihre o.a. berechtigte Frage zu antworten, so versuche ich es: Da D seit etlichen Jahren von einer Einheitspartei regiert wird, die bei der CDU beginnt und bei den LINKEN endet, gibt es nur eine einzige Alternative und die heißt, der AfD durch Ihr Kreuzchen zumindest eine Chance zum Mitregieren zu geben. Wenn Sie sich in die Reihen der Nichtwähler begeben, ändert sich an der katastrophalen Zuwanderer- u. Ausländerpolitik der Merkel-Regierung nichts, rein gar nichts. Sollte sich die AfD beim Mitregieren bis 2021 als "Heißluft"-Partei entpuppen, reihe sogar ich mich bei den Nichtwähler ein. Punkt !

Klaus Jürgen Bremm | Di., 14. Februar 2017 - 11:23

Antwort auf von Horst Schäffer

Man muss sich auch mal was trauen. Sonst ändert sich garnichts.

Ich traue dem Deutschen Wahl- und Schlafmichel leider überhaupt nicht zu, daß er "Revolution" wählt. Unter dem medialen und politisch-moralischem Trommelfeuer der Altparteien vor der Wahl auch kein Wunder. Was werden wir noch viele "gute" Nachrichten erhalten: Renten im Osten werden angepasst, Abschiebungen werden gesteigert, die Wirtschaft boomt, uns geht´s gut und wir schreiben schwarze Nullen, und und und. Und wir werden noch viele "schlechte" Nachrichten über die "böse" AfD erhalten.
Da kann sich doch der brave Bürger nicht entziehen und wählt, in welcher Zusammensetzung auch immer, wieder "Mutti". Oder er geht nicht wählen - und glaubt damit "es denen da oben mal richtig zu zeigen!"
Was soll man denn sonst von den Wählern halten, die einen aus dem Brüsseler Nichts aufgetauchten Schulz ansatzlos toll finden? In der existenziellen Zuwanderungsfrage ist der ja eher noch schlimmer als Merkel.
Ich befürchte bei diesen Wahlen wird KEIN Ruck durch Deutschland gehen.

Horst Schäffer | Do., 16. Februar 2017 - 18:30

Antwort auf von Giesela Kramski

...treffen Ihre Prognosen in punkto dem mehrheitlichen Wählerschaftsverhalten den betrüblichen Kern der Sache. Da ich aber ein optimistischer Mensch bin und nicht glauben mag, dass Deutschland sich abschafft und sich dabei selbst zu schaut, so hoffe ich auf die Einsicht und Intelligenz der Deutschen. Die Hoffnung, liebe Frau Kramski, stirbt bekanntlich zuletzt.

Marianne Schulz | Mi., 15. Februar 2017 - 15:07

Antwort auf von Horst Schäffer

Ich kann keine Untergruppe der BT-Einheitspartei wählen, da ich die Zuwanderungspolitik und die Verharmlosung des Islams für völlig falsch halte. Aber wie soll ich als ehemalige Grünenwählerin, lesbisch, mit vielen ausländischen Freunden bitte schön indirekt so einen wie Höcke unterstützen? Wenn die AfD diesen rausschmeisst, könnte sie ein riesiges Potential von normalen liberal-konservativen Wählern erschließen. 20 % plus wäre kein Problem!
[Anm. der Redaktion: bearbeitet]

Wir brauchen einen kompletten Paradigmenwechsel der Politik. Höcke spricht fundamentelle Ursachen der verfehlten Ausländer und Integrationspolitik an. Sprache, Stil, durchaus alles kritisierbar, inhaltlich aber trifft er den Kern. Solange unser identitäres Selbstverständnis immerzu nur auf Holocaust/33-45 gespeist wird, drehen wir uns alle nur im Kreise. DAS können sie durchaus auch ihren ausländ.Freunden verständlich machen, die werden sie sogar besser verstehen als unsere linken Gutmenschen.
Noch dazu, ich denke eine gute Partei sollte verschiedene Richtungen aushalten können. Verbieten, abspalten usw. kennen wir alles.

Margrit Sterer | Fr., 24. Februar 2017 - 17:33

Antwort auf von Horst Schäffer

das haben Sie b estens gesagt, ich kann Ihnen voll und ganz zustimmen
Derzeit haben wir doch nur linke Parteien.
Es fehlt eine bürgerlich-konservative Partei und das ist momentan die AfD

Liebe Frau Zeitz, so wie ich den Autoren interpretiere - korrigieren Sie mich bitte, lieber Herr Wißmann - teilt er zwar nicht die Meinung seines Verwandten und würde die AfD nicht wählen, aber er bringt seinen Argumenten Verständnis entgegen. Jedenfalls unterhält er sich immerhin noch gern mit ihm und grenzt ihn deswegen nicht aus. Der Artikel will m. M. nach niemandem die Wahl der AfD ausreden. "Gerade die konservativ-bürgerlichen Herren Meuthen und Gauland müssen aufpassen, dass sie sich so nicht verspielen. Es gibt nämlich noch eine dritte Möglichkeit: dass die Partei sowohl die extremen als auch die konservativen Wähler verliert. Wähler wie mein Verwandter, die nach einer echten Alternative suchen und keine Krawall-Partei." Im Gegenteil: Herr Wißmann weist darauf hin, dass die Partei durch innere Machtkämpfe Wähler verlieren und sich unnötig schwächen könnte. So lese und interpretiere ich seine Zeilen. BG MD
PS. Menschen mit Kindern sind hochgradig in Sorge. Ich verstehe Sie.

Sehr verehrte Frau Zeitz,
da können wir uns auch ein bisschen im Stich gelassen fühlen von der CSU. Die wäre eine Alternative, bringt es aber nciht fertig, sich bundesweit auszudehnen.

ist das nicht ein bisschen zuviel Auwand für so eine Kanzlerin?
Und genaugenommen reicht es, dass die CSU bundesweit über 5% kommt.
Das wird sie sicherlich.
Sie hat Steinmeier gegen Kretschmann durchgesetzt, da wird die CSU schon aufpassen, dass Merkel nicht wieder Extratouren fährt.
Zudem wächst der Unmut gegen Merkel.
Kopftücher sind nicht jedermanns Sache. Und jetzt läuft der Familiennachzug an.
Natürlich tauchen jetzt in den Medien "überall" Kopftücher auf, das kann aber auch den gegenteiligen Effekt haben.
Tja, die armen Medien haben es schon schwer.
Erst schreibt man es herbei, dann muss man es auch noch bewahrheiten.
Hoffentlich wird kein Fake daraus:)

Man könnte noch die Deutsche Mitte wählen! Einfach mal googeln!
Übrigens ich bin wahrlich kein Nazi, habe aber die besagte Rede von Höcke so verstanden, wie sie wohl vor den Wortverdrehungen gemeint war.
Dass man in Bezug zu FRÜHEREN Zeiten sich am besten gar nicht mehr äussert, müsste doch jedem klar sein, noch dazu wenn man eh im Rampenlicht steht.

Ich sah mich selbst als potentiellen AfD-Wähler, weil ich mich ganz unmißverständlich gegen RotRotGrün, gegen die GroKo, gegen die gesichts- und profillos gewordene CDU aussprechen wollte, habe nun aber nach den letzten Äußerungen von Meuthen und der neuerlichen Entgleisung von Höcke die Hand fest an der Notbremse: wenn sich die AfD nicht von Höcke und Meuthen distanziert (Gauland kann ich grade so noch tolerieren), dann werde ich die Bürgerlichen wählen, die bei sämtlichen Wahl-O-Mat-tests gleich an zweiter oder dritter Stelle auftauchten, nämlich die Freien Wähler. Ich wohne in Bayern, ich könnte zur Not auch der CSU helfen, die unerträglich gewordene Kanzlerin abzuwatschen, aber das Gefühl, dass man Seehofer zum Jagen tragen muß, besteht halt nach wie vor. Entscheidend ist, eine gültige Stimme abzugeben - nur nicht bei Union, SPD, Linken, Grünen und FDP. Das tut denen auch weh. Nazis? Ein ganz klares Nein, Herr Gauland: stellen Sie die Weichen, dann kriegt die AfD meine Stimme.

Ludwig Clemann | Mo., 13. Februar 2017 - 17:27

Ich stimme im Großen und Ganzen dem Autor zu, aber wieso macht der Autor nicht den Restparteien den Vorwurf, durch ihr Kuschen vor dem linksgrünen Kulturestablishment, der AfD kaum eine Wahl zu lassen?

Der künftige Bundespräsident hat dem amerikanischen Präsidenten vorgeworfen, ein Hassprediger zu sein, aber die AfD ist "zu deutsch"?

Die Zensurbeörde verurteilt Menschen wegen Facebook-Postings mit Ausdrücken wie "Menschenmüll" zu Gefängnis, aber im der ARD Wahlnacht dürfen Trump-Wähler als "White Trash" bezeichnet werden?

Deutsche Männer werden wegen für Mikroagressionen ermahnt, aber der Großteil der syrischen Flüchtlinge hält sich im Zweifel an die Sharia?

Der Autor sollte mal die Leserkommentare unter Schwennickes angeblich allessagenden Artikel lesen. Wenn wir den Konservativen nicht entgegenkommen, ist, so oder so, Finis Germaniae.

Michaela Diederichs | Mo., 13. Februar 2017 - 17:42

Antwort auf von Ludwig Clemann

Lieber Herr Clemann, welchen angeblich alles sagenden Artikel von Herrn Schwennicke meinen Sie? Ich bin im Augenblick nicht ganz orientiert. Wäre lieb, wenn Sie den Link dazu einstellen könnten. Dankeschön. BG MD

Ludwig Clemann | Mo., 13. Februar 2017 - 22:03

Antwort auf von Michaela Diederichs

Gemeint war Christoph Seils

Michaela Diederichs | Di., 14. Februar 2017 - 11:49

Antwort auf von Ludwig Clemann

Lieber Herr Clemann, berufsbedingt schreibt auch Herr Seils sehr viel. Sie lassen mich leider weiterhin im Dunkeln. Denn nun weiß ich immer noch nicht, welchen Artikel Sie meinen. Erbitte den Link oder wenigstens den Titel des Artikels. Dankeschön. BG MD

Michaela Diederichs | Di., 14. Februar 2017 - 12:41

Antwort auf von Daniel Holofernes

Dankeschön Herr Holofernes! BG MD

Robert Wagner | Di., 14. Februar 2017 - 10:41

Antwort auf von Ludwig Clemann

@ Herr Clemann
Ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihren Kommentar richtig verstehe. Wann hat Steinmeier die AfD denn als "zu deutsch" bezeichnet? Haben Sie einen Link dazu? Woher nehmen Sie die Gewssheit, dass syrische Flüchtlinge nach der Scharia leben würden? Kennen Sie welche oder stellen Sie diese Behauptung einfach in den Raum? Und, das finde ich besonders irritierend, was um alles in der Welt meinen Sie mit Zensurbehörde? Ihnen ist schon klar, dass in unserem Land die Zensur grundgesetzlich verboten ist? Wenn strafrechtlich gegen Beleidigungen und Hassbotschaften vorgegangen wird, hat das mit Zensur nichts zu tun. Schon weil das von Gerichten entschieden wird und die Justiz in diesem Land unabhängig ist. Es ist bedenklich, wie unbedacht und undifferenziert solche Begriffe immer öfters verwendet werden.

Grüße
Rober Wagner

Josef Garnweitner | Di., 14. Februar 2017 - 14:33

Antwort auf von Robert Wagner

nur eine Frage. Wie bezeichnen Sie dann das, was der Minister Maas am 16.o9.15 in Berlin von sich gegeben hat? Schauen Sie auf das Datum.

"Unsere Zensurpolitik im Internet ist keineswegs gegen die Meinungsfreiheit gerichtet, sondern sie dient lediglich dazu, die Bürger dazu zu erziehen, daß diese ihre Gedankengänge in die Richtung projizieren, welche auch den staatl. Richtlinien entspricht"

Für mich heißt das nichts anderes, als daß die Politik bestimmt, was der Bürger zu denken und zu äußern hat.

Und gegen Ihren vorletzten Satz melde ich auch Zweifel an. Die Justiz sollte unabhängig und neutral sein. Wenn ich mir da so gewisse Vorgänge ansehe ..........

Robert Wagner | Mi., 15. Februar 2017 - 01:26

Antwort auf von Josef Garnweitner

Zu diesem Zitat von Maas: Für mich ist das nur ein kontextloses Zitat eines Politikers. Politiker reden viel, wenn der Tag lang ist, haben Se denn eine Quelle dazu? Woran machen Sie konkret fest, dass irgendjemand in diesem Land steuert, was wir denken? Das ist ein ziemlich schwerer Vorwurf, da so etwas gegen unsere verfassungsmäßige Ordnung verstoßen würde. Ich bin medientechnisch viel unterwegs und kann diesen Eindruck nicht bestätigen. Ich würde das wirklich gern wissen, weil ich diesen Vorwurf leider immer öfters höre, aber nicht im Geringsten nachvollziehen kann.

Zu den Gerichten: Was für Urteile meinen Sie? Politische Urteil? Ein weiterer schwerer Vorwurf, den man belegen müsste.

Josef Garnweitner | Mi., 15. Februar 2017 - 09:28

Antwort auf von Josef Garnweitner

Herr Wagner. Staatsanwälte sind weisungsgebunden, wenn ich recht informiert bin. Sind aber als Ankläger Teil der Justiz. Die Politik kann also, nicht nur theoretisch, eine Anklage verhindern. Denn, wo kein Kläger, da kein Richter.

Robert Wagner | Mi., 15. Februar 2017 - 15:12

Antwort auf von Josef Garnweitner

Hier werden ja reihenweise schwere Anschuldigungen gemacht. Ich bin zwar kein Jurist (Sie offensichtlich auch nicht), aber ich weiß, dass staatsanwälte per Gesetz verpflichtet sind zu ermitteln, wenn ein Anfangsverdacht besteht. Und die Politik hält sich in diesem Land aus Ermittlungen für Gewöhnlich heraus, alles andere wäre ein Skandal. Das macht die Gewaltenteilung ja aus, die wir zu haben uns glücklich schätzen können. Haben Sie denn irgendwelche Anhaltspunkte dazu, dass in Deutschland die Ermittlungen gegen irgendjemanden gezielt beeinflusst werden? Oder war das nur eine in den Raum gestellte Unterstellung ohne jede Substanz?

Zu der behaupteten Zensur haben Sie nichts mehr zu sagen?

Josef Garnweitner | Fr., 17. Februar 2017 - 12:23

Antwort auf von Robert Wagner

an Sie wurde nicht abgedruckt. Sorry, denn ich war bestimmt nicht unsachlich.

Robert Wagner | Mo., 20. Februar 2017 - 14:36

Antwort auf von Josef Garnweitner

Ich hätte sehr gerne eine Replik von Ihnen gelesen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass in unserem Land wie in irgendeiner Bananenrepublik oder mittlerweile ja leider auch in der Türkei systematisch Gerichtsprozesse von Seiten der Regierung manipuliert werden. Das ist wie gesagt ein schwerer Vorwurf, den man irgendwie belegen können sollte. Ich denke nicht, dass die Online-Redaktion von Cicero das unterbinden würde. Könnten Sie ihre Antwort nicht erneut eingeben?

Willy Ehrlich | Di., 14. Februar 2017 - 15:17

Antwort auf von Robert Wagner

political correctness ist ein anderes Wort für Zensur und bei der Zensur geht´s auch gleich zur Gehirnwäsche.

Eberhard Schulz | Mi., 15. Februar 2017 - 09:28

Antwort auf von Robert Wagner

Ups, also uns wird ja wohl immer weis gemacht, daß das alles syrische Flüchtlinge sind, die da ins Land kommen. Und wenn ich sehe, was da so alles seit einigen Monaten in meinem Mitteldeutschland zunehmend mit Kopftüchern rumläuft? Alles nur Sorben, Mode oder nicht doch vlt. bzw. ganz bestimmt Islam und Scharia?
Sie leben wo noch gleich?

Natürlich sind nicht alle Flüchtlinge, die in unser Land kommen, Syrer. Aber hier war nun mal explizit von Syrern die Rede. Warum sollten ausgerechnet die Syrer, die vor Krieg und Tod zu uns flüchten und von uns aufgenommen werden, die Scharia einführen wollen? Woran wird das fest gemacht? Daran, dass man mehr Kopftücher in den Städten sieht (auch bei uns übrigens)? Soll das ein Argument sein? Ist das nicht viel mehr stumpfe Ausländerfeindlichkeit?

Michaela Diederichs | Mo., 13. Februar 2017 - 17:35

Lieber Herr Wißmann, das haben Sie sehr klug beschrieben und analysiert. "Wähler wie mein Verwandter, die nach einer echten Alternative suchen und keine Krawall-Partei." Zwar halten viele die etablierten Parteien nicht mehr für wählbar, aber einer Krawall-Partei wollen sie ihre Stimme auch nicht geben. Mit ihren internen Machtkämpfen ist die AfD genauso professionell wie die Altparteien. Bleibt nur DIE PARTEI. Die sind wenigstens humorig. Und Volker Pispers meine ich dort gestern auch gesehen zu haben.

Joachim Walter | Mo., 13. Februar 2017 - 17:37

... und Mut ist das, was wir endlich in diesem Land wieder brauchen.

Ich kann Frau Petry nur viel Erfolg wünschen, denn eine bürgerliche Alternative der Vernunft ist das, was dieses Land der zunehmenden Einheitsmeinung dringender braucht als alles andere.

Mag sein, dass Herr Höcke in Wirklichkeit gar nicht so "tickt" wie es sich äußert, aber er hat der AfD mit seinen Äußerungen schwer geschadet, waren diese doch stets eine Steilvorlage für deren Gegner.

Und allen Machtspielern in der AfD sei gesagt, daß sie nur dann diesem Land einen Dienst erweisen können, wenn sie ihre privaten Machtgelüste endlich hinter den Anliegen der Bürger und der Sacharbeit zurückstecken.

Ansonsten wären sie wirklich nichts anderes als ein Abklatsch der etablierten Parteien, und von diesen haben wir wahrlich schon genug!

Außerdem würde von der linksgrünen Klatschpresse kein Skandal jener Politiker so durchgekaut, wie es bei der AfD der Fall ist.
Oder haben Sie schon einmal davon gehört, dass sie DIE LINKE angeklagt wird, weil sie "den Kapitalismus überwinden" und damit die freiheitlichen Errungenschaften des Christentums und der Aufklärung verraten will?
Interessiert es irgendjemanden, dass sich diese Partei eine mit Sahra Wagenknecht eine Fraktionsvorsitzende leistet, die sich nie davon distanziert hat, in ihrer Schrift 'Marxismus und Opportunismus' die "beeindruckenden Leistungen von Josef Stalin" gewürdigt zu haben?

Georg Dallmann | Mo., 13. Februar 2017 - 17:37

Der interne Machtkampf eskaliert offensichtlich. Der Ausgang ist ungewiss. Man sollte jedoch wissen und bedenken, dass die für einen Parteiausschluss zuständigen Parteigremien STRAMM RECHTS orientiert sind, mehrheitlich. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Ausschluss von Höcke tatsächlich kommt ist daher GERING, zumal auch Meuthen und Gauland sich GEGEN den Ausschluss positioniert haben.
Alles in Allem wird das eher zu einer Art ENDSPIEL für Petry u. Konsorten. Grundlegende Fragen zur Ausrichtung einer Partei müssen natürlich geklärt werden. Da dies allerdings jetzt geschieht, kurz vor der BT-Wahl und den LT-Wahlen in NRW etc., wird das die AfD eher schwächen als stärken. Mit anderen Worten: Eine starke Rolle der AfD auf Bundesebene werden deren Anhänger sich wohl abschminken müssen. C`est la vie.

Roland Lindemann | Di., 14. Februar 2017 - 00:35

Antwort auf von Georg Dallmann

In wenigen Wochen, und vielleicht schon heute, hat der Durchschnittsdeutsche diesen angeblichen Skandal schon wieder vergessen und fährt seinen normalen Film. Wenn ihm die Ausländer zu viel werden und ihm die wirtschaftliche Situation zu brenzlig wird, wird er ohne zu Zögern AfD wählen. Da können Sie nix machen. Und ich bin mir nicht einmal sicher, ob ein solcher grundsätlicher Eigennutz nicht gesünder ist als diese feuilletonistische Sicht auf die Dinge.

Werter Hr. Dallmann,

was ist eigentlich 'STRAMM RECHTS'. Den Geist den Hr. Höcke hier aus der Flasche lässt, haben doch die Altparteien erzeugt. Warum gibt es in D keine Geschischte mehr außer die von 33 bis 45 ? Es geht nicht darum die Verbrechen im 3. R zu verharmlosen, beileibe nicht. Aber es geht darum auch anderen Errungenschaften der Deutschen Raum zu lassen. Oder ist selbst der Begriff Deutsch und Volk bereits obsolet? Dann wären wir längst in einem Putsch gegen Land und Volk. Ja ich nehme das Wort in den Mund. Will das keiner sehen. Die permanente Angst gegen Rechts sind Auswirkungen von 'Umerziehung'? Wo ist Rechts? Es werden Kampfbegriffe benutz um gegen etwas zu stehen wobei die Anwender längst den Inhalt nicht mehr kennen. Bedenken Sie bitte, Nazis waren und sind per Definition immer links. Also wenn wir nicht Rechts stehen wollen wo stehen wir dann. Wie Sie sehen ist die ganze Debatte in D politisch, moralisch und sprachlich eine einzige 'Cloaca Maxima'.

Grüße

Georg Dallmann | Di., 14. Februar 2017 - 12:25

Antwort auf von Egon Bahr

Sehr geehrter Herr Bahr,

mein Kommentat enthielt KEINE (!) politische Wertung gegen Rechts, sondern lediglich die Feststellung, dass aufgrund der parteiinternen Gremienbesetzung und den dort vorherrschenden Mehrheitsverhältnissen ein Ausschluss von Höcke wenig wahrscheinlich zu sein scheint.
Es geht auch nicht darum, deutsche Geschichte - welchen Zeitraum man auch immer ins Auge fassen möge - aus der Gesamtbetrachtung auszuklammern. Da haben Sie meinen Text fehlinterpretiert.
Man muss aber schon noch differenzieren dürfen, zwischen z.B. rechtskonservativen Politikinhalten einerseits, und politischen Inhalten andererseits, die zweifelsohne in eine Richtung gehen, die gerade auch wegen unserer leidvollen Vergangenheit - zumindest in der Zukunft - nicht wirklich im Interesse des GEMEINwohls sein dürften.

Peter Bigalk | Mo., 13. Februar 2017 - 17:45

Der Parteiausschluss wird sich als Bumerang für die Gesamtpartei erweisen und ist absolut töricht. Man hätte es bei geräuschloser Bestrafung belassen sollen. Wenn es nicht einmal die SPD schafft, sich Herrn Sarrazin zu entledigen, wir soll es die AFD dann schaffen, Höcke loszuwerden???

Mirko Pfretzschner | Mo., 13. Februar 2017 - 20:16

Antwort auf von Peter Bigalk

Durch den versuchten Ausschluss zeigt der Rest der Partei, dass er sich von den Äußerungen Höckes distanziert.
Es würde ja auch niemandem einfallen, der SPD nachzusagen, sie würde die Ansichten Sarazzins teilen.

Georg Dallmann | Di., 14. Februar 2017 - 12:34

Antwort auf von Mirko Pfretzschner

Sehr geehrter Herr Pfretzschner,

ich bin fest davon überzeugt, dass Sie hinsichtlich beider Aussagen in ihrem Text irren.
1. Das Ausschluss-Gedöns muss NICHT ZWINGEND eine Distanzierung bedeuten. Es kann,muss aber keineswegs. Es kann bspw. ebenso gut sein, dass hier lediglich "good cop, bad cop" gespielt wird, aus wahltaktischen Motiven heraus.
2. In der SPD gibt es mit Sicherheit eine ganze Menge von Mitgliedern, die die Ansichten von Sarrazin so "ohne" nicht unbedingt finden. OB sie diese "Ansicht" öffentlich machen, ist eine ganz andere Frage.

Christa Wallau | Di., 14. Februar 2017 - 01:26

Antwort auf von Peter Bigalk

Ähnlich wie Sie, Herr Bigalk, sehe ich es als politisch unklug an, einen
Parteiausschluß Höckes zu betreiben; denn es ist äußerst schwer, jemanden
- so eben mal - aus einer Partei zu "entfernen". Der Schaden, der durch die in die Öffentlichkeit gezerrte Auseinandersetzung entsteht, ist wahrscheinlich höher als der zu erwartende Nutzen für die AfD. Öffentliche Distanzierung und Rüge hätten genügt.
Daß es trotzdem zu diesem Schritt gekommen ist, liegt m. E. an Frauke Petry u.
Markus Pretzell, die beide - auf Biegen u. Brechen - die Bestimmungsmacht in der Partei an sich reißen wollen. Vergessen wir nicht: Schon einmal hat Petry den
Entscheidungskampf gesucht - 2015 in Essen mit Bernd Lucke. Jetzt will sie
Meuthen u. Gauland in den Hintergrund drängen und sich gleichzeitig als
"Sauberfrau" der AfD erweisen. Natürlich richtet Höcke mit seinen missionarischen Reden, die an den Stil der Nazis erinnern, Schaden an. Aber das tun andere auch - auf ihre Weise.

Christa Wallau hat recht, daß hinter den neuen Bemühungen im AfD-BV zum Parteiausschluss Höckes, für die es nach dem Abebben der Diskussion über seine Dresdner Rede keine aktuellen Notwendigkeiten mehr gab, die baldigen LW-n in den drei westl. Bundesländern mit höherem Anteil "liberaler" Wähler stehen. Für Frauke Petry, die ich bisher schätzte, scheinen die daduch eventuell zu erzielenden Plusprozentpunkte ausreichender Grund dafür zu sein, die Zukunft dieser hoffnungvollen Partei aufs Spiel zu setzen. Sie wird sich irren und mit diesem Schritt hat sie ihren eigenen Untergang eingeläutet. Die ostdeutschen AfD-Landesverbände, die bei ihren LW hohe zweistellige Ergebnisse erzielten, werden Petrys Schachzug nicht unterstützen. Die Erfahrungen der Ostdeutschen mit der 40-jährigen SED-Diktatur lehren, daß bei epochalen gesellschaftlichen Umbrüchen, wie jetzt bei der unkontrollierten Migration aus fremden Kulturkreisen deutliche Worte erforderlich sind. Solche, die Höcke ausgesprochen hat.

In meiner Wahrnehmung sind eher Gauland und Meuthen die Machtversessenen.
Gauland mit seiner unsäglichen Äußerung über Boateng z.B. Und Meuthen mit seiner überflüssigen Gegenrede zum Treffen Petrys mit Le Pen.
Man hat Luke abgesägt und sich für Petry entschieden. Dabei sollte es bleiben und die beiden genannten Herren täten zum Wohle ihrer potentiellen Wähler gut daran F. Petry nach Kräften zu unterstützen anstatt an ihrem Stuhl zu sägen.
Beim Ausschluß Höckes geht es weniger um die Dresdner Rede als um das zukünftige Schadenspotential, das er in sich trägt. Er hat mit seinen Querschlägen und Alleingängen der Partei nachhaltig geschadet. Auch wenn die AfD wahrscheinlich nach seinem Ausschluß im Osten zurückfällt, wird sich das langfristig durch Zugewinne im Westen mehr als ausgleichen - wenn der Vortstand zusammensteht und nicht gleich jeder in jedes Mikrofon redet, das ihm vor die Nase gehalten wird. In jeder Talkrunde steht es eh schon meist 5 zu 1 gegen die AfD.

Rüdiger Tatus | Mi., 15. Februar 2017 - 16:48

Antwort auf von Robert Flag

Das Schadenspotential von Höcke ist enorm, nicht vom Kern her was er sagt, sondern wie und in seiner möglichen Instrumentalisierung gegen die AFD. Kann er nicht bis nach der BTW warten - mit notwendigen, aber unaufgeregten Grundsatzdiskussionen? Aus der Naivität der Protagonisten Petry (Schießbefehl) und Gauland (Boateng) hätte man doch lernen sollen.- Nur ein klares Parteiprogramm und Geschlossenheit im April in Köln (Maritim: Hausverbot Höcke, das wäre ein eigenes Thema für CICERO) kann noch einen Schub geben. Meuthen und Petry sind für MICH, aus dem Osten, die eigentlichen Integrationsfiguren.- Das unaufgeregte Statement von Meuthen im MOMA am 13.2. mit einem hyperventilierenden Moderator wäre doch die Basis. Das Interview am Ende war bezeichnend. Sgm, der Moderator: " Im Gegensatz zur AFD wären die Medien in hrer Meinung (über AFD) NICHT zerstritten und uneinig.- So geht Journalismus. - Ich kann nur sagen: AFD reißt euch zusammen, letzter Hoffnungsträger für einen Kurswechsel.

Lieber Herr Flag und sehr geehrter Herr Tatus,
wahrscheinlich haben Sie Frauke Petry und ihren jetzigen Mann, von dem sie ein Kind erwartet, Markus Pretzell, nie persönlich kennengelernt. Als Mitglied, das von Anfang an die Entwicklung dieser neuen Partei hautnah erlebt hat, kenne ich beide aus direkten Begegnungen. Da ich über relativ gute Menschenkenntnis verfüge, habe ich diese beiden AfD-Protagonisten (die sich suchten und fanden) als absolute Machtmenschen mit einer gewissen abenteuerlichen Spielermentalität wahrgenommen - sehr egozentrisch und mit wenig Empathie ausgestattet. Mir war beim Parteitag in Essen (2015) sofort klar, daß der ganz anderes geartete Bernd Lucke mit dieser Frau nicht fertig würde: Sie ist knallhart. Lucke hat infolgedessen ja dann auch Angst vor der eigenen Courage bekommen und sein eigenes "Kind" (die AfD), das ihm immer unheimlicher wurde u. zu entgleiten drohte, verlassen.
Die "Alternative für Deutschland" hat viele Probleme, nicht nur Bernd Höcke.

Im Kreisverband erlebe ich zur Zeit persönl. Querelen zwischen Mitgliedern des Kreisvorstandes, wie ich sie mir bisher nicht vorstellen konnte. Im Vorfeld der Bundestagswahl, wo es um einen guten Platz auf d. Kandidatenliste geht, zeigt sich bei einigen Amtsträgern die negative Seite des bei einem Politiker unabdingbar nötigen Machtwillens. Da treten die Übereinstimmungen in der Sache (Programm) u. Freundlichkeit im Umgangston zurück, um einer egoistischen Verbissenheit Platz zu machen, die den Anliegen der Partei nicht gut tut u. die menschliche Wunden schlägt.
DENNOCH: Ich bleibe dabei u. versuche - so gut ich als Nicht-Funktionär kann - meinen Einfluß geltend zu machen, um den vielen Mitgliedern, denen das Machtgerangel zuwider ist, eine Stimme zu verleihen. Das AfD-Programm ist die letzte Hoffnung auf Rückkehr der Vernunft in die deutsche Politik, also muß ich das (offenbar partei-übliche) häßliche Gerangel ertragen.

P.S. Meuthen ist mein Favorit für den Partei-Vorsitz.

Genau der letzte Satz von Ihnen ist hier für mich von belang. Bezgl. Petry kann ich nur von meiner Außenwahrnehmung ausgehen. Gauland sagte einst, die AFD wäre ein gäriger Haufen-ich habe die Hoffnung, im September wenigstens -ein spritziger Federweißer. Ich sehe die AFD als derzeit EINZIGE Chance, einen Politikwechsel einzufordern. Die Argumente "Höcke u.a.." höre ich im Bekanntenkreis oft als Gegenargument (das wird ja ausgiebig in den Medien hochgekocht)-und verweise auf das Programm, und habe dann dazu auch positive Rückmeldungen gehört.- Aufgrund der Medienmacht ist die tatsächlich inhaltliche "Reichweite" begrenzt. Ich persönlich habe schon ehemalige Mitschüler angeschrieben, sich alternativ (CICERO, TICHY) zu informieren und auch ihrem "UNMUT" mit WUCHT eine Stimme zu verleihen, und das geht nur mit einem Kreuz an einer Stelle im September- Ansonsten WEITERSO mit der TITANIC zum Eisberg mit MERKEL auf der Brücke.- Ich hätte auch noch einige Ideen, aber leider nur 1000 Zeichen.

Meuthen wäre bis vor kurzem auch mein Favorit gewesen. Bis er sich zum Kongreß der "rechtspopulistischen"(in den Medien hatte es stets den Anschein als würden die sich selbst so nennen) Parteien per Interview gegen Petry gewendet hat.
Das sollte er aus Gründen der Parteiraison nicht tun.
Er sollte sich an Helmut Kohl ein Beispiel nehmen. Anstatt wie eine schwarze Mamba wild um sich zu beißen, lieber wie eine Python scheinbar faul auf einen Baum legen und auf seine Chance warten.
Ein chinesisches Sprichwort sagt: Wenn Du lang genug am Flußufer sitzt, siehst Du eines Tages die Leiche Deines Feindes vorbeischwimmen.
Grüßen Sie ihn von mir, wenn Sie ihn sehen :-)

Klaus Büchler | Mo., 13. Februar 2017 - 17:49

Wenn man die Sache AfD affin betrachtet, stehen ja demnächst die Landtagswahlen in den eher liberalen, westlichen Bundesländern NRW, S und SH an. Der nationalistische Part kommt hier nicht gut.

Danach, so etwa im Juli / August trifft der AfD Vorstand mit Höcke ein Agreement bei dem der Delinquent seine Aussagen der Dresdner Rede relativiert, bereut oder widerruft um anschließend zum Wohle D`s geeint in den BTW Kampf zu ziehen

Georg Dallmann | Di., 14. Februar 2017 - 12:49

Antwort auf von Klaus Büchler

Sehr geehrter Herr Büchler,

das könnte durchaus eine realistische Einschätzung der Vorgänge und der zugrunde liegenden MOTIVE sein. Warten wir es ab.

Thomas Sauer | Mo., 13. Februar 2017 - 17:51

werde aber wegen der nicht deutlichen Abgrenzung zu nationalsozialistischem Gedankengut nicht AfD wählen sondern vielleicht eine ML Partei. Jemand der die rechtmäßige Gründung der BRD anzweifelt ist nicht nur ein Korinthenkacker sondern wirklich ein Nazi. Hatte mal eine Diskussion in Worms mit so einem verkappten jungen Mann. Es stellte sich heraus, dass er Faschist und Rassist war. Höcke kann man es noch nicht nachweisen. Er riskiert seinen Beamtenjob mit der super Versorgung. Für mich ist die mohammedanische Lehre eine stalinistische Ideologie - seit mindestens 10 Jahren stehe ich dazu und es zeigt sich mehr und mehr. Widerstand dagegen wird über die Jahrzehnte weiter zunehmen, auch von heutigen linken Wählern. Die Ratten kommen erst wirklich ab einer kritischen Größe aus den Löchern.

"Für mich ist die mohammedanische Lehre eine stalinistische Ideologie - seit mindestens 10 Jahren stehe ich dazu und es zeigt sich mehr und mehr. Widerstand dagegen wird über die Jahrzehnte weiter zunehmen, auch von heutigen linken Wählern." (Thomas Sauer)

Ich stimme Ihnen in diesem Punkte sehr zu. Auch Ihre Kritikpunkte an der AfD oder Höcke kann ich teilweise zustimmen, teilweise finde ich sie unberechtigt.

Aber wir haben keine Zeit mehr die Sachen Migration, Islam, EU, EURO, Banken und Zinsen, Renten, Russland, etc. so laissez faire weiter treiben zu lassen und auf eine eventuell genehmere Partei zu warten, die sich vielleicht und womöglich irgendwann diesen Problemen altenativ zum Mainstream zuwendet.

Die Zeit ist jetzt. Druck auf die Parteien kann der Wähler jetzt nur über die Afd machen. Wenn die AfD erfolglos bleibt oder gar zerfällt, dann ist die Chance für lange, lange Zeit verpasst. Dann ist wirklich Schluss mit der Bundesrepublik und Frieden wie wir sie kannten.

Georg Dallmann | Di., 14. Februar 2017 - 13:02

Antwort auf von Michael Fischer

Sehr geehrter Herr Fischer,

den "Islam" gibt es nicht, sondern viele Facetten u. - auch - (FEHL-)Interpretationen desselben, sowie dessen bewusster MISSBRAUCH im Sinne einer INSTRUMENTALISIERUNG zu polit.Zwecken. Ich denke man muss schon differenzieren. Bedauerlicherweise scheint es gegenwärtig jedoch so, als ob die RADIKALEN mit ihrer ideologisierten "Interpretation" die Oberhand gewinnen.
Wie auch immer man es dreht oder wendet, eines sollte - auch - klar sein:
Einerseits wäre es wünschenswert, endlich ein politisches Korrektiv zu dieser unsäglichen "Migrationspolitik" zu bekommen.
Wer die AfD wählt, wählt jedoch auch Inhalte, die ganz bestimmt nicht nach dem Geschmack VIELER sind, die mit der AfD (nur wegen deren Standpunktes zur Migration) liebäugeln..
Wäre die AfD eine Partei wie - sagen wir mal die CSU - könnte sie deutlich mehr Stimmen gewinnen. Gerade mit ihren GESAMTinhalten hat diese Partei jedoch ein Problem. Vielen ist das nicht so wirklich bewusst.

Armin Latell | Di., 14. Februar 2017 - 15:01

Antwort auf von Georg Dallmann

Sehr geehrter Herr Dallmann, ich habe keine Schnittmengen mehr mit den sogenannten etablierten demokratischen Parteien. Also wähle ich diejenige, mit der ich wenigstens den kleinsten gemeinsamen Nenner habe, und der ist nicht einmal so klein. Und ich muss nicht in allem Punkten einverstanden sein, das ist mir sehr bewusst. Dass Sie die Facetten des Islams kennen würden, haben Sie zwar nicht direkt geäußert, aber so interpretiere ich Sie. Wenn ich für mich betrachte, wie ich den Islam erlebe, und da differenziere ich nicht, kann ich keine Facette erkennen, mit der ich ansatzweise einverstanden wäre. Und wenn die AfD eine Partei wie die CSU wäre, dann wäre sie eben nicht die AfD. Das Schauspiel, das die CSU abgibt, ist jämmerlich, liegt vielleicht nur am Vorsitzenden. Vielleicht haben Sie mit den Gesamtinhalten der AfD ein Problem, die Partei bestimmt nicht. Die haben über diese Inhalte abgestimmt. Ich würde noch ganz andere Kröten schlucken, um unserem Niedergang zu entgehen.

Karin Zeitz | Di., 14. Februar 2017 - 15:16

Antwort auf von Georg Dallmann

gibt es im Islam viele Glaubensrichtungen. Meines Wissens ist aber keine dabei, die sich nicht auf den Koran und die Hathiden beruft. Jeder Muslim wird Ihnen bestätigen, dass der Koran das direkte Wort Gottes ist, das Mohammed als "Siegel der Propheten" - also der letzte, dem Gott sich offenbart hat - empfangen hat. Somit ist er keiner Auslegung fähig. Es kommt also nur darauf an, welche der Suren in den Moscheen gepredigt werden, und das kann sich von Tag zu Tag ändern. Im Übrigen bin ich der Meinung "selber lesen macht schlau".

Wolfgang Henning | Di., 14. Februar 2017 - 15:30

Antwort auf von Georg Dallmann

Sehr geehrter Herr Dallmann,
der Islam, in all seinen Facetten, ist politische Ideologie. Alle gläubigen Muslime sehen als Lebensgrundlage die Aussagen im Koran. Je nach friedlicher oder kämpferischer Ausrichtung stellen sie jeweils die liebevollen oder die gewalttätigen Passagen in den Vordergrund. Aber auch kaum einer der friedlichen Muslime stellt den Koran als "unveränderliches Wort Allah's" in Frage. Es gilt die Maxime, dass der Islam die "einzig wahre Religion" und die übrigen "Ungläubigen" entweder zu überzeugen, unterwandern oder unterdrücken sind. Auch die friedlichen Muslime drücken sich vor der Beantwortung der Frage nach dem Vorrang von Verfassung oder Koran, oder sie greifen zur sog. "Notlüge", die ihnen der Koran ebenfalls ausdrücklich erlaubt. Eine Forderung nach Streichung der gewalttätigen Aussagen ist nicht durchsetzbar.
Daher die Befürchtungen des christlichen Abendlandes!

Christiane Bohm | Di., 14. Februar 2017 - 18:11

Antwort auf von Georg Dallmann

Interpretation hin oder her, es gibt keine andere Religion, in deren heiligem Buch unmissverständlich und mehr als 20 mal zum töten Andersglaubiger aufgerufen wird. Was will man da interpretieren? Zum Glück wissen die meisten Gläubigen das nicht, die anderen ignorieren es größtenteils.

Josef Garnweitner | Mi., 15. Februar 2017 - 09:44

Antwort auf von Georg Dallmann

es gibt für alle Muslime nur einen Koran und nicht viele Auslegungsvarianten. Eine Gruppe lebt ihn streng aus, die andere weniger streng.

Interessant ist vielleicht die Aussage von Kemal Atatürk, dem Schöpfer der modernen Türkei, die gerade wieder abgeschafft wird.

"Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet."

Kemal Atatürk kannte den Islam sicher besser und konnte den Islam bestimmt weitaus besser beurteilen, als alle miteinander, die wir uns im Ciceroforum jemals die Finger wund geschrieben haben.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 15. Februar 2017 - 13:16

Antwort auf von Josef Garnweitner

dass Atatürks Darstellung näher an unserer europäischen Sichtweise orientiert ist, zu sein scheint.
Ich sage scheint, denn das Hochamt einer Religion hat eigentlich immer den "Harem" hinter sich gelassen und mündete in die eine oder andere Form der Askese.
König Salomon zog mit seinem Tausend? Frauen umfassenden Harem ebenfalls religiöse Missbilligung auf sich.
Weshalb ich auch weiter davon ausgehe, dass der eigentliche Begründer eines Islam Zaid ibn Amr gewesen sein könnte, den Mohammed von seiner Warte aus wiedergibt und sagen wir einmal religiös vereinfacht.
Die Schwierigkeiten europ. Staaten ergeben sich nicht nur aus einer größeren Unfähigkeit des Islam, die Verfassung über die Religion zu stellen, das macht von uns auch niemand, ob nun Religion oder eigene Transzendenzvorstellungen, die Wertevorstellungen des Islam entsprechen nicht ganz dem GG, hingegen europäische Werte und Christentum fast Synonyme sind.
Die Religion der USA "ist McDonalds", gegen das niemand verstösst

Elisabeth Zillmann | Mi., 15. Februar 2017 - 13:17

Antwort auf von Michael Fischer

Ich stimme Ihnen 100%ig zu.Es ist einfach nicht die Zeit,um jeden Fehler und jeden Zank in der AfD hochzuspielen.Es sind nunmal Menschen,und Machtkämpfe gab und gibt es unter Menschen,aller Parteien.Wenn wir auf die vollkommene Partei warten wollen,sind wir und D verloren.

Shizu Kleinert | Fr., 17. Februar 2017 - 13:31

Antwort auf von Elisabeth Zillmann

(Ich stimme Ihnen 100%ig zu.Es ist einfach nicht die Zeit,um jeden Fehler und jeden Zank in der AfD hochzuspielen.Es sind nunmal Menschen,und Machtkämpfe gab und gibt es unter Menschen,aller Parteien.Wenn wir auf die vollkommene Partei warten wollen,sind wir und D verloren)
Da stimme ich Ihnen zu Frau Zillmann, auch eine zerstrittene AFD kann dem jetzigen Kurs viel entgegen setzen. Vier Jahre weiter so wären verhängnisvoll.

Shizu Kleinert | Fr., 17. Februar 2017 - 12:53

Antwort auf von Michael Fischer

( Die Zeit ist jetzt. Druck auf die Parteien kann der Wähler jetzt nur über die Afd machen. Wenn die AfD erfolglos bleibt oder gar zerfällt, dann ist die Chance für lange, lange Zeit verpasst. Dann ist wirklich Schluss mit der Bundesrepublik und Frieden wie wir sie kannten. )
Herr Fischer, da gebe ich Ihnen absolut Recht! Egal in was für einen Tumult sich die AFD befindet, es braucht eine Opposition und die sehe ich nur in der AFD.

Haben Sie jemals aus dem Munde eines Repräsentanten unserer Parteien öffentlich vernommen, daß es sich beim Islam um eine Ideologie handeln könnte? Ich nicht. Keiner dieser Spezies würde den Mut aufbringen, seine vielleicht klammheimliche, wahre Einstellung zum Islam öffentlich zu formulieren.

Immerhin Sie haben es schon mal kapiert: Der Islam als politische Ideologie, die den gesamten Alltag der "Gläubigen" regeln will, ist die totale Verneinung sämtlicher klassischer Positionen der Linken. Schade nur, dass die Mehrheit dieser Gralshüter des Guten, Wahren und Gerechten es immer noch nicht erkannt haben.

Gehts noch eine Nummer größer ? Ermittelt schon der Verfassungschutz? Höcke schon angeklagt wegen Volksverhetzung ? "Autobahn", "Führerschein" schon aus ihrem Wortschatz gestrichen....

Sehr geehrter Herr Johnson,

bekanntlich ist die AfD - auch - ein Sammelbecken ehemaliger NPDler und Reichsbürger und Identitären und .........und.......
Man sollte dieses FAKTUM nicht unterschätzen, auch wenn deswegen nicht alles was die AfD "will", schlecht ist.

Horst Johnson | Di., 14. Februar 2017 - 19:39

Antwort auf von Georg Dallmann

Ähm sie sind nicht richtig informiert. ex-NPDler haben keinerlei Zugang und werden nicht aufgenommen in die AFD. Die AFD hat derzeit das wohl mit am strengsten regulierte Aufnahmeverfahren einer Partei überhaupt.

Olaf Romer | Mo., 13. Februar 2017 - 17:58

setzt falsch an und bringt die Altparteien in Position. Besser wäre eine sachliche Positionierung gewesen in der man klar die Parteiansicht wieder gibt. So aber freuen sich nur die politischen Gegner und bewerben Ihre Alternativlosigkeit.

kennen Sie irgendein (Massen-) Medium in Deutschland, dass eine "sachliche Positionierung" und außerdem noch die Parteiansicht in die Öffentlichkeit transportiert? Mir fällt da niemand ein.

Erich Schmidt | Mo., 13. Februar 2017 - 18:00

Der Kampf der CDU gegen rechts wird umso engagierter geführt je länger es her ist, dass die Altnazis aus den eigenen Reihen weggestorben sind. Als Kiesinger und Globke noch im Kanzleramt und Filbinger als MP in der baden-württembergischen Staatskanzlei saßen, war alles nicht so schlimm. Vergessen ist auch noch nicht, dass Öttinger Filbinger auf dessen Beerdigung zum Widerstandskämpfer umzumünzen versucht hat und dafür zur Bestrafung nach Brüssel versetzt wurde. Ganz zu schweigen von der Schlitzaugenrede, die von GEZ-Moderator Kleber ziemlich heruntergespielt wurde. Man stelle sich die Schnappatmung von Kleber bei einem entsprechenden Vorgang aus AfD-Reihen vor. Diese ganze Empörung ist dermaßen verlogen, dass es mich nur noch ankotzt.

Sven Bergmann | Mo., 13. Februar 2017 - 18:05

Lieber Herr Wißmann,

was glauben Sie, wie schwer es mir gefallen ist, der AfD beizutreten.
Ein Höcke und seinesgleichen sind mir zutiefst zuwider.
Nur leider sind sie nichts anderes als die Geschöpfe, die ein Stegner, eine Frau Künast oder "Leader of the pack"-Gabriel haben wollten: eine
1. radikalisierte,
2. laute und
3. vor allem inakzeptable Minderheit, mit der sich die AfD ins Aus schiesst.
Zu dumm, dass Teil drei der Strategie nicht geklappt hat.

Mit dem Herumgedresche auf dem poltiischen Feueralarm haben die Linksgrünen vor allem eine politische Desensibilisierung erreicht.

Ich kenne viele im humanistischen Sinne Konservative, die sich gerne bei der AfD engagieren würden, aber dann wirtschaftlich erledigt würden. Also wird die AfD den Schmerzfreien, den ethisch Mindebemittelten und den Verzweifelten überlassen.

Beschweren Sie sich also nicht, wenn 2021 Höcke auf der Regierungsbank sitzt.
Wir haben es alle zugelassen.

Herr Bergmann, Sie haben es trefflich beschrieben: Der öffentliche Druck, die AfD schlimm finden zu müssen, ist so groß, dass es nur die Mutigsten, die Verrücktesten oder leider die wirklich Rechtsradikalen schaffen, sich zu dieser Partei zu bekennen. In meinen Bekanntenkreis ist es völlig en vogue, körperliche Gewalt gegen AfD-Wähler (und deren Kinder) zu verheerlichen... Dabei ist das Parteiprogramm in den meisten Punkten völlig unspektakulär.

Insgesamt alles der reine Wahnsinn: Freunde von mir, die sich seit Jahrzehnten standhaft geweigert haben, die GEZ-Gebühr zu bezahlen, greifen mich nun an, wenn ich das Wort "Zwangsgebühr" verwende, denn das sei ein Nazibegriff... Der Deutsche Anwaltsverein hält das Verbot der Kinderehe für muslimische Zuwanderer für unangemessenen Kulturimperialimus. Und selbstverständlich ist das Kopftuch für die Feministen um mich herum ein Zeichen der Freiheit der Frau....

Ja, haben sie denen denn alle in den Kopf geschissen?!

Matthias Eberbach | Mo., 13. Februar 2017 - 18:42

..eine rechtskonservative Partei, die in Deutschland nach Umfragen ca. 20% erzielen könnte. Die AfD selbst tut alles dafür, sich diese Chance selbst zu nehmen. Am schlimmsten aber ist, dass es einige in der AfD wie Herr Meuthen gibt, die tarnen und täuschen. Im Wahlkampf in BW hat er den Saubermann gespielt und in der Affäre um Gedeon gänzlich versagt. Dass er nun Höcke beispringt geht nun in die gleiche Richtung.
Um konservative Wähler in Deutschland dauerhaft zu gewinnen reicht es nicht proletenhaft durch die Welt zu geistern wie Herr Höcke sondern es braucht eine verlässliche auf konservativen Werten aufgebaute Politik. Alte Fahrensmänner wie Gauland müssten das eigentlich besser wissen.
Manchmal kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, dass es in der AfD Trolle haben könnte, die dafür da sind den Laden zu zerstören...

bruno leutze | Mo., 13. Februar 2017 - 18:54

um die AfD und seinen Verwandten, dessen Sorge um Deutschland in dieser Partei eine Heimat gefunden hat. Kein Nazi, kein Rechtsextremer, nur ein kluger konservativer Kopf, der eine politische Alternative in seiner Sorge um D. sucht.
Und Herr Wissmann macht sich Sorgen um die AfD in ihrem Postengescharrer, die er wg. ihrer rechtsradikalen Protagonisten für sich ablehnt, für heimatlose konservative Staatsbürger als Wählerhafen jedoch für funktional hält. Wenn die AfD "extreme" (Rechts?) u. das Postengescharre satte konservative Wähler vergrault - wo bleibt sein Verwandter? Wo treibst ihn hin? Geht der womöglich gar nicht mehr wählen?
Herrn Wissmann quält also die Sorge um seine demokratische Herrschaft: wenn alle Wähler so täten wie womöglich sein Verwandter, geriete nicht die Deutschland in Gefahr?
Nicht doch Herr Wissmann, Gutester: wenn keiner mehr wählen würde (was nicht zu befürchten ist) hätte die politische Herrschaft eine anderen Titel.
Frage nur: welchen?!

Bernhard Jasper | Mo., 13. Februar 2017 - 18:59

Höcke, ein verbeamteter Lehrer für Sport und Geschichte. Mit der „Erinnerungspolitischen 180 Grad-Wende“ soll die Vernichtung der Juden, ein Verbrechen gegen die Menschheit, ein Zivilisationsbruch, relativiert werden. So beginnt immer das mystisch-völkische „Wir“, das immer geprägt ist von einer Verdrängung der historischen Wirklichkeit, die restlose Befreiung vom Geschichtsbewusstsein. Man soll aus der Geschichte austreten, um aus der „deutschen“ Tiefe neu zu beginnen. Es ist die Vorbereitung und das einstimmen auf die Hinwendung zur „wüchsigen Echtheit“, zum „arischen Lebensmaß“ und den „deutschen Volkskörper“, auf „den volkseigenen Stamm“, auch als „Bollwerk gegen liberalistische Modernismen“. Höcke ist nicht der einzige in der AfD der so redet.

Wer diese Partei wählt, macht sich mitschuldig.

Wie mitschuldig machen sich denn diejenigen, die Massen an Migranten unkontrolliert ins Land ließen, islamist.Terroristen freie Hand ließen, mit Mehrfachidentitäten millionenfachen Sozialbetrug begünstigten, Sparbücher und Altersversorgungen unserer Bürger bewußt und gezielt dezimieren ... oder waren dies nun auch die Höckes.

Armin Latell | Di., 14. Februar 2017 - 15:23

Antwort auf von Horst Johnson

So ist es, Herr Johnson. Herr Jasper ist ideologisch eingerastet, da spielt das alles keine Rolle. Von Links kommt leider immer die gleiche Leier, man hat dort noch nicht bemerkt, dass mittlerweile 70 Jahre ins Land gegangen sind. Von mir aus kann er auch in seiner Blase bleiben, Ich trage für die Zeit zwischen 30 und 45 keine Verantwortung. Wenn Herr Jasper das übernehmen möchte, warum nicht. Unsere Neubürger werden ihn dereinst auf den richtigen Weg führen.

Das deutet auf die Fälligkeit dieses Ausschlussverfahrens.
Aus der Tiefe kommt Herr Höcke nämlich niemals zur deutschen Wirklichkeit.
Etwas anderes ist es, auf die tiefe Verbundenheit der Deutschen zu verweisen, ihre Fähigkeiten zu Solidarität und Hilfsbereitschaft füreinander.
Diese enge Verknüpfung stört sich nicht an Anschlüssen, duldet aber nicht so leicht Abkapselungen.
Da sehe ich die Probleme zu allen, die sich nicht einmal anschliessen wollen, sondern sich hier neu gründen, etwas ganz anderes als die, die neu herzukommen.
Komplexe Analysen sind nicht das Ding der Kanzlerin.
Nicht zu übersehen ist die wirklich große Toleranz gegenüber Anderen, sofern sie sich einfügen.
Da machte Sarrazin m.E. Fehler.
Besonders komplex schien mir seine Argumentation nicht und das bleibt falsch, auch wenn er auf Problembereiche hinwies.
Die Lösung war kontrollierte, akzeptierte -> lebbare Migration.
Merkel hat Probleme verschärft.
Konstruktive Politik von Allen für eine Zukunft

der "Herrschenden" vom "Volk".
Wo war der "Verfassungsschutz", als Gesetze für den Euro, für die Flüchtlinge missachtet wurden, die doch bei uns Frieden und Sicherheit garantierten?
Eine auch rhetorische Frage, ich weiss, dass in Karlsruhe darum gerungen wurde. Eine Unruhe blieb und bei Merkel sah sich Karlsruhe gleich gar nicht zuständig, mit dem Ergebnis, dass wir schon eine Art Situation wie 1848 haben, Merkel musste auf dem Balkon erscheinen.
Für das Verfassungsgericht von meiner Seite der kleine Hinweis, dass wir nicht mehr in einer Monarchie leben, die in der Tat 1848 zur konstitutionellen wurde.
Auch aus der jetzt gelebten Selbstbezüglichkeit und anschliessendem "Niederkartätschen" Andersdenkender werden sich Änderungen ergeben.
Dies wird vor allem die AfD in den Parlamenten vorantreiben.
Bevor in einem Größenwahnanmutenden Akt Deutschland dazu verdammt wird, die Welt zu retten bei gleichzeitiger Selbstaufgabe rate ich zu Mäßigung, Reflexion, Verständigung mit dem Wähler.

wenn die Historie einseitig, lückenhaft und nur ein bestimmtes Volk dämonisierend gelehrt wird und dadurch das normale Geschichtsbewusstsein der Menschen leidet (man kann schon fast von einer Neurose sprechen!), bildet sich automatisch irgendwann eine Gegenbewegung als Korrektiv. Genau das erleben wir zurzeit.

Hannah Arendt spricht übrigens in ihrem hoch interessanten Buch "Eichmann in Jerusalem" nicht von der Einzigartigkeit, sondern von der "Banalität des Bösen". Sollten Sie mal lesen, falls Sie es noch nicht kennen.

Günter Maybach | Mo., 13. Februar 2017 - 19:28

ist keine Krawallpartei. Leider wird sie von einer bestimmten Medien-Klientel dazu gemacht, um damit den verzweifelten Versuch zu unternehmen, sich ihrer auf diesem Weg bequem zu entledigen. Sie ist nun mal da...und daran werden sich alle gewöhnen müssen, die sie nicht wollen. Außerdem ist sie immer noch eine demokratische Partei. Wenn der Ausschluß Höcke's gelingen sollte, wird sowieso ein neues Opfer gesucht. Die AfD wäre gut beraten, solche extremen Positionen auszuhalten. Trotzdem...für mich ist sie keine wirkliche Alternative. Sie ist das Ergebnis falscher Politik, also ohne eigene innere Substanz. Die drohende Islamisierung wird auch die AfD nicht aufhalten.

Christa Wallau | Mi., 15. Februar 2017 - 01:01

Antwort auf von Günter Maybach

...kann denn - Ihrer Meinung nach - die Islamisierung aufhalten?
WELCHE PARTEI hat "eigene Substanz"?
WO sehen S I E eine Alternative?

Oder wollen Sie etwa resignieren?

Ihre Antworten würden mich sehr interessieren.

die CDU/CSU zuständig gewesen.
Die Islamisierung wird jetzt von dieser Partei VORANGETRIEBEN, nicht weil wir in Fragen der Migration auf die umliegenden Staaten, die nun mal alle muslimisch sind, zurückzugreifen, sondern weil durch Merkel in einem uns abverlangten christlichen Anspruchsdenken, Flucht vor Selbstbehalt steht und jeder Gedanke an ein christliches, aufgeklärtes Europa evtl. aufgegeben wurde.
Dieser Selbstbehalt, eine christliche Kultur, überhaupt eine eigene Kultur zu haben, wurde m.E. aufgegeben.
Europa soll zum Einwanderungsland werden, gefüllt mit allen anderen Kulturen, die sich als Konsumenten, billige Arbeitskräfte zusammenfinden werden.
Gerne werden die USA als Beispiel genannt. Dort passierte das Gegenteil, aus Hochkulturen verdrängt, wurde der Kontinent besiedelt bei rudimentärer indianischer Tönung -> neue Kultur.
Europa ist (DIE ALT:)-Kultur schlechthin, alle anderen haben ihre z.T. riesigen Gebiete, Selbstaufgabe UNFUG, Recht auf Existenz ohnehin sinnvoll.

Kurt Walther | Mo., 13. Februar 2017 - 19:55

Ja, die AfD muß bei den Entscheidungen zum Fall Höcke sehr aufpassen, dass sie sowohl extreme als auch konservative Wähler nicht übermäßig vor den Kopf stößt. Eine Krawall-Partei kommt gar nicht gut an beim derzeit unsicheren und oft unzufriedenen deutschen Michel. Gleichwohl ist ein weiterer Klärungsprozeß innerhalb der AfD um Sachaussagen durchaus wünschenswert. Höckes Äußerungen scheinen vielfach überspitzt und ungewöhnlich zu sein, bislang war für mich da aber nichts Verfassungsfeindliches zu erkennen.
Ob er mit seinen Äußerungen der Partei schädigt, ist Ansichtssache. Er gehört eben zum rechten Flügel der AfD. Diesen Flügel darf es geben und dort sollte er auch als Spitzenmann bleiben dürfen. Ich schließe mich hier den Auffassungen von Prof. Meuthen und Herrn Gauweiler an.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 13. Februar 2017 - 20:14

Fußend und mündend im Vergleich mit Thilo Sarrazin.
Nun war ich auch eine zeitlang bemüht, Herrn Sarrazin aus der SPD zu manövrieren, mindestens ihn zu massregeln, weil er einen evtl. richtigen Sachverhalt m.E. falsch, v.a. in der Situation problematisch bewältigen wollte.
Kein Mensch konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass Frau Merkel m.E. im Prinzip u. weitesten Sinne die Bundesrepublik Deutschland "abschaffen" würde, alt<->Neu
Denkbar ist, dass er sehr feinsinnig die möglichen Gefahren als bislang unterschätzt, deutlich machen wollte.
Mit Gegenwind musste er rechnen.
Ich hörte damit auf, als ich las, dass er mit der Tochter von Ernst Breit (ehemaliger DGB-Chef)verheiratet ist.
Damit war seine berufliche vita für mich beglaubigt, ich nahm ihn ernst, OHNE ihm zu folgen.
Diesen Nachweis müßte man für Herrn Höcke erbringen, Romantiker ist für mich im pol. Bereich kein Aushängeschild.
Hitler war m.E. ein fan. Schwachkopf, kein Traumtänzer.
Höcke muss sich klar unterscheiden.

Er hat Familie und lässt sich vielleicht nicht mit seinem Hund fotografieren?
Aber für die heutige Zeit muss es schon darüberhinaus deutlich werden, dass Politiker eigenständig denken und formulieren können in Hinblick auf die aktuellen Probleme und deren Lösung in unserer Zeit gemäßen Formen.
Und völkisch geht nimmer!

Michael Sander | Mo., 13. Februar 2017 - 20:32

Ich denke, der Grund, weshalb viele immer noch zu Höcke halten ist der, dass sie nicht wissen, wie Höcke seine Reden strickt und bei welchen zweifelhaften Vorbildern er sich bei seinen umstrittenen Formulierungen bedient. Denn weiß man dies, erscheint vieles in einem ganz anderen Licht, was Höcke tut und sagt. Und dann hilft die Verharmlosung als Nationalromantiker auch nicht mehr weiter.
Das Problem ist, wie wird man solche Leute los, und mit welchen Folgen. Genau das dürfte auch der Grund dafür sein, weshalb sich Gauland und sogar Meuthen gegen ein Ausschlussverfahren ausgesprochen haben.

Andreas Balmert | Mo., 13. Februar 2017 - 20:39

Das Parteiausschlussverfahren gegen Höcke halte ich für ein Spiel auf Risiko mit äußerst ungewissem Ausgang. Die Hürden, die vor einem Parteiausschluss zu überwinden sind, sind (m.E. zu Recht)sehr hoch. Bei ausbleibendem Erfolg, steht zu befürchten, dass Höcke gestärkt aus dem Verfahren hervorgeht. Ich vermute, dies wollte Herr Meuthen mit seiner Gegenstimme im AFD-Vorstand zum Ausdruck bringen. Ich halte Herrn Meuthen für eine der besonnenen liberalkonservativen Stimme innerhalb der AFD, die mit ultrarechten Krawallos nichts am Hut haben, wie er in BW bereits verdeutlichen konnte.

Jan-Hendrik Schmidt | Mo., 13. Februar 2017 - 21:04

Höcke war übrigens bis zur Gründung der AfD Mitglied in der CDU. Er kommt also keineswegs aus rechtsextremen Kreisen. Es mögen die Journalisten des Cicero Höcke mal fragen, wie lange er CDU-Mitglied war, es könnten Jahrzehnte gewesen sein. Das Problem unserer völlig verfehlten und verkorksten Zuwanderungspolitik liegt leider auch im Gründungsmythos der Bundesrepublik. Es handelt sich bei diesem Staat im Prinzip um eine Hitler 2.0-Verhinderungsdemokratie. Der NS ist Fixpunkt der Bundesrepublik, deren Identität in der Abgrenzung zum NS liegt. Daraus leiten sich sämtliche Leitlinien der Ausländerpolitik ab, von der wahllosen Einwanderungspolitik bis zur laschen Abschiebepolitik. Erst wenn sich dieses Land vom NS als vermeintlichen Fixpunkt löst und einen Paradigmenwechsel im deutschen Selbstverständnis vollzieht, wird es die Chance haben, eine verantwortungsvolle und sozialverträgliche Einwanderungspolitik zu betreiben. Ansonsten drohen hier irgendwann bürgerkriegsähnliche Machtkämpfe.

Dimitri Gales | Mo., 13. Februar 2017 - 21:06

Es wäre schade, wenn sich die AfD, die eine brauchbare Oppositionspartei sein könnte, mit braunem Unrat beschmutzen würde. Rechtsextreme mit Neonazi-Tendenzen gibt es auch in anderen Parteien, nur fällt das bei der AfD besonders auf: sie ist noch relativ klein, neu und ist eine Konkurrentin gegenüber den etablierten Parteien. Sie zieht Stimmen von anderen Parteien ab, das stört.
Der Gründer der AfD hat nach meiner einen Fehler gemacht: er hat nicht entschieden genug selektiert und entschieden geführt, so dass sich alle möglichen Leute, die sonst nirgendwo ein Sprachrohr finden, zur AfD gesellten.

Sehr geehrter Herr Gales,

leider gilt genau dies bei vielen Menschen lediglich hinsichtlich der AfD-Position GEGEN MIGRANTEN. Sehr viele Sympathisanten der AfD nehmen dies zuvörderst oder ausschliesslich unter diesem Aspekt war. DAS ist der Punkt.
Die Menschen sind - vollkommen zu Recht (!) - verzweifelt, eine ECHTE (!) Alternative zu finden zu dem was sie sonst noch "wählen" dürfen. Aber das AfD-Programm im GESAMTEN dürfte für viele davon eine böse Überraschung werden, sollte - rein theoretisch - die AfD an die Macht kommen. Das wird von den meisten vollkommen ausgeblendet.

Sehr geehrter Herr Dallmann,
was genau stört Sie denn so an dem Programm?
Was könnte uns denn überraschen? Stichpunkte würden ausreichen...
Vielen Dank

Matthias Junglewitz | Mo., 13. Februar 2017 - 21:28

Eine Partei wie die Linke, die 100% das Kind der SED ist. Einer Partei, die hunderte von Menschen ermordet hat, drangsaliert, ruiniert, die der BRD mit Krieg gedroht, die RAF mit Logistik und Waffen unterstützt hat und die heute als demokratisch in den Landtagen sitzt. Da kreist mir der Hut. In Ostberlin werden die höchsten Pensionen (nicht Renten) ausgezahlt. An Leute, die den Staat der sie nun fürstlich alimentiert vernichten wollten. Und sich dafür noch rühmen. Gregor Gysi wurde seine Stasimitarbeit nachgewiesen. Hat es ihm geschadet? Nein. Im Gegenteil. Der Spiegel, Stern, Taz, BZ sogar die FAZ liegen ihm zu Füssen. Illner, Plassberg, Maischberger eh.
Die Amerikaner sind da mutiger. Die machen Nägeln mit Köpfen. Ihre Demokratie funktioniert. Unsere nicht. Wobei ihre Gerichte sich auch sehr weit aus dem Fenster wagen. Es ist eigentlich nur in der Verantwortung des Präsidenten selbst wen er ins Land lässt. Die Aussetzung des Dekrets steht juristisch auf sehr schwachen Beinen.

Matthias Junglewitz | Mo., 13. Februar 2017 - 21:32

Die Gerichte in den USA müssen aufpassen, dass sie sich dem Vorwurf des Amtsmissbrauch nicht aussetzen. Meines Wissens ist die Klage der 3 Bundesländer auf sehr wackeligen Füssen und nur der Anti´-Trump Einstellung der Richter zu erklären. Wenn der Supreme Court Trumps Dekret billigt sind sie ohne Ende blamiert und können im Wal-Markt Regale auffüllen.
Das Gesetz steht eigentlich auf Trumps Seite. Die Justiz sollte aufpassen den Bogen nicht zu überdehnen.

Martin Lederer | Mo., 13. Februar 2017 - 23:06

Die prügeln doch auf jeden ein. Auf Frau Petry mit ihrem "Schießbefehl". Auf Frau von Storch mit ihrem "mausgerutscht". Auf Herrn Gauland mit seinem "Nachbarn". Auf Herrn Lucke mit seinem "entartet".
Für die ist jeder ein "Nazi". Selbst die CSU mit Herrn Seehofer.
Was genau hat Herr Höcke gemacht?

Lara Berger | Mo., 13. Februar 2017 - 23:17

Ich sehe das anders als der Autor. Höcke polarisiert - und das ist gut so. Er eröffnet dadurch andere Perspektiven auf Themen zu denen es sonst nur die eine Einheitsmeinung gibt. Ich habe seine letzte Rede ganz anders verstanden als die Journalie. Aber die hat offenbar zum Sturm gegen ihn geblasen, genau wie bei Akif Pirincci, Christian Wulff uvam. Diese Journalie steht zu 70% im links-grünen Lager. Soll sich eine konservative Partei etwa von solchen Leuten vorschreiben lassen, wenn sie in der Partei belassen und wen nicht? Das ginge wirklich zu weit. Ich hoffe, die AfD zeigt Rückrad, im Gegensatz zu allen anderen Etablierten, die sich von der Presse am Nasenring durch die Arena zerren läßt.
Höcke hat eine andere Haltung als die Mehrheit der Presse und das muß eine anständige Presse respektieren. Aber sie will sich anscheinend lieber um eine inhaltliche Auseinadersetzung drücken. Warum haben wir denn keine Gedenkstätten deutscher Erfolge im Lande?

es gibt einen Passus im Zwei-Plus-Vier-Vertrag, daß die Deutschen die Geschichtsschreibung der Alliierten nicht in Frage stellen dürfen. Dies wurde 1990 im Zwei-plus-Vier-Vertrag verlängert.
Im Überleitungsvertrag von 1954, Artikel 7 (1)steht, daß "deutsche Gerichte und Behörden (...) alle Urteile und Entscheidungen" aus den Nürnberger Prozessen "in jeder Hinsicht als rechtskräftig und rechtswirksam (...) zu behandeln haben."
Die Alliierten bestanden im Zwei-Plus-Vier-Vertrag 1990 darauf, daß der Artikel 7 weiterhin Bestand hat. Das wurde von den deutschen Vertretern schriftlich zugesichert.

"Die Bundesrepublik Deutschland ist kein Staat, sondern nur die Organisationsform einer Modalität der Fremdherrschaft über das deutsche Volk."
Prof. Carlo Schmid (SPD) in seiner Rede am 8. 9. 1948 vor dem Parlamentarischen Rat. (s. auch Art. 146 GG)

Wir stehen nach wie vor unter dem Besatzungsmachtstatus - s. die BT-Rede von Gregor Gysy zu den Zusatzprotokollen zu diesem Vertrag.

Hans Beyer | Mo., 13. Februar 2017 - 23:23

Bereits Kohl kündigte eine "geistig-moralische Wende" an - die er dann allerdings nicht lieferte, aus Schwäche.

Daher besteht heute das Hauptproblem in den Politikern der alten Parteien. Oder kennen Sie auch nur einen einzigen Bundestagsabgeordneten, der 2015 oder auch 2016 im Bundestag ans Rednerpult trat und das Grundgesetz vorlas?

In Artikel 16a Satz 2 ist seit den 90ern glasklar festgehalten, dass aus sicheren Drittländern keine Asylbewerber aufgenommen werden.

Genau das Gegenteil hat Merkel getan. Und jeden Tag gibt es Dutzende oder Hunderte "Einzellfälle". Von den 1000 Tunesiern und Marokkanern von der Kölner Domplatte wurde kein einziger Verbrecher zu Haft verurteilt.

Merkels Politik war und ist verantwortungslos und sie ist grundgesetzwidrig. Unsere Rechte auf Schutz und auf den Besitz unseres Landes werden mit Füßen getreten. Und da soll ich mich über Höcke aufregen, auf Knopfdruck genau der Medien, die seit Jahren die illegale Masseneinwanderung unterstützen?

Jan Ubig | Mo., 13. Februar 2017 - 23:26

Wenn die eigenen Verwandten das Büro eines der Hauptprotagonisten leiten wäre es (journalistisch) zumindest ehrlich dieses offenzulegen.

Constantin Wissmann | Di., 14. Februar 2017 - 13:53

Antwort auf von Jan Ubig

Guten Tag Herr Ubig,

 

ich habe zwei Schwestern, keine arbeitet in irgendeiner Form für die Afd oder eine andere Partei. Zufrieden mit der Offenlegung?

Beste Grüße

Constantin Wißmann, Online-Redaktion

Peter Wimmer | Mo., 13. Februar 2017 - 23:32

Der Beschluss wird auf Petry und ihre Leute zurückfallen. Sie wird auf dem Parteitag in die Defensive geraten und degradiert werden. Denn Höcke bläst längst wieder zum Angriff und nicht ungeschickt: Es handle sich bei dem Beschluss um parteischädigendes Verhalten. Er dreht den Spieß einfach um. Die meisten Mitglieder wollen Attacken auf das Establishment sehen, keine internen Kämpfe zur Freude der Gegner. Auch das wird Höcke zugute kommen.

Jana Utz | Mo., 13. Februar 2017 - 23:35

Sie können nur die AfD wählen, damit die selbst- ernannte Elite endlich aufwacht, wie weit sie sich schon vom Volk entfernt hat. Die haben eine riesen Angst, dass immer mehr aufwachen, und dass die EU auseinander bricht. Es muss aufhören, die haben ausgedient und total versagt. Daher bleibt nur die Wahl der AfD. Ich würde es auch besser finden, wenn Höcke ausgeschlossen wird, daran glaube ich aber nicht, trotzdem werde ich die AfD wählen, Nichtwähler ist, das Dümmste was man machen kann. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Bodo Ringeisen | Di., 14. Februar 2017 - 00:09

Ich kenne AfD-Leute, die sich nach jeder Höcke-Rede rundum bei ihren Bekannten erklären und sagen müssen, dass sie Höckes Darlegungen für falsch halten. Höcke hat zwar überwiegend recht, aber sein pathetisches Auftreten ist abstoßend für neue Wähler aus der Mitte. Und nur die bieten ein großes Potential.

Was ist heute denn "die Mitte", meinen sie diejenigen die alle 4 Jahre, je nach Wetterlage, hin und herpendeln? Das Potential an Nichtwählern ist bei 55% Wahlbeteiligung sehr groß.

Peter Wagner | Di., 14. Februar 2017 - 00:38

In Deutschland geht der ein großes Wagnis ein, der sich nicht von den Schuldkomplexverstärkern in Politik und Medien mittels Gehirnwäsche, manipulieren läßt! Wer dann noch so naiv ist zu glauben in D. würde Meinungsfreiheit gelten, der irrt. Was ist für einen Jüdischen Mitbürger unverzeilicher, wenn ein Höcke vom "Denkmal der Schande im Herzen der Hauptstadt" spricht, oder wenn Merkel hunderttausende Juden-und Christenhasser, auch noch mit einem freundlichem Gesicht, ins Land holt! Es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis auch Juden in D. getötet werden!

Henri Rezlob | Di., 14. Februar 2017 - 01:24

In einer langen dunklen Nacht freut man sich auf einen Sonnenaufgang, falls es selbigen denn geben sollte. Man weiß es ja vorher nie, nicht bevor der Morgen graut.
Grau aber ist die Farbe des Nordens, kalt sein blaues Licht und zumeist auch sein Wind. Darum zieht es uns in den Süden, zum Licht und zur Milde.

Sehe ich Höcke, sehe ich den Süden nicht.

Dieter Göttler | Di., 14. Februar 2017 - 15:52

Antwort auf von Henri Rezlob

Komisch. Die aus dem Süden zieht es zu uns in den "Norden". Vermutlich können sie von der Sozialromantik im Süden nicht satt werden.

Henri Rezlob | Di., 14. Februar 2017 - 22:29

Antwort auf von Dieter Göttler

Habe vor kurzem eine wirklich extrem miese Goebbels-Parodie von einem noch mieseren Kabarettisten im Fernsehen gesehen. Dabei wurde ständig der Name dieses drittklassigen Schmierenkomödianten eingebendet: Björn Höcke
Den Namen habe ich dann gleich gegooglet...gibt aber gar keinen Björn Höcke Kabarettist bei google.
Komisch...

Christa Wallau | Di., 14. Februar 2017 - 01:26

Als jemand, der (Wie der nette Verwandte von C. Wißmann!) händeringend eine Alternative zu den Altparteien gesucht hat - frage ich mich schon lange: Wer schadet mehr?
Diejenigen, die mit ihrer Vaterlandsliebe und ihrer
Sehnsucht nach nationaler Identität das Gespenst einer Renaissance von Nazi-Ideologie
heraufbeschwören oder
diejenigen, welche die dringend benötigte, neue Partei als Sprungbrett für ihre egoistischen
Macht- und Einkommenspläne benutzen?
Auf b e i d e würden die meisten Mitglieder u. Wähler der AfD gern verzichten...
Fest steht: Eine zweite Chance für eine echt konservativ/liberale Partei, die das politisch-korrekte Meinungs-Einerlei der Altparteien durchbricht und der politischen Normalität in D wieder eine Chance verschafft, wird es nicht mehr geben. Was fehlt, sind (wie überall in Parteien, Ämtern usw.) m e h r Leute, die vernünftig und vertrauenswürdig sind und sich (relativ) selbstlos der schweren, undankbaren Aufgabe unterziehen, dem Gemeinwohl zu dienen.

Thomas Sauter | Di., 14. Februar 2017 - 04:30

"stellt aber auch nicht die Mitschuld aller Deutschen in Frage" Meine Güte, und da soll noch jemand sagen, niemand würde eine Kollektivschuldthese vertreten...diese Art der "Vergangenheitsbewältigung" geht wirklich in einen quasi-religiösen Bereich hinein. Im Grunde sind sich Höcke mit seiner Fixierung auf Vorgänge wie die Bombardierung von Dresden und das politisch-mediale Establishment gar nicht so unähnlich: beide sind in der Vergangenheit gefangen und führen Debatten, die angesichts der drohenden Entwicklungen grotesk wirken.

Endlich jemand, der dieses Einganszitat kritisch betrachtet. Was ist denn mit den Menschen, die damals Kinder waren oder in der Sovietunion lebten? Wenn diese Menschen auch Deutsche sind, dann ist die Aussage des Authors logisch gesehen falsch. Denn ein Gegenbeispiel widerlegt eine allgemeingültige Aussage.

in Frankreich schrieb vor nicht langer Zeit:

"Alles hängt mit dem geistigen Schaden zusammen, an dem die Deutschen aufgrund ihres kriegsbedingten Schuldkomplexes leiden"

Ich war zwar bei Kriegsbeginn noch nicht geboren und bei Kriegsende aber immerhin schon 4 Jahre alt.

Ich muß doch wirklich eingestehen, Herr Sauter, daß ich übergroße Schuld auf mich geladen habe - alle Generationen nach mir natürlich auch - und dafür bis in alle Ewigkeit gebrandmarkt werden und Buße tun muß.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 16. Februar 2017 - 13:55

Antwort auf von Josef Garnweitner

was erreicht wurde durch verantwortliche, überlegte Politik, seit ADENAUER und DE GAULLE. Die Schäden waren enorm und haben Deutschen den Glauben an sich selbst genommen.
Jetzt droht Politik die evtl größere Schäden anrichten kann bei Weltmachtanspruch: Aufgabe von Berechenbarkeit.
Dafür steht Merkel.
Lieber Figaro, was von deutschem Boden ausging, mit "freundlichem Zutun" gerade Frankreichs und Englands, ist sinnvoll, sehr lange bedacht zu werden.
Das hat Deutschland in den letzten Jahrzehnten ausgemacht, der Wiederanschluss an kluge, ernstzunehmende Politik, von der Europa mehr und mehr profitierte.
Deshalb brauche ich drei "Dinge" nicht
1) den Glauben, Deutschland müsse sich um 180 Grad wenden, um zu so einer Politik erst noch zu kommen oder sei da noch nicht
2) die Idee, dieser angerichtete Schaden durch u.A. Deutschland mache Deutschland dienstbar für alle Zeit (GR)
3) Merkel (evtl. Deutschland ist nicht souverän)
Viel Spass noch, wenn Merkel antritt Europa zu retten.

Albert Schabert | Di., 14. Februar 2017 - 07:27

schafft man sich nur Feinde.Woran liegt das? Meinung wird aus Erfahrung und Information gebildet.Wurde nach dem Krieg an den Schulen Entnazifizierung betrieben,hörte in meiner Generation die Geschichte mit der Weimarer Republik auf.In manchen Bundesländern kam dann die Kollektivschuld auf.Der Kulturpluralismus tut sein übriges und ist Schuld an den gegensätzlichen Meinungen.Ich höre mir auch die Meinung des Dümmsten an,aber mich interessiert,wie es dazu gekommen ist.Wir würden uns gegenseitig viel weniger beschimpfen,wäre uns das immer bewusst.

Alfons Kuchlbacher | Di., 14. Februar 2017 - 07:44

Das Motto lautet anscheinend: tausche sozialistischen Paternalismus gegen nationalistischen Paternalismus. Angst vor Freiheit und Selbstverantwortung?

Reinhard Oldemeier | Di., 14. Februar 2017 - 07:59

Das Problem der AFD ist ihren richtigen Weg zu finden. Wo die Grünen die Zeit hatten die Sekierer auszusortieren, fehlt es bei der AFD an Kraft und Zeit. Das weiß Herr Gauland und Herr Meuthen genau. Aber der Problembär Höcke wird schwierig einzufangen sein. Er meint, das er mit seinen Reden die Richtigen anspricht ,leider ist er dabei auf dem Holzweg und die Moderaten verschwinden in die Büsche.
Was bleibt der Partei, die ja schon eine Abspaltung hinter sich hat. Das Erste wäre der Vorstand würde die Grabenkriege beenden.
Des Weiteren ist es Wichtig mit einer Stimme zu sprechen und dem Wähler anzuzeigen, wo die Reise mit der AFD hingeht.
Dabei ist es wichtig Rechtsstaatlich zu bleiben und andere Themen zu finden, den die Bürger auf den Nägeln brennen.
Mein Fazit ist, der Partei fehlen die Leute, die die Strategien entwickeln, um Wähler anzusprechen ohne sie abzuschrecken. Aber diese müssen auch erst gewonnen werden. Zur Zeit spricht man nur die Typen an, Die wie Höcke sind.

Thorsten Rosché | Di., 14. Februar 2017 - 08:16

Wird Höcke ausgeschlossen wird er im Osten seine eigene Suppe kochen. Nach den neuesten Erhebungen dürfte dann der gesamte Osten zu AFD Land werden. Im übrigen lasse ich mir keine Schuld einreden, ich bin nur für die Dinge verantwortlich die ich selbst begangen habe. Ich bin hier in diesem unseren Land in den 80er ganz neu dazugekommen, durch Geburt ! Im Sept. werde ich strategisch wählen und zwar eine mögliche Oppositionspartei , die den Namen auch verdient. Wer das ist ist mir wurscht.

Rudi Nawratek | Di., 14. Februar 2017 - 08:36

Ein trefflicher Artikel Herr Wißmann! Und geht man einen Schritt zurück und fragt sich, was Deutschland braucht um das Land zu sein und um sich in die richtige Richtung weiterzuentwickeln, das zu den für die ganze Welt wunderbaren Menschen, Errungenschaften und noch erhaltenen Kulturschätzen passt, die es jemals gab und die Deutschland zuzuordnen sind ( z.b. preußische Toleranz die Franz. Hugenotten Heimat gegeben hat, Russen, Polen , im Grunde alle Menschen aufgenommen hatte, die sich im damaligen Preußen integrieren wollten ), dann wird ja klar, dass die schönste Blüte in unserem Land -eben aufgrund der zentralen Lage und einer Durchmischung der Menschen aus allen Himmelsrichtungen auf deutschem Boden - nur so möglich war. Sträflich fehlt in allen Geschichtsbüchern u.a. Sex und Kinderzeugung durch alle die jemals hier waren: Römer (Italiener),Hunnen, Schweden, Franzosen etc. Diese europäische Mischkultur Deutschland braucht keinen Höcke, aber die AfD. Höcke muss raus aus der AfD.

Cecilia Mohn | Di., 14. Februar 2017 - 08:36

Ich halte es für problematisch, Menschen wegen ihrer Meinungsäußerung aus einer Gemeinschaft auszuschließen. Das tun nur totalitäre Systeme. Man kann sich mit den betreffenden Menschen auseinandersetzen. Sie von einer anderen Meinung zu überzeugen versuchen. Langsam verzweifelt man an der Menschheit. Warum können viele Menschen oft nur in Hass und Ablehnung miteinander umgehen?
Cecilia Mohn

Ralf Müller | Di., 14. Februar 2017 - 08:59

Hat Cicero - dieses wunderbare pluralistische Magazin - das nötig? Die AfD ist doch ein Fakt, den niemand aus der Welt bringt, außer die AfD selbst. Diese Partei ist als Selbstläufer entstanden, als die Merkel-Union zum linksgrünen Mainstream wurde. Nun hat auch die AfD mehrere Strömungen und zwei Flügel, einen wirtschaftsorientierten und einen nationalorientierten Flügel. Höcke ist Anführer der nationalen Kräfte. Das ist sein gutes Recht als freier Bürger. Höcke ist Vertreter der modernen Rechten. Mit altem Nationalismus hat die nichts zu tun. Dieser richtete sich nach außen, gegen Nachbarländer, sogar gegen die Welt. Dagegen richtet sich die neue Rechte nur nach innen, in den Nationalstaat hinein, will Nationalstaat und Volk erhalten. Der linksgrüne Mainstream will beides auflösen, bestreitet sogar die Existenz von Völkern. Höcke hat nicht Verbotenes gesagt. Für den Parteiausschluß fehlt daher jegliche Grundlage. Die grundgesetzliche Meinungsfreiheit gilt auch in Parteien.

Jawohl,Herr Höcke hat nichts falsches gesagt.Mein Afd Vorstand hat auf meine Verwunderung über die Kritik an Höckes Rede,ich habe sie dreimal nachgelesen, geantwortet,es sei zum jetztigen Zeitpunkt von Höcke unverantwortlich dieses Thema anzusprechen.Wann der richtige Zeitpunkt wäre hat er nicht erwähnt.

ich stimme Ihnen zu.

Dmitri Sergeewitsch Lichatschow schrieb:
"Der Patriotismus unterscheidet sich grundlegend vom Nationalismus.
Der Nationalismus ist der Haß auf andere Völker.
Der Patriotismus ist die Liebe zum eigenen Vaterland."

Die anglo-amerikanische Umerziehung und die Frankfurter Schule haben hierzulande ganze Arbeit geleistet, wodurch Worte wie Volk, Heimat, Familie, deutsche Kultur und Bildung mit dem Odem des Rechtsradikalen überzogen wurden. O sancta simplicitas.

helmut armbruster | Di., 14. Februar 2017 - 09:05

die AFD als Newcomer wurde von Beginn an von den etablierten Parteien ausgegrenzt und verunglimpft. Anstatt sich offen mit ihr auseinander zu setzen, wurde sie auf ziemlich unfeine Art stigmatisiert und in die rechte Ecke gestellt und mit Vorwürfen wie Rechtsradikalismus und Populismus zugedeckt.
Es gibt das Phänomen der sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Möglicherweise sind Rechtsradikale auf diese Weise - also durch die Weigerung der Etablierten den Newcomer als gleichberechtigt zu akzeptieren - der AFD erst in die Arme getrieben worden.
Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

Klaus Jürgen Bremm | Di., 14. Februar 2017 - 09:06

Höcke gehört dazu. Er ist mehrfach von seiner Partei gewarnt worden und hat es wieder getan. Falsches Thema und falsche Rhetorik. Die Entscheidung von Petry, Pretzell und Weidel ist absolut richtig. Entweder entwickelt sich die AFD zu einer konservativ-bürgerlichen Partei, welche die CDU einmal war, oder sie bleibt Randpartei, in der Leute wie Höcke sich nach Tageslaune darin gefallen können, gegen den Zeitgeist zu raunen. Höcke will in Wahrheit keine Alternative sein, sondern eine nationalistische Schmollecke, wo er mit seinen Anhängern gemeinsam an der Moderne leiden können. Dass ein Mann wie Gauland das nicht erkennt, erstaunt schon sehr. In der Boateng-Affäre hat er sich ohnehin als eitler alter Mann präsentiert, der gerne der FAZ für Hintergrundgespräche zur Verfügung steht. Auch Meuthen enttäuscht mich. Wenn er Petry wirklich nicht mag, kann er sie nicht anders bekämpfen, als sich auf die Seite des Parteischädlings Höcke zu stellen?

Es geht nicht um die Person Höcke und was er ist, gut oder böse oder gutböse.
Es geht darum, was er konkret gesagt und getan hat. Seine Äußerungen anlässlich der sog. "Dresdner Rede" waren an A bis Z legal. Nichts davon war verboten und ist justiziabel. Wieso bilden sich nun Leute ein, Höcke zu verurteilen und aus der AfD auszuschließen? Das Statut der Partei regelt den Parteiausschluss. Dessen Voraussetzungen liegen nicht vor. Und es ist völlig gleich, ob der Höcke ein dummer Mensch ist, oder ein kluger oder Neunmalkluger. Er ist in der AfD und er bleibt dort auch. Ob es Euch gefällt oder nicht. Und bitte übertreibt es nicht mit der Bürgerlichkeit. Die AfD war immer auch deutsch-national und viele Menschen wollen gerade das. Weil es die alte CDU ja auch war. Hat mit Ausländern gar nichts zu tun. Hat mit Überfremdung zu tun, mit der Auswahl von Zuwanderern, mit der Menge an Fremdheit. Alles seriöse Themen und kein Grund zur Hetze. Es sei denn, man will im Kern nur ausgrenzen.

André Hoppe | Di., 14. Februar 2017 - 09:10

Was genau ist denn der Gründungsmythos der Bundesrepublik und welche Bedeutung hat er 70 Jahre nach Kriegsende im 21. Jahrhundert? Vielleicht sollte darüber mal eine Diskussion stattfinden. Desweiteren wird sicherlich keiner behaupten, dass der bundesdeutsche Konservatismus christdemokratischer Prägung der 60er Jahre derselbe ist wie der heutige. Würde man nämlich einen solchen Christdemokraten aus dem Jahre 1960 in die heutige Zeit teleportieren, z.B auf den Dortmunder Bahnhof, würde er wahrscheinlich den Notstand ausrufen wollen.

Carl Rector | Di., 14. Februar 2017 - 09:35

Lieber Herr Wißmann,
ich wundere (und ehrlich gesagt ärgere ich mich auch sehr darüber) mich immer wieder, warum faktenfrei behauptet wird, dass ein relevanter Teil der AFD bzw. deren Sympatisanten "schlicht gegen Ausländer an sich sind." (sic). Diese Aussage ist schlichtweg beleidigend für alle Anhänger dieser Partei und nicht -was eigentlich der Ethik eines jeden Journalisten entsprechen sollte- der Information verpflichtet. Auch Höcke selbst hat sich oft genug von menschenfeindlichen Haß distanziert, was auch an Ihnen eigentlich nicht vorbeigegangen sein dürfte. Ihr Metier ist die Information. Warum aber verschweigen Sie Höckes Distanzierungen, oder wollen Sie das vielleicht gar nicht wahrnehmen? Ein bißchen Recherche wäre dazu seriös gewesen, aber vielleicht reichen Ihnen die Inforamtionen, die Ihnen aus Ihrer ganz individuellen Journalistenfilterblase oder der DPA zugetragen werden? Ich finde das enttäuschend, aber leider auch symtomatisch für > 90% Ihres Berufsstandes.

robert renk | Di., 14. Februar 2017 - 09:59

Die Spaltung ist überfällig, Höcke und sein Fanclub bedienen ein "anderes" Klientel. Völkisch, rechtslastig, fremdenfeindlich, systemfeindlich. Das passt nicht zu den liberal, konservativ bürgerlichen Sympathisanten der AFD .
Eine Trennung ist unausweichlich.
Höcke und friends werden noch eine Weile die Innenstädte Ostdeutschlands beschallen und dann im Nirwana untertauchen.
Die AFD aber wird zur alternativen Partei reifen, so sie sich denn vom Schnitt erholt.

Bianca Schmidt | Di., 14. Februar 2017 - 10:08

Was mich stört ist dieses hysterische Geschrei der meisten Medien und zwar in einer konzertierten Aktion. Kann man seine Rede nicht sachlich analysieren argumentativ heraus arbeiten wo er Unrecht hat. Mein Fall ist der Mann nicht, aber hat er nicht gesagt, das Mahnmal wäre ein Mahnmal der deutschen Schandtaten im 3. Reich durch die Nazis ? Die FAZ hatte ihren Artikel korrigiert und auf eine Falschmeldung der DPA verwiesen. Alles sehr seltsam, muss ich schon sagen. So, jetzt stehen wichtige Sachen an, der Haushalt+ Einkauf !

Michael Willius | Di., 14. Februar 2017 - 10:10

Für die AFD wird es zur entscheidenden Frage, ob sie sich von Gestalten wie Höcke befreien oder sie zumindest einfangen und ruhigstellen kann. Dem stramm rechten Wähler bleibt sowieso keine Alternative. Er wird die AFD wählen. Die noch nicht ausgeschöpften rechten Wählerreservoirs sind überschaubar.
Die Möglichkeiten im bürgerlich konservativen Teil der Bevölkerung Stimmen einzusammeln, sind dagegen enorm. Dies wird durch die langsam wieder einkehrende vermeintliche Ruhe in der Migrations- und Sicherheitsfrage und die aktuell blendende wirtschaftliche Situation im Lande (und nur in diesem Land) ein wenig verdeckt.
Zudem taucht unverhofft der neue Messias in einer seit Jahren schwächelnden Partei auf und scheint noch einmal alles zum Guten wenden zu können. Ein richtiger Wahlkampf ! So wird es nicht bleiben. Ein Hype ist eben nur ein Hype und "alle Wünsche kann man nicht erfüllen ". ( Michael Holm)
Die AFD wird früher oder später eine Richtungsentscheidung treffen müssen

Ursula Schneider | Di., 14. Februar 2017 - 10:12

sprechen Sie eigentlich von einer demokratisch zugelassenen und gewählten Partei oder von einer gefährlichen, ansteckenden Krankheit? "Ich gestehe ... sogar einer in meiner Familie ... aber dennoch ein normaler und logischer Mensch ..."

Wahrscheinlich kehrt erst Normalität ein, wenn Prof. Meuthen den Orden wider den tierischen Ernst erhält. Die Linke hat es ja auch geschafft ...

Robert Müller | Di., 14. Februar 2017 - 10:18

Mir ist das eigentlich egal, da ich die AFD nur als Hebel sehe, um die Politik in eine andere Richtung zu bewegen. Heute Morgen habe ich gelesen, dass Merkel auch für Auffanglager in Nordafrika ist. Welch ein Wechsel! Noch letztes Jahr durfte man so etwas nicht äußern. Höcke hat daran imho keinen Anteil. Ich selber lese auch nie wenn irgendwo etwas zu Höcke publiziert wird. Im übrigen bezweifele ich, dass die AFD weniger Kritik zu hören bekommt, wenn sie ihn rauswirft. Aber wie gesagt, ist nicht mein Problem, bin ja auch kein Parteimitglied und werde sicher auch nie eines werden.

Interessant ist wie sehr die SPD gerade aufholt. Möglicherweise ruckelt sich gerade das Parteiensystem ins gewohnte Muster, weshalb die AFD sich auch nach Rechtsaußen abgrenzen will. Ist vielleicht auch eine Reaktion auf das NPD-Urteil des Verfassungsgericht? Also, dass die NPD-Anhänger jetzt eh die AFD in Richtung NPD verlassen.

Georg Dallmann | Di., 14. Februar 2017 - 13:25

Antwort auf von Robert Müller

Sehr geehrter Herr Müller,

man sollte immer bedenken, dass einem ein "Hebel" schneller entgleiten kann, als einem lieb ist. WAS DANN? DAS ist das Hauptproblem, was vielen offenbar nicht so recht bewusst ist.
Das ist wie bei Migranten ohne Bleiberecht. Erst läßt man sie ins Land und dann bekommt man sie nie wieder los, nicht mal hochkriminelle.
Die AfD sollte man deshalb nicht "nur" als "Hebel" betrachten. Das könnte mächtig unangenehm werden.

Mir war von Anfang an bewusst, dass so ein "Hebel"-Spiel gefährlich ist. Insbesondere da ich eigentlich aus der Grünen/Piraten-Ecke komme. Ich musste auch mehr als einmal an 1933 denken und ob die damals nicht auch "hebeln" wollten. Aber welche Möglichkeit haben Wähler sonst über Wahlvorhersagen und Wahlen Druck auszuüben? Ich glaube sogar, dass das so in einer Demokratie sein muss, ja, dass die Wähler die Pflicht dazu haben. Konkret: Die paar Abgeordneten im Parlament sind nicht die Opposition, sondern die Millionen Wähler, die dahinter stehen. Da wo das nicht so ist, hat man Scheindemokratien, wie in Russland, Türkei und anderswo. Imho ging auch der arabische Frühling kaputt, weil die Wähler unüberlegt gewählt haben. Es geht darum die Politikern daran zu erinnern, dass sie nicht ihre persönlichen Interessen im Amt realisieren können, sondern zum Wohl der Wähler(!) arbeiten. Was wiederum nicht zum Klientelismus führen darf! Schwierig das Gleichgewicht zu halten.

Cornelius Angermann | Di., 14. Februar 2017 - 10:43

Sehr geehrter Herr Wissmann, geht Ihnen eigentlich nicht selber auf, wie merkwürdig Sie sich hier äußern? "Er hält Hitler für den größten Verbrecher der Moderne, der mit dem Judenmord das grausamste Verbrechen begangen hat, stellt aber auch nicht die Mitschuld aller Deutschen in Frage." Ja, AH war ein Verbrecher! Aber Mitschuld ALLER Deutschen? Bis wann, bis ins Jahr 100.000? Das ist SIPPENHAFT und ist deshalb mit gutem Grund abzulehnen. Schuldig ist, wer sich schuldig gemacht hat. Niemand ist von Geburt an Schuld. Die heute lebenden Deutschen haben bis auf eine verschwindend kleine, aussterbende Gruppe nichts mit den Naziverbrechen zu tun, und selbst die waren wahrscheinlich eher Mitläufer, Anpasser, als Aktivtäter!
Und der "Gründungsmythos" der Bundesrepublik? Ist der nicht unter anderem "Nie wieder Krieg von deutschem Boden?" Wer schickt die Bundeswehr nun zu Kampfhandlungen in andere Länder, beliefert Kriegsparteien mit Waffen? WER also hat den Gründungsmythos verraten? Die AfD?

Ursula Schneider | Mi., 15. Februar 2017 - 17:09

Antwort auf von Cornelius Angermann

Dazu passt ein Zitat von Hannah Arendt: "Sich schuldig zu fühlen, wenn man absolut nichts getan hat, und es in die Welt zu proklamieren, ist ... kein Kunststück, erzeugt allenthalben 'erhebende Gefühle' ... Wenn die Jugend ... in eine Hysterie von Schuldgefühlen ausbricht, so nicht, weil sie unter der Last der Vergangenheit ... zusammenbricht, sondern weil sie sich dem Druck gegenwärtiger ... Probleme durch Flucht in Gefühle, also durch Sentimentalität entzieht."

Erschreckend aktuell (auch wenn es das Wort "postfaktisch" noch nicht gab). erschreckend aktuell.

gabriele bondzio | Di., 14. Februar 2017 - 10:54

dass in der Einwanderungspolitik fast alles schief läuft."...er muss es nicht finden, es läuft verdammt schief! Die anhaltende Einwanderung halte auch ich nicht für eine Bereicherung. Ausgedrückt in einem Satz: "Wer halb Kalkutta einlädt, der hilft nicht Kalkutta, der wird selbst zu Kalkutta!" (Peter Scholl-Latour)
http://www.epochtimes.de/politik/europa/schweden-jetzt-mehr-arbeitslose…

Mein Dilemma ist zudem, dass ich auch nicht allzuviel von Partein halte. Die Machtspielchen sind bei allen offensichtlich. Bei der Wahl ist mir aber, wie vielen Bürgern, die Zukunft meiner Kinder und Enkel wichtig. Und die verspielen momentan alle Partein, die eine derartig skurrile Einwanderung forcieren.

Reinhard Rogosch | Di., 14. Februar 2017 - 11:06

Ich habe selbst einmal Geschichtswissenschaften studiert und mich, angeregt durch eine TV-Doku, vor kurzem mit meinem Sohn-jetzt selbst Lehrer- über die Geschichte des 19. Jhdts. (deutsche Einheitsbewegung, Bismarck, Sozaldemokratie, Kommunismus etc.) unterhalten. Ich habe schnell gemerkt, daß da nicht viel zu holen war. Auf meine Frage, was sie denn im Geschichtsunterricht gemacht hätten, kam wie aus der Pistole geschossen: Nationalsozialismus. Das einmal zu der Forderung von Höcke, deutsche Geschichte nicht auf 12 Jahre zu reduzieren.

Rudi Knoth | Di., 14. Februar 2017 - 13:23

Antwort auf von Reinhard Rogosch

Vor hundert Jahren galt man in Deutschland als ungebildet, wenn man dies nicht wusste. Wenn ich Ihre Beobachtung richtig verstehe, kann dies in Zukunft auch für gebildete Menschen gelten.

Willy Ehrlich | Di., 14. Februar 2017 - 16:01

Antwort auf von Reinhard Rogosch

alle, die so zwischen 60 und 70 sind, können sich sicherlich daran erinnern, dass im Geschichtsunterricht zwischen 1933 und 1949 nur ein großes schwarzes Loch war. Sonst nichts.

Rudi Knoth | Mi., 15. Februar 2017 - 18:44

Antwort auf von Willy Ehrlich

Bei mir traf dies auch zu. Allerding muss ich dazu sagen, dass ab der 12. Klasse das Fach Geschichte in Gemeinschaftskunde aufging und durch das Kurssystem dann der Geschichtunterricht mit dem Ende der Weimarer Republik endete.

Cornelius Angermann | Mi., 15. Februar 2017 - 19:38

Antwort auf von Willy Ehrlich

Unser Geschichtsunterricht hat sich sehr wohl mit dem Nationalsozialismus beschäftigt, aber wir hatten Lehrer, die die Zusammenhänge mit dem 1. WK und den verhängnisvollen Staatenbündnissen im ausgehenden 19. Jhdt darstellen und bewerten konnten. Der Nationalsozialismus ist nicht vom Himmel gefallen, auch die verbrecherischen Judenverfolgungen sind nicht vom Himmel gefallen, alles hatte seinen Grund und überall fanden sich charakterlich abnorme Menschen, die dies mitmachten.

Damals waren es die Juden, die ausgegrenzt und verfolgt wurden, heute passiert das allen, die von der herrschenden Polit"elite" als "rechts" gebrandmarkt wird. Es wird zwar nicht mehr in Lager eingesperrt, aber man ist sich trotzdem seines Lebens nicht mehr sicher, wenn die Antifa einen auf dem Kieker hat. Zerstochene Reifen, angeritzte Bremsleitungen oder auch schon mal ein Molli sind da schon drin. alles aus dem Hintergrund von Maas und Schwesig, beide SPD!! finanziert

Franz Otto Hegger | Do., 16. Februar 2017 - 14:03

Antwort auf von Willy Ehrlich

Und jeder wußte das die meisten Nazi's nahtlos in die CDU gewechselt sind, fast die gesamte Justiz + Verwaltung. Filbinger läßt grüssen. Gauland war übrigens in der hessischen Landesregierung und Höcke ebenfalls CDU Mitglied. Im Umkehrschluss ist/war die CDU von Nazis unterwandert ? Und keiner hat's gemerkt ? Wir sind alle kleine Sünderlein, es war immer so, es war immer so ......la,la,la,

die Geschichte mal realistisch, meine Herrschaften. Wenn man nach 1945 alle ehemaligen Parteimitglieder der Hitlerzeit aus dem öffentlichen Dienst entfernt hätte, dann wäre die komplette Verwaltung einschl. der Justiz zusammengebrochen. Es waren schlicht und ergreifend nicht genug Leute da, um diese zu ersetzen.

Genauso wie 45 Jahre später bei der Wiedervereinigung.

Und mit Verlaub, Herr Hegger, ich bin davon überzeugt, nicht jedes Parteimitglied war ein Nazi, so wenig wie jedes SED-Mitglied bei der STASI war.

Rüdiger Tatus | Di., 14. Februar 2017 - 11:07

95% glattgebügelter sich selbst disziplinierender Meinungsjournalismus. Regierungs-wohlgefällige, subtile bis diffamierende Propaganda (von früh-bis abends) gegen "politische Abweichler"und Instrumentalisierter (zum Machterhalt) "Kampf gegen Rechts". Höcke ist ein Narzist, naiv und schadet eher als er der AFD nutzt. Es braucht eine starke Opposition, trotz ihrer Verteufelung. Die Menschen spüren, dass offene Grenzen Kontroll-und Sicherheitsverlust, noch medial verdeckt, aber existenziell sind. Schulz wurde nur als Marionette im Schattenboxen installiert, um am Ende die ALTERNATIVE mundtot zu machen und den Machterhalt der Eliten, egal in welcher Farbe zu sichern. Viele Menschen halten die Lügen und Propaganda nicht mehr aus, auch deshalb besonders im Osten, und werden den Protest (nur durch AFD spürbar - für die Eliten)wählen. Von Demokratie reden und Volksabstimmungen und Direkte Demokratie (s.AFD) verhindern! - Ich kann jeden Satz 100 fach belegen-keiner hört zu! Das ist das Elend.

Benni Fehring | Di., 14. Februar 2017 - 11:11

Ich hoffe der Redaktion fällt der Widerspruch auf, dass wir Herrn Höcke für nicht gut integriert halten, aber uns gleichzeitig derzeit dafür entscheiden, dass Europa bis Ende dieses Jahrhunderts islamisch sein wird. Wie sollen wir mit der schnell wachsenden totalitären Ideologie namens Islam umgehen, wenn wir nicht einmal Herrn Höcke aushalten?

Torsten Lezius | Di., 14. Februar 2017 - 11:17

Ich denke das wir die Situation mal aus einem ganz anderem Blickwinkel betrachten sollten. Im Artikel wird ganz genau beschrieben warum die AFD für die konservativen Wähler mit Leuten wie Höcke, Poggenburg, von Strolch usw. nicht wählbar ist. "Andererseits bleibt die Partei nur so überhaupt wählbar für Menschen wie meinem Verwandten, die mit Aufrührern wie Höcke nichts am Hut haben"
Was, wenn das alles nur Ablenkung ist um genau diese Wähler bei der Stange zu halten oder neue, unentschlossene zu gewinnen? So ein Parteiausschlußverfahren dauert bekanntlich. Zumindest bis nach der NRW-Wahl und vermutlich auch bis nach der Bundestagswahl. Die Rechtsaußenklientel hat man sicher, aber wie bekomme ich den Rest. Ich bin gespannt und lasse mich gern Lügen strafen, ich würde mich aber wundern wenn´s nicht so kommt und Höcke uns noch lange Zeit erhalten bleibt.

Horst Johnson | Di., 14. Februar 2017 - 11:50

Höckes Rede war zeitlich unpassend, inhaltlich geht kaum jemand darauf ein, da argumenativ ihm kaum zu widersprechen ist. In welchen Hauptstädten stehen solche Denkmäler? In welch anderen Ländern wird über die Geschichtslehre hinaus solch ein Schuldkult betrieben ? Da ziehen wir doch lieber die Schublade "Rechtsextrem" und beenden den Diskurs.

Höcke hat in der Sache recht, er findet nur leider nicht den richtigen Ton.
Richtig ist, wenn er sagt, dass die Vergangenheitsbewältigung als "gesamtgesellschaftliche Daueraufgabe" ein Volk lähme (ich füge hinzu: und erpressbar macht). Aber man kann eben nicht von "dämlicher Bewältigungspolitik" sprechen. Das ist einfach unangemessen und primitiv.

Dorothea Weber | Di., 14. Februar 2017 - 12:19

Als vor Jahren die Grünen sich formiert haben, war der Aufschrei der damaligen etablierten Parteien groß. Als dann noch die Linken oder PDS, wie auch immer sie sich umfimiert haben, noch dazu kamen, wurde schon wieder die DDR heraufbeschwört und kein Politiker lies die Gelegenheit aus gegen die PDS in Stellung zu gehen. Zu Politrunden im Fernsehen wurde sie schon gar nicht eingeladen und wenn, wurden sie ignoriert und kamen so nicht zu Wort. Heute sind sie im Bundestag und kleben an ihren Sesseln wie jede andere auch. Mal sehen, wie sich das mit der AFD entwickelt? Dem Kammerspiel in Berlin kann es auf jeden Fall nicht schaden.

Ulrich Bohl | Di., 14. Februar 2017 - 12:41

Ich möchte der Redaktion meinen Dank aussprechen, dass sie das Thema aufgreift und diese Diskussion zulässt. Am Sonntag den 13.2.2017 habe ich das Kamingespräch zwischen E. Theveßen und dem Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz Maaßen auf Phönix verfolgt. Auf die Frage von Theveßen ob die AfD Beob-
achtungsgegenstand des Verfassungsschutzes ist kam ein klares NEIN. Theveßen wollte das wohl nicht wahrhaben und fragte nach, wirklich. Maaßen antwortete weiter, die AfD bemüht sich Kräfte die beobachtungswürdig sein könnten zu isolieren. Alle Parteien haben Mitglieder die sie
eigentlich nicht haben wollen. Erinnert sei
z.B. an Edathy in der SPD. Im Wahlkampf sieht jeder nur den Anderen. Höcke ist häufig pathe-
tisch und zweideutig, mir gefällt das nicht und es schadet. Die Erinnerungskultur wird aus politischen Erwägungen gern auf 12 schreckliche Jahre reduziert, wir haben eine längere, auch positive
Kultur, an die sollte man sich häufiger erinnern.

Tobi Werlander | Di., 14. Februar 2017 - 13:02

Höcke ist wirkt wie ein rechter Virenherd.
Die NPD könnte seine Reden übernehmen.
Wendet sich Höcke gezielt an anfällige Zuhörer und fördert damit destruktive Spinoffs? - Ja.
Hat eine Führungsperson mehr Verantwortung? - Ja.
Die Dummheit wird kämpferisch. Das vertreibt die Wähler.

Höcke, Meuthen schaden dem Land, dem Ansehen der AfD, aber blinde Schiedsrichter finden keine Schadensursache, trotz Sichtbarkeit des Schadens (Paradox). Auch Lücken im Text und implizite Konsequenzen können schaden. Bsp: Wer gegen ein Mahnmal ist, muss wahrhaftig auch für dessen Beseitigung sein, zumindestens würde er schweigend zusehen. Wer eine Therapie für seinen Minderwertigkeitskomplex sucht, sollte anderswo suchen.

Andere Länder sind schlauer, sie realisieren restriktive Einwanderungsgesetze ohne Rassismus.
Und gleichzeitig Humanität durch ortsnahe Hilfe.
Man kann Petry nur viel Erfolg wünschen.

An die Islamisierungsgegner hier:
Je mehr Höcke, umso mehr SPD und Islamisierung.

Herr Werlander, ihre mindestens merkwürdigen Auslassungen möchte ich gar nicht ausführlich kommentieren. Andere Länder würden schlauer restriktive Einwanderungsgesetze ohne Rassismus realisieren? Da haben Sie wohl Herrn Trump vergessen. Ihre beiden Schlusssätze zeigen, wes Geistes Kind Sie sind: der Islamisierungsgegner ist AfD Wähler, ob mit oder ohne Höcke. Es spielt dann überhaupt keine Rolle, für welche andere Partei sich der Wähler sonst entscheidet, das Ergebnis bleibt diesbezüglich (so oder so) das gleiche. Ich habe es weiter oben schon einmal erwähnt: ich würde noch ganz andere Kröten schlucken, um eine Islamisierung meiner Heimat zu verhindern. Sie wägen da scheinbar noch ab, ob das nicht ein denkbarer Weg wäre, Hauptsache kein Höcke. Verzweifeltes Unverständnis...

Als Konfessionsloser bin auch ich gegen Islamisierung hier.
Das Gegenteil wäre auch unwahrscheinlich.

Zusammenhang: Höcke-Unterstützer (in AfD und extremer (NPD konform) ausserhalb) fördern die Islamisierung, weil sie die Macht der ANDEREN Parteien stärken.

Die Höcke-Fans (nicht hier), medial kämpferisch, verschrecken die normalen Menschen, einige traumatisch. Auch ich bin angewidert nach Sichtigung diverser Foren. Man müsste häufig sagen AfD ungleich Höcke-Anhänger, aber das verschwimmt medial immer mehr. Und die Dummheit dort macht wütend, vielleicht sind ja auch linke Trolle dabei, aber nicht die Mehrzahl.

Und die AfD ist nicht allein; Merkel zieht die CDU prozentual runter, der gleiche Fehler dort: Die Parteizugehörigkeit eines Irrläufers (Höcke, Merkel) scheint wichtiger als das Wohl des Landes. Das ist sehr dumm. Und es gibt immer Verantwortliche. Das Problem ist nicht gelöst und ist fähig, weiter zu wachsen.

Brigitte Karpenkiel | Di., 14. Februar 2017 - 13:13

Das einzige, was mich an diesem Artikel wirklich erstaunte, war der Satz: "Frau Merkel, die er für die klügste Person in der deutschen Politik halte". Dazu sag ich nur: "Armes Deutschland".

Rolf ERNST | Di., 14. Februar 2017 - 14:08

Ich hatte meinen Beitrag schon gegeben.
Eine Widergabe konnte ich nicht feststellen.-.
Schade!

Rolf ERNST | Mi., 15. Februar 2017 - 13:26

Antwort auf von Rolf ERNST

Nochmal; Ich unterschreibe beide Sätze die Höcke zur Last gelegt werden.
Allein das Vorgehen der Strippenzieher in der westlichen Finanzwirtschaft, und
Israels gegen die Palästinenzer, rechtfertigen sie. (Letzteres übrigens ganz
aktuell erhielt heute neue Nahrung.-)

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 14. Februar 2017 - 14:33

Krawallpartei. Er lebt in Neukölln, vielleicht zieht er seine Ängste aus Rudow?
Ich erinnere Präsenz rechtsextremer Befindlichkeit bis hin zu von Hundertschaften der Polizei kontrollierte Demonstrationen von AltGlienicke nach Rudow, gekrönt von markigen Sätzen wie "Bis hierher sind wir gekommen meine Herren".
Diesen Satz vervollständigte ich für mich "und nicht weiter".
Die Rufe nach einem NPD-Verbot kamen nicht von ungefähr, sondern der Sorge vor einem Nationalismus fern unseres GG, gründend in der Tradition eines fanatischen Mythos der Nation.
Einige Nazis vertraten keineswegs die lebendigen Traditionen deutscher Kultur, sie vertraten eine Feier des Ursprungs, dessen Überhöhung als Zukunft, waren rückwärtsgewandt, konservative Werte und deren Fortschritt unterschreitend, eine romantische Strömung.
Andere in einem modernen Sinne national und in Bezug auf Technik konservative Grenzen überschreitend.
Überhöhung, Überschreitung, was war schlimmer?
Aufklärung und Verantwortung

Reinhard Rogosch | Di., 14. Februar 2017 - 14:48

Ich frage mich, wer von den so diskussionswütigen Foristen hier die Höcke-Rede im Wortlaut gelesen hat.
Deshalb, vielleicht ein bischen spät, der Link:

http://pastebin.com/jQujwe89

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 14. Februar 2017 - 20:36

Antwort auf von Reinhard Rogosch

und von mir aus, lieber Verfassungsschutz,wäre ich auf diesen nie gegangen.
Sehr geehrter Herr Rogosch,
Sie halten das für politische Aussagen?
Ich halte es für Geraune und Ossis sind in meinen Augen nicht diejenigen, die sich nicht zu artikulieren wüßten.
Revolutionäre Fundamentalopposition, Parteien als Fremdkörper? zwischem dem Volk und seinem Staat und er Herr Höcke selbst von seiner Partei distanziert und einsam wachend über Erstarrung?
Halbe übernehmen Posten und Joschka Fischer heisst eigentlich Joseph, na und?
Meine Güte, ich wußte nicht wie schlimm sich das anhört.
Er verwendet m.E. Versatzstücke aus der öffentl. Debatte, wie "One-world", "USA als Akteur" in der Auflösung des deutschen Volkes?
Nur interpretiert, ich will ihm nichts unterstellen, wichtig werden die Zusammenhänge für diese Versatzstücke, die ich aber nicht erkennen kann. Es bleibt für mich Geraune.
Es tut mir leid für die AfD, wie mir die CDU leid tut mit Merkel.
Aura, Beschwörung ist keine Politik.

Josef Garnweitner | Mi., 15. Februar 2017 - 10:31

Antwort auf von Reinhard Rogosch

Herr Rogosch. Ich bin sicher, nicht viele haben Höcke gehört oder gelesen, die den Mann jetzt verurteilen, auch in diesem Forum. Keiner kennt ihn wirklich. Auch bei anderen Themen, wie Trump, habe ich schon gefragt, kennt jemand diesen Menschen so gut, daß er sich anmaßen darf, ihn zu beurteilen oder gar zu verurteilen. Oder Putin. Oder. Oder. Oder.

Sachlichkeit und Objektivität bleiben leider vielerorts immer öfter auf der Strecke.

franz wanner | Di., 14. Februar 2017 - 14:52

der blinde Selbstgerechtigkeit zugunsten von Auseinandersetzung aushebeln will und schon zeigt sich, wie notwendig der war.
Jeder pocht auf ihm bekannte Fakten, weswegen andere Fakten zumindest zweifelhaft werden. Ende aller Beweise.
Und der große Aufruf zum Freilandversuch. Könnte man den auch abbrechen oder rückabwickeln? Nö.
Wo bitte wäre der Zukunftsentwurf mit realistischen Umsetzungsoptionen unter gegenwärtigen Realbedingungen?
Der bekommt meine Stimme.
Zukunftsträume, die schon vor Start als gescheitert gelten müssen, sollten gemieden werden. Besser geht manchmal nicht.
Schlimmer geht immer! Da ist keine Sorge.
Also, wer kann was mit welchen Mitteln zu welchem (besseren) Ergebnis führen?
Diese Frage wird selten gestellt und vorsorglich auch nicht beantwortet. Weil Scheitern eine riskante Verschlimmböserung wäre, würden viele das Projekt Wolkenkuckucksheim nicht wählen wollen. (egal welche Partei)
Also lieber nur mit Parolen rumnebeln. (alle Parteien)
Weltfrieden eben

Ralf Müller | Di., 14. Februar 2017 - 14:56

Es geht nicht um Mitschuld an NS-Verbrechen. Höche hat an keinem Verbrechen teilgenommen.
Deshalb trägt er weder Mitschuld, noch Mitverantwortung. Wer meint, im bürgerlich konservativen Teil der Bevölkerung würde sich alles beruhigen, der irrt. In der Migrations- und Sicherheitsfrage gibt es keine Beruhigung. Es sind so viele ins land gelangt und es gibt so viel Familiennachzug, dass das Problem wächst. Zudem gibt es keine wirtschaftliche Perspektive für diese Zuwanderer. Und der wirtschaftliche Abschwung ist so sicher wie das Amen in der Freikirche. Das alles geht nicht gut aus. Und viele bürgerliche Kräfte sind zugleich auch national eingestellt. Das ist lange kein Widerspruch mehr.
Merkel will ein anderes Land, ohne Deutsch, dafür mehr Schland. Zunehmend durchschauen mehr Menschen das. Cicero-Leser schnallen es schon lange. Die sind klüger.

torsten kümmel | Di., 14. Februar 2017 - 15:35

"(1)Er sagt, wenn er in Berlin-Neukölln herumläuft, dann fühlt er sich nicht mehr zuhause. (2)Er findet, dass in der Einwanderungspolitik fast alles schief läuft. (3)Von Angela Merkel, die er eigentlich für die klügste Person in der deutschen Politik hält, ist er tief enttäuscht. ... (4)In der Migrationsfrage, die er als das wichtigste Thema für die Zukunft in Deutschland ansieht, seien ja alle eigentlich bürgerlichen Parteien mehr oder weniger der Meinung, dass die anhaltende Einwanderung eine Bereicherung für Deutschland sei.
...
Ich bin in fast allen Punkten anderer Meinung als mein Verwandter."

Sehr geehrter Herr Wißmann, nun würde mich Ihre Meinung zu den (von mir von 1 bis 4 markierten) Punkten auch interessieren.
Ein kurzes Statement wäre schön.
Beste Grüße

Sehr geehrter Herr Kümmel, 

gern, in Stichpunkten. 

1. Ich fühle mich sehr wohl in Neukölln. 

2. Ich bin mir nicht sicher, ob es es eine Alternative gab.

3. Das ist eine Einschätzung meines Verwandten.

4. Ich finde, dass über kaum ein anderes Thema so kontrovers diskutiert wird, ja auch auf diesen Seiten. 
Beste Grüße
Constantin Wißmann, Online-Redaktion

Ich höre Ihr Alter heraus, Herr Wissmann und schätze Ihre dafür kluge Positionierung, zumal Sie nicht parteigebunden scheinen.
Leute Ihres Alters können es nicht wissen, aber wir Älteren kennen schwierige Situationen und deren politische Bewältigung.
Noch ältere als ich haben in blanker Verzweiflung begonnen, wieder nach vorne zu schauen.
Deutschland, West und Ost, war damals zurückgeworfen auf sich, aussätzig, im Entsetzen über die eigene Geschichte.
Als ich als Jugendliche in England war, bin ich dankbar gewesen, als Deutsche nicht verachtet zu werden, aber England hatte abgesehen von den englischen Inseln, gestern mit John Nettles, mein geliebter Barnaby, nicht so viel mitgemacht.
Es ging, vor allem mit Haltung in Demut.
Ich sehe noch nicht die große Verantwortung, die Deutschland jetzt übernehmen könnte, Europa???
Wer die Welt "vereint" in Schutt und Asche legte als Politik, macht sich nicht lächerlich, wenn er kl. Brötchen backt.
Konzepte, Zusammenarbeit, Zusammen-wachsen

In meiner Bekanntschaft gibt es tatsächlich auch Leute wie Sie.
Weiter so.

Sehr geehrter Herr Wissmann es ist sicher Ansichtssache ob man sich in Neukölln
wohlfühlt oder nicht, zumal die Frage zu beantworten ist wo man in Neukölln
wohnt. Ich persönlich kenne es durch den Besuch bei Verwandten bis zum 13. 8.1961,
es war ein Arbeiterbezirk in den ich auch ganz gern gefahren bin. Nach dem
Mauerfall war ich wieder dort und habe so einschneidende Veränderungen
feststellen müssen, dass ich etliche Teile nicht wiedererkannt habe. Tw. dachte
ich, ich bin nicht mehr in Deutschland. Dazu kamen und kommen immer wieder
die negativen Schlagzeilen, die nun schon weitere Bezirke erreichen. Der Bezirk
ist nicht umsonst als Problemkiez bekannt. Heute fahre ich dort nicht mehr
gern hin.

Helmut Kunst | Di., 14. Februar 2017 - 15:38

Nach dem mit dem Weggang des Duos Lucke/Henkel der Versuch die AFD als systemische Scheinopposition zu etablieren scheiterte, versucht "man" nun anderweitig die AFD auf genehmen Kurs zu bringen.

Eine AFD Petrys und Pretzell’scher Prägung auf konservativen Alt-CDU-Kurs, wird vielleicht in der Mitte ein paar Stimmen gewinnen aber auf der patriotischen Seite verlieren.

Und selbst wenn sie deutlich mehr in der vermeintlichen Mitte gewänne, eine solch angepasste und erkennbar korrumpierte AFD wird nichts Grundsätzliches zum Positiven wenden können, dessen bin ich überzeugt.

Sie wird allenfalls als Juniorpartner einer künftigen CDU-Regierung mit großem Popanz verkünden können, dass es ihr gelungen sei eine jährliche Einwanderungsobergrenze von 200.000 durchgesetzt zu haben.

Karl Heinz Möhling | Di., 14. Februar 2017 - 16:06

Sehr geehrter Herr Wißmann, Menschen wie Ihr Verwandter, die ohne blinde Wut aber aus ernster Sorge, eine vernünftige, wählbare Alternative suchen,sollten sich einmal mit dem Parteiprogramm der LKR Liberal-Konservative Reformer beschäftigen.
Sie werden sicher fündig.

Eckhard Fell | Di., 14. Februar 2017 - 16:50

Erinnern wir uns doch, bei den Linken, die sich damals noch PDS nannten, gab es eine Frau Wagenknecht, die sich selbst einer kommunistischen Plattform zurechnete. Der Verfassungsschutz ermittelte, wenn ich mich recht erinnere, und trotzdem gab es keine Forderungen nach einem Partei-Ausschluss. Heute ist Frau Lieberknecht die Hauptstütze ihrer Partei.
Und auch Herr Ströbele hat sich entwickelt, Cicero 2/17 Seite 28.

Peter Stein | Di., 14. Februar 2017 - 17:03

Meuthen und Gauland haben recht: ein Parteiausschlussverfahren wird der AfD Stimmen kosten. Stattdessen: Höcke einbinden, seine Redemanuskripte vorher mal durchdiskutieren - und seine letzte Rede mal inhaltlich sauber analysieren. M.E. hat Höcke nichts anderes gesagt als Martin Walser in der Paulskirche ("unaufhörliche Präsentation unserer Schande","jederzeit einsetzbares Einschüchterungsmittel oder Moralkeule"), aber Höcke gesteht man das nicht zu. Zurück zu Höcke: (1) Er will kein Mahnmal der Schande in Berlin, aber er bestreitet nirgendwo das Vorliegen einer dt. Schande. (2)"In keiner anderen Hauptstadt der Welt gibt es ein Mahnmal der Schande" - zutreffend oder nicht? Mir ist keine andere Hauptstadt bekannt. (3) Implizit will Höcke es den anderen Ländern gleichtun. (4) Der dt. Mainstream verlangt die Einzigartigkeit des dt. Verbrechens, m.E. typisch dt. Grössenwahn selbst bei Verbrechen. Was ist mit Japan in WW2, Stalin, Pol Pot? H.s Meinung muss man nicht teilen, aber aushalten.

Sehr geehrter Herr Stein, ich gebe Ihnen völlig recht, aber dieser Idi... sagt es
so, wie man es nicht artikulieren sollte. Er liefert genau die Munition die die gesamten MSM so dringend brauchen. Ich habe mir diese Rede die gesamten 43 min angehört und dieser Herr bedient in seiner Gestik, Wortwahl, Habitus alle Klischees die die AfD angreifbar machen. Dieses Thema kann man diskutieren wenn man mit 25% im Bundestag sitzt, jetzt befürchte ich unter 10 %, denn der Normalo ließt kein
Parteiprogramme. Er hört und sieht in den Medien die Assoziation Höcke-Nazi und Höcke ist AfD.

Stephan Lorenz | Di., 14. Februar 2017 - 17:56

Ich möchte mit meiner Wahlbeteiligung am 24.9.2017 erreichen, dass es endlich wieder eine echte Oppositions-Partei im BT gibt, und zwar eine möglichst starke. Deshalb werde ich die AFD wählen, die dann 4 Jahre lang Zeit hat, zu zeigen, was sie imstande ist zu leisten. Ob mit Herrn Höcke oder ohne Herrn Höcke ist mir dabei vollkommen egal. Dieses angestrebte Ausschlußverfahren eines Herrn Höcke tangiert mich also überhaupt nicht. Ich werde die AFD NACH den besagten 4 Jahren beurteilen und nicht schon heute!
Bei der BTW 2021 werden die Karten neu gemischt.

Lehmnann | Di., 14. Februar 2017 - 18:22

Hallo Leute.
Lasst doch den Höcke in Ruhe. Besser er spricht Klartext, als das Geschwätz der meisten Kommentatoren. Wenn ihr keine erfrischende Meinung hören wollt,bitte den Leitfaden lauschen.

Bernhard Jasper | Di., 14. Februar 2017 - 19:06

An die Herrn Johnsen und Latell sowie Frau Schneider,

Wer das Holocaustmahnmal in Berlin als "Denkmal der Schande" bezeichnet und eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" herbeiredet, wer eine als allgemein anerkannt geltende historische, politische und wissenschaftliche Erkenntnis und Position in Frage stellt, neu bewerten und umdeuten will, und das im Namen einer politischen Partei, den sollte man mit diesen abstrusen Gedanken sich selbst überlassen und diese Partei, die das duldet und ebenso relativiert, gleich mit.

P.S.: Was ist das für eine Partei, die sich nur durch Skandalisierung auszeichnet mit diesen absurden Formen der Selbstdarstellung? Sicher keine Alternative für Deutschland!

Andreas Kuntz | Mi., 15. Februar 2017 - 00:05

Nicht die AfD spielt Vabanque. Frau Petry spielt Vabanque. "Die AfD" gibt es nicht und im Bundesvorstand wurden die Höckefreunde überstimmt. Höcke wird höchstwahrscheinlich in der AfD bleiben. Das Thüringer Parteigericht wird ihn definitiv nicht rauswerfen und das Bundes-PG als 2. Instanz vermutlich auch nicht. Es hat schon den Landesverband Saarland nicht aufgelöst, der mit dem Teufel telefoniert haben soll. Was immer man von Höckes Rede hält, die Nichtalleinfixierung auf die Nazijahre in Sachen Geschichtspolitik und Selbstverständnis ist Parteiprogramm und Höckes Worte sind ungleich milder als die des linksliberalen Publizisten Rudolf Augstein dazu. Mal googlen... In Wahrheit ist es ein Machtkampf unter gespielter Empörung. Die Höcke nun ausschließen wollen spielen die Empörung derer nach, die der AfD schaden wollen und schaden ihr selbst. Wenn man etwas an Björn Höcke problematisieren will, dann ist es seine "Fundamentalopposition". Für wirkliche Selbsttore ist er zu intelligent.

Ralf Müller | Mi., 15. Februar 2017 - 08:59

Herr Stein, Sie haben das sehr zutreffend dargestellt. Es ist eine widerwärtig scheinheilige Debatte, vom Großteil der Medienwelt (PEGIDA nennt es "Lügenpresse") inszeniert. Den Text von Höcke anschauen, ihn bewerten, abrüsten. Das ist der gebotene Dreiklang. Ob man es wie Höcke sagen muss, mag jeder anders sehen.
Alles erinnert mich an Petry´s angeblichen Schießbefehl. Da behauptete die "Lügenpresse" Petry wolle auf Flüchtlinge bei illegalem Grenzübertritt schießen. Auch das war eine dreiste Lüge. Gesagt hatte Petry das so nie. Gesagt hatte sie: "Grenzübertritte sind zu stoppen, notfalls auch mit Waffengewalt". Im Notfall! Dahinter steckt machtpolitisches Kalkül. Die AfD ist schlecht zu machen, herunter zu reden, zu diskreditieren. Damit es keine "neuen Grünen" gibt. Nützen wird es nichts. Eine patriotische Opposition kann nur Gott verhindern. Und der hat daran kein Interesse.

Bernhard Jasper | Mi., 15. Februar 2017 - 10:57

Wenn es in der Politik oft nicht um Wahrheit und Wissen geht, sondern um Mehrheiten, wo ebenso mit inszenierten und fiktionalen Elementen gearbeitet wird, mit dem Ziel, die Gefolgschaft (Mitläufer) wirksam zu beeinflussen, dann wird mit der „dämlichen Bewältigungspolitik“ und der geforderten „erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad“ Geschichtspolitik gemacht. Das hat auch nichts mehr mit „Meinungspluralismus“ zu tun, sondern mit dieser Rhetorik wird die Bundesrepublik Deutschland angegriffen, das politische und moralische Selbstverständnis meines Landes, das einen großen Emanzipationsprozess vollzogen hat. Das sich der europäischen Aufklärung verpflichtet fühlt und einen Rechtsstaat hervorgebracht hat. Einen Sozialstaat, der Vorbild für andere geworden ist. Ein hoch entwickeltes Industrieland mit einer sozialen Marktwirtschaft. Als lebenserfahrener parteiunabhängiger Bürger des Landes weise ich diesen Meinungsterror auch deshalb entschieden zurück.

Bernhard Jasper | Mi., 15. Februar 2017 - 10:59

Zur Erinnerungskultur: Erinnerung bedarf auch immer einer kulturellen Anstrengung. Und Kultur ist immer die Konstruktion eines sozialen Gedächtnisses (das gilt für das private und gesellschaftliche Leben). Man muss gar nicht Geschichte studiert haben, um zu merken, welches Geschichtsbild da zum Vorschein kommt, nämlich ein Geist, der das größte und schrecklichste Verbrechen der ganzen Weltgeschichte hervorgebracht hat. Eine systematische, industrielle Menschenvernichtung (von angeblich zivilisierten Deutschen). Das dieses Relativieren und Revidieren heute im Jahr 2017 wieder öffentlich möglich ist, lässt bei mir keinen Zweifel aufkommen worum es hier geht, nämlich um Provokation, Meinungsterror und Volksverhetzung. Und das von Angehörigen der Mittelschicht, die bei Kritik sich oft vom Täter zum Opfer einer höheren Aufgabe idealisieren und jegliche persönliche Verantwortung von sich weisen.

P.S.: Da ich jetzt wieder produktiv werden muss, bitte ich von Rückfragen abzusehen.

Heinz Kremp | Mi., 15. Februar 2017 - 16:15

Im Artikel ist viel richtiges. Leider wird auch das Märchen wieder verbreitet, in der AfD tummelten sich viele Menschen, „die NPD aufgegeben haben und es nun in der AfD versuchen“. Der profilierteste Rechtsaußen in der Partei sei Höcke. Das ist nun definitiv falsch. Höcke, man mag zu ihm stehen wie man will, war meines Wissens nie in der NPD. Dazu ist er vielleicht zu klug. Außerdem gibt es in der AfD keine Ex-NPD-ler, denn das ist ausgeschlossen. Auch von früheren NPD-Wählern, die es nennenswert nur im Osten gibt, hat die AfD nur einen sehr kleinen Teil ihrer bisherigen Wähler. Die meisten von Nichtwählern, CDU/CSU, SPD oder (im Osten) von der Linkspartei. Richtig ist wohl nur, dass auch vielen rechtsaußen stehenden Bürgern (deren Zahl in Deutschland aber kaum über die 5 Prozent hilft) die NPD zu krawallig, „braun“ oder schlicht unseriös war und sie jetzt in der AfD eine bessere Alternative sehen.

die AfD hat den deutlichsten Zwang zur Offenlegung im Aufnahmeantrag von allen Parteien! Wer ehem.Mitglied der NPD oder anderer vom Verfassungsschutz beobachteten Parteien war, der kann KEIN Mitglied der AfD werden.
Zum Vergleich:
Bei der cdu stapeln sich u.a.die Grauen Wölfe, bei der spd u.a. die DITIB-Islamisten, ebenso wie bei den Grünen. Die Linken haben aktive Stasi-Kader (Holm, Kahane pp). Alle diese Parteien lassen die Straßen-SA (sogen.antifa und grüne Jugend) für sich als Schlägertruppen aufrücken.
Wer sich anschaut, WER seit JAhren (ich erinnere an die Sabotage der Elbdämme beim Hochwasser 2011? durch Linksextreme, die auf linksunten indymedia Bekennerei und Aufrufe verbreiten) die Republik mit Gewalt überzieht, der sieht schnell, daß das weder die NPD noch sonst irgendwelche Nazi-Gespenster sind, sondern eben jene sogen.NAzi-Jäger (und da sind wir dann auch gleich in Ministerkreisen)!

Ralf Müller | Fr., 17. Februar 2017 - 13:28

Warum kann es die BRD-Gesellschaft, der organisierte linksgrüne Mainstream, nicht ertragen, dass es endlich wieder eine echte Opposition in Form der AfD geben wird.
Warum wird von diesen "so genannten Demokraten" immer wieder versucht, die AfD zu verleumden und mit der Naziherrschaft zu vermengen? Die AfD ist in diesem linksgrünen Einheitsbrei essentiell und bitter nötig. Wer in den Bundestag schaut, gewinnt den Eindruck, in der BRD gebe es nur Linksgrüne. Schaut man auf die Straße, sieht es ganz anders aus. Dieser Widerspruch gehört aufgelöst. Dazu muss 20+% AfD in den Bundestag. So und nicht anders.

Bingo de Gorona | Fr., 17. Februar 2017 - 18:12

Wen in einem so angeblichen freiheitlichen und demokratischen Staat die Balance (nur nach links kippen seit der Wende) nicht gehalten werden kann, dann will man absichtlich eine Schieflage, die immer schief gehen wird. Nach der Auszeichnung von Gysi hat sich Frau Bohley im Grab gedreht, aber sie kann froh sein, daß sie diese zeit nicht erlebt hatte. Je mehr die AfD bekämpft wird (und das täglich mit allen Mitteln) desto stärker werden den ihren Anhänger, diesen Wunsch und nicht nur aus Mathegründen würde ich mir schon wünschen. Auch diese Partei braucht Toleranz und Zeit, was aber die Armut in D. nicht mehr hat (siehe Sendung von Scobel)...
Und die Massen strömen weiter, heute mal aus Teuta und wollen alle zur Mutti....

kira mandini | Mi., 22. Februar 2017 - 22:44

Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß sich hinter der Ausschlußankündigung nur eine Wahlkampfstrategie verbirgt, um durch das "Bauernopfer" Höcke Stimmen aus der Mitte zu bekommen. Tatsächlich aber ist das alles mit Höcke abgesprochen. Natürlich wird das Verfahren ewig dauern - mit dem Ergebnis: Er wird doch nicht ausgeschlossen. Meine Vermutung: So erhofft man sich bei der AfD, sowohl die Stimmen der unzufriedenen Mitte als auch die der Rechtsradikalen zu erhalten.