- Auf beiden Beinen
Mit frischen Ideen führt Marco Lanowy den Hosenspezialisten Alberto in Mönchengladbach. Das Unternehmen feiert dieses Jahr sein 100. Jubiläum.
Das Ladenlokal wirkt wie eine moderne Galerie. Klare, symmetrische Präsentationsmöbel treffen auf Naturelemente. Jedes Produkt bekommt seinen Raum. Es gibt nur drei Kabinen, die dafür besonders großzügig sind. Dennoch gehen an guten Tagen bis zu 200 Stücke über die Theke. Der Concept Store des Hosenherstellers Alberto würde sich auch am Berliner Ku’damm gut machen, in der Münchner Maximilianstraße oder auf der Düsseldorfer Kö, ist aber bewusst in der optimierungsbedürftigen Fußgängerzone von Mönchengladbach platziert, „als Standortsignal“.
Seit 100 Jahren ist das Unternehmen Alberto am Niederrhein angesiedelt, gegründet 1922 von Dr. Albert Dormanns, und von 1950 an spezialisiert auf die Hose. Heute führt Dormanns Enkel Georg Walendy die Firma gemeinsam mit Marco Lanowy, Jahrgang 1968, in eigenen Worten ein „Geschäftsführer aus Leidenschaft“ und der erste Mensch außerhalb der Inhaberfamilie, der auch als Teilhaber fungiert. Das Vertrauen in ihn ist riesig – und begründet, denn ihm beim Sprechen über Materialien, Formen, Funktionen und Visionen zuzuhören, wirkt, als lausche man den Ausführungen eines Sommeliers.
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"Was für ein Snobismus dieser Artikel. Ich greife mich an den Kopf und frage Herrn Uschmann:
Wieviel Ermäßigung für Ihre Euphorie der Alberto-Golfhosen?
Herrn Marco Lanows Geschäft befindet sich nicht in der Münchner Maximilianstraße. Ein Grund mehr für mich, dort mal wieder zu flankieren.
Seine Beschreibung der Innenarchitektur könnte mich reizen. Doch das wäre ein zu hoher Preis. Höher als seine Golfhose. Um mit dieser abzu-
schließen.
Nicht die Großindustrie, die Stahl- und Chemiebranche sind die Stützfeiler der deutschen Wirtschaft, sondern der Mittelstand. Die vielen kleinen Handwerksbetriebe und Zulieferer, die eine Nische gefunden haben und sich dort bestens vernetzt haben. So sind viele kleine ehemalige „Einmann-Betriebe“ selbst zu Marktführern aufgestiegen. Unseren Staat interessiert der Mittelstand nicht besonders: Hohe Steuern, riesiger Verwaltungsaufwand, Probleme beim Vererben von Unternehmen haben schon viele kleine Firmen verschwinden lassen. Dabei sind sie in Wirklichkeit ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Wohlstandes. Noch - muss man wohl sagen, denn wenn die Energie- und Materialkosten weiter derartig ansteigen, werden weitere Unternehmer aufgeben - oder sie ziehen in ein Land um, dass ihnen bessere Bedingungen zum Fortbestand bietet. Den Grünen scheint diese Entwicklung sehr willkommen, wird doch so das Klima besser und die gewollte Armut der Menschen größer. Grün bedeutet soziale Demontage.