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​Ein Denkmal zur Erinnerung an den von deutschen Kolonialtruppen begangenen Völkermord an den Herero und Nama in Namibia / dpa

Gecancelter Rassismus-Vortrag - „Das ist dreifache Diskriminierung“

Die Stadt Hannover sagt den Vortrag des Historikers Helmut Bley über Kolonialgeschichte Afrikas ab. Eine Initiative hatte kritisiert, dass ein weißer Mann auftritt. Ob das schon immer so war und was Cancel Culture mit unserer Gesellschaft macht, darüber spricht er im Interview.

Autoreninfo

Sina Schiffer studiert an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn Politik und Gesellschaft und English Studies. Derzeit hospitiert sie bei Cicero. 

So erreichen Sie Sina Schiffer:

Helmut Bley wurde 1976 an die Universität Hannover auf eine C4-Professur für Neuere und Afrikanische Geschichte berufen. Seit 2003 ist er emeritiert. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der afrikanischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhundert, auf der Geschichte des Deutschen Kaiserreichs und des Ersten Weltkriegs sowie der Geschichte des Weltsystems seit der Frühen Neuzeit.


Herr Bley, die Stadt Hannover hat eine Diskussionsveranstaltung über die Kolonialzeit abgesagt. Eine Anti-Rassismus-Initiative hatte sich im Vorfeld gegen die Teilnahme von Ihnen als renommiertem Afrika-Experten ausgesprochen. Was sagen Sie zu der Entscheidung?

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Rob Schuberth | So., 11. April 2021 - 16:16

Wann merken diese kl. Minderheiten, die - leider - von unseren Medien eine soooo gr. Plattform erhalten, endlich, dass sie die Mehrheit der Menschen nur nerven.

Warum kann man so eine künstliche Aufregung nicht einfach mal ignorieren.

So wie man wesentlich wichtigere Themen ja auch ständig u. seit Jahren, ignoriert.

Das Problem ist doch der Veranstalter. Von wem lässt der sich warum einschüchtern ? Was für hirn- und verantwortungslose Figuren sitzen an Machtpositionen in der Stadtverwaltung, oder sonst meist in Universitätsverwaltungen ? Warum werden irgendwelche shit-storms in digitalen Mülleimern nicht einfach ignoriert ? Es ist natürlich nicht nur ein deutsches Phänomen.

Tomas Poth | So., 11. April 2021 - 16:56

Dieser ganze Unsinn ob Rassismus gegen Weiße, Gender, Cancel-Culture, FFF, alles was aus dem rotgrünem Sumpf empordünstet muß konsequent im Kampf gegen linksgrün gebündelt und umgesetzt werden. Das wird einige Zeit brauchen ist aber unerläßlich.

Bernd Muhlack | So., 11. April 2021 - 16:57

OK, wieder KH.

2017 - das anno horribile.
Tiefe Nacht, unruhiger Schlaf. Plötzlich lächelt mich eine "afrikanische Schönheit" im zimmerlichen Halbdunkel an!
"Huch"
"Hallo Herr BM, ich möchte Blut abnehmen u einige Untersuchungen vornehmen, okay?"
"Ja klar."
Es war Wochenende, Notbesetzung.
Sie lächelte ständig, hatte eine sehr angenehme Stimme; das "Zapfen" lief perfekt.
Wir parlierten ne Weile:
JA= Wo kommen Sie her? - Liberia
NO= Sie sprechen aber gut Deutsch - Na klar!

Diese junge Ärztin käme nie auf die Idee sich als Erbin, Epigonin eines "kolonialen Opfers" zu sehen.
Quasi im aktuellen Europa, USA die Perpetuierung des Kolonialismus zu sehen.
Sie hat hier studiert, arbeitet hier, kam nicht per rotem Gummiboot zwischen knapp 100 grinsenden Männern kauernd!

Genau solche Migration brauchen WIR!
Wenn gewisse Kreise Prof. Dr. Bley nicht hören wollen, sollen sie sich gefälligst mit sich selbst unterhalten - closed shop!

["Wir haben uns an Afrika versündigt!"
Na klar, die Kanzlerin!]

Liberia- was für ein Beispiel! Neben Äthiopien das einzige afrikanische Land, das nicht kolonialisiert wurde- sie hätte also auch gar keine Berechtigung, sich als Opfer zu sehen. Wenn Sie den Wiki Artikel über Liberia lesen:Das Land zählte nach dem Zweiten Weltkrieg zu den fortschrittlichsten Ländern Afrikas und hatte unter der Herrschaft von William Tubman nach Japan das höchste Wirtschaftswachstum der Welt. Durch die Liberianischen Bürgerkriege wurden allerdings viele Errungenschaften zerstört. Während des Bürgerkriegs sank das Pro-Kopf-Einkommen auf unter 125 Euro.
Liberia ist heute daher eines der ärmsten Länder der Erde... Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Liberia Platz 131 von 138 Ländern (Stand 2016).[93] Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt das Land 2017 Platz 161 von 180 Ländern.
Die junge Ärztin sollte helfen, ihr Land weiter zu entwickeln, in Tapete gibt es ein KH, es fehlt Fachpersonal...

Gerhard Lenz | Mo., 12. April 2021 - 11:14

Antwort auf von Cornelia Karopka

Liberia war ein Kunstprojekt, entworfen von den USA. USA-stämmige Sklaven waren klar privilegiert. Teile des Landes waren ferner französisch.
Äthiopien war zumindest italienisches Protektorat.

Bernd Muhlack | Mo., 12. April 2021 - 16:57

Antwort auf von Cornelia Karopka

Werte Frau Karopka,

ob Liberia kolonisiert war oder nicht ist wohl eher zweitrangig für das bloße "Gefühl" versklavt, ausgebeutet zu werden.
Diese Berufs- und Dauerbetroffenen nehmen insoweit keinerlei Unterschiede, Abwägungen vor.
Kolonialismus wird schlicht auf ganz Afrika pauschaliert.
Das Schlimmste daran ist, dass sich diejenigen am meisten empören, welche mit dem Thema eigentlich gar nichts zu tun haben - wie immer!
Jedoch ist man bekanntlich moralisch besonders wertvoll und schwingt sich über die normalen Zeitgenossen in eigene Wohlfühlsphären!

Wie gesagt, dass war in 2017. Ich weiß nicht was aus Doc K. O. wurde; am damaligen KH arbeitet sie jedenfalls nicht mehr.
Sie wollte Fachärztin für Urologie werden.

Übrigens gäbe es in Syrien, Afghanistan etc auch viel zu tun ... für diese jungen schutzsuchenden Männer!

Alles Gute!

Manfred Sonntag | So., 11. April 2021 - 17:42

Ich bin tief beeindruckt von diesem Artikel! Ich denke, die Identitätspolitik von heute ist das Gleiche wie der Rassismus von gestern. Lothar von Trotha hat auch nur mit seinesgleichen der Kolonialbehörden gesprochen. Alle anderen waren ihm nicht nur suspekt, sondern verhasst. Nach über 100 Jahren schon wieder das gleiche Dilemma. Innerhalb Europas nannte man dieses Verhalten auch Standesdünkel. Wir sind jetzt gesellschaftlich Anfang des 20. Jahrhunderts angekommen. Die Aufklärung wird durch unsere woken Eliten auch schon bekämpft. Wenn die restlichen Kraftwerke abgeschalten sind treffen wir uns gesellschaftspolitisch im Jahr 1789 wieder. Dann sind wir zwar klimaneutral aber haben unsere Lebensbasis und die Errungenschaften unserer Vorfahren vernichtet. Eine neue totalitäre Religion kann jetzt ungehindert vor unseren Augen entstehen. Hätten wir uns die friedliche Revolution sparen können? Einige Jahre konnten wir die Freiheit genießen, aber was wird mit unseren Kindern & Enkeln?

Heidemarie Heim | So., 11. April 2021 - 17:45

Da brauchen wir nicht groß rumreden, für mich gehört das zu einer Abart? des Denunziantentums! Der Gender-Antirassismus-Blockwart gern digital unterwegs in voller Blüte! Und so wie die Revolution ihre eigenen Kinder fraß oder bei Massenmördern wie Stalin und anderen nicht mal die eigene Verwandtschaft sicher war und selbst in der näheren Vergangenheit angesichts der Stasispitzel in der eigenen Familie oder Freundeskreis, scheint diese totalitäre Seuche wieder das Tageslicht unserer Demokratie zu erblicken! Wir haben zwar keine mittelalterlichen Pranger mehr, aber wenn wie in diesem Fall Blogger und Ideologen, die für die Gesellschaft bisher nichts leisteten als ihre Dienste der cancel culture zur Verfügung zu stellen um missliebige Leistungsträger zu diffamieren, erfolgreich zu diskriminieren sowie ihr spalterisches Potential ohne Folgen ausschöpfen können, wird es hohe Zeit demokratische Widerstandskräfte zu mobilisieren! Sonst ist die Mehrheit bald weg vom Fenster! MfG

Fritz Elvers | So., 11. April 2021 - 19:06

haben wir in Zukunft noch genügend griechische Mathe-Lehrer. um z.B. den Satz des Pythagoras zu lehren.

Aber für die Identitätspolitiker wahrscheinlich ohnehin verzichtbar.

Werner Gottschämmer | So., 11. April 2021 - 19:42

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Veranstalter immer unwissend und unvorbereitet, eingeladene Teilnehmer wieder ausladen muss. Sieht mir schon nach einem System aus, wahrscheinlich nicht immer und überall. Unsensible Veranstalter müssen von Aufpassern auf ihr Fehlverhalten aufmerksam gemacht werden, sehen das ein, entschuldigen sich, und zeigen so, dass der Einspruch von Sonstigen zu Recht geschah. Mea Culpa, zum Glück gibt es euch!!

Na ja, wird bös.

Brigitte Miller | So., 11. April 2021 - 20:14

für diese überaus deutlichen Worte. Identitätspolitik,political correctness, cancel culture sind in sich rassistisch, unversöhnlich und irgendwie zutiefst egozentrisch.

Gerhard Lenz | Mo., 12. April 2021 - 10:45

Antwort auf von Brigitte Miller

Aber einen Meuthen aus der Partei werfen wollen, wenn der es tatsächlich wagt, Extremisten als sinngemäß als Extremisten zu bezeichnen.

Dr.Andreas Oltmann | So., 11. April 2021 - 20:31

Wieder ein sehr gutes Interview mit und von Frau Schiffer.
Die Fakten auf den Punt gebracht, den Gesprächspartner zur klaren Aussage gebracht und seine Meinung nicht zur Diskussion gestellt. Dem Leser die Meinungsbildung überlassen, wie es sein sollte. Nicht die Frage, finden Sie nicht auch? oder haben die Benachteiligten nicht recht?
Mir gefällt diese Art des Journalismus, sagen was ist.
Natürlich ist die ganze Angelegenheit eine Schande für die Debattenkultur und wirft wieder eine klares Bild auf den links-grünen Mainstream und die Verweigerung des Diskurs und wer die Meinungshoheit für sich okkupiert.

Christoph Kuhlmann | So., 11. April 2021 - 22:15

Das mundtot machen ohne sich mit den Inhalten überhaupt auseinander zu setzen. Je mehr Einwanderung wir haben, desto rassistischer wird die Gesellschaft. Es ist im Endeffekt egal welche Gruppen das nun forcieren.

Christian Habeck | So., 11. April 2021 - 22:46

Es geht im wesentlichen um Jugendrebellion und Macht, wuerde ich so platt sagen. Svea Ostermeier's Kommentar ueber ihre gefuehlte Beleidigung duch die Expertise des alten weissen Mannes ist da sehr aufschlussreich. Die postmodernen Schnoerkel, die Identitaet zum obersten und alleinigen Ordnungsprinzip erklaeren, und alle Versuche um universelle epistemische und hemeneutische Prinzipien nur als Widerspiegelung der Weissen Heteronormativen Patriarchats-Macht eklaeren, sind nur die Sahne auf dem Kuchen. Inwieweit Identitaet, "diskursive Gewalt" und "gelebte Erfarhung" selbst soziale, historische und kulturelle Konstrukte sind, darf man da natuerlich niemals fragen. Und es geht auch nie um einen wirklichen Diskurs, trotz aller Lippenbekenntnisse. Es geht einfach um Macht, welche im Nullsummen-Spiel verteilt wird. Ich lebe in den USA, welche sich gerade in einem heissen Fiebersturm dieser "Argumente" befindet. Hoffentlich kommt Deutschland frueher zu Sinnen!

Ernst-Günther Konrad | Mo., 12. April 2021 - 09:52

Dann nehmen Sie sich aber vorsichtshalber einen eigenen Kameramann mit, damit am Ende des Interviews nicht plötzlich das Ganze für Sie zum Boomerang wird.
Ja, man muss kräftig und mit allen rechtlichen Mitteln gegen diesen Wahnsinn angehen. Da bestimmen kleine Minderheitengruppen also, wer mit welcher Hautfarbe was darf.
Werden demnächst im ÖPNV, wie weiland in Südafrika und den USA die Sitzplätze nach Hautfarbe eingeteilt? Wann gibt es Schulen für "Weiße" und andersfarbige?
Ein grüner OB schickt einen hohen Beamten vor. War doch klar, der will seine Wiederwahl nicht gefährden und stimmt dem Ganzen durch Schweigen zu. Was passiert eigentlich mit der Entscheidungsträgerin im Rathaus, die politisch nicht neutral entschieden hat? Bekommt die wegen Diskriminierung jetzt ein Diszi oder wird strafversetzt?
Man bedenke ein Lehrer, Polizist oder ein Finanzbeamter hätte sich so verhalten. Der Aufschrei wäre riesig gewesen. Es müssen immer mehr werden, die sich öffentlich dagegen stemmen.

Wolfgang Tröbner | Mo., 12. April 2021 - 11:15

" ... Schuldfrage an Europa ...: „Ihr habt elf Millionen Sklaven nach Amerika verschifft. Wir sind Opfer“ ... Die Wirklichkeit ist, dass noch einmal zusätzlich elf Millionen Sklaven durch die Sahara an das Osmanische Reich verkauft worden sind. Fast das dreißigfache an Menschen, die aus Afrika heraustransportiert worden sind, wurden in Afrika selbst versklavt. Das heißt, viele Afrikaner sind als Sklaven von afrikanischem Adel oder Herrschern eingesetzt worden ... Das wollen sie nicht wissen ". Ebensowenig wollen sie wissen, dass im Mittelalter Millionen Europäer von Nordafrikanern versklavt wurden. Weiße könnten sich also auch als Opfer gerieren. Ich möchte nicht missverstanden werden - die Versklavung von Menschen ist grausam und schärfstens zu verurteilen. Und zwar unabhängig von der Hautfarbe. Es geht aber nicht an, ständig die in der Vergangenheit entstandene Ungerechtigkeiten den Nachkommen anzulasten. Damit werden nur wieder neue Konflikte geschürt. Und es hilft keinem.

hr-iNFO hat zu dem Thema Sklaverei Ende Februar 2021 einen sehr hörenswerten Beitrag gesendet:

"Der Handel mit afrikanischen Sklaven zählt zu den finstersten Kapiteln der abendländischen Geschichte. Doch noch ehe Europas Kolonialherren Afrika aufteilten, blühte schon lange ein innerafrikanischer Menschenhandel."

https://www.hr-inforadio.de/podcast/wissen/sklavenhandel-in-afrika---ei…

Werter Herr Zielinski,sehr guter Hinweis.Die "Deutsche Welle"hat vor einiger Zeit auch einen Bericht über den ostafrikanischen Sklavenhandel durch islamische Länder gebracht.Er ist noch im Netz vorhanden.

Franz Pfeifroth | Mo., 12. April 2021 - 22:11

Diskriminierung durch Diskriminierung bekämpfen?Absurdes Konzept!

Jakob Zaddok | Mo., 12. April 2021 - 23:30

11 Millionen Sklaven nach Amerika, 11 Millionen in den Islam, dann wäre das 33fache von 22 Millionen also 660 Millionen innerhalb von Afrika! Es ist bekannt dass die Afrikaner ohne Zweifel die größten Sklavenhalter der Geschichte waren, aber bisher habe ich eher Angaben von 15 Millionen oder höchstens 20 gehört. Darum: stimmt das oder ist es hier zu einem Mißverständnis gekommen?