Carsten Linnemann, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU/CSU spricht am 14.12.2015 in Karlsruhe (Baden-Württemberg) beim Bundesparteitag. Die CDU diskutiert unter anderem über die Flüchtlingspolitik.
Löste „eine Welle emotionaler Reaktionen“ aus: Carsten Linnemann / picture alliance

Carsten Linnemann zu Rassismusvorwürfen - „Es wurde polemisiert und moralisiert“

Carsten Linnemann kritisiert die Debattenkultur in Deutschland. Die heftige Kontroverse um Deutschkenntnisse von Kindern mit Migrationshintergrund und angebliche Schulverbote zeige, dass wichtige Themen kaum noch sachlich diskutiert werden könnten

Carsten Linnemann/Thorsten Schneider

Autoreninfo

Carsten Linnemann ist Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für den Bereich Wirtschaft, Mittelstand und Tourismus.

So erreichen Sie Carsten Linnemann:

Meine Forderung nach einer Vorschulpflicht für Kinder, die kaum Deutsch können, löste eine Welle emotionaler Reaktionen aus, wie ich sie bisher selten erlebt habe. Diese reichten von Rassismusvorwürfen bis hin zu dankbarer Zustimmung. Viele Lehrer, Erzieher, Eltern, aber auch Bürger mit Zuwanderungsgeschichte haben mir ihre Erfahrungen geschildert. Viele Rückmeldungen haben mich nochmals aufgerüttelt. Zum einen, weil die Zustände an manchen Schulen noch dramatischer sind als befürchtet. Zum anderen, weil unsere Gesellschaft offenbar schon so sehr gespalten und auch polarisiert ist, dass wichtige Themen kaum noch sachlich und differenziert diskutiert werden können. 

Umso mehr gilt es, nüchtern die Fakten zu betrachten. In vielen deutschen Städten gibt es eine immer größer werdende Zahl von Kindern im Kita- und Vorschulalter, die kaum oder gar nicht Deutsch sprechen. In Berlin etwa fielen fast drei Viertel der Kinder, die im Kita-Alter sind, aber keine Kita besuchen, bei Sprachtests durch. In Duisburg ergaben Schuleingangsuntersuchungen, dass 16 Prozent aller Kinder kein Deutsch oder sehr schlechtes Deutsch sprechen.

Überforderte Lehrer 

Wie sollen diese Kinder in der Grundschule ordentlich lernen, wenn sie nicht einmal die Unterrichtssprache verstehen? Und von wem sollen diese Kinder die Unterrichtssprache lernen, wenn gleichzeitig der Anteil von Kindern mit wenigen bis gar keinen Deutschkenntnissen immer größer wird? Ein bis zwei nicht-deutschsprechende Schüler mag ein Klassenverbund noch auffangen können. Aber in zu vielen Klassen haben wir dieses machbare Verhältnis bereits überschritten. Lehrer können dann nicht mehr ausgleichen, was im Vorschulalter versäumt wurde. Sie werden genau wie die Kinder schlicht überfordert. 

Alle Experten sind sich einig: Die Sprache ist der Schlüssel zu Integration, zu schulischem und beruflichem Erfolg. Wenn wir also allen Kindern, egal welcher Herkunft, möglichst gute Startchancen geben wollen, müssen wir hier ansetzen. Dann müssen deutschlandweit Sprachtests durchgeführt werden und bei Kindern, die durch Sprachdefizite auffallen, Fördermaßnahmen greifen. Und zwar frühzeitig und verpflichtend. 

Sanktionen für Sprachtestverweigerer

Wie die vorschulische Sprachförderung dann letztlich aussieht, ist Sache der Länder. Ich persönlich halte Vorschulen für zielführend, aber auch eine Kita-Pflicht mit speziell auf Sprachvermittlung geschulten Erziehern kann den richtigen Impuls geben. Im Regelfall dürfte der verpflichtende Vorschul- oder auch Kitabesuch ausreichen, um die Sprachkenntnisse auf das für die Einschulung notwendige Niveau zu heben. In Sonderfällen muss es auch die Möglichkeit geben, ein Kind erst ein Jahr später einzuschulen, um diese Zeit für eine spezielle Förderung zu nutzen.

Berlin ist ein Paradebeispiel dafür, wie man es nicht machen sollte: Auf dem Papier gilt eine Kita-Pflicht für Kinder, die durch Sprachtests aufgefallen sind. In der Realität aber bleiben die meisten dieser Kinder zuhause. Die Leidtragenden sind die Kinder selbst. Wir müssen die Regeln daher endlich konsequent durchsetzen: Wenn Eltern sich weigern, ihre Kinder zum Sprachtest oder bei Nichtbestehen in die Kita zu bringen, müssen Sanktionen greifen.

Armutszeugnis für Debattenkultur 

Ich würde mir wünschen, dass wir jetzt eine ernsthafte und sachliche Debatte darüber führen, wie die beschriebenen Probleme zu lösen sind. Die vergangenen Tage haben leider dazu nicht beigetragen. Anstatt sachlich zu argumentieren, wurde oftmals polemisiert. Anstatt um die besten Lösungen zu ringen, wurde moralisiert. Zudem habe ich den Eindruck, dass viele nur noch dort im Netz unterwegs sind, wo die eigene Meinung bestätigt wird. Es werden oft nur noch aus dem Zusammenhang gerissene Zitate gelesen und kommentiert, ohne den vollständigen Kontext zu kennen. Kurzum: Um unsere Debattenkultur ist es nicht gut bestellt. Wenn wir hier nicht schnell umsteuern, droht unsere Gesellschaft weiter gespalten und polarisiert zu werden.

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Horst Weber | Do., 8. August 2019 - 16:40

Mit Diskussionen über Pro und Kontra einer Vorschulpflicht für Migrantenkinder erreicht man nichts, da schon allein die Anzahl jetziger und zukünftiger Kinder aus Migrantenfamilien eine Überforderung unseres gesamten Staatswesens bedeutet. In den unteren Schulstufen - besonders in sogenannten "Brennpunktschulen" sind Lehrer/innen überwiegend nur mit Disziplinierungsversuchen beschäftigt. Hinzu kommt die unsägliche Belastung durch Inklusion.
Ähnlich geht es der Polizei, den Behörden, eben allen, die mit der Völkerwanderung direkt oder indirekt konfrontiert sind. Vereinzelte "Erfolge" (Beispiel Kinder einer Arztfamilie) irgendetwas an Lehrinhalt - plus - deutsch/europäischer Kultur an jene vermitteln zu können, sind Tropfen auf heißem Stein. Es hat keinen Sinn, den Businsassen eines führerlos den Berg hinunterrasenden Busses die schönen Aussichten auf das Bergmassiv zu zeigen, anstatt die Bremse zu betätigen !

Gerhard Schwedes | Di., 3. September 2019 - 09:53

Antwort auf von Horst Weber

Klasse formuliert und auf bildlich auf den Punkt gebracht (mit drei Ausrufezeichen)!!!

Juliana Keppelen | Do., 8. August 2019 - 16:56

diskutiert werden.
Wo er recht hat, hat er recht. Aber das Moralkeulenschwingen und andere Meinungen je nach Gusto in die rechte oder linke Ecke stellen oder das überbordende PC Getue ist doch ein Markenzeichen der Merkelregierung und ihrer Getreuen.

dieter schimanek | Do., 8. August 2019 - 17:19

Herr Linnemann sie haben recht, wird aber nichts nützen. Wenn es Debatten gibt, werden sie der Buhmann sein. Alles was logisch und vernüftig ist und sich um Migration dreht, wird mit rechts und Nazi tituliert. Sie haben es erlebt. Selbst Politiker ihrer Partei fallen ihnen in den Rücken. Wie wird das erst bei Wirtschaft und Mittelstand, wenn die Enteignungsbefürworter die Oberhand bekommen. Haben sie wirklich jetzt erst mitbekommen wo wir in Deutschland heute stehen?

Barbara Piele | Fr., 9. August 2019 - 09:46

Antwort auf von dieter schimanek

Lebe in Frankfurt am Main. "Deutsches Sprach"... hör ich selten bis gar nicht. - Sobald man berechtigte Kritik äußert ist man der Bös-Mensch. Tenor: "Wieder alles nicht verstanden. Aus der Vergangenheit nichts gelernt." -- Ich bin nur froh, heute in einem Alter zu sein, in dem man nicht mehr die Schulbank drücken muss. Der Notendurchschnitt wird doch radikal heruntergezogen. Wir können doch nicht alle mitschleppen, die die deutsche Sprache nicht beherrschen. Und das Thema Privatschulen: Hätte ich ein Kind, ich würde es glatt so machen. -- Was wir in Deutschland "betreiben" ist keine Chancengleichheit mehr.

Hubert Sieweke | Fr., 9. August 2019 - 23:49

Antwort auf von Barbara Piele

Wenn selbst die BundestagsVize mit Schildern gesichtet wird: Deutschland verrecke!! und trotzdem Sitzungen des hohen Hauses leitet, vor dem geschrieben steht: DEM DEUTSCHEN VOLKE, dann erübrigt sich jede Diskussion. Solange die CDU Fraktion dieser Kanzlerin nicht die rote Karte zeigt, muss die AFD wohl in einigen Ländern die absolute Mehrheit erringen.

die absolute Mehrheit erringen wird, hielte ich die "Strategie einer polarisierenden Mobilisierung" für ein unsere Gesellschaft durchaus spaltendes Moment, darin strukturell evtl. nicht unähnlich der Kanzlerin.
Die alte Bundesrepublik war so nicht politisch aufgestellt.
Die Bevölkerung der Neuen Bundesländer haben daran, aber nur vermutet, ÜBERHAUPT kein Interesse.
Zurecht wünschen sie sich erarbeiteten Wohlstand und gesellschaftlichen Frieden, das sie sicher auch gerne in die Welt tragen und Bedürftige daran teilhaben lassen.
Alleine der Umstand, dass die CDU unter Merkel diese Versprechen nicht zu garantieren scheint, beschert der AfD den wie ich aber sagen würde RELATIVEN politischen Erfolg.
Dagegen halte ich, dass die CDU nirgendwo jemals eine Merkelpartei war und entsprechend jederzeit in der Lage ist,
Frau Merkel einzugliedern, nicht aber umgekehrt.
Dieses Hin und Her sehen wir jetzt seit Jahren, aber das spricht eher für die CDU.
Die Spaltung schwächt die SPD:(

Dem ist im Grunde genommen kein weiteres Wort hinzuzufügen. Vielleicht noch dies: Wir leben inzwischen in einer Gesellschaft von Feiglingen, Ignoranten, Duckmäusern, Karrieristen, Naivlingen, dass einem nur noch die Haare zu Berge stehen können. Einfach unfassbar, dass Merkel von ihrer Partei nicht schon längst der Stecker gezogen worden ist. Wie war das noch gleich auf einem der letzten CDU-Parteitage? 10-minütiger stehender Applaus für eine Totalversagerin im Kanzleramt. Eine Schande, dass keine einzige der etablierten Parteien, nicht einmal die oppositionelle FDP, Contra gegeben hat. Christian Lindner ist zwar ein guter Formulierer und Redner, aber ein feiger Politiker. Gewogen, gewogen und zu leicht befunden. So bleibt für jeden, der auf diesem Zug ins Nirgendwo nicht mitfahren möchte, gar nichts anderes übrig, als den Stecker mittels der AfD zu ziehen. Die einzige Medizin für eine Gesellschaft, die sich ohne Not eine Krankheit nach der anderen ausgesetzt hat.

helmut armbruster | Do., 8. August 2019 - 17:25

wie sollen Kinder lernen, wenn Sie nicht einmal die Unterrichtssprache verstehen?
Eine zu 100% berechtigte und vernünftige Frage führt bei uns zu Rassismusvorwürfen.
Was geht bloß in den Köpfen von Menschen vor, die in einer solchen Frage nichts als Rassismus sehen?
Dabei haben diese Menschen sicherlich die besten Absichten, wollen eigentlich helfen und schaden aber nur den Migrantenkindern.
Denn Migrantenkinder ohne Deutschkenntnisse werden in der Schule Schwierigkeiten haben. Es ist sehr wichtig, dass Migrantenkinder die Schule durchlaufen können auf demselben Niveau wie die deutschsprachigen Schulkameraden. Denn ohne Deutschkenntnisse erreichen sie womöglich keinen Abschluss und sind somit automatisch benachteiligt. Nur niedere und schlecht bezahlte Arbeit stehen ihnen dann offen.
Wollen unsere Gutmenschen das wirklich?

"Es ist sehr wichtig, dass Migrantenkinder die Schule durchlaufen können auf demselben Niveau wie die deutschsprachigen Schulkameraden. Denn ohne Deutschkenntnisse erreichen sie womöglich keinen Abschluss und sind somit automatisch benachteiligt." --
Es gibt auch noch eine andere Möglichkeit, Herr Armbruster: Sie werden gewalttätig.
Nach der Devise "Ist ja nun eh egal!"

durchdenken Probleme überhaupt nicht oder wollen verhindern, dass andere Menschen sie öffentlich durchdenken. Könnte ja sein, dass denkende Menschen andere anstecken.
Daher Moral-Keule raus und einschlagen auf die Vernunft und Denken in der Richtung.
Man akzeptiert nur noch Unterordnung im gleichem Sing-Sang.

Thorsten Kiefer | Do., 8. August 2019 - 18:25

Besonders eindrucksvoll fand ich das Versagen der Debattenkultur in der "Tagesschau" der ARD. Direkt gefolgt von der der Linnemann-Forderung wurden zwei "Kritiken" verlesen. Dabei handelte es sich aber nur um pauschale Diffamierungen und Beleidigungen ohne irgendein sachliches Argument. Ich glaube die merken das nicht mal mehr selbst.

Benno Pluder | Do., 8. August 2019 - 18:25

Herr Linnemann, danke für ihre klaren Worte.
Wenn auf ihre Vorschläge mit z.B. einem Scheingegenargument wie "Der Deutschunterricht gehört in die Grundschule" geantwortet wird, ist die Debattenkultur wirklich am Boden.
Niemand wird bestreiten (und auch taten und tun dies nicht), dass qualifizierter Deutschunterricht in die Grundschule gehört. Doch was ist denn dessen Inhalt? Die Vermittlung von Grundtechniken der Anwendung selbiger in Wort und Schrift unter Beachtung der Grundregeln von Orthographie und Grammatik.
Diese Kenntnisse auf- und anzunehmen bedarf es eines Grundstocks anwendungsbereiter Vokabeln und zumindest eine Grundfähigkeit des Einsatzes derselben. Zuhören reicht da nicht. Verstehendes Hören ist angesagt. Erlernbar in Vorschulen, Kitas oder gesonderten pädagogischen Einrichtung der gezielten Förderung, wenn es die Familien nicht leisten können oder wollen.

Rainer Hinz | Do., 8. August 2019 - 19:35

Was sie da sagen, Herr Linnemann würde ich sofort unterschreiben. Vor allem die Debattenkultur hat schwer gelitten, es wird nicht mit Fakten um eine Lösung gerungen sondern nur noch moralisiert. Jeder der rechts von Frau Merkels rechtem Ärmel ist, ist mindestens rechtskonservativ. Wenn sie diesen ihren Text im Forum von Zeitonline eingegeben hätten, dann hätten sie etwas später diesen Text gefunden oder ähnlich.
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Redaktion/rcn

Gisela Fimiani | Do., 8. August 2019 - 21:14

Meinem Kommentar möchte ich hinzufügen, dass sich, nach meinem Eindruck, lediglich in der CDU Werteunion noch Politiker finden, die sich dem Souverän, sowie der freiheitlich bürgerlichen, demokratischen Gesellschaftsordnung verpflichtet fühlen. Die um den Wert der politischen Freiheit als Grundlage für die Demokratie wissen.

Sind Sie sicher? Bundestagsdebatten lassen sich leicht auf youtube nachverfolgen.
Da fällt mir nur eine Partei auf und ein. Aber mit denen redet man ja nicht, und es gibt Kreise, da ist man des Teufels, wenn man sie erwähnt. Ich hoffe, der Wahnsinn geht nicht mehr lange. Panem et circenses scheint aber den Leuten noch zu genügen.
Aber sind die Kassen leer, ist es vorbei mit lustig, erste Anzeichen am Firmament dafür gibt es schon.

Dominik Roth | Do., 8. August 2019 - 21:42

Das ist das Ergebnis einer schleichenden Entwicklung der letzten Jahre und Jahrzehnte. Schön, dass es auch mal ein Politiker sagt. Leider ist er in der Minderheit.

Johan Odeson | Do., 8. August 2019 - 23:25

Herr Linnemann wie kann man Ihnen nicht zustimmen? Aber warum kommt die Erkenntnis in der Union so spät? D.h. wenn Sie keine Einzelmeinung darstellen. Warum wurde jahrelang das links-grüne Lied des Milti-Kluti gesungen, obwohl jeder der 1und 1 zusammenzählen kann, sieht wie das gewaltig in die Hose geht und das ist hinsichtlich der Folgen für unser Land noch schmeichelnd ausgedrück. Sie erleben jetzt einmal am eigenen Leibe wie sich mittlerweile eine linke Meinungsdiktatur, vor allem auch im zwangsfinanzierten ÖR, etabliert hat, die mit pawlowschen Reflexen auf alles mit öffentlicher Empörung reagiert, was ihr Weltbild stört. Frau Merkel macht das alles mit und biegt sich wie ein Rohr im Wind. Wann kommt endlich mal wieder gesunder Menschenverstand in der Union zum Vorschein?Dann kann ich auch wieder die Union wählen.

Eine Partei, die so lange durch falsche, desaströse Entscheidungen oder durch Passivität und Duckmäuserei sich hervorgetan hat, die müsste es eigentlich beim Wähler für lange, lange Zeit versch... haben. Denn selbst bei einer radikalen Abkehr von ihrer Nonsenspolitik hat man es immer noch mit dem gleichen Personal zu tun, das beim Hosiana für eine verfehlte Politik jahrelang mitgewirkt hat. Wollen Sie dann etwa einer Partei von charakterlosen Wendehälsen die Stimme geben? Ich jedenfalls nicht. Es gibt für mich nur ganz kleine Sterne am Unionshimmel, denen ich folgen kann: der aus dem Bundestag ausgeschiedene Herr Bosbach, Professor Patzelt, Herr Maaßen mit seiner Werte-Union, vielleicht auch noch Merz als aufkeimende Hoffnung und natürlich Herr Linnemann, der mutige, ehrliche Autor des Artikels.

Martin Meinke | Fr., 9. August 2019 - 08:16

Der Satz: "Berlin ist ein Paradebeispiel dafür, wie man es nicht machen sollte", trifft nicht nur auf die Bildungspolitik zu. Und leider ist es nicht nur um die "Debattenkultur" schlecht bestellt.

Urban Will | Fr., 9. August 2019 - 08:53

sind richtig.

Aber weichen Sie nicht aus, indem Sie die Debattenkultur außerhalb des Parlamentes ansprechen. Die Diskussionen dort sind zwar in gewisser Hinsicht wichtig, aber nicht relevant.

Es war Ihre ehem. Vorsitzende und Kanzlerin, welche durch eine naive, weltweit einmalige „Willkommenskultur“ in Teilen die Saat gesät hat, welche wir nun ernten.
Natürlich sind nicht alle Grundschulkinder seit 2015 gekommen, aber viele, davon kann man wohl ausgehen.

Und die Probleme aufgrund der Massenmigration hören nicht auf, sie wachsen täglich, Ihre Forderungen werden mangels Personal wohl gar nicht machbar sein. Vieles andere auch nicht.
Wir schaffen das alles nicht.

Sorgen Sie lieber für eine ordentliche Debattenkultur im deutschen Parlament!

Die einzige Partei, die die von Ihnen in Teilen nun angesprochenen Missstände immer zum Thema machte, wird unsäglich gemobbt.

Sorgen Sie dafür, dass endlich die richtige Politik gemacht wird!

Heidemarie Heim | Fr., 9. August 2019 - 09:14

Wenn der oft bemühte Satz nicht schon so abgetakelt wäre, müsste man auch Herrn Linnemann sagen: "Willkommen im Club!" Man merkt trotz seiner abgewogenen Formulierungen, wie genervt und verärgert er ist das er selbst in den eigenen Reihen den Taktierern mit Kurs Richtung grün und den sonst immer gleichen "Rassismus-Hysterikern" nun selbst zum Opfer gereichte. Vielleicht so meine Hoffnung, erinnert er sich in Zukunft daran, sollte er sich selbst dergleichen gegenüber dem rechten Gegner und seiner Wählern befleißigen. Aber wahrscheinlich dämmert es ihm und dem vernünftigen Rest der Unionspolitiker so langsam, was diese Methodik der Verunglimpfung mit tätiger Beihilfe der Medien schon angerichtet hat. Was er im letzten Satz seiner Ausführungen sozusagen auch bestätigt. Um unsere Debattenkultur ist es nicht nur nicht gut bestellt, sie wurde systematisch entsorgt. Welch ein Schaden für die Demokratie und unsere Gesellschaft! MfG

Urban Will | Fr., 9. August 2019 - 09:20

es ist doch himmelschreiend, dass seitens der Altparteien, der Leitmedien und großen Teilen der „kulturellen Gemeinde“ die überall ersichtlichen Probleme dadurch „angegangen“ werden, dass man das Ansprechen derselben als „rechts“, „populistisch“, etc. verdammt.

So einen Unsinn gibt es normalerweise nicht in Demokratien. Wo leben wir denn?

Diejenigen, die ihren Verstand über die Ideologie stellen, werden ausgeschlossen.

Diese aberwitzige Kultur ist doch unzweifelhaft die Hauptursache dafür, dass überall und in zunehmendem Maße Wut entsteht bei denen, all den Irrsinn ablehnen, aber sich nicht äußern dürfen oder wollen, weil sie negative Folgen befürchten.

Wut ist keine gute Basis, eine „Radikalisierung“ die unmittelbare Folge.

Gäbe es noch die Tatsache der politischen Verantwortung in diesem Lande, wäre längst neues Personal am Ruder...

Urban Will | Fr., 9. August 2019 - 10:08

warum steht dieser Artikel im CICERO?

Für die Mehrheit der Leser hier – so meine Einschätzung – beinhaltet er nichts als Binsenweisheiten.

Steht er auch in anderen Medien? ZEIT, SPIEGEL, SZ, etc?

Da täte er vielleicht mal gut.

Maria Fischer | Fr., 9. August 2019 - 10:58

Das Problem ist und bleibt Frau Merkel samt ihrer „Höflinge“ in der CDU, im Parlament und in den Leitmedien.
Sie hat die „moralische Immunität“ im Zuge der Migrationskrise 2015 in die Politik eingeführt und somit die Basis jeder Demokratie, Sachdiskussionen im Ringen um die richtige Lösung zu führen, verworfen.
Tauber: „Wer hier nicht für Angela Merkel ist, ist ein Arschloch und kann gehen.“
Jedes Thema wird moralisiert.
Auch das Demonstrationsrecht ist der Moralität unterworfen und wird durch positive oder negative Sanktionen zensiert.
Wer sich aus der Opposition heraus trotzdem auf die Straße wagt, wird gefilmt und ins Netz gestellt. Das Demonstrationsrecht, das Grundrecht der Opposition par excellence, es existiert de facto nicht mehr.
Politische Sachdiskussionen sind verdächtig, unmoralisch, rassistisch, .... und derjenige der sie führen will, wird persönlich demontiert.
Mit Demokratie hat das nichts mehr zu tun.

Liebe Frau Fischer,
dem ist NICHTS mehr hinzuzufügen-Klasse. Chapeau

Klaus Peitzmeier | Fr., 9. August 2019 - 12:56

Lieber H.Linnemann, ja, Sie haben in allem Recht. Aber das haben vor Ihnen auch schon ganz viele gesagt. Das waren nur keine Politiker. Sie hätten das auch vorher schon wissen können. Auch wie es in Teilen von Duisburg, Bremen u Berlin aussieht. Nicht nur in den Schulen. Dann müssen Sie aber auch mal Stop zur Zuwanderung sagen. (Nicht zu echten Flüchtlingen). Und dann müssen Sie auch konsequent abschieben u bestrafen, wer sich nicht integrieren lassen will. Dieses Durchgehen lassen von Kopftüchern in der Grundschule, schwimmen im Anzug, Hochzeit auf der Autobahn, Belästigung durch kriminelle Clans, Rauschgifthandel in der Öffentlichkeit, volles Kindergeld f Kinder in den Heimatländern geht den Bürgern sowas von gegen den Strich, daß Sie das eigentlich auch merken sollten. Das ist doch alles offensichtlicher Wahnsinn. Da muß man doch kein großer Geist sein um zu begreifen, daß nicht mehr SPD u CDU gewählt wird, weil die Bürger aus Erfahrung wissen, daß die dagegen nichts tun.

...Sie hätten das auch vorher schon wissen können.
Das wussten die auch, sie wollten es nur nicht wahr haben, weil dies automatisch bedeutet, Fehler zugeben zu müssen und dann käme ja die Frage der Verantwortlichkeit.
Da ist nicht nur AM zu nennen, sondern auch Herr Linnemann selbst und seine Parteikollegen, von den außer Herr Maaßen, in der sog. Wertunion keiner so richtig den Mund aufmachte. Zaghaftes, darf ich auch mal was sagen und AM's Antwort, sei ruhig und setz dich Carsten, das war's.
Natürlich hat Herr Linnemann recht mit allem. Nur höre ich keine weiteren Stimmen aus der Werteunion. Die sind doch mehr. Täglich müsste sich doch ein CDUler aufregen über den Umgang mit Herr Linnemann. Die Zeitungen müssten voll sein mit entrüsteten Aussagen weil mann einen vernünftigen Werteunionisten brandmarkt und mundtod machen will.
Die Moralisten ziehen da alle Register und ihr von der Werteunion. Zaghaftes vortragen, bloß nicht zu viel Wind erzeugen. Bloß keine Rückschlüsse auf AM.

Hubert Sieweke | Fr., 9. August 2019 - 23:45

Nun also, nachdem die Situation total verfahren ist, an sehr vielen Schulen, nun also merkt wenigstens der FraktionsVize, dass etwas nicht mehr stimmt.
Haben die MdBs auch noch die Grundrechenarten verlernt? In den Problembezirken der Großstädte, aber auch in vielen kleinen Gemeinden sind die arabisch und türkisch, "afrikanisch" etc. sprechenden Kinder in riesigem Vormarsch.
Wenn ich in einer kleinen Stadt mit 45.000 Einw. lese, dass 70 der eingeschulten Kinder zumindest keinen deutschen Vornamen tragen, sehr viele arabische, dann kann man doch schnell ausrechnen, wie die weitere Reise der nächsten 10 Jahre verläuft. Wenn dann erst diese Kinder 16+ sind und wählen können, dann wird die Mehrheit dieser Kinder politisch aktiv. Was dann passiert, kann man in den vielen Staaten erlernen, in dem Minderheiten zu Mehrheiten werden.
Linnemann braucht doch nur durch die z.B. Innenstadt in Dortmund oder Essen spazieren. Da sind Deutsche Gesichter bereits in der Minderheit.
Und die CDU ???

Hartmut Seinsch | So., 15. September 2019 - 03:25

Es ist erschreckend, dass sich jemand für diese Thesen rechtfertigen muss, ja sogar sie aussprechen muss, weil die Gesellschaft völlig aus dem Ruder (der Vernunft) gelaufen ist. Die einzigen politischen Gruppierungen, die noch den Mund aufmachen und auf die zahllosen Missstände hinweisen, sind die Werte Union und die AfD. Man kann nur darauf hoffen, dass die AfD die Arbeiter aktivieren kann, die früher stramme SPD-Wähler waren und die den rot-grünen Schwachsinn auf allen Ebenen nicht mehr mitmachen.