Teilnehmer einer Pegida-Kundgebung mit Deutschlandfahne
Das Nationalgefühl ist eine große Macht / picture alliance

Identität und Herkunft - Die Liebe zur Nation ist ein Problem

Wer den Nationalismus verteidigt, verkennt dessen Gefahren. Anstatt kulturelle Gemeinsamkeiten überzubewerten, sollten wir uns darauf besinnen, dass auch andere Faktoren als das Deutschsein das Selbstbild definieren

Houssam Hamade

Autoreninfo

Houssam Hamade ist freier Journalist und schreibt unter anderem für die taz und den Freitag.

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Wir leben in schlimmen Zeiten. Aber schlimme Zeiten haben auch eine gute Seite: Sie regen dazu an, grundsätzlicher über die Dinge nachzudenken. Beispielsweise wird derzeit viel über das „Deutschsein“ diskutiert. Das hat auch Alexander Grau in seiner Kolumne getan, wo er feststellt, dass das Deutschsein insgesamt doch eine wichtige Sache sei. Man merkt ihm darin an, dass er sich bemüht, die Argumente der Gegenseite in seine Rechnung mit einzubeziehen. Das ist eine gute Sache, nur ist ihm das nicht ganz gelungen. Zumindest nicht aus der Sicht der Gegenseite. Darum möchte ich hier – als bekennender Anti-Nationalist – versuchen, auf den Dialog einzugehen, den Alexander Grau angestoßen hat.

Dass „Deutschsein“ nichts „natürlich Gewachsenes“ ist, das gibt er zu. Es sei ein kulturelles Konstrukt, dennoch sei die Abstammung wichtig für die Menschen. Denn diese definierten sich nun einmal überwiegend über ihre Herkunft, und „verschiedene Formen der Überlieferung“. Damit hat er Recht. Es ist sicher ein Fehler, anzunehmen, dass „Deutschsein“ überhaupt keine Rolle spiele. Schon Witze funktionieren sehr oft nicht, wenn sie übersetzt werden. Man zupft dabei an feinen Fäden, die jemand von weither oft nicht versteht.

Diese feinen Fäden gibt es. Sie sind durch Kommunikation entstanden, durch gemeinsam gehörte Erzählungen. Allerdings lassen diese feinen Fäden eben doch Variationen in alle Richtungen zu. Sie sind keine Bauanleitungen. Auf Eigenschaften der Menschen und ihren Charakter lässt sich damit nicht schließen. Menschsein ist dafür zu komplex.

Deutschland war niemals homogen

Das zeigt sich auch an Graus Beispiel: Gerade das kritische Verhältnis zu sich selbst sei etwas spezifisch Deutsches. Dazu zitiert er Nietzsche und Schopenhauer. Aber Schopenhauer mochte eigentlich niemanden so richtig und zu Nietzsche gehört auch das Konzept des Übermenschen, der zu seiner eigentlichen Größe findet, indem er das kleinliche (christlich-jüdische) Mitleidsdenken hinter sich lässt. Welcher Nietzsche ist denn nun deutsch? Und von den vielen Millionen Menschen, die 1933 die Nazis gewählt haben, kann man kaum behaupten, sie wären besonders selbstkritisch gewesen. Es stimmt wohl, dass die Deutschen ein gestörtes Verhältnis zum Nationalgefühl haben. Aber warum soll das kein Fortschritt sein? Wem nützt denn ein gemeinsames Nationalgefühl?

Es ist ja ein weit verbreiteter Mythos, dass Menschen sich generell über ihre Nationalität definieren. Fragt man etwa einen Experten für Migrationsgeschichte wie Jochen Oltmer, stellt dieser fest, dass sich beispielsweise deutsche Auswanderer in die USA eben nicht als Deutsche dort zusammengefunden haben, sondern als Schwaben, Pfälzer, als Katholiken und Protestanten, als Freunde und Verwandte. Er erzählt, dass sich früher die Menschen in den deutschen Ländern auf Grund ihrer Dialekte kaum gegenseitig verstanden haben. Diese kulturelle Einheitlichkeit wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts mit viel Mühe über Schulen, Militär, gemeinsames Liedgut und andere Mittel hergestellt. Und auch das schaffte keineswegs eine homogene Einheit.

Das Deutschsein ist etwas höchst Künstliches

Im Gegenteil: Das Deutschland der Weimarer Republik war zerrissener, als man es sich heute vorstellen kann, auch wenn wir dem derzeit wieder näher kommen. Die Leute schlugen sich aufgrund verschiedener Wertvorstellungen die Köpfe ein. Auch früher gab es Polen, Juden und Russen, die anders und nicht deutsch genug waren und für Vergewaltigungen und Kindsmord verantwortlich gemacht wurden. Selbst Katholiken und Protestanten misstrauten sich bis in die Nachkriegszeit hinein. Das Deutschsein war etwas höchst Künstliches und musste mit Gewalt hergestellt werden.

Auch heute sind die Unterschiede innerhalb der Gruppen größer als zwischen den Gruppen. Großstadtlinke in Deutschland haben mit Großstadtlinken in der Türkei durchschnittlich mehr gemeinsam als mit Millionären und Rechts-Wählern in Deutschland. Diese Unterschiede sind viel stärker als die feinen Fäden des Deutschseins. Die deutsche Schublade mag ihre Vorteile haben, aber sie verzerrt auch die Wahrnehmung. Wie könnten sonst anti-aufklärerische Stimmen wie die von Thüringens Afd-Chef Björn Höcke ausgerechnet die Aufklärung für sich in Beschlag nehmen? Wie können es antisemitische Kräfte innerhalb der AfD wagen, sich auf eine christlich-jüdische Tradition zu berufen? Und wie passt ein Nietzsche in diese Tradition, der sie ja überwinden wollte?

Viele Wege, die eigene Identität zu begründen

Es geht nicht darum, dass das Deutschsein überhaupt keine Rolle mehr spielen sollte. Oder dass eine Gesellschaft ausschließlich auf universalen Werten wie Vielfalt und Toleranz zu gründen sei. Das wäre tatsächlich unhistorisch und wirklichkeitsfremd. Das Deutschsein spielt eine Rolle, so wie Geschlecht, Alter, Biografie, Bildung, sozioökonomische Position, regionale Abstammung und der freie Wille eine Rolle spielen. Es gibt tausend Wege, die eigene Identität zu begründen.

Das Deutschsein ist davon aber einer der gefährlichsten, denn er ist verwoben mit Strukturen der Macht und der Ausgrenzung. Identität braucht den „Anderen“ um das „Eigene“ zu manifestieren. Wenn solche Identitäten dann an etwas hängen, was von vielen als absolut und natürlich angesehen wird, wofür es sich zu kämpfen lohnt, dann wird es gefährlich. Das „Volksverräter“-Gebrülle aus Dresden und anderswo klingt doch allen Freunden demokratischer Werte schmerzhaft in den Ohren. Das Konzept der Volksgemeinschaft muss zwar nicht zu brutaler Ausgrenzung führen, es lädt aber dazu ein. Man muss kein Problem mit den feinen Fäden des Deutschen haben, aber man sollte ein Problem damit haben, diese überzubewerten, so wie es leider sehr viele Menschen tun.

Das Nationalgefühl ist eine große Macht. Selbst der Kommunistenführer Mao Zedong bediente sich ihrer ganz bewusst, um seine Schlachten zu gewinnen. Wäre es nicht besser, die feinen Fäden zwar nicht zu leugnen, aber eben feine Fäden sein zu lassen, und sich, wenn es um Regeln für die Gesellschaft geht, besser auf aufklärerische Werte zu berufen, die Deutschland eben keineswegs für sich allein gepachtet hat? Dann sollte es auch überhaupt kein Problem sein, wenn die Welt neue Fäden spinnt, die sie wenigstens teilweise zusammenwachsen und die Menschen andere Witze und Perspektiven verstehen lässt.

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Joachim Baumeister | So., 9. Oktober 2016 - 09:41

Manchmal, gefühlt immer öfter, habe ich den Eindruck, dass bestimmte Kreise unbedingt den Deutschen ihr Deutschsein austreiben wollen. Und so etwas geschieht nur in Deutschland oder haben Sie derartige Diskussionen z.B. in Italien, Frankreich oder Spanien bebachten können. Der Begriff mit dem Gefühl "Deutsch" gibt es nicht erst seit dem immer wieder angeführten Datum 1871. Ende des 15.Jahrhundert gab es schon den Begriff Deutsch über die einzelnen Fürstentümer wie Bayern, Wüttemberg, Hessen etc. hinweg: Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Und: Kulturbewußsein, Identität hat zunächst mal mit Nationalismus nichts zu tun.

Annette Sokolowski | Mo., 10. Oktober 2016 - 14:25

Antwort auf von Joachim Baumeister

Da haben Sie vollkommen recht. Es geht nicht bloß um puren politischen Nationalismus, es geht vor allem und in erster Linie auch um Kulturbewußtsein. Ja, es gab zumindest mal eine deutsche Kultur. Wo ist das Land der Dichter und Denker geblieben ? Auch wenn Herr Hamadi das nicht wirklich verstehen kann oder will oder bewußt ausblendet oder sich nur ganz bestimmte Aspekte herauspickt, gab und gibt es eine kulturelle deutsche Identität. Aber Herr Hamadi bemüht an dieser Stelle lieber den Vergleich mit Mao tse tung. Das ist absurd !

franz wanner | Mo., 10. Oktober 2016 - 16:13

Antwort auf von Annette Sokolowski

befragte man die Welt, wer oder was die "Deutschen" sind, bekäme man Antworten, die eben typisierende Merkmale aus Aussensicht benennen. Warum sollte man wohl
typisierende Selbsterkennung aus Innensicht verzichten?
Weil der gemeine Intellektuelle (ordentliche, übliche, durchschnittliche) heute überfordert ist, zwischen Nation (Staatlichkeit) und Nationalität (Befindlichkeit) zu unterscheiden, weil trotz aller gegenteiligen Beteuerungen immer noch in Blut-und-Boden-Chauvinismus befangen - nur eben als Antihaltung.

Nicolas Linkert | Mo., 10. Oktober 2016 - 18:57

Antwort auf von Joachim Baumeister

Das ist der Plan der EU, und die UN hat darüber ja auch mindestens eine "Studie" erstellt. Prinzipiell geht es darum, dass überall "Vielfalt" herrschen soll, dass die EU quasi eine Art Vielvölkerstaat wird. Frans Timmermanns sagt das in einer Rede sehr offen. Was mich stört: 1. Warum ist "Vielfalt" ein Wert an sich? Wo ist der Nachweis, dass der Souverän das überhaupt will? 2. Warum wird das von den Eliten quasi verordnet? Wenn das so prima ist, dann wird es sich doch auch so etablieren - oder etwa nicht? Geht es nicht vielmehr um den kleinsten gemeinsamen Nenner, eine leicht knetbare Masse, das "EU-Volk"?

Lea Karow | Do., 13. Oktober 2016 - 14:49

Antwort auf von Nicolas Linkert

Die Idee, dass sich die EU überhaupt mehr und mehr in Richtung eines umfassenden europäischen Staatsgebildes entwickeln soll, ist nicht die Vorstellung "der EU" , oder "der Eliten", sondern die einer politischen Richtung innerhalb des politischen Spektrums in der EU, und die Vielfalt wird dabei deshalb betont, um den Massen die Sorge zu nehmen, dass die Schaffung eines solchen Staates mit der Abschaffung alles Nationalen und Regionalen einhergehen würde, das ja, ganz offensichtlich, die Identität der Menschen prägt und ihnen daher wichtig ist. Diese Meinung mag in den zentralen Organen der EU – Parlament, Kommission – zwar stark vertreten sein, aber selbst im Parlament gibt es ja Anti-EU-Kräfte. "Die EU" ist aber nur gemäß deren Behauptungen eine Art monolithischer Block, der die Macht der vereinigten Eliten zentral durchdrückt. In Wahrheit sind aber die Mitgliedstaaten die Kraft, die das Ganze prägt und in der Hand hält, und denen ist die Idee eines Gesamtstaats ausgesprochen abhold.

Tamas Szabo | Mo., 10. Oktober 2016 - 18:57

Antwort auf von Joachim Baumeister

Cicero war für mich eine Freude, weil es nicht TAZ und Freitag ist.
Ich brauche keine ideologische Kopfgeburten.
Herr Hamade bitte schreiben Sie weiter für die TAZ und Freitag nicht für Cicero.

Lutz Rövekamp | So., 9. Oktober 2016 - 09:42

Gerade wenn wir uns auf die Aufklärung berufen, haben wir ein Problem mit dem unaufgeklärten
mittelalterlichen Islam.
Das sind keine kleinen Fäden, das sind Stricke.
Die Mehrzahl der Moslems stellen ihre Religion lt. Umfragen über unsere Gesetze.
Wie soll da eine Integration gelingen,
von eigentlich erforderlicher Assimilation ganz zu schweigen.
Deutschland ist einfach zu klein für Parallelgesellschaften.

sind schon genug vorhanden - diese wurden bis dato un/gewollt von der Politik bis dato totgeschwiegen bzw. verniedlicht. Politik will ja die Bevölkerung nicht beunruhigen.

Leyendecker, Volker | So., 9. Oktober 2016 - 10:14

Ich frage mich warum sollen wir als Deutsche erklären das wir DEUTSCHE sind ? Journalisten sind erst dann Zufrieden wenn Sie das Nationalgefühl der Deutschen in Frage stellen. Andere Völker werden ja auch nicht ständig aufgefordert zu erklären warum Sie ihr Land Lieben. Es ist außerdem Erstaunlich das so viele in dieses ach so Böse Land einreisen wollen ! Herr Hamade bitte schreiben Sie weiter für die TAZ da sind Sie besser aufgehoben. Es steht Ihnen frei dieses ach so schlimme Land zu verlassen.

Josef Garnweitner | Mo., 10. Oktober 2016 - 15:32

Antwort auf von Leyendecker, Volker

ich frage mich auch immer wieder, weshalb Millionen von Menschen mit aller Gewalt nach Deutschland wollen. Ausgerechnet in das Land, in dem es von den doch so häßlichen Deutschen ja nur so wimmelt. Denen alles fehlt, was einen Menschen gemeinhin ausmacht. Nicht einmal den englischen Humor haben sie. Jetzt wagen es schon einige ihr eigenes Land zu lieben!

Was für ein Segen, daß es Leute wie Hamade oder Kaddor gibt, die uns sagen welch verabscheungswürde Kreaturen wir Deutschen doch sind.

Es ehrt Herrn Hamade, daß er sich das antut, bei uns zu leben. Es muß schrecklich für ihn sein. Wo er doch aus einem Lande kommt, in dem das Leben um Welten lebenswerter ist.

Komisch ist nur, daß ich in den Ländern, in denen ich gearbeitet habe, auch in einigen arabischen, von den dortigen Bewohnern immer wieder gesagt bekommen habe, wie stolz wir sein koennten, Deutsche zu sein. Stolz sein koennen auf unser Land, unsere Kultur und unser Wissen.

hendo renka | Di., 11. Oktober 2016 - 07:30

Antwort auf von Leyendecker, Volker

Dem schließe ich mich an. Ich habe mein Land geliebt, aber Leute wie zB dieser Journalist, die lassen einen ans Auswandern denken.

Svenja Gerwing | So., 9. Oktober 2016 - 10:20

Dieser Artikel gibt keinerlei Lösungsansätze!
Ursachen dieser Wirkung werden bewusst vollständig ausgeblendet, um die Schuldfrage nicht diskutieren zu müssen. Schuld ist hier ganz einfach und exklusiv der "Deutsche". Trivial!

Nicolas Wolf | So., 9. Oktober 2016 - 10:23

Das die Großstadtlinken Deutschlands sich denen der Türkei näher fühlen als den deutschen Rechten (wer auch immer das sein mag, nach linker Definition fast alle anderen) und Millionären mag sein, ist aber nur gefühlt. Die staatlich Transfers knüpfen ein enges und einseitiges Band zwischen den Gruppen.

Wenn jemand der Houssam Hamade heißt und anscheinend links ist, glaubt mir erzählen zu können, deutschsein ist gefährlicher Quatsch aber an anderer Stelle behauptet das Imame aus dem Ausland "demokratiefreundlich eingestellt" und eine "Kraft gegen den Extremismus" sind, lässt das mehrere Schlüsse zu. Bald 1000 sind aus Deutschland nach Syrien zum morden gezogen. Die Mehrheit wurde wohl in deutschen Moscheen von ausländischen Imamen verdorben. Herr Hamade hat meiner Meinung nach keine Ahnung wo von er spricht oder er hat sie und spricht trotzdem so. Also am deutschen Wesen wird die Welt sicher nicht genesen, aber an einem Linken mit Islamismusverständnis wird es auch nicht zerbrechen.

Helmut Bachmann | So., 9. Oktober 2016 - 10:58

Der Autor zeigt ein einseitig naives Verständnis der Nation. Die Relativierung geschieht aus Angst. Aus Angst vor dem Nationalismus, der ersteinmal nichts mit der Nation zu tun hat. Es gibt in einschlägigen Kreisen ja auch Ängste vor dem heterosexuellen weißen Mann und so gibt es sogar Leute, die die Familie und die Heterosexualität für gefährlich, weil potentiell ausgrenzend, erleben.
Dann fangen diese AngstbürgerInnen an, jeden auszugrenzen, der diese Weltsicht nicht teilt.
Ich befürchte, dass der Autor von solchen Ängsten nicht frei ist. Die mitteleuropäische Kultur ist über Jahrhunderte gewachsen, verändert sich zwar ständig, doch ist sie in vielen Punkten erstaunlich konstant.
Und selbstverständlich braucht eine Gesellschaft ein ordentliches Maß an Zusammenhalt, der im Übrigen nicht GEGEN andere gerichtet sein muss und auch nicht sollte. Deutschsein meint eine bestimmte Kultur, die recht heterogen ist, jedoch nicht beliebig veränderbar und nicht beliebig dehnbar ist.

Joachim Walter | So., 9. Oktober 2016 - 11:46

... das Bild gefällt mir, denn gerade diese Feinheiten gehen in den derzeitigen Schwarz-Weiß-Diskussion unter, sind aber wesentlich für den gesellschaftlichen Konsens. Ohne diese feinen Fäden, löst sich alles auf in Egoismus, und am Ende landen wir vielen Parallelgesellschaften analog zu Stämmen, Sippen und Religionsgemeinschaften, die zwar für sich die Welt optimieren, aber für übergreifendes kein Platz ist. Wir sehen das in Arabien und Afrika, wo die "Nationen" genau daran scheitern.

Zu lange haben Politik und Medien zugelassen, genau diese feinen Fände, die den Unterschied darstellen zwischen den freiheitlich, aufgeklärten Gesellschaften des Westens, durch extreme Utopisten schrittweise durchtrennen zu lassen.

Nun sehen wir, wie das Pendel zurückschlägt ...

Rainer Schmidt | So., 9. Oktober 2016 - 12:37

Welcher Cicero Leser will die Meinung eines Rosa-Luxemburg-Stiftung-Stipendiaten lesen? Der Text enhält auch keine nennenswerten neuen Erkenntnisse. Die Lektüre war für mich Zeitverschwendung, ärgerlich.

Arndt Reichstätter | So., 9. Oktober 2016 - 12:46

Ich teile die Meinung des Autors, dass die "Liebe zur Nation ein Problem darstellen" kann.

Allerdings bin ich, bei allen hässlichen Nebeneffekten, auch über den Nationalismus auch ein klein wenig beruhigt.

Denn dieser ist, neben Elitendämmerung, Vertrauensverlust der Lückenpresse, Systemkritik, der Suche nach neuer Kultur und der Zunahme eines Individualismus, einfach ein weiteres Aufbäumen gegen das Versagen der politisch Zuständigen.

Problem ist schlechte Kindeserziehung durch Eltern - Wird sich das etwa mit Massenmigration bessern?

Problem ist ein kreativitätstötendes, überbürokratisiertes Schulsystem - Wird sich das etwa mit Massenmigration bessern?

Problem ist ein ungedecktes Geldsystem zur Subvention von Armut und Dysgenik - Wird sich das etwa mit Massenmigration bessern?

Problem ist Nato-Imperialismus - Wird sich das etwa mit Massenmigration bessern?

Problem ist eine nicht ausreichend friedliche Kultur und irrationales Denken - ...Massenmigration?

Ulrich Baare | So., 9. Oktober 2016 - 13:12

Ihre gesamte Argumentation besteht aus einer Metapher (und einem 'potemkischen Dorf'). Die Metapher ist übrigens eine, die von 'Rechts' kommt – nämlich die vom Gegensatz: Natürlich – Künstlich, wobei Künstlich negativ, Natürlich positiv konnotiert wird. Jetzt machen sie diesen Gegensatz auf beim 'Deutschsein' bzw. 'Nationalismus', welche sie als 'Künstlich', als Konstrukte bezeichnen – stimmt, das sind wirklich Konstrukte. Das Problem bei ihrer Argumentation ist, dass es dazu gar keinen Gegensatz gibt – zumindest nicht auf dieser Ebene. Glauben sie das eine Religion, der Islam oder das Christentum 'natürlich' seien; irgendwie weniger Künstlich? Glauben sie, dass irgendeine Ethnie etwas 'Natürliches' sei? Oder elementarer: Familie? Glauben sie, Familienkonstrukte nichts kulturell Erzeugtes? Und auf einer grundsätzlichen Ebene: Wahrnehmung und Sprache. Glauben sie das irgendetwas, was sie in ihrem Kopfe 'konstruieren = wahrnehmen' oder das sie gar sprachlich bezeichnen,

Ulrich Baare | So., 9. Oktober 2016 - 13:12

nicht eben dadurch erst erschaffen und unmittelbar in ein Netzwerk aus Relationen und Bedeutungen gestellt wird – in ihrem Denken selbst? Es gibt nichts anderes als Konstrukte – von daher ist die Bezeichnung von Nationalismus als Konstrukt eine Leerformel – die nur Bedeutung noch hat, weil Menschen glauben, es gäbe etwas, was kein Konstrukt wäre. Aber etwas deshalb als negativ hinzustellen, weil es ein Konstrukt ist, ist einfach nur: Blabla – denn um Sinn zu ergeben müsste es ein Anderes geben, das kein Konstrukt ist, sondern natürlich und deshalb (wieso eigentlich?) gut oder zumindest besser.
Wieso der Nationalismus positiv wahrgenommen wird: weil mit ihm sonstige Gegensätze, die es gibt, in einer umfassenderen Einheit aufgehoben und somit nivelliert werden können. Wenn man sich diese Gegensätze aber anschaut, so sind sie auch letztlich nichts anderes.

Ulrich Baare | So., 9. Oktober 2016 - 13:13

Z. B. Religionsgemeinschaft: Über ihre Religion sind Menschen in dieser Hinsicht gleich – und konnten sich als Einheit trotz aller Unterschiede empfinden. So eine Funktion hatte auch die Zugehörigkeit zum einem Stand, Ethnie, Sprache, Region etc... Als es aber immer mehr Probleme damit gab, kam das Bedürfnis nach einem neuen, umfassenden Konstrukt auf, das eben die religiösen, ethnischen, regionalen etc. Unterscheide nivelliert – und das war der Nationalismus. Später dann der Sozialismus (Arbeiter versus Bourgeoisie), dem Konstrukt, dem Sie anscheinend anhängen, wenn Sie glauben: „Großstadtlinke in Deutschland haben mit Großstadtlinken in der Türkei durchschnittlich mehr gemeinsam als mit Millionären und Rechts-Wählern in Deutschland. “
Die Funktion solcher Konstrukte ist es Zusammengehörigkeit durch die Erzeugung eines Grades von Homogenität bzgl. Weltwahrnehmung, Werten, Bildern etc. hervorzubringen, über die Erwartbarkeit und somit Sicherheit, Vertrautheit erzeugt wird.

Fast haben Sie sich selbst die Antwort gegeben: Über die Dekonstruktion, die Vergegenwärtigung der Konstruiertheit schaffen wir es, uns darüber klar zu werden, ob wir die Konstrukte für gut oder für schlecht halten, ob wir sie ändern oder behalten wollen. Der Gegensatz ist daher nicht natürlich-künstlich, sondern erkannt-unerkannt.

Ulrich Baare | Di., 11. Oktober 2016 - 11:38

Antwort auf von Stefan Klatt

Naja, aber Herr Hamade dekonstruiert ja nicht: er sagt nicht, dass er das Konstrukt Nationalismus im Vergleich zu anderen Konstrukten schlecht findet und deshalb durch ein anderes Konstrukt ausgetauscht sehen möchte, wie z. B. durch eine Religion etc. Was er sagt ist, dass er den Nationalismus deshalb für schlecht halt, WEIL er ein Konstrukt sei, etwas konstruiertes (= "Das Deutschsein war etwas höchst Künstliches") und eben nicht 'natürlich gewachsen'.
Ihr Gegensatz von "erkannt-unerkannt" hilft da wenig, weil Sie ja bei der Zuschreibung: "erkannt" darauf rekurieren, dass sie es als Konstrukt erkennen ( - die Voraussetzung, dass sie irgendetwas überhaupt dekonstruieren können). - Somit logisch ihre Zuschreibung "unerkannt" sich auf Dinge beziehen, die (noch) nicht als Konstrukte erkannt wurden. Wenn diese als Nicht-Konstrukte eingeordnet werden, was ist dafür das Synonym? - Mir fällt da nur "natürlich" ein. Haben Sie einen anderen Vorschlag?

Ihr konstruktivistisches Konstrukt ist eigentlich eine Leerformel. Probleme führen zu Konstrukten, zu Konstrukten, zu Konstrukten!

Karola Schramm | So., 9. Oktober 2016 - 13:15

Alles in meinem Sinne gesagt, doch mit dem "Volksverrätergebrülle" stimme ich nicht überein.
Diese Parole ist richtig denn das "Volk" ist in vielerlei hinsicht verraten worden, indem die Regierung eine Politik betreibt, in der es nur Verlierer gibt. Die DDR ist ausgenommen worden wie eine Weihnachtsgans. Staatseigentum billig an Investoren verscherbelt, die nicht investieren. Die Interventionskriege gegen den Willen der Bevölkerung, das Scharfmachen mit Lügen für diese Kriege, indem die Unwahrheit gesagt wird. Die Aggressionen gegen Russland mit der Gefährlichkeit eines weiteren Krieges, die Hartz 4 Gesetze, die jeden AN als faulen Gesellen darstellt, die unbezahlbaren Mieten, weil die Gehälter zu gering sind, Strom-Heizkosten gehören auch dazu. Fahrpreiseerhöhungen in öffentlichen Verkehrsmitteln, morode Straßen und Schulen, weil Schäuble nicht investieren will. Innenpolitisch regiert Chaos mit Radikalisierung gegen das dumme Volk. Die BW darf im Land eingesetzt werden u.v.m.

Elisabeth Bender | So., 9. Oktober 2016 - 13:32

Es sind immer die eingefleischten Anti-"Nationalisten" hier in Deutschland, die immer das "Authentische" bei ihren Urlaubszielen suchen. Ob Toskana, die Türkei, Andalusien oder Finnland: am liebsten dort, wo nur Einheimische sind und sich der Volkscharakter in Architektur, Kunst, Essen, Trinken und "ursprünglichem" Gebaren äußert. Bloss keine Fremden, schon keine Touristen, am schlimmsten, wenn da noch andere Deutsche sind. Also draußen möglichst viel von diesem kulturellen "Nationalismus", aber drinnen - auf keinen Fall! Diesen, da passt leider nur noch der Begriff des "Heuchlers", wünsche ich in ihre Urlaubsorte 1,5 Millionen Menschen aus Ostdeutschland. Na, wie würden die dann wohl reagieren?

Als einer der Jahrzehnte im Tourismus tätig war, kann ich diese "Heuchelei" der Anti-Nationalisten nur bestätigen. Auf der Suche nach "Ursprünglichem" scheut
diese Spezies von Tourist keine Mühe und Kosten. Kein Gebirgsdorf zu abgelegen, kein Fischerdorf zu unwichtig um grandiose Bilder oder Videos zu drehen und es dann stolz zuhause den Bekannten vorzuführen, begleitet von Speis und Trank, ürsprünglich, versteht sich.

Karola Schramm | So., 9. Oktober 2016 - 13:43

Nachsatz: "Die Liebe zur Nation" muss kein Problem sein, wenn es eine Liebe ist, die großzügig denkt und sich an Gesetze hält.
Was die Regierung seit Jahren tut, ist die Liebe zur Nation, bzw. die Menschen, die diese Nation ausmachen, mit Füßen zu treten.
Hätten unsere Politiker "Liebe zur Nation" würden sie alles dafür tun, in der Welt und der EU gut angesehen und respektiert zu werden. Das tun sie nicht. Der jahrlange Exportüberschuss z.B. macht nicht nur alle anderen EU-Länder wirtschaftlich kaputt, sondern sorgt auch in anderen Ländern der Welt, sogar in USA für schlechte Stimmung. DE betreibt einen Wettbewerb mit Lohndumping, der schon unanständig ist und gegen jede Regeln eines faieren Wettbewerbs und Gesetze verstößt.
Wo DE draufsteht ist gleichzeitig auch Gewalt drin.
DEs Merkel Politik kennt keine Liebe zur Nation sondern Hass. Sie benutzt die Nation, um Dominanz + Vorherrschaft in der EU zu implementieren. Liebe sagt zu Ungerechtigkeiten Nein. Deutsche "Liebe" sagt Ja.

Klaus Wimmer | So., 9. Oktober 2016 - 14:35

Rosinenpicken, etwas Provokation, etwas Weltmännisches, ein Blick in die globale Historie, jedoch schlicht zu kurz gesprungen. Mir ist der gewachsene "Nationslismus" lieber, eben weil er natürlich gewachsen ist, sich global entwickelt hat und er durch Grenzziehung die Ordnungsfunktion und damit den Wohlstand ermöglicht. Selbstverständlich kann der Autor als Mensch damit nichts anfangen wollen. Würde ich auch nicht, wenn ich in Afghanistan leben müsste, wobei der Autor ja gerade in Deutschland leben will, wegen und trotz der Gemeinsamkeiten des Deutschseins seiner Bürger. Im übrigen ist nicht ganz klar, was das Schubladendenken "Deutsch sein" denn beinhaltet? Ein deutscher Bürger vietnamesischer Abstammng mit deutschem Vornamen, deutschem Abitur, deutscher Staatsangehörigkeit und deutschem Lebensmittelpunkt würde dies sicher ganz anders sehen, als der Mensch Houssam Hamade, als Muslim und womöglich mit zwei Pässen. Die einen sind angekommen, die anderen wollen ihre Herkunft behalten.

Siegfried Stein | So., 9. Oktober 2016 - 14:36

Den dritten Begriff sollten wir aber dann dazu schreiben:

"No borders, no nations - no asylum"

Lieber eine Identität als Nation, was eine Einigung auf einen Durchschnitt ist, als eine Welt der Clans und des Tribalismus.
Kopfgeburten haben schon zu viele Tote gefordert.

Andreas Johanning | So., 9. Oktober 2016 - 15:10

Ich habe noch nie etwas davon gehört, dass sich die Angehörigen anderer Nationen als etwas künstliches sehen würden. Auch der gewöhnliche Deutsche des 19. Jahrhunderts hat sich unabhängig vom gesprochenen Dialekt, Religionszugehörigkeit oder regionalen Besonderheiten als Deutscher empfunden. Geradezu absurd wird es, wenn man sich vorstellt, ein ähnlicher Artikel würde über Türken, Araber, Perser, Franzosen, Polen, Russen oder andere nach Deutschland einwandernde Nationalitäten geschrieben werden. In der Vergangenheit sind Einwanderer (z.B. Hugenotten, Polen) nach ein paar Generationen zu Deutschen geworden. Man hat sich eben miteinander gemischt bzw. geheiratet und nicht untereinander geheiratet. Dies scheint nun bei den Einwanderern bzw. bei bestimmten Einwanderergruppen der letzten 50 Jahre nicht mehr so zu funktionieren. Liegt die vielleicht an einer starken nationalen/religiösen Bindung?

Renate Aldag | So., 9. Oktober 2016 - 15:20

Ich habe selbst ganz andere Erfahrungen gemacht, als der "Experte" Oltmer meint. Ich war viele Jahre in Übersee und habe mich dort u. a. mit Deutschen zusammen gefunden, wegen der Sprache, der Witze und der feinen Fäden. Und ich bin stolz auf mein Deutschsein und mein Volk, wie andere Nationen auch und ich bin kein Nazi. Und im Gegensatz zu Ihnen, Herr Hamade, halte ich meine deutsche Identität nicht für gefährlich, sondern eher die Ihre, denn die ist ausgrenzend und verunglimpfend.

Sehr geehrte Renate Aldag, endlich mal Jemand, der klare, deutsche Worte spricht. Auch ich bin sehr viel gereist, als Seemann und später als Spediteur und Frachtführer und mein "deutschsein" war hierbei weltweit nur förderlich. Es wurde mit Verlässlichkeit, Pünktlichkeit, Fleiß und Ehrlichkeit assoziiert und ich habe mich darob nie geschämt, ganz im Gegenteil, war (bin) ich stets bemüht, den Erwartungen gerecht zu werden. Das Heute von den Grünen transportierte Weltbild vom Deutschen, dem man seine Nation nehmen muss, damit er nicht gefährlich wird, ist so absurd wie das vom guten Deutschen als Vorreiter für alle "notwendigen" und hauptsächlich teueren Reperaturen am weltweiten Miteinander. Solche Ideologien mit einer "Bringschuld" wegen der "Untaten der Großväter" zu verbinden und einzufordern ist Rufmord am deutschen Volk und Pervertierung von Politik.

Renate Lehmann | So., 9. Oktober 2016 - 15:42

Bei nur 1000 Zeichen ist eine seriöse, historisch begründete Auseinandersetzung mit Herrn Hamades Beitrag nicht möglich. Deshalb nur ein paar spontane Gedanken dazu, was 'Deutschsein' für mich unter anderem bedeutet: Im Sommer sind es samstägliche Grillfeste mit der gesamten Nachbarschaft, woran unsere muslimischen Nachbarn trotz vielfacher Einladungen nicht teilnehmen möchten. Deutschsein ist auch die lange Tradition des Ehrenamtes, für das sich (in meinem Umfeld) kein Mitbürger muslimischen Glaubens engagiert. Im Karneval habe ich bei den Besuchern der Kölner Stunksitzung zwar schon etliche verkleidete Nonnen und Priester aber noch nie ein Kopftuch gesehen (nicht mal als Kostümierung!). An St. Martin singen die Nachbarskinder mit ihren Laternen an meiner Tür für Süßigkeiten – selbstverständlich ist kein muslimisches Kind dabei, denn es handelt sich schließlich um ein christlich tradiertes Fest. Wenn man so will, ist 'Deutschsein' tatsächlich ausgrenzend und damit gefährlich.

Renate Lehmann | So., 9. Oktober 2016 - 15:43

Das hindert mich aber nicht, jedes Jahr und wider jede Vernunft einen überdimensionierten Tannenbaum in mein Wohnzimmer zu stellen und ihn mit allerlei Tand zu behängen, nach dem Motto 'kitsch as kitsch can'. Auch habe ich kein Problem damit, bei Fußballturnieren ein Deutschlandfähnchen an mein Fahrrad zu klemmen, und: mich zu freuen, wenn „wir“ gewinnen. Ohne jede Scham! Mehr Ausgrenzung geht wohl nicht. Was die Witze betrifft, so bin ich nachdenklich geworden. Ich liebe den britischen Humor und den jüdischen Witz sowieso (verstehe übrigens beide ohne Probleme). Witze aus muslimisch geprägten Staaten kenne ich nicht – vielleicht weil deren Protagonisten allesamt im Gefängnis landen? Neu ist für mich, dass ich zwar nach wie vor Witze über Gott und die Welt (Kirchen, Papst, Staatsoberhäupter ...) machen darf, aber niemals über den Islam, seine Symbole oder Repräsentanten. Das ist in der Tat gefährlich – und ein neuer feiner Faden im vielfältigen, toleranten deutschen Selbstverständnis.

Willi Mathes | So., 9. Oktober 2016 - 15:44

Kein Problem, Herr Hamade ! Die Nation ist das Korsett der eigenen Identität - aller Völker ! Freiheit ist nur für Phantasten - grenzenlos - allerdings nur
über den Wolken ! Nationalgefühl ist also essentieler
Bestandteil kultureller Identität.
Nicht im Nationalgefühl immer nur " das Böse " sehen !

Eberhard Mälzer | So., 9. Oktober 2016 - 16:36

Es ehrt den eher konservativen CICERO, der Position von Herrn Grau eine konstruktivistische Gegenposition gegenüberzustellen.

Man würde sich allerdings wünschen, die linksliberalen Mainstreammedien wären ähnlich vielfältig und würden ihren Multikultieinheitsbrei ab und zu mit anderen Meinungen würzen.

Tatsächlich wird dort sogar in den Foren gnadenlos gelöscht, was nicht auf der Nation-ist-doch-von-gestern-Linie liegt.

So haben wir die einstmals paradox gewesene Situation, dass die konservative Seite toleranter ist als die linke.

Und so kann man die Zeitgenossen zumindest verstehen, die da von Lückenpresse (u. a. Variationen dieses Begriffs) sprechen.

Zum Artikel selbst: Wer nur auf Gesetze, Verfassung etc. als Minimalkonsens für das "Nationale" abhebt, der schafft eigentlich den Einheitsstaat, der überall auf der Welt derselbe ist.

Ein Staat, eine Nation funktioniert aber anders als ein McDonald's, wo es wurscht ist, ob man in New York oder Berlin in einen reingeht.

Reiner Kraa | So., 9. Oktober 2016 - 16:54

Der Autor unterstellt uns Deutschen Inhomogenität. Deutschland war aber als kulturelle Einheit schon immer homogen. Die Geschichte Deutschlands als politische Einheit ist ca. 1200 Jahre alt. (843, 919!) Es war eben nur keine Erbmonarchie, sondern ein Wahlkönigtum mit starken regionalen Kräften. Unsere kulturelle Homogenität und Identität besteht sogar noch viel länger und hat uns, von unseren Nachbarn in Europa, den Namen "Deutsche" eingebracht. Unsere heutige deutsche Kultur wurzelt in unserer langen Geschichte sowie in Renaissance und Aufklärung, der Abkehr von den Religionen. Deshalb wollen wir auch keine neue, etwa islamische. Wer Deutschsein als etwas künstliches bezeichnet, zeigt, dass er mit uns Deutschen aber auch gar nichts anfangen kann. Wer sich bei den Deutschen aber nicht auskennt, der sollte lieber die Finger von solchen Statements lassen. Vielleicht kann Herr Hamade etwas gegen das "Türkentum" tun, falls er denn will. Wir Deutschen brauchen seine Erklärungen nicht.

Johann Fertl | So., 9. Oktober 2016 - 17:01

@HOUSSAM HAMADE --> Respekt

dass die aus Kleinstaaterei entstandenen deutschen Kulturlandschaften heute rel. gut harmonieren hat mit Respekt zu tun. Respekt, dass alle Teile dieser Republik zum Wohle aller beitragen.
Außer vielleicht heute Berlin, Teile vom Pott, die teils versifft sind, zu viele schon zu lange von Stütze der anderen leben.
Die deutschen sind halt ein fleißiges Volk.
Wie kann es dann angehen, dass zB Berlin immer noch beispielsweise ca. 44 % der arbeitsfähigen Türken vom Sozialamt leben,
75 % der Schulabgänger keinen Schulabschluss bzw. Ausbildung haben?
Wir grenzen nicht aus - wir fordern Leistung.

Im Jammern sind besonders unsere arab. Mitbürger eine Klasse für sich. ( die intellektuellen sind da gemeint )

Stefan Zotnik | So., 9. Oktober 2016 - 17:13

Allein bei der Überschrift kann man schlechte Laune bekommen.
Nach der Lektüre des Artikels wird sie nicht besser.

Warum sind solche Texte, deren Autoren mit ihrer eigenen Identität nicht klarzukommen scheinen, nur immer von Leuten verfasst, die durch eigene Wanderung oder Wanderung der Eltern oder Großeltern entwurzelt sind?

Es ist doch wieder nur eine Selbsthilfeveranstaltung, wie die Gender Studies und das abgeleitete Gender Mainstreaming.

Diesen Zusammenhang zu beleuchten fände ich viel interessanter!

Vor allem aber ich möchte endlich nichtmehr von Zuwanderern wie Herrn Hamade oder auch Frau Kaddor oder Frau Hübsch erzählt bekommen, wie ich mich als Deutscher zu fühlen und wie ich meine deutsche Identität zu definieren habe.

Es reicht mir langsam mit diesem moralinsauren Zeug!
Mögen Sie bitte woanders leben, wenn Sie sich hier nicht anpassen wollen oder können. Und daran scheint es bei allen dreien ganz wesentlich zu hapern.

Karin Zeitz | Mo., 10. Oktober 2016 - 14:33

Antwort auf von Stefan Zotnik

die allen Ernstes behauptet, Deutschsein heiße in Zukunft schwarzes Haar und einen Migrationshintergrund zu haben, findet wenig Verständnis bei Deutschen mit rotem, braunem, blondem oder schwarzem Haar ohne Migrationshintergrund. Was wollen uns die oben genannten Autoren eigentlich sagen? Wesentliche Eigenschaften der meisten Deutschen sind Fleiß, Pünktlichkeit, Strebsamkeit, Ausdauer und Ordnungsliebe. Damit haben sie den eigenen Wohlstand geschaffen, aber auch das hiesige Sozialsystem und die Hilfe für Flüchtlinge erst ermöglicht. Wenn sich Zugewanderte weigern, sich in Deutschland zu integrieren oder zu assimileren und statt dessen Parallelgesellschaften bilden, steht das einem friedlichen Miteinander diametral entgegen. Aus solchen Parallelgesellschaften heraus wird das "Deutschsein" in Frage gestellt und der "Biodeutsche" verteufelt.
Auch daraus resultiert das Erstarken der AfD.

Christop Kuhlmann | So., 9. Oktober 2016 - 17:43

Der Natiomalstaat ist die entscheidende kulurelle Errungenschaft der letzten Jahrhunderte in Europa gewesen. Er stellt das größtmögliche Wir da, welches die Menscheheit bisher entwickeln konnte. An ihn ist das gesamte Rechtssystem gebunden, der größte Teil der Politik und große Teile der Wirtschaft. Wobei letztere sich der nationalstaatlichen Regulierung zunehmend entzieht. Was keineswegs zwingend zu einem Verlust der Bedeutung dieses sozialen Konstrukts führt. In den letzten Jahrzehnten erleben wir eher eine Renessaince trotz aller suprastaatlichen Akteure. Der Nationalstaat ist auf die Nation, das Volk angewiesen. Im englischen nicht zufällig ein Synonym. Zur Bildung eines Volkes bedarf es aber einer überwiegend positiven Identifikation der Staatsbürger mit dieser Identität. Alles andere untergräbt die Stabilität und Autorität der größtmöglichen kollektiven Handlungseinheit und damit auch des deutschen Rechtsstaates, dessen Grundgesetz Ausdruck des Naturrechtes der Aufklärung ist.

Herbert Trundelberg | So., 9. Oktober 2016 - 17:45

TAZ und Freitag reichen schon um ein Geschwurbele zu erkennen. Ohne dieses Belanglose Geschreibsel dürfte er auch gar nicht bei den Linksextremisten schreiben. In Deutschland gibt es halt keine 4 Frauen und 23 Kinder und diese Kultur wollen wir uns auch nicht andienen lassen

KÄSTNER MARGIT | So., 9. Oktober 2016 - 17:53

.........und die Ranke häkelt am Strauche.........

Anette von Droste -Hülshof

Christopher Kaatz | So., 9. Oktober 2016 - 17:53

In Schubladen denken, stellt immer eine Form der Vereinfachung und Reduzierung der Komplexität dar. Solche Schubladen helfen uns andererseits aus der Not, nicht mehr durchzublicken. Wir haben uns angewöhnt, intensiver und länger darüber zu diskutieren, ob es legitim, politisch korrekt oder klug, angemessen oder, was auch immer ist, über das Deutsche nachzudenken. Was das Deutsche wirklich aufmacht, bleibt dabei auf der Strecke. Ganz oft versuchen die Deutschtümelei, aber auch die Bekämpfer nationaler Selbstbesinnung, anderen vorzuschreiben oder zu verbieten, was sie als deutsch anzusehen haben. Freiheit ist das höchste Gut, um das die Menschen am härtesten kämpfen mussten und kämpfen. Sich darauf zu besinnen und (gemeinsame) Werte in den Vordergrund zu stellen, die nicht von der Negation und Ablehnung leben, sondern positiv formulieren, was uns als Deutschen wichtig ist, könnte uns weiterbringen

Albert Keller | So., 9. Oktober 2016 - 18:15

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Karl Albrecht | So., 9. Oktober 2016 - 18:24

in sein eigenes Heimatland und beglückt die Leute dort mit der Verkündigung: "Hört auf, Eure Nation zu lieben, ihr wart schon immer homogen usw."

Viel Spaß!

Herr Albrecht, wenn Sie das Heimatland das Autors kennen...?
Bis zum Beweis des Gegenteiles gehe ich davon aus, dass der Autor ebenso einen deutschen Pass hat wie ich.
Alles andere ist mieser Stil.

Mir scheint eher, dass der Autor die eigene Entwurzelung auf andere übertragen möchte.
Der Mann hat wahrscheinlich schlicht kein Heimatland, was aber bitte nicht das Problem des Restes der Republik ist oder sein sollte.

Anti-irgendwas-isten wollen meistens anderen erzählen, was sie zu tun und zu lassen haben.

Siegfried Stein | Sa., 15. Oktober 2016 - 17:59

Antwort auf von Sven Bergmann

Er möchte geliebt werden, kann es aber nur durch Kritik und Jammern ausdrücken.

Stefan Leikert | So., 9. Oktober 2016 - 18:26

Sehr geehrter Herr Hamade,
Sie sollten sich andere Themen aussuchen - dieses haben sie verfehlt. Deshalb nur ein "ungenügend".
(Schulmeisterei ist sicher eine deutsche Eigenart, kommt oft schlecht an, ich würde sie aber schmerzlich vermißen, da ziehen wir am selben Strang, Herr Hamade)

Andreas Müller | So., 9. Oktober 2016 - 19:45

Herr Hamade hat in vielem nicht ganz unrecht, er kann damit aber nicht der Realität der Identität entgehen.
Natürlich ist die deutsche Identität auch eine künstliche, die erst im 19. Jahrhundert hergestellt wurde. Und sie ist auch eine brüchige. Das ist gut zu wissen, aber hier in Bayern (und in Süddeutschland insgesamt) muss uns das niemand sagen: es ist uns allzu bewusst, dass wir Frau Merkel (und ihre heftigsten Unterstützer bei den Hamburger Magazinen) auch deshalb nicht leiden können, weil sie so preußisch auftreten und uns ihre private protestantische Moral aufzwingen wollen. Die deutsche Identität wird also von einer regionalen durchbrochen, die ihm aber ebenso wenig entgegenkommen dürfte wie die nationale deutsche.
Auch die Frage, ob sich Nation und Demokratie möglicherweise gegenseitig bedingen, klammert er vollständig aus. Das ist aber nun ganz gewiss keine deutsche, sondern eine universelle Idee:
https://hintermbusch.wordpress.com/2016/06/27/demokratie-und-nation/

ich Glaube irgendwo schon einmal etwas vom Heiligen römischen Reiches Deutscher Nation gelesen zu haben. Und der Dreißigjährige Krieg wurde noch einmal geführt und wer war da tätig ausser dem Schweden und die Verwandtschaft mit den Österreichischen Bajuwaren die schon einmal die islamistischen Türken aus Europa verjagt haben.

Karl Schade | So., 9. Oktober 2016 - 21:44

Als was man sich fühlt, hängt damit zusammen, wie man lebt. Gerade in der Großstadt, wo sehr viele Menschen auf sehr viele Weisen leben, freut man sich, wenn man auf Menschen trifft, die die eigenen Vorlieben und Abneigungen teilen, die eigenen Umgangsformen pflegen, eine ähnliche Herkunft haben. Das was man so und nicht anders tut, obwohl man es, rein sachlich gesehen, auch anders tun könnte, ist Kultur - etwas höchst Künstliches, aber uns als Menschen in hohem Maße ausmachendes.

Den Kern der Kultur bilden die Sprache, in der wir uns tagtäglich miteinander verständigen, in der wir denken und träumen, und die mit ihr verbundenen Rituale. Das erklärt die besondere Bindekraft der nationalen Zugehörigkeit.

Wer etwas über die Entstehung von Nationalismen wissen will, sollte sich mit der Geschichte des späten Habsburgerreiches beschäftigen. Mir scheinen Vielvölkerreiche friedensbedrohlicher als saturierte Nationalstaaten. Multikulti ist keine Lösung, sondern problematisch.

Sven Bergmann | So., 9. Oktober 2016 - 22:25

Das Bekenntnis zu einer nationalen Identität ist weltweit gelebte Normalität.

Nur in Deutschland wird dieser Begriff reflexhaft und aus oft nichtigem Anlass mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht. Vergleiche aber wirken beidseitig - und solche indirekten Geschichtsverharmlosungen sind gefährlich.

Zumal gilt das Prinzip einer moralischen Beweislastumkehr: Nicht der Vorwurf muss bewiesen werden, sondern der Beschuldigte einen Gesinnungsnachweis führen.

Die inflationäre Verwendung solcher Vergleiche - gerade durch Antinationalisten - hat über die letzten Jahrzehnte zu einer politischen Desensibilisierung geführt.

Und jetzt reicht es mit dem Gängeln.

Wissen Sie, ich kann den ganzen Gesinnungsnachweis eines Gutmenschen führen. Qua Lebenslauf, ehrenamtlichem Engagement und internationalem Freundeskreis.

Ich mag viele Leute und Äusserungen aus der AfD überhaupt nicht.
Dennoch bin ich seit 2013 Mitglied.
Wir brauchen dieses Korrektiv.
Leider.

Zoran Trajanovski | Mo., 10. Oktober 2016 - 00:20

Mir ist aufgefallen das wir nichr mehr über das patologisch- krankhaftes
Liebe der Deutschen zu ihre Nation sprechen.
Das fällt auch einen A.Grao schwer. Weshalb eigetlich?
Thomas Mann 1914; " Ihr wolltet uns einzingeln,
abschnuren,austilgen,aber Deutschland, ihr seht es schon wird sein tifes verhastes ich wie ein Löwe verteidigen,und das Ergebnis eures Anschlages wird sein,dass ihr euch staunend genötigt sehen werdet uns zu Studiren.
Danach hatten wir Deutsche Liebe in Form von Wahnhafte störung gehabt.
Und dan der geistige fürer M.W. "Darüber kann nur lächeln,wer noch nicht gemerk hat wie er selber zum Mund der Zeitgeist wurde.
Nitsche und Schopenhauer sind hier falsch am plaz.
Wir haben Zwanzig Jahre lang ein kontinuirliche Stimungsmache in Deutschland.
Von Instrumentalisirung Auschwiz für gegenwertigen Zwecken über mehr Kinder als Inder bis NSU-bewegung und Insti. Rassi, PEGIDA. Alles das gehört zu leidenschaftliche Libe zu Nation die einfach Krankhaft ist.

Zoran Trajanovski | Mo., 10. Oktober 2016 - 00:46

Vortsetzung; M.W. weiter;
Entsprechen müssen wir alle dem Zeitgeist . Ob wir uns im verweigern oder ihn nachbeten,wir sind immer in einem Verhältnis zu ihm.
Übersetzt heßt das daß Strukturele Rassismus bei der Polizei mit Herschende Zeitgeist und Liebe zu Nation zum tun haben muß b. W. verheimlichung und vertuschung von verbrechen als Verstärkung dinen soll. Das ist eben als Stimungsmachen zu begreifen.
Ville von betrofenen haben noch nicht die Lektion von Deutsche Liebe zu Nazion verstanden.
Und die Libe von Deutschen zu ihre Nazion wurde in ville teilen der Welt wieder belebt. Deshalb dieses vormarasch von rechtspopulisteb,rassisten,antisemiten,nazionelisten.
Das was mich Angst macht sind die Wurzeln dieses Kultur die mit wahre Liebe wenig zum tun hat aber mit da sein steigerung der Deutschen auf rechnung anderen Menschen.

die beherrschung der deutschen sprache wäre ja schon mal eine nützliche fähigkeit zum verständnis der deutschen kultur, oder?...

Noch mehr als die angeblich „verpönte“ Liebe zu Deutschland fällt mir der krankhafte Hass vieler Deutschen und anderer „progressiven“ Menschen auf das Deutsche auf. Dabei hat sich der Wind im Ausland gelegt: Deutschland wird nicht mehr gehasst…. sondern bedauert. Ich kann heute bei mir in der Schweiz – oder in Frankreich – sagen, dass ich Deutschland liebe. Niemand würde mich mehr für einen Nazi halten sondern für einen guten Menschen, der dieser bedauernswerten, sich selbst hassenden und zum kollektiven Selbstmord neigenden Nation mit Sympathie begegnet…… Diesen aufkeimenden Selbsthass der Deutschen auf sich selbst hat bereits Elias Canetti kurz nach dem letzten Weltkrieg geahnt. Noch abschliessend eine Frage an die Herren Hamade und Trajanovski: Gibt es eine Nation die sie lieben? Mit welcher Gesellschaft identifizieren Sie sich?

Noch mehr als die angeblich „verpönte“ Liebe zu Deutschland fällt mir der krankhafte Hass vieler Deutschen und anderer „progressiver“ Menschen auf das Deutsche auf. Dabei hat sich der Wind im Ausland gelegt: Deutschland wird nicht mehr gehasst…. sondern bedauert. Ich kann heute bei mir in der Schweiz – oder in Frankreich – sagen, dass ich Deutschland liebe. Niemand würde mich mehr für einen Nazi halten sondern für einen guten Menschen, der dieser bedauernswerten, sich selbst hassenden und zum kollektiven Selbstmord neigenden Nation mit Sympathie begegnet…… Diesen aufkeimenden Selbsthass der Deutschen auf sich selbst hat bereits Elias Canetti kurz nach dem letzten Weltkrieg geahnt. Noch abschliessend eine Frage an die Herren Hamade und Trajanovski: Gibt es eine Nation die sie lieben? Mit welcher Gesellschaft identifizieren Sie sich?

Larissa Tscherkow | Mo., 10. Oktober 2016 - 03:32

Die Deutschen müssen stolz sein und ihre Traditionen pflegen. Gefährlich! Echt Nazi!

Aber ungefähr so begann ein Phönixbericht über Tartaren:

Die Tartaren sind ein stolzes Volk, das seine Traditionen pflegt.

Den Tartaren wurde jedoch kein gefährlicher Nationalismus vorgeworfen. Das war als Liebeserklärung an dieses Volk gemeint.

Was ich bei beinahe allen Kommentaren zum Deutschsein vermisse, ist der Vergleich mit anderen Nationen. Man kann Deutschsein nicht verstehen, wenn man es anders betrachtet als Japanischsein, Arabischsein, Tibetischsein usw.

Wenn man es anders betrachtet, versteht man nicht, dass X sein wollen, ein psychologisches Bedürfnis ist, das die meisten Menschen auf der Erde teilen. Warum auch immer. Es ist so!

Welche Macht X sein wollen, entfaltet, sieht man an türkischen Einwanderen, die oft selbst in der dritten Generation noch Türken sein wollen!

Oder an hier geborenen Deutschrussen, die Russland tief verbunden sind!

Heinrich Jäger | Mo., 10. Oktober 2016 - 07:08

in der man lebt oder leben will ist eben kein Problem sondern die Voraussetzung für ein friedliches Miteinander. Der Hinweis auf 1933 darf natürlich nicht fehlen bei einem taz Schreiber ab dieser Stelle habe ich aufgehört zu lesen.

Tobi Werlander | Mo., 10. Oktober 2016 - 08:18

Der Vergleich mit anderen Ereignissen der Raumzeit, aber gleichen Symptomen (hier Nationalgefühl), lenkt wiederholt ab von konkreten Motivationen und somit Lösungen.

Pegida, Brexit sind aktuelle politische Reaktionen.
Pegida entstand mit der Zuwanderungswelle, ist gegen Zustände wie in islamischen Ländern, fürchtet Umsiedlung (anstelle von Integration durch Leistung) nach Europa, Parallel-/Gegengesellschaften.

Zur erwähnten Protestsprache:
"Volk" meint meistens Wahlvolk (Wertegemeinschaft).
"Gebrülle" hat etwas zu tun mit fehlendem Megafon.
Sicherheitsverlust mit versuchter Verschleierung kann sehr wohl betrachtet werden als "Verrat" am Wähler.
So denkt die Mehrheit der Nicht-Mimosen.
Naive (aktuell linke) Politik stärkt alle Gegenkräfte.
Es gab nur wenig Antipegida-Protest in Dresden.
Verantwortungsvolle Staaten haben Einwanderungsgesetze.

Thomas Radl | Mo., 10. Oktober 2016 - 08:31

"Dann sollte es auch überhaupt kein Problem sein, wenn die Welt neue Fäden spinnt, die sie wenigstens teilweise zusammenwachsen und die Menschen andere Witze und Perspektiven verstehen lässt." Das ist ein schöner, aber frommer Wunsch. WENN da mal was "zusammenwächst". Leider ist doch das Problem, dass viele Zuwanderer, insbesondere bei Türken in jüngster Zeit zu beobachten, das anders vorleben. Abertausende "deutscher" Türken demonstrieren in Köln und erklären in jede hingehaltene Kamera, dass sie - obwohl ach so toll "integriert" - in erster Linie TÜRKEN seien. Und jetzt kommen Hunderttausende, die ins Land einwandern und eine fremde Kultur mitbringen, die sie - über die Kultur der Herkunftsregion hinaus - im Islam gemeinsam haben, der mehr als "nur eine Religion" darstellt.
...wird fortgesetzt...

Thomas Radl | Mo., 10. Oktober 2016 - 08:50

Und wenn Migrationsforscher, konnte man jüngst lesen, feststellen, dass mehr als ein Drittel aller und fast die Hälfte der jungen Muslime in Europa (erhoben in Frankreich und England, plausibel für Deutschland) die Regeln der Scharia über staatliche Gesetze stellen würden, dann darf man sich als jemand, der in dieses Land und die hiesige Kultur hineingeboren wurde, m.E. schon fragen, ob man diese Veränderung, die gerade stattfindet, haben möchte. Ein Staat definiert sich u.a. über das Staatsgebiet und das Staats"volk". Unsere Diskussion geht doch um die Frage, WAS das Staats"volk" eigentlich ist, insbesondere, wenn aus der größten Minderheit in der Bevölkerung getönt wird, das "Staatsoberhaupt" hieße Erdogan. Dass schlichte Gemüter die Leute, die sie für verantwortlich halten, "Volksverräter" nennen, ist für mich zumindest nachvollziehbar.
Die Liebe zur Nation ist kein Problem. Die Probleme sind Konzeptlosigkeit der Regierung in diesen Fragen und Dummheit Mancher als Reaktion darauf!

Gerdi Franke | Mo., 10. Oktober 2016 - 09:00

Nein, meine Liebe zu dieser Nation lasse ich mir von einigen Globalisten nicht wegdiskutieren. Ich habe diese Nation mit aufgebaut und bin stolz darauf. Und jetzt meinen einige junge Schnösel, die nicht mitgebaut haben, nichts für diese Nation geleistet haben, die Erfolge weltweit verteilen zu können!

Wolfgang Tröbner | Mo., 10. Oktober 2016 - 09:15

zu sein. Es ist aber auch mein gutes Recht, Ihnen zu widersprechen. Ich weiß nicht, woher Sie die Erkenntnis beziehen, dass „Deutschsein“ nichts „natürlich Gewachsenes“ sei. Kennen Sie eigentlich die deutsche Geschichte vor 1933? Vermutlich nicht. Es ist zwar wahr, dass Deutschland niemals homogen war und dass ein Teil der Deutschen ein gestörtes Verhältnis zu ihrer Nation hatte/hat. Gilt das nicht auch für alle anderen Nationen? Mir erschließt sich auch nicht, warum das Deutschsein einer der gefährlichsten Wege sein sollte, die eigene Identität zu begründen. Würden Sie auch einem Franzosen, Syrer oder Japaner sagen, dass es sehr gefährlich sei, sich zu seiner Nation zu bekennen? Vermutlich auch nicht.

Sie fragen, wem denn ein gemeinsames Nationalgefühl nützt? Die Antwort ist ganz einfach. Uns Deutschen.

Übrigens, es ist ein großer Fehler, von dem, was Sie von Linken/Grünen hören und lesen, auf die Gesamtbevölkerung zu schließen. Wir sind übrigens nicht alle Nazis

Sabine Leveque-Emden | Mo., 10. Oktober 2016 - 09:25

Ich bin Deutsch, Nordrhein Westfälin, Dortmunderin und noch genauer, Hörderin.
Ich bin Fan vom BvB. Was ich genau liebe: die Vielfalt der Menschen. Wir sind, bis auf wenige Ausnahmen, aus vielen Regionen der Welt hierhergekommen. Seit Beginn der Industrialisierung. Wir haben die gleichen Fäden, die uns verbinden. Wir möchten arbeiten und in Frieden leben.
Wir möchten, dass es unserer Familie gut geht.
Die Vielfalt, macht meine Heimat aus.

jan montag | Di., 7. März 2017 - 20:33

Antwort auf von Sabine Leveque-Emden

genau, sabine!
liebe grüsse aus berlin!

Harry Ubbelohde | Mo., 10. Oktober 2016 - 09:47

Die Frage, was Deutschsein bedeutet, ist nicht einfach zu beantworten, wie der Autor richtig feststellt. Deswegen ist es logisch nicht konsequent, dem Deutschen Wesen eine "Gefährlichkeit" zu unterstellen, die mit "Macht" und "brutaler Ausgrenzung" einhergeht. Das ist die Position derjenigen, die "Nie wieder Nationalismus, nie wieder Deutschland!" skandieren, und deutsch-feindliche Parolen ausgeben wie "Ausländer, bitte lasst uns mit den Deutschen nicht allein", und den Fußball-Fans die Deutschland-Flagge aus den Händen reißen wollen. In anderen Worten: In diesem Gastbeitrag wurde die intellektualisierte Position von Antifa und dem linken Flügel der Grünen referiert.

Holger Wirth | Mo., 10. Oktober 2016 - 09:57

Gruppen und Gruppenzugehörigkeit bieten offensichtlich einen evolutionären Vorteil, sonst hätten sie sich nicht durchgesetzt. Das Problem ist wohl auch eher der Drang nach Gleichheit/Einheitlichkeit. Da kann ich zwischen rechten und linken Konzepten keinen substantiellen Unterschied erkennen.

Dr. Markus Müller | Mo., 10. Oktober 2016 - 10:04

Erneut ein (untauglicher) Versuch, die Existenz von Völkern zu negieren oder jedenfalls zu relativieren. Warum eigentlich? Es gibt nun einmal Völker auf dieser Erde, und man gehört qua Abstammung dazu, oder auch nicht. Das gilt für Japaner, Chinesen, und auch für Deutsche. Oder für Schotten und Waliser. Homogene Gruppen in Europa, mit den USA nicht zu vergleichen.

Schon Tacitus wusste, daß die Germanen kein einheitliches Volk waren, sondern aus zahlreichen unvermischten Stämmen bestanden, die einander jedoch sehr ähnlich waren. Daran hat sich, was die Ur-Einwohner des Landes betrifft, bis heute auch wenig geändert, der Friese versteht auch heute kaum den bayerischen Dialekt, und umgekehrt.

Deutsch sein ist daher nichts künstliches, sondern etwas völlig natürliches. Man ist Angehöriger einer dieser deutschen Landsmannschaften, oder man ist es nicht. Im letzteren Falle kann man trotzdem ein netter Mensch sein, und hier leben. Nur deutsch ist man dann eben nicht.

Nicolas Linkert | Mo., 10. Oktober 2016 - 10:22

Es geht in dieser Frage mitnichten um übersteigerten Nationalismus, sondern um Patriotismus. Das ist ein großer Unterschied, denn der Patriotismus schließt prinzipiell erst eimal niemanden aus. Aber selbst dieser Patriotismus passt nicht zum Plan der Elite, der eher einen großen Vielvölkerstaat vorsieht, in dem alle bisherigen Völker bunt durcheinander gewürfelt leben sollen. Der kleinste gemeinsame Nenner ist somit zwangsläufig das Ergebnis, so dass die Elite am Ende eine Art "Muß-Volk" bekommt, das einfach knetbar und lenkbar ist. Deshalb werden jegliche patriotischen Gesellschaften von den Mainstream-Medien verteufelt, da sie schlichtweg nicht zum Plan der Eliten passen. Warum aber fragt man nicht einfach mal das Volk? Und eben nicht jegliche supranationale politisch-ökonomische/ökologische Thinktanks bzw. "Stiftungen", deren Ziele, so behaupte ich, nicht kongruent mit dem Mehrheitswillen der Bevölkerung ist. Das wäre wahrhaft volksnah.

Lock, Chris | Mo., 10. Oktober 2016 - 10:47

... aber aus irgendeinem Grunde wird dieser immer in seiner extremen Form unterstellt und befürchtet. Da sind wir Deutschen doch längst drüber.

Ich liebe meine Familie und bin stolz auf meine Vorfahren. Habe ich deswegen keine freundschaftlichen nachbarlichen Beziehungen außerhalb der Familie? Natürlich nicht.

Hört endlich auf, Nationalismus mit Hass auf andere Gleichzusetzen, das ist doch Quatsch!

Jan Raue | Mo., 10. Oktober 2016 - 11:11

... ist sicher kein Problem an sich. Sie ist etwas Kompliziertes, zugegeben, in Deutschland zumal. "Liebe" spricht aus Gedichten Heines, Bechers, Brechts ("wenn nicht die Mutter dorten wäre" / "Deutschland, meine Trauer" / "wie ein gutes andres Land"). Verstehen, verzeihen, mitleiden und trösten - gehört nicht das zur Liebe? Und wer sagt, dass nationalistische Auswüchse irgendetwas mit Liebe zu tun hätten? Ein Hass auf Nationen ist das Problem, und da ist es fast schon egal, ob auf fremde oder die eigene. Ich finde es dennoch gut, dass eine Stimme der taz und des Freitags auch in Cicero zu Wort kommt. Was sonst wäre Dialog? Wir alle könnten, möchte man ihm sagen, uns über mehr wirkliche Liebe zum eigenen Land nur freuen. Selbst der Autor würde dann ein - auch für ihn - liebens-, begehrens- und achtenswerteres Deutschland vorfinden: "... wie ein gutes andres Land".

Ralf Altmeister | Mo., 10. Oktober 2016 - 11:12

Der Autor konstruiert ein Nationalismus- Problem, daß es m. E. so nicht gibt. Wir haben in Europa eher ein Mentalitätsproblem zwischen nord und süd, welches zu gravierenden ökonomischen und alltagskulturellen Unterschieden führt und um des lieben Friedens Willen durch Tranfers einigermaßen ausgeglichen werden muß.
Mir ist nicht bekannt, daß sich jemand aus dem sogenannten rechtspopulistischen Lager national gegen ein anderes Land innerhalb Nordeuropas abgrenzen will.
Abgrenzen möchte man sich gegen eine Mentalität des Moral Hazard, die sich darauf verläßt, daß die Leistungsstarken schon dafür sorgen werden ,daß man nicht untergeht, selbst aber seine nicht ganz so leistungsorientierte Mentalität beibehalten kann.
Die Frage ist: Wie lange hält die Leistungsmoral , wenn der Leistende für sich keine Ergebnisse mehr sieht und nur noch für die Solidarität abeitet ?
Die Proportionen scheinen aus den Fugen. Die Besinnung auf das Nationale ist für mich nur eine Korrektur der Übertreibung.

Ursula Schneider | Mo., 10. Oktober 2016 - 11:32

man darf doch annehmen, dass demnächst auch ein Beitrag der Herren Schwennicke, Marguier, Kissler, Grau oder Stelter in der "taz" erscheint?!

Und im CICERO ein Vertreter der "Jungen Freiheit" oder der AfD, wir freuen uns schon drauf!

Dem kann ich micht nur anschließen!

Die Gegenseite kommt mir im Moment eindeutig zu kurz.
Gestern gab es hier schon wieder einen Artikel bzw. ein Interview, in welchem schon im Titel geäußert wurde, was die Deutschen (in diesem Fall: die deutschen Unternehmen) alles so müssen, (damit es die Zuwanderer hier schön kuschelig haben und nicht am Ende noch Flughäfen, Regionalzüge oder andere Menschenansammlungen angreifen wollen).

helmut armbruster | Mo., 10. Oktober 2016 - 11:52

wer einmal längere Zeit im Ausland gelebt hat, der weiß, dass es so etwas wie ein Heimatgefühl gibt. Und dieses verbindet mich mit meiner Nation, mit meinen Wurzeln, also mit Deutschland. Eine andere Heimat, eine andere Nation, habe ich nicht, denn überall sonst bin ich fremd. Überall sonst bin ich ein Immigrant "mit Migrationshintergrund", nur eben in Deutschland nicht.
Daher ist es nur natürlich die eigene Nation als die eigene Heimat zu lieben. Dazu muss man kein "Zupfen an feinen Fäden" bemühen. Auch sollte man daraus kein Problem machen, es ist nämlich keines. Wie viele andere Kommentatoren hier schreiben, gibt es ein solches Problem nur in Deutschland. Jede andere Nation empfindet es nicht als Problem.

Bernhard Jasper | Mo., 10. Oktober 2016 - 12:06

Die „deutsche kulturelle Identität“ ist ein Kampfbegriff bestimmter politischen Kräfte, die Menschen gleichschalten wollen. Nur vor dem Grundgesetz, eine zivilisatorische Errungenschaft, sind wir alle gleich, auf das ebenso Herr Kuhlmann verweist. Und dieses oft politisch missbrauchte „Wir“ verweist immer auf einen „Gemeinschafts“-Begriff, den es so aber nicht gibt. Unser „Gesellschafts“-Vertrag ist das deutsche Grundgesetz.
Und natürlich gibt es regionales Brauchtum und Folklore, vom Biotop bis zum Stadtteil als Stammesterritorium. Einige würden das Phänomen als Ausgrenzung bezeichnen- ich persönlich bleibe bei dem Begriff der „Distinktion“. Das Kopftuchtragen (ein Zeichen) gehört ebenso in diese Kategorie. Man will sich in der „Öffentlichkeit“ unterscheiden.

P.S.: Frau Schramm, die DDR ist „implodiert“, ebenso die ehemalige UdSSR aufgrund der nicht durchhaltbaren Zustände. Konnte als Zeitzeuge „vor Ort“ mir persönlich ein Bild von der schändlichen Armut machen.

Hans Herzberger | Mo., 10. Oktober 2016 - 12:06

Sehr geehrter Herr Hamade,
ich bin in Deutschland geboren, bin Deutscher und auch stolz ein Deutscher zu sein, bin weder Rechts-noch Linkspopulist noch AFD Wähler . Ich bin aber Nationalist und Patriot und liebe mein Heimatland und das lasse ich mir von Journalisten auch nicht nehmen. Wer sich gerne als Weltbürger fühlt, soll dies tun und in allen Ländern, Regionen und Nationalitäten ausleben.
Meine Identität ist und bleibt Deutsch.

Robert Müller | Mo., 10. Oktober 2016 - 12:09

Mich interessiert ziemlich wenig ob „Deutschsein“ positiv, negativ oder sonst etwas ist. Ist sowieso nur ein Wort, das die einen so und andere anders definieren. Mir geht es eher um praktische Fragen. Der Autor hat zu Recht gesagt, dass die deutsche Gesellschaft lange Zeit durch diverse Konflikte zerrissen war. Viele davon gibt es nicht mehr, aber momentan importieren wir gewaltige Konflikte und das ohne eigentliche Notwendigkeit. Statt mich um die Konflikte in der Türkei oder in Syrien zu kümmern, würde ich mich eher auf die deutschen Zukunftsprobleme konzentrieren. Etwa, wie kann man die Verpflichtungen, die Merkel in der EU-Krise eingegangen ist, reduzieren? Wie weiter mit der Energiewende in Deutschland und wann startet hier Industrie 4.0 durch? Sind im übrigen alles Themen für die 'Merkel keine Zeit hat. Interessiert hat sie sich dafür wohl auch noch nie und die zuständigen Minister sind inkompetent.

Simon Meier | Mo., 10. Oktober 2016 - 13:23

Das Problem an sozialkonstruktivistischer Rhetorik
im allgemeinen ist ja, dass sich die These dies oder jenes sei ein "Konstrukt" (z.B. die Nationalität oder das Geschlecht) innerhalb des eigenen Weltbildes von nichts abhebt und sich daher auch nicht zur Relativierung dieses "Konstrukts" eignet.
Für den Konstruktivisten ist alles ein "Konstrukt" und daher ist es tautologisch dies im speziellen noch einmal zu behaupten. Ist das "muslimisch sein" oder das "türkisch sein" weniger künstlich
oder konstruiert als das "deutsch sein"? Auch wenn "der Andere" eine Art Lieblingsspielzeug des
linken Sozialkitsches ist, ist nicht so recht einzusehen, was dieser Begriff mit der Sache zu tun hat. Ist jede Solidargemeinschaft unterhalb der ganzen Menschheit zu exklusiv und daher moralisch zu brandmarken? Merkwürdigerweise sind es die gleichen Leute, die Europäern
die Identität streitig machen, die für die dritte Welt und den Islam eine Art kulturellen Artenschutz beanspruchen.

Elmar H. Stamm | Mo., 10. Oktober 2016 - 14:46

So viele Kommentare zu einem Thema jenseits von "Deutschsein" habe ich in Cicero noch nie registrieren können, scheint allen ein großes Bedürfnis zu sein.
Der Autor Hassan Hamade wird mit seinem offensichtlichen Migrantensein nicht ahnen können, was er mit seiner naiven Frage nach "Deutschsein" dessen banaler Antworten im Publikum angestoßen hat.
- Deutschsein, Identität und Nationalgefühl heute - Deutschland hat nach seiner Wiedervereinigung in den letzten 25 Jahren 2 große Einwanderungen erfahren: 1. die der Balkanflüchtlinge und die der Muslime aus der Islamischen Welt. Beide Völkerwanderungen sind den Deutschen in ihrem Kulturverständnis fremd und in der Masse bedrohlich.
Nicht bedrohlich waren die kulturnahen Einwanderungen aus dem mediterranen EU-Raum in den 50ern&60ern Jahre wie auch die "Spätaussiedler" aus dem Osteuropäischen jenseits der Oder bis hinter den Ural in den 1970er; 1980er und 1990er - was WK2 bedingt war.
Deutschsein-suche/Identität ist jetzt nötiger denn je!

Gottfried Meier | Mo., 10. Oktober 2016 - 15:01

Ich würde keinem Araber erklären, was arabisch ist.
Sich zu Deutschland bekennen oder Deutscher zu sein, ist für mich, unsere Rechtsnormen anzuerkennen und unsere Traditionen zu respektieren. Auch ein Chinese oder Inder oder auch Araber kann deutsch werden. Es liegt an ihnen selbst.

Markus Michaelis | Mo., 10. Oktober 2016 - 15:35

Stimmt, Deutschsein kann man wie auch andere Nationalitäten nicht exakt definieren. Ich wäre trotzdem vorsichtig das Konzept vorschnell über Bord zu werfen - den meisten Menschen bedeutet es viel (manche wissen es nicht). Eine Nation integriert auch gerade sonst nicht zusammenpassende Teile (Rechte, Linke, Zuwanderer etc.) in etwas funktionierendes Ganzes. Ohne Nation fühle ich mich mit Bergsteigern und Ingenieuren solidarisch, der Rest interessiert mich nicht (Seitenhieb: so wie "Unnationale" die AFD einfach abhaken, keine Diskussione suchen, ganz in ihrer Welt leben). Es ist auch etwas krass, wenn Zuwanderer in eine Gesellschaft kommen und der Gesellschaft dann erklären, dass sie Mist ist und aufgelöst gehört. Dazu haben sie alles Recht - jeder Mensch hat das Recht auf alles, so wie alle anderen auch. Aber geweisse Dinge sind ab einer gewissen Übertreibung eher krank und zerstörerisch - dann geht es eben woanders neu weiter (wahrscheinlich noch einige Generationen mit Nation).

Siegfried Stein | Mo., 10. Oktober 2016 - 15:48

Vielleicht sollten Mohammedaner, speziell muslimische Türken, damit anfangen, eigene "kulturelle Gemeinsamkeiten nicht überzubewerten"?
Zumal sie sich in einer anderen Kultur als der ihren aufhalten wollen.
Aber das ist wohl den Autor zu schwer zu verstehen, er braucht sie - die Generalbeschuldigung gegen die aufnehmende Kultur.

Tamas Szabo | Mo., 10. Oktober 2016 - 15:52

Der Autor ist bekennender Anti-Nationalist. Damit kann er in Deutschland viele gleichgesinnte finden, dank Nachkriegs-Umerziehung. Das ist in Deutschland, Benelux, Schweden modern. Aber bitte bedenken Franzose, Spanier, Italiener, Engländer, Polen, Ungarn, usw. finden diese moralisierende deutsche Überheblichkeit gar nicht sympathisch. Wenn das EU Politik sein sollte, dann kann EU an diesen vorlauten Moralisten zerbrechen.

Tamas Szabo | Mo., 10. Oktober 2016 - 16:19

Der Autor versucht mit den starken Dialekten die deutsche Sprache als unwichtig erscheinen lassen.
Im deutschen Parlament oder in den deutschen Medien wird einheitlich, ohne Dialekte gesprochen.
Sogar in der deutschen Schweiz wird öffentlich einheitlich, ohne Dialekt gesprochen.

Die erzwungene Einheit im EU Parlament englisch mit sehr unterschiedlichen, sehr zweifelhaften Qualität verursacht bei mir Schmerzen zu hören. Auch wenn gutes Schul-Englisch ist es keine Muttersprache, es klingt sehr unnatürlich, kalt und fremd (Ausnahme wenn ein Engländer spricht). Eine weitere erzwungene Integration kann nur wegen der Unmöglichkeit der Sprache EU zerbrechen. Ein Schritt zurück mit der künstlichen Integration, Einsicht in die natürliche Grenzen könnte EU retten.

Ich war bis zum 20. Lebensjahr in Ungarn mit Muttersprache Ungarisch. Seit 50 Jahren arbeite und lebe ich in Deutschland aber die ungarische Muttersprache wird für mich immer wärmer klingen als die gelernte deutsche Sprache.

Ruth Falk | Mo., 10. Oktober 2016 - 16:47

Ihr Name lässt vermuten, dass Ihre Vorväter nach Deutschland eingewandert sind (einen Lebenslauf konnte ich nicht "ergooglen"), aber dass Sie hier eine deutsche Ausbildung genossen haben, sonst könnten Sie sich kaum so artikulieren. Es steht Ihnen natürlich frei, Ihre eigene politische Meinung zu äussern, dazu berechtigt Sie das deutsche Grundgesetz, und Sie werden auch nicht für abweichende Ansichten bestraft. Aber wenn Sie so sehr alles was"Deutsch" ist ablehnen verstehe ich nicht, wie Sie es hier überhaupt noch aushalten. Dann kämen für Sie auch wohl Frankreich und andere europäische Nationen nicht in Frage. Bitte erweitern Sie meine Unwissenheit, wo man auf diesem Globus in "nationalfreier" Umgebung siedeln kann, danke.

Gerhard Hellriegel | Mo., 10. Oktober 2016 - 17:30

Nehmen wir an, Sie wandern - sagen wir - in den Philippinen - auf einen Berg, finden dort eine einsame Hütte, darin einen alten Mann. Prüfen Sie, ob er ein Deutscher ist. Wie? Ich würde prüfen, ob er einen deutschen Dialekt spricht, ob er deutsche Papiere hat und würde ihn fragen, was für ein Landsmann er sei. Sagt er "Deutscher", ist die Prüfung abgeschlossen. Und wenn Sie unbedingt meinen, Ihre Identität suchen zu müssen, schauen Sie - so oder so - in den Spiegel.

Peter Müller | Mo., 10. Oktober 2016 - 17:30

mir gefühlt jeden Tag in irgendeinem Leitmedium von Menschen mit Migrationshintergrund die Welt und insbesondere Deutschland erklären zu lassen. Und ich bin es müde, mir vorschreiben zu lassen, wie ich als Deutscher zu sein habe. Ich habe mich lange gefragt, was die Politik mit diesem Land vorhat. Eine Erklärung gibt das Verbarium in "Dialoge Zukunft 2050" des Rates für Nachhaltige Entwicklung im Auftrag der Bundesregierung. Dem zufolge soll das Wort Migrationshintergrund im Jahr 2040 ausgestorben sein. Grund: (Zitat) "nicht mehr benötigt, da Menschen so gemischt sind, dass jeder einen Migrationshintergrund hat." Quelle: RNE_Visionen_2050_Band_2_2011 Seite 179

Renate Genth | Mo., 10. Oktober 2016 - 17:33

„Präambel
Das Deutsche Volk, einig in seinen Stämmen und von dem Willen beseelt, sein Reich in Freiheit und Gerechtigkeit zu erneuen und zu festigen, dem inneren und dem äußeren Frieden zu dienen und den gesellschaftlichen Fortschritt zu fördern, hat sich diese Verfassung gegeben.“

Das ist die Präambel der Weimarer Verfassung: Das zur Frage, was deutsch ist und wann jemand Deutscher und Deutsche ist und was Nation bedeutet und in welche Tiefen sie reicht.

Es hat eben etwas mit der Herkunft aus den seit Jahrtausenden hier lebenden Stämmen zu tun, die sich ja auch erst nach und nach zusammengefunden haben, aber doch auf alten gemeinsamen Erfahrungen fußen. Das ist ein Grund, der sich erst nach und nach bildet . Jeder, der im Ausland lebt, macht doch die Erfahrung, daß es sich dabei um etwas Unverfügbares handelt.

Brigitte Simon | Mo., 10. Oktober 2016 - 17:46

Sehr geehrter Hamade,

Es lohnt sich eigentlich nicht, Ihren Artikel
zu kommentieren. Trotzdem vorab eine ganz simple Frage:
Warum leben Sie noch in Deutschland?
Warum leben Sie nicht in der Türkei? Dort können Sie berechtigte Artikel bzgl. "türkischsein" sein schreiben!!!
Deutschland leidet unter den ultratürkischen
Bewohnern. Die Behauptung unserer Regierung
der Islam gehöre zu Deutschland ist ein Affront
zu unserem Christentum. Wir verfolgen voller
Schrecken und Angst, wie die Christen auch in derTürkei verfolgt werden.
Herr Bashar Warda, Erzbischof von Erbil im Irak
sagte anläßlich der Deutschen(schon wieder Deutschen)Bischofskonferenz in Fulda: "Dem
Christentum droht in weiten Teilen des Nahen Ostens die Auslöschung der Christen. Zu diesen
Ländern gehört auch die Türkei!!!

Ich bin stolz, eine Deutsche zu sein und das positive Adjektiv "deutschsein" ehrt mich.
Mein Vater erzählte immer wieder gerne wie stolz seine indische Großmutter war, Deut-
sche zu sein.

Britta Scharnitzky | Mo., 10. Oktober 2016 - 18:32

...uns von Menschen, die Hamade, Kermani oder Kaddor heissen sagen zu lassen, was 'Deutsch', 'Deutschsein', 'deutsche Kultur' oder gar 'deutsche Leitkultur' bedeute (oder zu bedeuten habe) oder gar überhaupt nicht existiere. Wir überhäufen Menschen mit fremder Herkunft mit Ehrungen und Buchpreisen und lassen uns in exzessiv-masochistischer, defätistischer Manier von ihnen den Spiegel vorhalten, aus dem uns dann -wen wunderts- allemal der Nazi, Rassist und Fremdenhasser entgegenstarrt. Man fragt sich, weshalb all diese fremden Besserwisser zu uns 'geflüchtet' oder emigriert sind... Was unsere Kultur beinhaltet, was 'deutsch' ist, das sollten wir Deutschen besser unter uns diskutieren und ausmachen. Als Beobachter sind unsere fremden Gäste durchaus willkommen; sie mögen das Ergebnis unserer Diskussion dann gut heissen oder nicht und ihre Konsequenzen daraus ziehen.Gefällt es ihnen nicht, sei es ihnen unbenommen, unser Land wieder zu verlassen; Deutschland ist kein Gefängnis!Gute Reise!

Olaf Romer | Mo., 10. Oktober 2016 - 18:38

heisst aber auch sich seiner nationalen Identität bewusst zustellen.Was hier historisch angeführt wird waren und sind es teilweise heute noch Probleme der Nationenfindung. Aber eben diese möchte viele Bürger nicht einem unkontrollierten Verlust durch Massenmigration opfern. Zu mühsam erkämpft wie geschildert und daher begründet bewahrt zu werden.

Klaus D. Lubjuhn | Mo., 10. Oktober 2016 - 18:39

HOUSSAM HAMADE
Formuliert der Autor seriös, wenn er in die Überschrift setzt:
„Die Liebe zur Nation ist ein Problem“ und seinen Beitrag beginnt:
„Wer den Nationalismus verteidigt…“?
Will er etwa suggerieren, dass es sich um ein und dasselbe handle:
„Liebe zur Nation“ und „Nationalismus“?
Der Autor bekennt sich als „Anti-Nationalist“. Schön – Was genau will er damit sagen?
Natürlich gibt es diese Ambivalenz in der Idee der Nation:
einerseits ein emanzipatorisches Projekt, entstanden in der Zeit der europäischen Aufklärung, andererseits ein exklusives Gemeinschaftsprojekt, mit dem Risiko, innere Identität gegen ausgrenzende Differenz nach außen zu tauschen.
Das aber ist nicht ein Alleinstellungsmerkmal des „Deutschseins“. Hier geht es um die europäische Moderne, die Staatlichkeit in der Form der Nation favorisiert hat. Offensichtlich – wenn man sich 2016 in Europa umschaut – nach wie vor. Der Brexit ist nur ein Beispiel für viele andere. Ist die EU bereits "überdehnt" - ?

Wulf Richartz | Mo., 10. Oktober 2016 - 19:15

Die Welt ist nicht kompliziert, sie ist simpel; und im Art20GG steht es simpel drin: Deutschland ist ein demokratischer Sozialstaat; beides Demokratie und Solidargemeinschaft funktioniert nur, wenn (fast) alle mitmachen, eben als Staatsbürger, eben als Deutsche, eben als Willensgemeinschaft.
Das Problem sind die arabisch/türkisch/egal woher Zugewanderten, die meinen, sie dürften sich immer noch eine Parallelgesellschaft schaffen.
Die Linksradikalen die mit "Deutschland verrecke" alles angreifen,was Art20GG ausmacht.
Die Sozialschmarotzer, die glaubten, sie könnten auf Kosten der Allgemeinheit leben.
Die faschistischen Pöbler, die meinen, sie könnten darüber bestimmen, wer dazu gehört (nach Hautfarbe, Herkunft, Religion) und wer nicht.
Nicht zuletzt die Reichen, die sich ihren Wohnsitz steueroptimiert aussuchen.
Allen diesen Antideutschen gehören m.M.n. die Bürgerrechte (juristisch Deutschenrechte!) entzogen.
Frage mich inzw.: Für wen und für was arbeite ich und zahle Steuern?

Dr. Seuss | Mo., 10. Oktober 2016 - 19:19

Zugereiste haben uns Deutsche bitte nicht über unsere Nation, Identität oder Geschichte zu belehren.
"Deutschsein" als gefährlich und geradezu "böse" zu beschreiben ist nicht nur einfach fragwürdig, sondern ekelhaft, hetzerisch und rassistisch.
Ja, ist schon klar, dass Sie und ihre links-linken Kumpel und Kumpel_innen die Hosen voll haben, wenn die Deutschen nicht mehr brav kuschen und immer nur einstecken und die Klappe halten. Die Nazi- und Antisemitismus-Keule ist auch nicht mehr das was sie einmal war und das ewige "Nazi"-, "Rassismus"- oder ähnliches Gejammer zündet auch nicht mehr richtig. Too bad for you!
The times, they are changing, nicht!?

Bernd Fischer | Mo., 10. Oktober 2016 - 19:26

sie sollten diesen ( vermeintlichen und äußertst überflüssigen ) Dialog mal mit dieser Nation führen von der ich einmal einen Link einstelle.
https://www.youtube.com/watch?v=Sgd9nYqVz2s

Man würde Sie zutiefst auslachen, und das zu recht.

Aber wer bei der TAZ und dem Freitag seine "Heimstatt" gefunden hat und seine "verqueren Gedanken" dort freien Lauf lassen kann , muss man sich nicht wundern, das Sie Deutschland nicht mögen.

PS: Welche Nationalität haben Sie denn?

Ich nehme mal an, Sie kommen aus einer Gegend wo die Nationalität überhaupt keine Rolle spielt, sondern die "Hardcore-Religion" eine üble Rolle spielt.

Ich lehne die "Belehrungen" ihrerseits über den Begriff Nationalität ganz einfach ab.

Rolf Domabyl | Mo., 10. Oktober 2016 - 19:26

Werte CICERO-Redaktion,
zu einigen ausgedruckten Kommentaren, wie beispielsweise "Krankhafte Liebe zur Nation" (Mo. 10.10.2016) habe ich folgende Frage:
Wie kann ein Verfasser, der offensichtlich weder der deutschen Grammatik noch deren Rechtschreibung mächtig ist, ja nicht einmal fehlerfrei zitieren kann, den Weg in Ihre Zeitschrift finden um über deutsche Befindlichkeiten und Nationalismus zu philosophieren und uns zu belehren?
Wenn ein solcher Beitrag unkorrigiert dazu dienen soll, den Leser auf das geistige Niveau des Verfassers aufmerksam zu machen, ist alles in Ordnung.
Sollte das nicht so sein, wäre wohl an dieser Stelle auch Ihre redaktionelle Verantwortung gefragt.

Denis Lambers | Mo., 10. Oktober 2016 - 19:37

Nationalismus ist die Identifikation von Individuen mit einer Gemeinschaft. Damit nichts anderes, als die logische Fortführung des Prinzips der Familie oder des Rudels. Nationalismus ermöglicht Sicherheit und Wehrhaftigkeit. Die Abschaffung ist für die Individuen somit von Nachteil.

Arne Bruhn | Mo., 10. Oktober 2016 - 20:32

Auch Sie helfen uns Deutschen (und immer mehr von uns)mit Ihren Zeilen, endlich zu erkennen, wie wichtig uns doch unsere Gemeinsamkeit eigentlich ist! Zu viele haben es zu lange hingenommen, auch ertragen, daß uns ständig "Schuld" eingeredet wurde. Und daß wir deshalb alle "lieb" haben MÜSSEN! Nun endlich wird immer klarer, daß die Anderen nicht uns, sondern unseren (erarbeiteten) Wohlstand "lieben". Und so, wie jemand sich in seiner Wohnung heimelig einrichtet, wollen nun diese Anderen sich nicht nur ihre Wohnung, sondern auch "ihr" Deutschland heimelig einrichten. Bisher haben "die Deutschen" ihnen und Ihnen ein Bild vermittelt, daß ihnen und Ihnen suggerieren konnte "Die Deutschen lassen sich alles gefallen." Ihr Artikel und viele ähnliche Äußerungen (selbst deutscher Politikerinnen) hilft uns, wieder zu uns selbst zu finden! Ihnen, Frau Roth u.a. daher noch einmal "DANKE!"

Schulz | Mo., 10. Oktober 2016 - 20:42

Frau Merkel hat die muslimischen Flüchtlinge gezwungen nach Deutschland zu kommen. Jetzt sind sie nunmal da und unser Deutschsein hindert uns daran, die Integration zum Erfolg zu führen. Oder habe ich da etwas verwechselt? Jedenfalls wurden weitreichende Fäden gesponnen, die inzwischen zu dicken Seilen herangewachsen sind.

Arne Bruhn | Mo., 10. Oktober 2016 - 20:50

hat wohl auch das Denken verlernt. Natürlich trafen und treffen sich im Ausland zuvörderst Bayern mit Bayern, Schwaben mit Schwaben etc., aber sie alle fühlen sich als Menschen deutscher Abstammung und freuen sich, wenn sie eine deutsche Stimme hören, egal ob Norddeutsch oder Rheinisch, dann nämlich fühlen sie deutsch. Das hätte auch "Experte" Oltmer wissen können. Eine junge Deutsche berichtete, wie sie sich einsam und allein gefühlt habe in den USA - bis sie auf der Straße
deutsche Worte vernahm - da ist sie diesem fremden Menschen um den Hals gefallen - und alle drei haben dann der deutschen National (!) Mannschaft zugejubelt!
Warum nur, Herr Hamade, haben andere Völker Nationalmannschaften, wenn Nationalismus so gefährlich ist???

Arno Kohlert | Mo., 10. Oktober 2016 - 20:59

Selbstverständlich gibt es auch innerhalb der Nationen regionale Unterschiede- in allen größeren Staaten. So ist meine Identität erst einmal die eines Rheinländers (mein Vater stammte jedoch aus Nordböhmen) aus einem typisch katholisch geprägten Milieu. Trotzdem gibt es etwas typisch deutsches in meiner Familie, was mich mit anderen Deutschen verbindet: Z.B. die Prägungen durch die Erlebnisse der Familie in Krieg, Vertreibung und Wiederaufbau- aber auch die Geschichte der Nation in den vergangenen tausend Jahren. "Das Reich mit seinen Gliedern" (so die Inschrift auf einem Wappenkrug) dieser Begriff aus Mittelalter und früher Neuzeit zeigt eben das "Deutschsein" auf: Region und Reich. Nicht immer ohne Gegensatz, oft im Zwiespalt -aber trotzdem alle Deutschen in ihrer Geschichte verbindend. Einhalt in der Vielfalt der Stämme, das macht und machte bei uns "Nation" aus. Vor allem aber, das kulturelle Erbe einer schöpferischen Nation.

thomas weigle | Mo., 10. Oktober 2016 - 21:59

Oha, da hat der Autor aber in ein Wespennest gegriffen. Seit Luther haben wir so etwas wie eine deutsche Sprache, aber ein landesweit geltendes nationales Bewusstsein sicher nicht. Davon legen nicht nur die diversen Religionskriege, sondern auch die Kriege deutscher Staaten untereinander ab- bis 1866. Gerne sprachen die einen vielen anderen ihr Deutschsein ab, bis in die Nachkriegszeit hinein. Als "Arier" und Sohn eines Nazis weiß ich, wovon ich rede. Mit vielen Flüchtlingen und Migranten habe ich jedenfalls mehr gemeinsam als mit Deutschlandfahnen schwenkenden Pöbelsachsen.

René Maçon | Mo., 10. Oktober 2016 - 23:05

Da halte ich es doch lieber mit dem Begriff „Leitkultur“ nach seinem Erfinder Bassam Tibi (Schlimmer Name, weiß ich!). Danach bedeutet "Leitkultur" eine Abwendung vom Begriff der Nation als „Kulturnation“, und stattdessen eine Orientierung am Wertekanon des Grundgesetzes, der jedem Bürger individuelle Freiheit der Kultur, des Glaubens, der Weltanschauung und des persönlichen Wertesystems gewährt.

Ja dieses Grundgesetz, wer hat sich das nur ausgedacht? Steht da doch tatsächlich im ersten Satz "Die Würde des Menschen (und nicht des Deutschen!) ist unantastbar." Skandalös!

Wer Nationalstolz für sein Selbstwertgefühl braucht, hat irgendwas mit seinem Leben falsch gemacht. Die Aufklärung begann 500 Jahre vor unserer Zeitrechnung fernab von Deutschland in Griechenland. Bei der Bewahrung u. Weitergabe dieser Ideen spielte ein aufgeklärter Islam (Emirat von Córdoba) eine entscheidende Rolle. Die Widersprüche zwischen Aufklärung und Religion sind alles andere als islamspezifisch!

Wer die Geschichte bemüht, sollte sachkundig sein, oder es lassen.

Demokratie: ca. 450 Jahre vor der Zeitenwende in Athen (nicht Griechenland)
Renaissance: ab ca. 1250 in Italien/Europa (Wiederentdeckung der Antike)
Aufklärung: ab ca. 1600 in ganz Europa (läuft heute noch)
Quellen unserer deutschen Kultur:
1. Unsere mehr als tausendjährige deutsche Geschichte (843, 919, 936)
2. Renaissance (Demokratie, demokratischer Staatsaufbau / Athen, Rom)
3. Aufklärung ( Vernunft als universelle Ordnungsinstanz, Abkehr von den Religionen, heutige Nationalstaaten).
Das Niebelungenlied von ca. 1200 ist übrigens in mittelhochdeutsch, die Merseburger Zaubersprüche aus germanischer Zeit in althochdeutsch.
Luther hat das neuhochdeutsche mitbegründet.
Muslimische Herrscher in Spanien gab es viele. Sie hatten keinen Einfluss auf die europäische Entwicklung, dank Karl Martel.
So viel in aller Kürze zur Geschichte.

"Wer die Geschichte bemüht, sollte sachkundig sein, oder es lassen."

Wenigstens dieser Teil Ihres Kommentars ist nicht völlig falsch!

Vielleicht einfach nochmal nachschlagen unter Stichwörtern wie "Vorsokratiker" oder "Emirat von Córdoba", bevor Sie mit Ihrer "Geschichtskunde" weitermachen. Dann werden sie sehen, dass die Griechische Aufklärung nicht mit der Athener Demokratie begann, sondern schon gut 100 Jahre vorher in philosophischen Schulen, die an der Westküste der heutigen Türkei, angesiedelt waren.

Was aber das Nibelungenlied mit der Aufklärung zu tun hat, erschließt sich wohl nur einem von starkem Kulturstolz tief durchdrungenen Geist...

"Die Würde des Menschen (und nicht des Deutschen!) ist unantastbar." Skandalös! Sehr richtig - skandalös: denn die Aussage heißt ja jetzt: Die Würde des Deutschen ist nicht unantastbar, bzw. die Deutschen sind keine Menschen. Eine weitere Kommentierung erübrigt sich.

Wenn sie unter einem aufgeklärten Islam verstehen, dass Sklaverei betrieben wird, dass ständig fremde Territorien überfallen werden, dass Städte geplündert und niedergebrannt werden, dann ja. Denn auch das war Teil der Geschichte des Emirats von Cordoba. Den überaus guten Ruf hat dieses Emirat vor allem wegen seinem VERGLEICHWEISE tolleranten Umgang mit Minderheiten, vor allem Juden.
Ansonsten ist ihre Haltung die, die man von Linken immer hört: Universalprinzipien, wie Menschenrechte sollten über allem stehen. Dass diese von machthungrigen Individuen benutzt werden können, um andere zu manipulieren und ihre Politik durchzusetzen sollte einem Islamkundigen aber auch geläufig sein. Das blenden vermeintlich Linke und Liberale jedoch stets aus, da es ihre Achillesferse ist. (Stichwort Marxismus)

Tobias Werner | Mo., 10. Oktober 2016 - 23:12

ja, die "feinen Fäden". Dazu gehört doch auch, dass bei einem Knochenfund im Vorharz, einem Mordfall aus der Steinzeit, man jetzt in den Dörfern dieseer Region noch Nachfahren von denen über DNA-Bestimmung finden konnte, (ja auch b. Ötzi): Das ist also ein gewichtiger Faden, trotz all der vielen Völkerwanderungen, trotz der Tatsache, dass ja auch wir, die Vorfahren der "Biodeutschen" irgendwann eingewandert und sehr stark ja eben auch ausgewandert sind. Das sind sicher viele Fäden auch aus ethnischer, rassistischer Sicht, die man hier ja meist nicht benennen darf (weshalb man wiedermal gespannt ist, ob der Kommentar nun veröffentlicht oder gesperrt wird). Gleichwohl: Die Gegenwart ist, -in allen Bereichen-, sehr stark verwoben, in Zukunft wird dies auch so sein, wohl sogar noch mehr. Und dass ein Linker und "Einwanderer" dem immerhin und dennoch eine gewisse Bedeutung zuspricht, sehe ich durchaus als etwas Positives an, ja es ist etwas Feines, "klein aber fein", erhaltenswert...

René Maçon | Mo., 10. Oktober 2016 - 23:13

Alle Vertreter unserer Spezies (homo sapiens), die sich außerhalb Afrikas aufhalten, haben einen sogar ziemlich stark ausgeprägten "Migrationshintergrund". Die homo erectus Nachfahren, die in Europa entstanden sind (homo neanderthalensis), sind ausgestorben - schon lange!

Homo neandertalensis und homo sapiens sind beide homo erectus (aufrecht Gehende)und stammen beide aus Afrika. Der Homo neandertalensis ist das Ergebnis einer frühen Auswanderungswelle der Gattung homo.
Das ganze ist mittlerweile aber ziemlich stark verjährt. Insofern gibt es uns Deutsche tatsächlich und unsere Vorväter sind nun mal die Germanen. Auch wenn´s weh tut! Das können wir uns nicht aussuchen.

Hier scheint es jetzt auch ein wenig mit der Logik zu hapern: Wie gesagt, haben sich Homo sapiens und Homo neanderthalensis beide aus dem Homo erectus entwickelt. Homo sapiens tat dies aber in Afrika und wanderte dann aus und verbreitete sich weltweit. Insofern sind alle heutigen Homo sapiens also Afrikaner. Der Neanderthaler entwickelte sich aus einer Homo erectus Population, die nach Eurasien ausgewandert war. In dem Sinne war er also kein Afrikaner.

Was die genetische Herkunft der heutigen "Deutschen" angeht, so ist diese das Produkt eines genetischen Schmelztiegels. Es lässt sich kein signifikanter genetischer Unterschied zwischen "Deutschen", "Polen", "Franzosen" oder "Italienern" nachweisen.

Der größte Teil der Gene dieser Europäer stammt heute von Einwanderer, die über die Balkanroute hier vor ca. 8000 Jahren eingewandert sind und die neolithische Revolution mitbrachten.

Wer aber das Gefühl braucht, von irgendwie edlen Germanen abzustammen, dem sei das gegönnt...

Zoran Trajanovski | Mo., 10. Oktober 2016 - 23:19

Kranhafte Liebe zu Nation als Racheakt gegen die Frauen?Wen mich Frauen nicht mehr Lieben dan kompensire ich das mit Nation?
Ist die Liebe der Deutsche Frauen zu Nation die selbde wie bei der Deutsche Männer?
Wen nicht,warum nicht?
Wen ein Mann nicht fehig ist eine einzige Frau für sich zu begeistern, dan müß er wahrscheinlich die Emozionale kälte durch Liebe zu Nation kompensiren oder Zaratustra Schreiben. Als Enteuschung verstät sich. Wie vill Antichristen gibt in PEGIDA,AfD, in rassistisch-nationalistisch Herschenden Zeitgeist?
Ich hab Thomas Mann seine wahvorstelung das andere Deutschland einzingeln ,austilgen wollen presentirt.
Angela Merkel ist eine Frau. Ein sehr starke Identität,ein vollkommene. Und ihr Mann Liebt sie.

Mit den Vollkommenen ist das so eine Sache. Wir hatten schon mal einen, der sich für vollkommen hielt. Der hat von 1933 bis 1945 regiert. Also größte Vorsicht Vollkommenen.

Tobias Werner | Mo., 10. Oktober 2016 - 23:27

und eben auch ja, man sollte hier auch eine gewisse ethnische Restkomponente nicht leugnen, die Feststellung von deren geringradiger Existenz nicht verbieten, also nicht immer nur von Kultur und Religion etc. reden. Das kommt hier dann noch dazu.
Es gibt zunehmend vieles war uns verbindet, das sind eher die Hauptfäden, würde ich sagen, aber eben auch ein paar feine Fäden, die uns unterscheiden, und wo die Pflege des Unterschiedes man deshalb nicht negativ sehen und Herabwürdigen muss.
Wenn man eines Tages vielleicht einen föderalen Weltstaat auf Basis von Regionen und kontinentalen Organisation wie EU, AU etc hat, so muss(!) man deshalb doch nicht auch noch einen Menschen haben der genetisch quasi die Quersumme der heutigen Vielfalt darstellt, auch wenn man nun nicht mit aller Kraft versuchen muss und soll, dies zu verhindern. Es gibt bzw. gäbe Schlimmeres.

Und nochmal: Nur weil man aus Flugzeugen auch Jagflugzeuge und Bomber machen kann, verzichtet man ja auch nicht auf diese.

Andreas Kuntz | Mo., 10. Oktober 2016 - 23:48

Dieser Artikel besteht nur aus zersetzendem Geschwurbel eines Halbgebildeten, der "als bekennender Anti-Nationalist" natürlich nicht positiv zu formulieren weiß, was er denn möchte, sondern erst einmal - negiert. Wie hieß das im Faust nochmal? Ich bin der Geist, der stets verneint...

Ein ganz schlimmer Text.

Fritz Müller | Di., 11. Oktober 2016 - 06:07

Was für ein Geschwätz!

Eva Jachan | Di., 11. Oktober 2016 - 15:14

Ich habe heute auf dem konservativen ungarischen Nachrichtenblog "Mandiner" Folgendes gefunden: in Form eines provokativen Spontaninterviews wurden im Flur des ung. Parlaments 10 bekannte MdP (5 "linke" Opposition, 1 Jobbik, 4 Fidesz) gefragt, ob sie "für ihre Heimat sterben würden". Ohne Ausnahme war die Antwort - nach kurzem Staunen über die Frage - "JA", mit einiger Skepsis darüber, ob man in der konkreten Situation tatsächlich den Mut aufbringen würde bzw. darüber, wie die Situation aussähe. In Deutschland würde sich die Frage wahrscheinlich viel krasser anhören, ich würde mir das Experiment trotzdem gerne anschauen. Eine Identifikation mit dem Heimatland ist in Ungarn und wahrscheinlich in vielen anderen Ländern auch trotz vielfältiger Herkunft, politischer Überzeugung oder Zugehörigkeit zu einer Minderheit offensichtlich möglich und sogar im Extremen selbstverständlich. Hier der Link:
http://m.mandiner.hu/cikk/20161011_on_meghalna_a_hazajaert_megkerdeztuk…

bin ich des Ungarischen nicht mächtig, aber wenn ich ihr Zitat mal variiere: was würden wohl Deutschtürken der dritten Generation antworten, dass sie bereit sind, für Erdogan zu sterben?

Dennis Staudmann | Di., 11. Oktober 2016 - 16:15

Der Autor spricht den Deutschen das Recht auf ein Nationalgefühl ab. Er nennt es ein "kulturelles Konstrukt", welches nicht gewachsen sei. Damit spricht er den Deutschen nicht mehr und nicht weniger als ihre Identität ab. Warum ist das Nationalgefühl nicht gewachsen? Seine Argumentation, es hätte in der Vergangenheit regionale Sprachdialekte gegeben, die sich kaum verständigen konnten, lässt mich beispielsweise an die Schweiz denken. Dort werden drei unterschiedliche Sprachen gesprochen und doch fühlt sich ein Schweizer als Schweizer. Und kein Mensch würde Beethoven als "westfälischen Komponisten" oder Goethe als "hessisch - thüringischen Dichter" bezeichnen. Deutschland hat eine längere Geschichte als die zwölfjährige Nazizeit. Auch diese war sicher nicht immer heroisch, aber wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein! Man macht es sich zu einfach, wenn man Deutschland nur auf die Zeit zwischen 1933 bis 1945 reduziert.

zoran trajanovski | Mi., 12. Oktober 2016 - 21:30

Vortsetzung; Geschichte,fragte ich.
Er; Naturlich.
Ich; Ich hab eine Frage für dich. Wer hat die Oper "Rosenkawalier"komponirt? Er ganz nachdenklich .
Fasst alle in der kleine Bar hatten die Augen auf im gerichtet, dan kamm.
Bertol Brecht antwortete der Patriot. Dan müsste ich Lächeln. Dann langsam hatten alle gelächelt.
Der Deutsche Patriot hatte auch eine Frage an mich.
Wie vill sind 11x11-12.
Damals hatte ich geschrieben ich glaube an überlegenheit des Geistes über rohe Materie und Gewalt.
Ich verbrachte als politisch denkend Zwei Jahren und Vier Monate unschuldig in U-Haft.
Dieses Skrupelosigkeit, Lozirende Gewalt, gezielte Gehirn beschedigunge, ausüben von Kolektive verbrechen und dan verheimlichung und vertuschung haben mit Deutsche Identität zim tun.
Haben mit Deutsche Liebe zu Nazion und Hass was nicht Deutsch sei. Das sind erfarunge die prwgen.
In Deutschland leuft etwas sehr gefärliches vor sich.
Auf mein Haut hab gespürt was moderne Euthanasie bedeutet.

zoran trajanovski | Mi., 12. Oktober 2016 - 21:49

Vortsetzung; Als Migrant kann man in Macht Ordnung der Deutsche Staates und seins Identität nicht Partizipiren. Man ist wie Wögelfrei ausgelifert.
Der Hass von Deutsche Richter spürte ich tif in mir.
Es ist ein tipische deutsche instituzionele rassismus geweaen won was ich betrofen bin.
Die steigende Liebe zu Nation bedeutete für mich ein zerstörung.
In diese steigende Nationaliamus und euforie in welchi die Deutsche wieder baden ist wieder möglich Menschen und ihr Leben als "lebensunwertes Leben " zu definiren und hinter geschlossenen Türen Euthanasie zu betreiben.
Gebildete Menschen Ärzte,Richter,Staatsanwälte beteiligen sie an niedere krankhafte rassistische übergrife und ausfüren Gewalttaten die vor 20 Jahre undenkbar geweßen were.
Ja,das Deutsche Nationalismus sam seine deitschtums ist wieder gefärlich geworden.
Weil ich nicht zu Deutsche Volk dazu gehöre behandelte man mich wie ei Tier.Entschedigungsgeld 10 800e schuldet mir Deutsche Identität,DE Kultur.

Tobias Werner | Mi., 12. Oktober 2016 - 22:04

So ist das hier wohl eher gemeint. Da gab es ja auch schon mal ein Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation, da gab es auch mal Österreich Ungarn, ein Großdeutsches Reich und zwischenzeitlich eben auch die Kleinstaaterei. Allein das Ethnische scheint hier nicht der alles entscheidende Punkt, gleichwohl ein gewichtiger zu sein.
Warum ist Luxemburg nun immer noch ein Großherzogtum, Monaco ein Fürstentum, warum das Elass jetzt -und für immer- französisch!? Warum gehört Südtirol zu Italien - wie lange schon - u. warum ist RU nicht in d. EU!?

Ein Europa der Regionen wäre hier eine Möglichkeit, die Diversität der Regionen zu erhalten und auch auszubauen und die europäische Gemeinsamkeit zu stärken, meine ich. Die jetzigen BRD-Länder könnten sich in EU-Dingen ja freiwillig besprechen u. koordinieren, wo es sinnvoll, hilfreich und nötig, ist. Man könnte aber auch andersartige Allianzen bilden, z.B. Sachsen mit Böhmen, BW mit Elsass-Lothr. , Bayern mit dem Salzburger Land...

Lilo Start | Mi., 12. Oktober 2016 - 22:33

Schön, eine echt linke Meinung hier zu hören. Das spricht für die liberale Offenheit hier. Hat Alexander Grau schon mal im Freitag oder der TAZ geschrieben? Ich merke schon, ich könnte nächtelang mit Ihnen disskutieren. Ich habe ein Problem mit ihren Ängsten bezügl. kultureller Identität und der von vorgenommenen Verknüpfung vom Wichtig-Nehmen eigener "kultureller Identität" und Ausgrenzung und Verachtung des "Anderen".
Das gehört nicht zusammen, solange es ein Grundgesetz und einen starken Rechtstaat gibt, das "Selbstjustiz" und "Hexenjagd", sei es auf Flüchtlinge oder auf AfD Politiker konsequent entgegenwirkt. Das ist hier das Problem! Der Rechtstaat setzt sich schon seit längerem an vielen Punkten nicht mehr durch! Die Antifa darf, die Clans dürfen, Neonazis dürfen, Salafisten dürfen, osteuropäische Banden dürfen, Menschenhandel gedeiht,
Ehrlich, würden Sie dem deutschen Rechtstaat vertrauen, würden Sie die vielen kultur. Identitäten hier genießen! Eine starke Exekutive fehlt!

Das ist die Alternative. Menschen können auf zwei Weisen gut zusammenleben. Entweder auf der Grundlage einer gemeinsamen Kultur, in der jeder verinnerlicht hat, was "man" tut und was "man" nicht tut. Wenn das verinnerlicht ist, kann der Staat sehr liberal sein. Das war das Modell der alten Bundesrepublik Deutschland. Unter diesen Prämissen galt Angela Merkels Satz von 2010: "Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!".

Den anderen Ansatz finden Sie in Singapur am erfolgreichsten ausgeprägt. Das Leben in dem von drei Ethnien - Chinesen, Malaien und Indern - unterschiedlichster Religionen bewohnten Stadtstaat wird von einem extrem strengen Regelwerk geprägt, dessen Einhaltung extrem streng erzwungen wird. Wenn dann noch ein gewisser Wohlstand hinzukommt, kann auch Multikulti bestens funktionieren. Als laissez faire gegenüber allen möglichen und unmöglichen Verhaltensweisen, die die eine Kultur toleriert oder fordert, die andere aber verabscheut, ist Multikulti Chaos.

zoran trajanovski | Do., 13. Oktober 2016 - 14:20

Es reicht nicht zu sagen das es ein Problem mit die Liebe zu Nation gibt sonder muß man Fälle und beispiele die durch Hass gegen anderen angewendet sind die gegen rechtstaatlichkeit verschtoß offen zeigen durfen.
Were ich eine echte Deutsche, so hätte es mir nie das angetam werde was ich auf mein eigene Leib und Seele erlieten habe. Aber weil mein Identität nicht zu echte Deutsche dazu zällt bin einen systematische zertörung ausgelifert.
Insbesonders fällt ins Augen das in solche fälle und von Deutsche Kultur geleitet ein Individue bis zu Gesundheitliche vernichtung Traktiren sein kann ohne von Deutsche seite jemand anzugreifen und diesea verbrechen etvas entgegenzusetzen.
Deshal denke ich das in der Deutsche Kultur und Identität eine kolektive verbrechen drin ist. Und dan schweigen die Deutsche darüber.
Meine erfarug bestätigt mir das.
Deutsche Liebe zu Nazion will andere die nicht zu Liebende sein werden können aus Deutschland vertreiben.

zoran trajanovski | Do., 13. Oktober 2016 - 14:45

Vortsetzung; Institutionele rassismus-menschenfeindlichkeit,antisemitismus übt ein enorme Druck auf Menschen Deutschland zu verlasen.
Ausgrenzug ,verachtung die hunderttausende von Menschen in Deutschlan spüren ist beängstlich.
Was treibt KHK kriminelle Ermitlunge durchzufüren?
Was treibt sie Menschen von Falschen-nichtrelewamte Gerichte vorzufüren?
Was treibt Deutsche Ärzte kriminelle atestirunge zu machen die zu Geistkranke Menschen passen wurde und danach psychisch kerngesunde ins ZfP rassistisch-nazistische Experimente auszulifern die
als Ziel haben Menschen für Rest das Leben zu vernichten.
Identität macht eben das möglich. Man fült mit den jenigen die nicht zu "unsere"dazu gehören eben nicht. Mit solche kan man alles machen als ob wir keine Wurdeträger sei.
Meine Wurde sollte mindest unantastbar sein wie den Deutschen in Deutschland.
Abet es war nicht so.
Nicht mall juristisch gebildeten hatten sich von den rassistisch-nationalistische steigerung der D dinstanzirt .

Stephen Mares | Fr., 14. Oktober 2016 - 13:13

Die ehemalige australische Ministerpräsidentin Julia Gillard sei diesbezüglich wie folgt zitiert:

„Wir akzeptieren Ihren Glauben und hinterfragen ihn nicht.
Alles, was wir von Ihnen verlangen ist, dass Sie unseren Glauben ebenfalls akzeptieren und mit uns in Frieden und Harmonie zusammen leben.
Dies ist unser Staat, unser Land und unsere Lebensart und wir geben Ihnen jede Gelegenheit, all dies zu genießen.
Wenn Sie aber glauben, sich über unsere Flagge, unsere Verfassung, unsere christlichen Werte und unsere Lebensart beklagen, jammern und beschweren zu müssen, ermutige ich Sie nachdrücklich, von einer unserer großen australischen Freiheiten Gebrauch zu machen: von dem Recht, das Land zu verlassen.
Wenn Sie hier nicht glücklich sind, gehen Sie.
Wir haben Sie nicht gezwungen, hier her zu kommen sondern Sie wollten das.
Also akzeptieren Sie das Land Ihrer Wahl.“