Sozialarbeiter Marcel Deiß in der Notunterkunft Malmöer Straße in Berlin
Marcel Deiß: „Ich habe oft das Gefühl, dass nur Zahlen gesehen werden.“ / Jörg Brüggemann

Sozialarbeiter über Flüchtlinge - „Jetzt treten die wahren Probleme hervor“

Vor einem Jahr begann das, was im Nachhinein als Flüchtlingswelle bezeichnet wurde. Der Sozialarbeiter Marcel Deiß erzählt, was er in jener Zeit in einer Notunterkunft in Berlin erlebt hat und was er sich für die Zukunft wünscht

Ich bin seit November 2015 Sozialarbeiter in einer Notunterkunft. In unserer Turnhalle leben 200 geflüchtete Männer. Das klingt viel, ist aber für Berlin relativ wenig.

Die Aufgaben haben sich mit der Zeit sehr gewandelt. Im November war es wichtig, erstmal eine Struktur zu schaffen. Damals sind alle Menschen, die bei uns ankamen, direkt von der Flucht gekommen. Die meisten befanden sich in einem unheimlich schlechten Zustand, physisch wie psychisch. Da lag das Hauptaugenmerk darauf, die Leute erstmal wieder zu stabilisieren, sie gesund zu kriegen und die Grundversorgung zu gewährleisten.

„Lethargie breitet sich aus“

Jetzt, wo niemand mehr direkt von der Flucht kommt, sind die Themen ganz andere. Es geht viel mehr um den Aufenthaltsstatus, um rechtliche Fragen. Und es ist auch so: Je länger die Menschen in solchen Massenunterkünften leben, desto mehr treten die wahren Probleme hervor.

Eine gewisse Lethargie breitet sich aus. Dann gibt es manche, die Furchtbares erlebt haben und versuchen, das mit Alkohol zu betäuben. In seltenen Fällen äußert sich das auch in Aggressionen, meistens sich selbst gegenüber. Mit selbstverletzendem Verhalten werden wir immer wieder konfrontiert.

Es sind zum Teil wirklich langjährige und tiefliegende Geschichten, die so einfach nicht zu bearbeiten sind. Das braucht viel Zeit und Ruhe, und die hat man nicht in einer Unterkunft, in der es praktisch keine Privatsphäre gibt. Die hat man auch nicht, wenn man von Familie und Freunden getrennt ist und einen unsicheren Aufenthaltsstatus hat.

„Wir sind richtig zusammengewachsen“

Für viele war es auch ganz schlimm, als die Grenzen in Europa geschlossen wurden. Das gab einen riesen Einbruch in der Gesamtstimmung. Viele wollten ihre Familien nachholen und hatten die Hoffnung, dass sie das tun können, wenn der Aufenthalt geklärt ist. Weil eben so eine Reise, wie sie es erlebt haben, zu gefährlich für kleine Kinder oder eine schwangere Frau ist.

Es gibt aber auch unheimlich viele schöne Momente. Wir sind in den neun Monaten richtig zusammengewachsen. Sehr schöne Erlebnisse hatten wir gerade auch in der Weihnachtszeit. Da wurde zum Beispiel ein Bewohner mit Weihnachtsgeschenken zu uns geschickt. Er hat sich im Namen aller bei uns dafür bedankt, dass wir so viel da sind und uns kümmern. Das war schon umwerfend.

Meine Hoffnung ist, dass die Menschen, die zu uns kommen, auch als Menschen gesehen werden. Mit einer Geschichte, einer Familie, mit Ängsten, Hoffnungen, Träumen und Sorgen. Ich habe oft das Gefühl, dass nur Zahlen gesehen werden. Und ich würde mir wünschen, dass Menschen ihre Berührungsängste eintauschen gegen berührende Momente.

Protokoll: Lena Guntenhöner.

Merkels Marschbefehl

 

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Gunda Eckstein | Mo., 5. September 2016 - 16:16

Wenn eine Kanzlerin die Stimmung im Volk nicht mehr wahrnimmt und ihre Politik nicht mehr genügend auf die Bedürfnisse ihres Wahlvolkes ausrichtet, sondern sich in wichtigen Fragen in" alternativloser" Weise von einem fremdfinanzierten Thinktank eine Handlungsanweisung ausarbeiten lässt, braucht sie sich nicht wundern, wenn nachdenkliche und über ihre Selbstherrlichkeit erboste Bürger nach einer Wahlalternative suchen. Der unschöne Umgang mit der AfD hat so manchen zu einem "jetzt-erst-recht' angespornt. Frau Bundeskanzlers sollte mehr geschichtliches Interesse zeigen, um zu einer ausgewogenen klugen Politik zu finden.

Peter Bigalk | Mo., 5. September 2016 - 17:01

Ich habe Respekt vor den Flüchtlingshelfern, halte die Politik dennoch für global gesehen grundfalsch. Die geschilderten Einzelschicksale können nicht über sachliche Fakten hinwegtäuschen: Der Versuch, einzelnen Flüchtlingen mit sämtlichen Mitteln des deutschen Sozialstaates zu helfen ist kurzsichtig und geht zu Lasten der Sozialkassen und derer, die die Flucht nicht geschafft haben. Wenn man sich die Entwicklungen in der Welt anschaut, ist es ein Faß ohne Boden, wenn man den Eindruck vermittelt, man könne die Welt mit den Mitteln des deutschen Sozialstaates retten - ein Kampf gegen Windmühlen, der nicht zu gewinnen ist. Frau Merkel (ja, und alle Flüchtlingshelfer auch) schaffen Probleme hier, ohne anderswo eines zu lösen. Ich bleibe dabei: Geburtenkontrolle und Befriedung von Konflikten ist das Gebot der Stunde, um Entwicklungsländern zu helfen!

Karola Schramm | Mo., 5. September 2016 - 17:19

Antwort auf von Peter Bigalk

Hallo und Ja besonders zum letzten Satz.
Beste Grüße

Thomas Prinz | Mo., 5. September 2016 - 17:49

Antwort auf von Peter Bigalk

...für die ehrenamtlichen Helfer, nicht aber für die Sozialmafia.

Ursula Schneider | Di., 6. September 2016 - 15:35

Antwort auf von Peter Bigalk

Mit Gutmenschentum löst man keine Probleme, sondern schafft nur neue, weil dabei die Gerechtigkeit auf der Strecke bleibt. Einige haben Glück, andere nicht ...
Politik muss sich um die Ursachen kümmern (Bevölkerungsexplosion, Misswirtschaft, korrupte Eliten, Bürgerkriege usw.).

Zu viel Gutes schadet oft gerade denjenigen, denen man helfen will. Das ist am übertriebenen Kündigungsschutz ebenso wie an der Herabsetzung des Leistungsniveaus in den Schulen zu beobachten. Die ungeregelte Zuwanderung geht u. a. zulasten der wirklich Schutzbedürftigen, denn Geld und auch die Toleranz der Bürger haben Grenzen.

Die Syrer, die ihre Familien nicht mehr nachholen können, sind bedauernswerte Opfer dieser irren Politik ohne Obergrenzen. Kanada z. B. hat in seinem Kontingent syrischer Flüchtlinge ausschließlich Familien aufgenommen! Familienväter neigen zudem kaum zu "Kölner Horrornächten" oder sonstiger Kriminalität.
Das nenne ich vernünftige Politik!

Doris Fischer | Mi., 7. September 2016 - 12:02

Antwort auf von Peter Bigalk

Absolute Zustimmung. Der letzte Satz sollte noch um "Nachhaltige Hilfe vor Ort" ergänzt werden.

Karola Schramm | Mo., 5. September 2016 - 17:16

Da alle Flüchtlinge/Migranten die hier sind und sich in abhängiger Position befinden, habe ich Schwierigkeiten mit diesem Text.
Ich lese Bekanntes, Stereotypes.

Hat keiner Heimweh nach seiner Heimat, seinen Eltern, würde lieber dort als hier sein ? Sähe lieber Frieden und ersehnte ihn ? Wird darüber nicht gesprochen, wie man wieder zurückkommt, aufbaut, welche Hoffnungen auf die eigene Heimat gesetzt wird ? Auch Syrien hatte ein gutes Sozial- Gesundheits-und Schulsystem.
Keine Sehnsucht zurück?
Warum diese Fixierung auf DE, EUropa ?
Was wurde und wird diesen jungen Männern eingeredet ? Familie, Frau und Kinder hierher holen und dann ? Ein neues Leben beginnen in einer ganz anderen Welt - ohne Probleme, die sie vorher vielleicht hatten mit der ganzen Sippschaft, die sich in alles einmischt ?

Autoaggressionen auch in Form von Selbstmord nehmen weltweit zu, womit ich nichts bagatellisieren will. Doch die geschehen, weil auch hier Perspektivlosigkeit und Chaos herrschen.

Ja, Frau Schramm, die aufgeworfenen Fragen bringen Sie in die Nähe der besorgten Bürger, die mit unserer derzeitigen Politik nichts mehr anfangen können.
Syrien hatte ein funktionierendes Sozial-, Gesundheits- und Schulsystem. Ob es wirklich ein "gutes" war, sei dahingestellt.
Angestachelt durch den sog. "arabischen Frühling" und die folgenden gewaltsamen Umsturzversuche im Kampf Jeder gegen Jeden versanken die Länder in Perspektivlosigkeit und Chaos. Und ja, auch hier haben die Großmächte ihr eigenes Süppchen gekocht, um ihre Interessen zu wahren.
Die Lösung kann tatsächlich nur sein, die Länder zu befrieden, aber nicht, alle jungen Männer mit ihren Familien nach Europa zu holen. Die Kulturkonflikte will ich hier einmal außer acht lassen.

Hallo, Herr Henning,
man kann googeln, wie die Sozialsysteme waren. In Libyen hervorragend und ich gehe davon aus, dass Assad, der ja dem Westen verbunden war, sich auch gekümmert hat, jedenfalls war dieser Staat laiizistisch,ohne Burkazwang etc. was die extremen Länder Saudi-Arabien und Katar störte.

Den schönen "arabischen Frühling" benutzten sofort die USA/CIA um sie zu militarisieren indem sie Kriegssöldner in die Länder schickten - erst dann schoss Assad zurück mit dem Ergebnis was wir jetzt haben. Assad hatte viele Zugeständnisse gemacht, doch die wurden (von dem neuen syrischen Staatspräsidenten, der, wie ich meine in die Türkei geflohen ist, vom Westen leider anerkannt wurde), abgelehnt. Man stelle sich mal vor, Assad ist gewählter Präsident und ein westl.Genehmer, der sicher in der Türkei sitzt, sagt NEIN zu Friedensverhandlungen !
Ich sehe das auch ähnlich wie Sie. Hier werden diese jungen Männer zu Sklaven gemacht und deren Familien auch. Das darf nicht sein.

Wieso traut sich eigentlich niemand zu sagen, daß die Destabilisierung des gesamten Nahen Ostens das Werk der USA ist. Auch der sog. arabische Frühling, war kein "arabischer" Frühling, sondern ebenfalls initiiert von den USA. Die USA haben seit 1945 mehr als 70 stabile Länder mit Krieg überzogen, angeblich um diesen Ländern die Demokratie zu bringen. Welche gigantische Heuchelei. In der Realität haben sie überall nur Chaos hinterlassen. Die Folgen dürfen dann allerdings andere ausbaden. Die USA nehmen z.B. bis heute keine "Flüchtlinge" aus dem Nahen Osten auf.

Erinnert an Mutti Merkel in der Migrationskrise. Sie posaunte ihr "Kinderlein kommet" in die Welt hinaus und die Verantwortung gleichzeitig auf die Länder, Städte, Kommunen und die freiwilligen Helfer abgewälzt. Nicht zu vergessen, den Steuerzahler. Nur die Europäer spielen nicht so recht mit. Pech gehabt, Frau Merkel.

Frau Schramm schrieb: "Auch Syrien hatte ein gutes Sozial- Gesundheits-und Schulsystem."

Dazu zitiere ich einfach mal Spiegel-Online zum Kindergeld in Syrien:
"...Fürs erste Kind gibt es 300 syrische Pfund im Monat (etwa 4,60 Euro), fürs zweite 200 und fürs dritte noch 100. Danach ist Schluss."
Für 3 oder mehr Kinder also maximal 9,20 Euro pro Monat!

Und ein weiteres Spiegel-Online Zitat:
"...Kinderreichtum bedeutet gesellschaftliches Ansehen, eifrige Fortpflanzung gilt als muslimische Lebenspflicht."

Das ist mit Sicherheit ein (zusätzlicher!) Anreiz sich nach Deutschland auf den Weg zu machen, wo die muslimische Lebenspflicht auch nach dem dritten Kind und dann auch noch (für dortige Verhältnisse) "fürstlich" vom braven deutschen Bürger alimentiert wird.

Zitaten-Quelle:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/familienpolitik-in-syrien-die-mei…

Petra Schaefer | Mo., 5. September 2016 - 19:58

- ja dann aber richtig! Welche Menschen haben es geschafft nach D zu kommen? Doch nur die "Reichen", die ihre Schlepper bezahlen konnten...WAS ist da sozial und wo bleibt der "Rest der Welt". Das Pferd ist von hinten aufgesattelt......und - wird durchschaut.
Herr Bigalk - Glückwunsch zu Ihrer Argumentation.

J.Adam Mühle | Di., 6. September 2016 - 11:01

Antwort auf von Petra Schaefer

Die wahren Kriegsflüchtlinge befinden sich im Lager in Jordanien,Libanon,Türkei.
Eingige Gespräche mit jungen unbegleiteten Flüchtlingen aus Afganistan haben ergeben ,dass fast alle die ich angesprochen habe sind entweder im Iran geboren sien oder als kleinkinder nach Iran kamen .
Die wahren Kriegsflüchtlinge haben alles hinter sich gelassen, haben keine zigtausende Euro für die Schlepperbezahlung.

Bernd Fischer | Mo., 5. September 2016 - 20:09

Zitatanfang: Viele wollten ihre Familien nachholen und hatten die Hoffnung, dass sie das tun können, wenn der Aufenthalt geklärt ist. Weil eben so eine Reise, wie sie es erlebt haben, zu gefährlich für kleine Kinder oder eine schwangere Frau ist.
Zitatende:
Wer erzählt uns jetzt die Unwahrheit, der Sozialarbeiter der vor Ort ist und auf Erzählungen der jungen Männer einfach nur angewiesen ist, und die noch glaubt?
Oder ist es immer noch die "Presse"
(den Cicero mal ausgenommen) die uns immer noch mit ( fast täglich ) Bildern von schwangeren Frauen...mit Kleinkindern...und Babys auf der Flucht, im Bildformat ( geistig ) bombardiert.

Wer klärt all diese Widersprüche auf?

Dimitri Gales | Mo., 5. September 2016 - 21:00

Ich erinnere an den berühmten Satz, den der kürzlich verstorbene französische Politiker Michel Rocard geprägt hat: "wir können nicht die ganze Misere der Welt aufnehmen". Es geht einfach nicht. Wer erst einmal die Türen aufmacht, die Leute versorgt etc. erwirkt damit einen Attraktions- und Anziehungseffekt: es werden immer mehr kommen, nicht nur aus Syrien.
In der Politik kann man eben auf keinen Fall, wie Merkel es getan hat, sich von seinen Gefühlen leiten lassen. Die deutsche Politik hat enorme Fehler gemacht: statt sich zeitig um eine Einwanderergesetz nach dem Vorbild der USA oder Kanada zu kümmern und prophylaktische Massnahmen zu ergreifen (die Migrationswelle war schon früh vorhersehbar), liess Merkel sich überraschen. Effiziente Politik sieht anders aus.

Hallo, Herr Gales,
Sie unterstellen netterweise Frau Merkel immer noch Gefühle. Sie löst sie aus, hat aber keine. Ihre Politik ist die des "Schock und Entsetzens" wie Naomi Klein es in ihrem Buch "Die Schock-Strategie" Untertitel: Der Aufstieg des des Katastrophen-Kapitalismus" beschreibt.
Erst in der absichtlich herbei geführten Katastrophe kann man Demokratie schleifen, sogar ganz abschaffen durch den Ausnahmezustand. Der wird dann immer wieder verlängert - der Mensch ist ein Gewohnheitstier - und dann merkt und weiß man plötzlich nicht mehr, was vorher war.
Merkels Politik erzeugt Krisen mit folgenden Katastrophen und enormen Gefühlen. Menschen geraten in Ausnahmezustände, sie werden krank, seelisch und körperlich. Sie werden entwurzelt.

Einwanderungsgesetz hat Merkel schon vor 15 Jahren verhindert. Siehe Süssmuth-Kommission oder:" Die Zeit - Flüchtlingspolitik:Süssmuth wirft Merkel Versäumnisse vor."oder:www.cives.de/polit-pr-der-kanzlerin-in-der-fluechtinglingsfrage-3682

Ob Merkel Gefühle hat, weiss ich nicht und das interessiert mich auch nicht. Ich wollte damit sagen, dass Merkel nicht rationalen Leitmotiven in der Migrationsfrage folgte. Sie handelte nicht wie eine verantwortungsbewusste Regierungschefin. Offenbar meint sie, man müsse sich opportunistisch, wie ein Chamäleon, der jeweiligen Situation anpassen und das Resultat habe die Öffentlichkeit zu akzeptieren. So lief das oft innenpolitisch. In Krisensituationen hilft ihr das nicht . da zählen andere Qualitäten.

Barbara Kröger | Di., 6. September 2016 - 10:41

Dass die Probleme in den Herkunftsländern der vielen Migranten nicht in Deutschland zu lösen sind, wissen wir doch. Die wahren Probleme kennen wir doch auch schon lange. Man muss sie nur sehen wollen.
Ich habe den Eindruck, es geht gar nicht um die Flüchtlinge, oder Migranten, sondern um das Wohlfühlgefühl unserer selbsternannten Gutmenschen.

Frank Goller | Di., 6. September 2016 - 10:41

Noch schwimmen wir auf einer Konjunkturwelle. Die wahren Probleme kommen, wenn wir die Zuwanderung in die Sozialsystem nicht mehr bezahlen können. Aktuell verdient nur die Flüchtlings - Industrie. Änderung nicht in Sicht ! Ausserdem der Flüchtlingsstrom ist nicht abgerissen, bis jetzt in 2016 ca. 300 000, ohne Dunkelziffer.

Nicolas Linkert | Di., 6. September 2016 - 16:15

Die machen einfach ihren Job. Allerdings muss man auch klar sagen: Das ist mittlerweile eine Art Industrie - mit allen Nachteilen, die das für die hat, die das bezahlen müssen, nämlich die Steuerzahler.

Alles gegen eine extrem manipulative Politik, die den Wählern herbeigerufene Arbeitsmigranten als "Flüchtlinge" verkaufen will. Die Lügen, die man in diesem Zusammenhang erfunden hat, sind so bizarr, dass sie von immer weniger Menschen geglaubt werden.

du irrst dich !!
es SIND menschen die vor gewalt und krieg flüchten.
ich wünsche dir nicht solch ein leben leben zu müßen.

anna roth | Di., 6. September 2016 - 19:38

die menschen, die hier ankommen sind vor krieg und verfolgung geflüchtet und uns geht es verdammt gut hier, weil wir zufällig in dieses land hineingeboren wurden.
sind 2 menschen in einer gruppe von 80 so gefährlich? wer verläßt sein zu hause mit all den schwierigkeiten, ängsten und dem verlust der eigenen sicherheiten?

wir haben sogar die pflicht ihnen zu helfen.
aus unseren land sind vor erst 70 jahren tausende geflohen weil sie die falsche religion, die falsche meinung oder an etwas anderem als das vorgesetzte geglaubt hatten, die anderen sind umgebracht worden.

wollt ihr wirklich in 30 jahren von euren kindern gefragt werden "warum habt ihr es zugelassen?", "warum habt ihr nicht geholfen?"

ich bin angela merkel dankbar dafür, daß sie stellung bezieht und bereit ist kräfte zu mobilisieren, um diesen menschen zu helfen !!
leider leben zu viele egoisten in diesem land, die nicht bereit sind von ihren ihren privilegien etwas abzugeben !!

Liebe Frau Roth, Hilfe für Menschen in Not ist selbstverständlich! Unverständlich ist mir aber, warum Hilfe anscheinend nur in Deutschland möglich sein soll. Warum hilft man den Menschen nicht in ihren Heimatländern? Warum wird da seit vielen Jahren ein verheerender Krieg geführt? Oder sind Sie der Meinung, dass Kriege nicht zu verhindern sind? Sind Sie der Meinung, dass die Bevölkerungen in den Kriegs- und Kriesenbieten keine demokratischen Staaten aufbauen könnten? Das wäre dann schon sehr überheblich, um es nett zu formulieren.

Von welchen Kindern? Die Deutschen kriegen doch kaum Kinder. Die wenigen jungen Deutschen werden in 30 Jahren fragen wie Deutschland seine Zukunft so einfach verspielen konnte. Sie sind hoffnungslos naiv.

werden schön geboren. Manche Menschen werden gesund geboren. Manche aber auch nicht. So ist das Leben. Nur weil es Deutschland gut geht und anderen Ländern nicht (teilweise selbstverschuldet), heisst das nicht dass Deutschland die ganze Welt retten muss. Dieser ganze Unsinn kostet viel Geld. Sie dürfen gerne Ihr gesamtes Geld für andere Menschen ausgeben. Aber ich will das nicht. Und es ist verdammt nochmal mein Geld, also entscheide ich auch gerne selbst.

Ralf Triebel | Do., 8. September 2016 - 22:05

Antwort auf von Paul Reuter

Wer sagt Deutschland geht es gut?
Der wirtschaftlichen und politischen Elite bestimmt, aber nicht mehr dem Volk. 1 Mio in Leiharbeit. Hartz 4 und anderen outgecourcten Beschäftigten. Ich sehe jeden Tag wenn ich von Arbeit nach Hause fahre Migranten, die von meinen Steuergeldern leben, ich Idiot geh noch arbeiten!

Bitte, Frau Roth, etwas mehr Geschichtsorientierung.
Vor 70 Jahren, also 1946, sind keine Menschen mehr aus Deutschland geflohen. Es war Kriegsende, die deutschen Städte waren zerstört und die übrig gebliebene Bevölkerung hatte begonnen, die Trümmer zu beseitigen und Deutschland wieder aufzubauen.
Die Gräueltaten des Nazi-Regimes sind damit nicht vergessen und sollen auch nicht relativiert werden. In den Jahren davor (1933 bis 1940) konnten zwar Tausende fliehen, aber eine Willkommenskultur herrschte in der übrigen Welt damals auch nicht. In der muslimischen Welt waren sie ebenfalls nicht willkommen, weil sie auch die falsche Religion hatten. Die Deutschen, die vor 80 Jahren bereits in anderen Ländern integriert waren, wurden unter Generalverdacht gestellt, in Internierungslager gebracht, oder (in Russland) nach Sibirien verfrachtet.
Die heutigen Flüchtlinge sollen in Europa ein Registrierungsverfahren durchlaufen und nach Befriedung ihrer Heimat wieder zurückkehren.

Der Vergleich 80:2 ist fahrlässig und kein Kriterium.
Nicht nur, weil sich die Zahl ändert durch Familiennachzug.
Besonders relevant sind Interessensgegensätze und Fähigkeiten innerhalb der JUNGEN Altersgruppe, denn die Zukunft wird von der jungen Generation getragen, die dann auch noch die westliche Werte verteidigen soll.

Ein Teil der jungen Generation ist nicht mehr in der Realität (z.B. in virtuellen Welten), ein weiterer Teil bevorzugt ungerechte Machtstrukturen (weil einfacher), ein anderer Teil bemüht sich um Fortschritt. Wir sind abh. von Anteil kooperativer Mitstreiter, Qualitätsdenken, langer Ausbildung, frei von Denkverboten der Religion und Gewalt. Komplexe Systeme (akkumuliert über Generationen) brauchen Schutz, weil Wiederaufbau-Personal begrenzt. Wie lange braucht DE für einen Flughafen?

Realität heute: Parallelgesellschaften wachsen, trotz unserer Dienstleistungen (Bildungssystem, Med. Versorgung, Pflege, ...), Machtverhältnisse ändern sich.

Ruth Falk | Mi., 7. September 2016 - 02:42

ist sicher ein Idealist, der seine Aufgabe ernst nimmt, aber das hat nichts mit den Ursachen der Masserimmigration zu tun. Angefangen hats mit RU in Afghanistan, die noch irgendwie die Kurve raus geschafft haben. Dann mussten die USA nachstossen, auch 2mal im Irak, und mit ihrem "Arabischen Frühling" die Magrebstaaten und den ganzen Mittleren Osten in Brand setzen in ihrer Gier nach Weltherrschaft. Ob da alt gewachsene Regierungsformen zum Teufel gehen, und die Volker im Bruderkrieg verbluten, war ihnen offensichtlich Wurscht.
Dass woanders völlig andere Kultur- und Religionsformen herrschen, waren die USA schon immer unfähig/unwilling zu begreifen.
Was mich so chockt ist das Verhalten der Bewohner dort: die Familien opfern Summen, die sie selber ein Jahr überleben liessen, um einen jungen Mann nach EU zu schleusen, in der falschen Hoffnung, nachgeholt zu werden. Daran ist auch Merkels Getöne schuld, aber im Zeitalter des Facebook sollte die Falschmeldung schon angekommen sein.

Ruth Falk | Mi., 7. September 2016 - 03:05

Muss noch ergänzend sagen, dass ich Männer, die davonlaufen in eine scheinbar bessere Welt, anstatt ihre Familie zu schützen, und für Recht zu kämpfen, nur verachten kann, sie sind feige.
Wenn die reichen Staaten logisch denken könnten, würden sie gezielt die Entwicklungsländer beim Aufbau unterstützen, statt sie schon viel zu lange auszubeuten. Menschen, die eine Existenz haben und wenn auch noch so geringen Besitz, sind nicht so leicht bereit, das im Krieg aufs Spiel zu setzen, die billigste Garantie für Frieden und Aufbau in den so geschlagenen Ländern, und auch die Priester aller Sorten könnten weniger Hass predigen. Wie dumm und überheblich ist doch der Westen, schadet sich nur selber.

anna roth | Mi., 7. September 2016 - 20:19

es stimmt, wolfgang henning. 70 Jahre sind es nicht, seit '33 sind menschen wohlweislich geflüchtet. waren es "wirtschaftsflüchtlinge" ? oder flohen sie weil sie die falsche religion hatten?
meine großeltern konnten nicht mehr aus deutschland flüchten. sie wurden umgebracht, weil sie auch kein geld hatten um noch aus nazideutschland zu fliehen.
und das ist es was ich meinte.
sind wir nicht humanitär verantwortlich, daß WENN krieg in einem land besteht, und menschen flüchten müßen, vor gewalt und tod?? wo sind wir gelandet, daß wir keine unterstützung, und nicht mehr bereit sind hilfe für kriegsflüchtende übernehmen wollen?? ich bin keine cdu wählerin, aber mir fällt auf, daß frau merkel ausschließlich kritisiert wird wegen ihrer politik. egal was sie tut. was wäre, wenn sie von vorhinein die grenzen geschlossen hätte? wie hat man sie beschimpft, als sie dem syrischen mädchen sagte, daß nicht alle flüchtlinge aufgenommen werden können?? was wäre die richtige politik ??

Reem ist keine Syrerin sondern Palästinenserin und wurde im Libanon geboren. Ihre Familie kam nach Deutschland mit dem Ziel, ihre angeborene Behinderung therapieren zu lassen, was auch gelungen ist. Ich will hier nicht weiter diskutieren, ob dieser Anlass ein berechtigter Asylgrund für die gesamte Familie ist, die ihre judenfeindliche Gesinnung auch hier offen äußert.

Romuald Veselic | Do., 8. September 2016 - 11:30

die zu uns kommen, auch als Menschen gesehen werden.
Die Frage kann man auch umgekehrt Stellen.
Als nach dem Vietnamkrieg 1000-de Flüchtlinge nach Dt. kamen, man fischte sie ebenso aus dem Meer (Südchinesisches Meer), hörte man postwendend kaum davon. Diese Menschen sind vor dem Kommunismus geflohen und hier angekommen, wollten sie nichts mehr vom Kommunismus hören o. damit was zutun haben.
Man konnte unter ihnen keine Sympathisanten für Kommunismus rekrutieren u. Schweinsbraten/Frühstückspeck, nahmen sie dankend an.

Ruth Falk | Do., 8. September 2016 - 23:06

Vietnamesen waren zum grossen Teil Christen, während die jetzigen Migranten überwiegend Musleme sind, und da liegt der gewaltige Unterschied. Sogar Türken der 3. Generation haben oft noch Probleme mit europäischen Sitten, obgleich sie die Sprache beherrschen.
Wie sollten Menschen, die zum Teil Analphabeten sind, die aus total fremden Kulturen kommen, sich in Europa zurechtfinden? Vom Integrieren rede ich gar nicht, denn man kann und soll eine eigene Kultur nicht wechseln wie ein Hemd.
In meinen Augen ist das schlimmste Problem, dass A.M. so
einfach mal die Menschen angelockt hat, ohne im Voraus die nötige Verwaltung, Versorgung und Unterkunft zu berechnen, und auch im nachhinein absolut nichts tut, diesen Mangel zu korrigieren. Aber sie hält sich anscheinend für unfehlbar, SIE muss sich doch nur mal einem Selfy stellen, nach ihr die Sindflut.

peter hauser | Mo., 12. September 2016 - 09:36

Langsam aber wirkungsvoll zeigt sich mir was <Lügenpresse > sein kann.
(Bei aller Not und Hilfsbedürftigkeiteit, die nicht informiert, sondern Meinung beabsichtigt, verstellt Inzetresse Tatsachen)

Katja Karlsson | Di., 13. September 2016 - 23:22

Hr. Deiss und allen helfenden Menschen, die aktiv sind in dieser schwierigen streitbaren Realität, meinen Respekt. Hier wird so eifrig über Menschen, Weltgeschehen und Logik diskutiert und die Richtigkeit von Handelnden im Forum verhandelt, dass mir schwindlig wird.

Tarek Al-Hakim | Do., 20. April 2017 - 10:11

Es gibt keinen Mittelweg. Sozialpädagogen reden zu viel schön. Bürger mit Wut im Bauch pauschalisieren. Ich bin selbst in der Flüchtlingshilfe tätig. Es gibt viele tolle Jungs unter den minderjährigen Migranten. Aber auch extrem viele faule Wanderer. Schulverweigerer und Kleinkriminelle, Schläger und Pöbler, Randalierer und hochnäsige Paschas. Leider fast 50 %!!! Ich bin selbst halber Araber. Aber diese Jungs, meine Glaubensbrüder frustrieren mich extremst. Faul, frech und fordernd. Schlampig und dreckig im Haushalt. Ungebildet und unselbständig. Je primitiver die Herkunft, desto dreister die Forderungen. Die Jungs mit Klasse und aus guten Verhältnissen hat man sehr schnell an ihrer ruhigen Art und ihren guten Manieren erkannt. Wer nicht zur Schule geht soll meinetwegen auch mit Gewalt dazu gezwungen werden. Durch Polizei oder Betreuer. Aber als Verbesserung müssten in Integrationsklassen immer Dolmetscher in der homogenen zum Beispiel rein arabischen Klasse assistieren. Prioritäten!