Österreichs Innenminister Gerhard Karner / dpa

Skandal in Österreich - Verschlafene Spionageabwehr

Seit der Verhaftung des ehemaligen Verfassungsschützers Egisto Ott am Karfreitag dieses Jahres erschüttert der (Spionage-)Skandal Österreichs Politik, Teile des Staatsapparates und das Ansehen des Landes im Ausland.

Paul Schliefsteiner

Autoreninfo

Paul Schliefsteiner (Foto ACIPSS) ist Direktor des Austrian Center for Intelligence, Propaganda and Security Studies (ACIPSS), einem international anerkannten, gemeinnützigen Forschungszentrum, das mit der Karl-Franzens-Universität Graz kooperiert.

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Egisto Ott war schon vor dem 29. März 2024 medial kein Unbekannter. Zumeist als Egisto O. (teils auch nur als E.O.) war er sowohl der österreichischen als auch der deutschen Öffentlichkeit aus der Berichterstattung rund um die Vorgänge um den tiefgefallenen DAX-Shootingstar Wirecard und dessen geflüchtetes Vorstandsmitglied Jan Marsalek zumindest indirekt bekannt. Nach einer ersten, nach rund drei Wochen wieder aufgehobenen Inhaftierung im Februar 2021 tat er einen für einen Nachrichtendienstmitarbeiter ungewöhnlichen Schritt, indem er aktiv die Öffentlichkeit suchte. 

Ott gab Interviews, sowohl in einer der wichtigsten Nachrichtensendungen Österreichs, der „Zeit im Bild 2“, als auch im selbstdeklarierten Aufdecker-Medium ZackZack des ehemaligen grünen Politikers Peter Pilz, in denen er sich selbst als Opfer darstellte. Danach wurde es wieder ruhig um ihn, wie auch um seinen früheren Vorgesetzten Martin Weiss, ehemals Abteilungsleiter im nunmehr aufgelösten Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT). 

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Ernst-Günther Konrad | Di., 23. April 2024 - 09:15

Naja, bei der Vielzahl an Informationen gehen einem doch viele scheinbare "Kleinigkeiten", die es dann aber gar nicht sind durch die Lappen. Ich kann mir da keine Meinung bilden außer der, dass ich versuchen werde, noch mehr darüber zu erfahren. Ich frage mich nur, ob das bei uns auch passieren kann? Ich glaube eher nicht. Die wissen ja nichts und müssen die Vorwürfe meistens erst erfinden, durch Faktenchecker und ähnliche Koryphäen.

Gerhard Lenz | Di., 23. April 2024 - 10:10

wird mitgeteilt, dass ein Mitarbeiter des wehrten AfD-EU-Spitzenkandidaten Krahs verhaftet wurde. Wegen Spionage für China.

Herr Krah spricht sich bekanntlich seit geraumer Zeit für "bessere" Beziehungen zu China aus.

Bin gespannt, ob der Cicero demnächst einen Beitrag dazu hier einstellt.

Und auf die Reaktionen.
Gewisse Foristen echauffierten sich doch so heftig darüber, Habeck würde angeblich das chinesische Bespitzelungssystem (Social Credits) gutheissen.

Es wird immer deutlicher, um was für eine feine "Saubermänner-Partei" es sich bei der AfD handelt.
Chinesische Spione, mögliche Geldflüsse aus Russland, Spendenskandale.

Bernhard Jasper | Di., 23. April 2024 - 15:05

Politische Hasardeure und Kriminelle. Und es gibt noch vielfältige Kontakte aus DDR-Zeiten zum großen Bruder (man spricht russisch).