Nachdem die Demokraten ihn nicht wollten, versucht er es jetzt als „Third-Party Candidate“: Robert F. Kennedy junior / dpa

Robert F. Kennedy jr. will Präsident werden - Die Angst vor den Unabhängigen

Die Kandidatur von Robert F. Kennedy jr. als Unabhängiger für die Präsidentschaft 2024 ist zwar aussichtslos. Doch beide großen Parteien fürchten, dass er ihren Kandidaten genügend Stimmen wegnehmen könnte, um zwischen Sieg und Niederlage zu entscheiden. 

Autoreninfo

Ronald D. Gerste ist Historiker, Publizist und Augenarzt. Er lebt in der Nähe von Washington, D.C.

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Robert F. Kennedy war das Idol einer Generation. Der ehemalige Justizminister der USA (im Kabinett seines Bruders John F. Kennedy) und Senator des Bundesstaates New York schien die Option eines Neubeginns zu verkörpern; er war die Personifizierung eines gerechteren Amerika, die Hoffnung auf einen gerade noch rechtzeitigen Ausstieg aus dem menschenverschlingenden Sumpf namens Vietnam. Sein Wahlkampf der 100 Tage im Sommer des Schicksalsjahres 1968 wurde eine Legende, sein Tod durch die Kugeln eines Attentäters eine nationale Tragödie. 

Auch Robert F. Kennedy junior hat Anhänger, die er begeistert, aber es sind wenige, bei weitem keine ganze Generation. Der älteste Sohn von „RFK“ ist zweifellos ein Mann mit einem guten Herzen, der sich für seine Mitmenschen engagiert. Als auf Umweltthemen spezialisierter Jurist hat sich Kennedy über viele Jahre für erneuerbare Energien, für Landschaftsschutz und sauberes Wasser, für Minderheiten und indigene Amerikaner eingesetzt. Einige seiner Positionen lassen ihn indes für den Mainstream als Außenseiter, gar als Verschwörungstheoretiker erscheinen – ein Vorwurf, der in den USA gegenüber Andersdenkenden ebenso inflationär eingesetzt wird wie in der einen oder anderen westlichen Demokratie.

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Christa Wallau | Fr., 13. Oktober 2023 - 15:59

Es muß m. E. unbedingt ein paar mutige Spielverderber geben, die das Wahltheater in den USA durcheinander wirbeln und das Millionenspiel der Superreichen etwas unberechenbarer und spannender machen.

Robert F. Kennedy jr. schätze ich als unerschrockenen Aufklärer, der das lesenswerte Buch über den mehr als fragwürdigen medizinischen Präsidentenberater Anthony Fauci geschrieben hat ( "Das wahre Gesicht des Dr. Fauci").

Menschen, die gegen Strippenzieher im Hintergrund kämpfen, o b w o h l sie wissen, daß sie kaum eine Chance haben, an den Strukturen etwas zu verändern, nötigen mir großen Respekt ab.
Ohne sie wäre die Welt ein noch verlogenerer Ort, als sie es ohnehin schon ist.
Ich werde nicht gern für dumm verkauft.
Wenn überhaupt, dann mache ich mir zur Not lieber selber etwas vor, als daß ich mich von anderen belügen lasse. So viel Eigenständigkeit und Selbstbewußtsein muß sein!

Gerhard Lenz | Fr., 13. Oktober 2023 - 17:33

ist fast schon hochgradig amüsant. Dass die Foren-AfD umgehend ihre Begeisterung ausdrückt, ist bezeichnend. Ein Kämpfer gegen die Strippenzieher im Hintergrund sei er, lese ich da. Und wie immer lässt die, die das weiß, den Rest der Welt im Dunkeln stehen, wer denn diese Strippenzieher sein sollen.
Wobei jeder weiß, daß innerhalb der AfD die Theorie zirkuliert, jüdisch-amerikanische Kreise bereiteten den "Great Reset" vor. Aber natürlich wollen sich die Rechtsextremismus nicht dem Vorwurf des Antisemitismus aussetzen.
Zu Kennedy:
Die Mittelschicht soll ausgerottet werden. Covid-Impfstoffe sind hoch gefährlich, führen u.a. bei Kindern zu Autismus. Antidepressiva führen zu Schulmassaker, WLAN verursacht Krebs, und in den USA habe sich ein System etabliert, das noch schlimmer sei als Hitler-Deutschland.
Geballter Unsinn.
Herr Gerste mag Sympathien für Kennedy pflegen. Die Wähler werden kaum auf den Wirrkopf hereinfallen, sie bevorzugen wohl eher Trump, aus der Abteilung "Verschwörungen".

jüdisch-amerikanische Kreise bereiteten den Great Reset vor."
Ach so. J e d e r weiß das !
Woher denn?
S i e, Herr Lenz scheinen ja Einblicke in das Innerste der AfD zu haben, die mir als Mitglied nie gewährt wurden. I c h kenne keinen in der Partei, der diesen Unsinn vertritt.
Sie unterstellen einfach Judenhaß, wo er gar nicht zu finden ist. Haben Sie gestern nicht die Rede von Dr. Gauland gehört?

Mit den "Strippenziehern" meine ich (und jeder, der z. B. die Aussagen von Kennedy zu Fauci ernst nimmt/ Das Buch wurde ja nicht verboten!) die menschenverachtenden Interessen aller Reichen (Oligarchen, Konzernführern usw.), die in ihrer Gier nach noch mehr Geld u. Einfluß Schutzbedürftigkeit u. Rechte von Milliarden Lohnabhängigen u. Armen auf der Welt mit Füßen treten. Dafür gibt es Beweise genug.
Glauben Sie allen Ernstes, daß es solch ruchlose Leute nur in Rußland o. China gibt? Dort erkennt man sie nur besser, aber ihre "Geisteshaltung" ist leider überall auf der Welt verbreitet.

Kai Hügle | Sa., 14. Oktober 2023 - 04:42

Das Buch über Fauci, das selbst von der NZZ verrissen wurde und dessen Autor behauptet, Impfgegner seien schlimmer verfolgt worden als Anne Frank, die im Alter von 15 in einem KZ der Nationalsozialisten ermordet wurde - ja, sowas ist scheinbar ganz nach Ihrem Geschmack.
Wer glaubt, dass ein Wirrkopf wie Kennedy die politische Landschaft in den USA im Allgemeinen und den bevorstehenden Präsidentschaftswahlkampf im Besonderen bereichert, der glaubt vermutlich auch, wie Kennedy, dass Impfstoffe Lebenmittelallergien auslösen und Fauci und Gates Corona von langer Hand vorbereitet haben.
Bildungskatastrophe Deutschland halt, zum Fremdschämen!
Ihren Schlusssatz könnte man als Selbstironie deuten - und darüber schmunzeln. Indes ich fürchte, der ist ernst gemeint...

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 14. Oktober 2023 - 09:12

eher mit einem Rollback in Sachen Umwelt rechne, könnte er den Demokraten zusätzlich Stimmen wegnehmen, obwohl ich ihn politisch eher bei den modernen Republikanern verorte, staatstragend, weil gesellschaftstragend.
Er sitzt somit zwischen allen Stühlen und könnte Einigen ein Dorn im Auge sein.
Hoffentlich überlebt er das.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 14. Oktober 2023 - 12:20

Natürlich dürfte dieser Mann keine ernsthaften Chancen haben. Aber die berühmten Nadelstiche dürfte er auch setzen. Ich kenne sein Buch über Fauci nicht. Aber da dürfte schon einiges wahr sein, was er über diesen Seelenverkäufer geschrieben hat.
@ Christa Wallau - das Herr Lügle Ihnen mal wieder direkt antwortet, was, weiß ich nicht, ich lese seinen Kram ja nicht mehr, ehrt sie in jedem Fall.
Ich wünsche Ihnen besonders und allen anderen Foristen natürlich auch ein geruhsames Wochenende.

Zu: "Ich kenne sein Buch über Fauci nicht. Aber da dürfte schon einiges wahr sein.."

Scharfsinnige Beweisführung. Jetzt bin auch überzeugt!😂