Die andere Wange hinzuhalten, ist keine politische Handlungsempfehlung, schon gar nicht gegenüber der Hamas / dpa

Krieg und Moral - Ein Staat darf sich nicht erpressen lassen

In Deutschland hält fast die Hälfte der Bevölkerung das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen für übertrieben. Einmal mehr siegen hierzulande Gefühl und Betroffenheit über Analyse des militärisch und politisch Notwendigen.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

So erreichen Sie Alexander Grau:

Krieg ist unmoralisch. Daran gibt es wenig rumzudeuteln. Denn im Krieg sterben Menschen. Und jedes ausgelöschte Leben ist eines zu viel. Einzelne Menschen zu opfern, und sei es für die gerechteste Sache der Welt, ist geradezu obszön.

Aber leider gibt es nicht nur diese individualethische Perspektive, sondern auch eine politische. Und in dieser geht es um übergeordnete Interessen, um Güterabwägung, um langfristige Perspektiven und Kosten-Nutzen-Analysen. Auf dieser politischen Ebene kann und muss das erlaubt sein, was auf individualethischer Perspektive skandalös ist: das gezielte Töten von Menschen. Das ist keine frohe Botschaft, und es wäre schön, wenn die Welt eine andere wäre, doch die Welt ist so wie sie ist.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 4. November 2023 - 11:04

In unserem Land glauben viele Menschen daran, man könne einen Krieg auch mit Menschlichkeit gewinnen. Das hat dazu geführt, dass weder IS noch die Taliban wirklich geschlagen wurden. Man hat sie temporär verkleinert, sie können jedoch im Untergrund wieder zu neuer Stärke gelangen.
Unsere Nachsicht und die Sympathie einer linken Bevölkerung mit den angeblichen „Freiheitskämpfern“ führt dazu, dass gestern in Essen bei einer Demonstration schwarze und weiße Fahnen mit arabischen Schriftzeichen gezeigt wurden, die sehr an die Taliban und die Terrororganisation ISIS erinnern. Die Polizei griff nicht ein, will aber noch prüfen, ob verbotene Symbole dabei waren. „Eine Lösung“ – die besteht nach Meinung der Islamisten in einem streng religiösen Kalifat, das auch Deutschland umfasst.
Während Islamisten auch bei uns die Juden und anschließend die Christen auslöschen wollen, um weltweit die Scharia als oberstes Gesetz einzuführen, unterstützen wir mit den Palästinensern auch die Hamas.

Norbert Heyer | Sa., 4. November 2023 - 11:16

Die Hamas verübt ein hinterhältiges Attentat auf israelischem Staatsgebiet an feiernde Menschen und veröffentlich dann noch unerträgliche Beweise ihrer Gräueltaten. Das musste eine Gegenreaktion hervorrufen. Die Hamas zieht sich zurück, behält jüdische Geiseln und verzieht sich in eigene Wohngebiete. Wie soll Israel sich verhalten? Verhandeln mit solchen feigen Attentätern oder massiv zurückschlagen und von der Mehrzahl der UNO-Staaten dafür kritisiert werden? Sollen die Täter straffrei ausgehen? Den Israelis wird nichts anderes übrig bleiben, als massiv, ohne Rücksicht auf humanitäre Befindlichkeiten zurückzuschlagen. Die Hamas will die Auslöschung der Juden, da ist jedes Vorgehen dagegen
gerechtfertigt. Das Opfer soll vernichtet werden - und soll sich nicht wehren? Viele kritisieren Israel, ohne auch nur im Entferntesten eine Lösung zu kennen. Humanität ist wichtig und richtig, der Selbsterhaltung aber auch. Deutschland ist Israel gegenüber schwach in die Rolle des Judas geschlüpft.

"Viele kritisieren Israel, ohne auch nur im Entferntesten eine Lösung zu kennen."

Kennen Sie eine Lösung? Falls ja, nur heraus damit.

Das palästinensische Volk wird nicht einfach vom Erdboden verschwinden. Heute wird der Hass zukünftiger Generationen gesät. Dies sollte so sparsam als möglich geschehen. Auch sollte das Pulverfass Nah Ost nicht übersehen werden. Wenn uns das um die Ohren fliegt, werden die Erschütterungen bis in die deutsche Provinz zu spüren sein.

Die Mahnung an Israel nicht zu überziehen hat nichts mit dem negieren des völlig legitimen Selbstverteidigungsrechts Israels zu tun.

Auch John Biden (alles andere als ein Hippie) mahnt Israel zur Bedacht- und Menschlichkeit. Die Verhältnismäßigkeit zu wahren ist in derart archaischen und barbarischen Konflikten eine hohe Kunst und aller Mühen wert.

Es gibt hier keine einfache Lösung!

Albert Schultheis | So., 5. November 2023 - 12:52

Antwort auf von Bernd Windisch

Der Herr Heyer hat Ihnen die "Lösung" klipp und klar hingeschrieben:
"Den Israelis wird nichts anderes übrig bleiben, als massiv, ohne Rücksicht auf humanitäre Befindlichkeiten zurückzuschlagen."
Genau das ist es und Israel hat gar keine andere Chance, will es überleben. Mit einem durch Koran und Scharia fanatisiertes Volk als Nachbarn - und ich rede nicht einmal von der Hamas - ist eine friedliche Koexistenz unmöglich. Übrigens auch in Deutschland nicht -
hier hat man stillgehalten und beschwichtigt, solange die Mehrheitverhältnisse noch nicht gekippt waren. Ich vermute 1 gegen 10, das könnte klappen.
Ich höre immer wieder aus den linken Quasselbuden, "aber man muss doch eine Lösung finden!" - Es gibt keine "Lösung"! Es gibt nur das Überleben des Stärkeren. Wer dazu nicht bereit ist, verschwindet.

Tomas Poth | So., 5. November 2023 - 15:00

Antwort auf von Bernd Windisch

Genau das ist es was wir brauchen!
Eine Friedenslösung muß beiden Seiten gerecht werden, sonst wird es keine Friedenslösung.
Die einseitige Parteiergreifung für Juden oder Palästinenser/Araber bestärkt nur die jeweilige Seite. Damit wird der Konflikt nur verlängert!
Die Folge sind weitere Ausbrüche von Gewalt und Gegengewalt mit Tod und Zerstörung.
Einseitige, verbale Parteiergreifung fördert nicht den Frieden, im Gegenteil. Es ist eine bequeme Haltung, um sich der Fragestellung nach einer Friedenslösung zu entziehen.
Wenn man keine Chance für eine Friedenslösung sieht, muß man sich unweigerlich die Frage stellen, wie soll der Konflikt weitergehen? Versetzt man eine der beiden Seiten in die Lage zu einem finalen Siegfrieden zu erringen?
Wird sich daraus womöglich ein großer Krieg auf der arabischen Halbinsel bis hin zum Weltkrieg entwickeln?
Es gibt nur eine Lösung. Frieden in der Levante, unter Berücksichtigung der Lebensrechte der Juden als auch der Palästinenser!!

Denn diese Hamas-Judenhasser sind menschenverachtende Schwerstverbrecher, die nur eines verstehen: Gewalt, Mord, Köpfen und auf die schweinischste Art Abschlachten!
"Das Unbehagen in Deutschland gegenüber dem militärischen Vorgehen Israels kann man aus humanistischen Gründen verstehen. Dennoch ist es naiv ..." Humanitäre gründe? Die Links-Grüne sollten das Wort Humanitär niemals in den Mund nehmen, denn sie sind nicht viel besser: ich erinnere nur an die perfiden Mord- und Zersetzungsmethoden der Stasi (MfS) an normalen Menschen, die nur ihre eigene Meinung äußerten oder aus dem Massenversklavungs-Lager DDR in den Westen wollten!
"Humanität ist wichtig und richtig, der Selbsterhaltung aber auch."
Wer von Humanität gegenüber den Hamas-Unterstützern redet, hat entweder nichts verstanden, oder er ist Linker Judenhasser, wie sein "großer Vordenker" Karl Marx. "Massenmörder gewähren lassen? Das kann keine Option sein."
Haltung der deutschen Regierung: scheinheilig - nur Lippenbekenntnisse!

Also, im 20. Jahrhundert hat es Kriege gegeben und davor auch wirklich genug Kriege. Geschichtsbücher sind voll vom Elend der Menschheit. Im 21. Jahrhundert sollte der Mensch an sich doch etwas gelernt haben. Nein, haben diese Spezies nicht. Es werden immer noch Kränze nieder gelegt und die Kriege gehen munter weiter. Was für Menschen !!! Ein unbekanntes Raumschiff würde die Erde umrunden und die Außerirdischen müssen kopfschüttelnd wieder weiter fliegen oder einfach ... träumt weiter...

Kampf ums Überleben, Krieg, gehört zur Natur, egal wo sie hinschauen. Aufgrund seiner Intelligenz ist der Mensch fähig, verheerende Kriege zu führen, die es sonst in der Natur nur selten gibt. Aufgrund seiner Vernunft ist er sogar fähig Frieden zu schließen, aber wie die Herrschaft der Vernunft so endet auch der Friede irgendwann. Immer. In Deutschland durch infantilisierze und verblödeze Regierungen, die ein infantilisiertes und verblödetes Volk immer wieder wählen. In Palästina ist es eine brutale mörderische Ideologie, Islam genannt, die dafür sorgt, dass Annäherung, Handreichen mit Gotteslästerung gleichgesetzt wird. Neben einem solchen Nachbarn wollen Sie nicht wohnen.

Bernd Windisch | Sa., 4. November 2023 - 11:34

"Die andere Wange hinzuhalten, ist keine politische Handlungsempfehlung, schon gar nicht gegenüber der Hamas"

Das die Bevölkerung des Gaza Streifens nicht mit der Hamas gleich zu setzen ist sollte das Differenzierungsvermögen des Autors nicht überfordern.

Das holzschnittartige Freund - Feind Schema aus der Zeit als sich die Menschen noch mit Keulen den Schädel einschlugen wird der komplexen Kriegswelt der heutigen Zeit nicht gerecht.

Ja Herr Grau, man kann in seiner Gegenwehr auch überziehen. Das zum Teil militärisch völlig sinnlose in zerstören deutscher Städte und die daraus resultierenden Opfer waren keine Leidtragenden der Nationalsozialisten, sondern Opfer der Alliierten. Den Nazis waren ihre „Volksgenossen“ völlig egal!

Keine Gewalttat, sei sie auch noch so schrecklich rechtfertigt bis in alle Ewigkeit ungezügelte Gegengewalt. Erst recht nicht gegen Menschen die ungefragt in Sippenhaft genommen werden.
Ja, auch Israel kann in seiner berechtigten Gegenwehr überziehen.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 4. November 2023 - 13:59

Antwort auf von Bernd Windisch

Wer ist in Palästina nicht Mitglied der Hamas, wenn alle jungen Männer seit Jahren für den Kampf gegen Israel „zwangsrekrutiert“ werden, wenn alle Kinder seit 2005 indoktriniert werden, dass die Vernichtung aller Juden im Koran steht, damit heilig ist und nur dadurch das Überleben des eigenen Volkes gesichert wird? Wie viele Palästinenser / im Gaza-Streifen wollen in Frieden mit den Juden im verhassten Israel leben? Immerhin gibt es für die Familie jedes Selbstmordattentäters von der Hamas eine hohe, lebenslange Rente, finanziert vermutl. von unseren Hilfszahlungen.
Glauben Sie wirklich, mit der Hamas, mit den IS-Kämpfern und den Mitgliedern anderer Terror-Gruppen kann man verhandeln und Frieden schließen? Diese Leute kennen und akzeptieren keinen Frieden, er würde die Zerstörung ihrer Existenzberechtigung bedeuten. Wenn der Kampf gegen Juden gewonnen ist, geht es gegen Christen und anschl. gg. die andere muslimische Glaubensrichtung.
Ich empfehle auf Arte „Herrscher in Arabien“.

Genauso wenig, wie man einem Heroinsüchtigen davon überzeugen kann, dass er bald sterben wird, wenn er so weitermacht. Das "Ja, aber ... " ist vergebliche Mühe und einer falschen Wahrnehmung geschuldet. Schlächter der Hamas und der Islamisten sind Triebtäter, die nicht anders können: süchtig nach Morden, Abschlachten und Quälen ... die vorgehaltene Ideologie (getarnt unter Religion) ist nur dass Feigenblatt. Vor solchen gewissen- und gefühllosen Mörderbanden (Soziopathen) muss sich Israel ... muss sich jeder Mensch schützen. Das geht eben nur, wenn man die Bestien ausschaltet. Kann man einem Löwen zum Vegetarier umerziehen? Hat man je einen Tiger Grünfutter fressen sehen?

Wäre die bisherige Menschheit nach Ihren Vorstellungen verlaufen, obsiegt immer der Gewalttäter, der anfängt, weil die Gegenreaktion human sein müsste und keine Unschuldigen treffen dürfte. Das Terrorregime der Hamas im Gaza duldet keine eigene Bevölkerung, die ähnlich argumentiert, wie Sie, Herr Windisch. Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen. Die Vorstellung von chirurgisch sauberen Kriegen hat der Westen Anfang der 1990er Jahre erfunden, als es kurzzeitig keine großen Feindbilder gab. Krieg ist die vollkommenste, die absolute Gewalt. Man kann hunderttausende Gegner gefangen nehmen und kostspielig mehrere Jahre in Gefangenschaft versorgen. Man kann keine Gefangenen machen, um den Krieg militärisch zu überleben oder zu gewinnen. Dazwischen liegt Ihr Feld der Abwägung, wie weit Sie sich gegen die Gewalt gegen Land, System und Familie wehren wollen.

Bernd Windisch | So., 5. November 2023 - 13:51

Antwort auf von Jens Böhme

Werter Herr Böhme,

wäre die Menschheitsgeschichte nach Ihren Vorstellungen verlaufen würde heute noch geteert, gefedert, gevierteilt, gesiedet und auf das Rad geflochten.

Der Wert liberaler Gesellschaften liegt genau darin, dass man sich der Unkultur verschließt, die Verhältnismäßigkeit der Mittel wahrt und keine Rache übt.

Das zu allem entschlossene Naziregime hat schlussendlich nicht nur den Krieg, sondern auch den Kampf um die Herzen der Menschen verloren. Die Hamas hat keine Zukunft!

@Bernd Windisch, die Hamas wurde von der Mehrheit der Bevölkerung im Gazastreifen gewählt. Schon die Kinder in den Schulen werden zum Haß auf Israel erzogen. Habe es schon in einem anderen Kommentar geschrieben, daß die Hinterbliebenen der getöteten "Kämpfer" der Hamas großzügige „,Märtyrer‘-Renten erhalten. Zum Teil finanziert durch Deutschland und die EU.
Deutschland mußte auch für die Folgen der Weltkriege haften. Es waren vielleicht nicht alles Täter aber es waren fast alles klammheimliche Mitläufer, Menschen, die (genau wie heute wieder) zu allem Unrecht geschwiegen haben.
Auszug aus der Charta der Hamas:„Das Jüngste Gericht wird nicht kommen, solange Muslime nicht die Juden bekämpfen und sie töten. Dann aber werden sich die Juden hinter Steinen und Bäumen verstecken, und die Steine und Bäume werden rufen: ,Oh Moslem, ein Jude versteckt sich hinter mir, komm und töte ihn‘.“ (Artikel 7)
Das gleiche gilt übrigens für alle Ungläubigen.

Ingo frank | Sa., 4. November 2023 - 12:05

mit der Backe ….. ? ? ?
Und im übrigen bekommen die hier länger schon Lebenden, seit 2015 ganz mächtig eins auf die Backe, in dem das Geld welches der/ die Schläger, die uns fortwährend auf die Backe schlagen und dafür bekommen, immer mehr wird, und an dem „Notwendigen“ , weiter & weiter & weiter gespart wird.
Eben „Kirchentagslogik“ ……
das mit der Backe !
Und genau so sehe ich’s in Gaza. Die Israelis gaben die Besatzung auf, und die Terroristen konnten sich prächtig entwickeln mit dem Resultat, von einer Anzahl von toten Juden, den es nach dem II. Weltkrieg bisher so noch nicht gab.
Da KANN Israel gar nicht anderes tun als Fakten schaffen m i t. Waffen.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Stephan Eitschberger | Sa., 4. November 2023 - 12:17

"Logisch" wird der abstruse deutsche Ductus in Politik und Medien, wenn man einen Schritt zurücktritt von den einzelnen Publikationen.
Grundlegend ist ein unausrottbarer intelektualisierter Antisemitismus und Israelhaß der politisch-medial institutionalisierten deutschen Linken. Das Massaker der Terroristen hat kurz die Fortsetzung der üblichen negativen Erzählung zu Israel unterbrochen, weil das dem Volk zunächst nicht mehr vermittelbar war. Aber nun wird mit allen Mitteln daran gearbeitet, das alte Narrativ fortzusetzen. Dazu dienen die selektiven Bilder, die verkürzten oder bewußt mißverständlichen Schlagzeilen und die ganz sicher vorselektierten Meinungsumfragen, die den anfänglichen Meinungsumschwung zugunsten Israels wieder in die alten Bahnen lenken soll. Es soll erreicht werden, daß die antiisraelischen Betonköpfe sich nicht korrigieren müssen.
So wird ein Schuh draus, bitter wie es ist.
Israel wird klug genug sein, diese bekannt voreingenommenen Medien nicht zu beachten.

Robert Hans Stein | Sa., 4. November 2023 - 12:21

alles sehr richtig, was Sie hier den Betroffenheitsspezialisten in's Stammbuch schreiben. Leider wird, so fürchte ich, Ihr Wort nur Leute erreichen, die bei klarem Verstand sind und die ohnehin so denken wie Sie und ich. Und das ist wohl eher eine Minderheit. Wir leben in einer bilderfreudigen und gefühligen Zeit, und die Neigung das Gezeigte zu hinterfragen und zu überdenken, ist wenig ausgeprägt. Zudem hat die "antiimperialistische Linke" nachhaltig Schaden angerichtet. Also da ist wohl nichts zu drehen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 4. November 2023 - 12:30

Aussage meinte, für mich gilt sie auch für Staaten.
Will sagen, dass es von Seiten Israels kein Krieg werden darf und das ist so, solange Israel seine eigenen Soldaten opfert, um möglichst das Leben der Palästinenser im Gazastreifen zu schonen.
Mit 1914 kann man es nicht vergleichen, weil der Beginn des 1. Weltkrieges auf Symbolpolitik beruhte.
Die Riesensippe der Habsburger - ich sehe ab und an Dokumentationen darüber - hatte weiss Gott andere Möglichkeiten, auf die Ermordung des Thronfolgers zu reagieren, der zudem "ungeschützt" in einem Land reiste, in dem auch inländische Politiker ermordet wurden.
Die Zeiten standen nicht mehr auf Kaiserliche Territorialmacht.
Bismarck hätte keinen Krieg mit "sicher" nicht unschuldigen Russen gewagt.
Ich bin also zunächst dafür, von Seiten Deutschlands und der EU den Turk/arabischen Staaten deutlich zu machen, dass der Angriff der Hamas aufs Schärfste zu verurteilen sei und nur deshalb keinen Sturm auslösen wird, weil Israel KULTUR ist!
RESPEKT

ist es dann?
Jahrzehnte nach der Errichtung des Staates Israel, tippe ich auch auf Verzweiflung.
Ich wäre verzweifelt, wenn ich nicht in Frieden leben dürfte, obwohl ich mich zu vielerlei Zugeständnissen bereit fand.
Es gibt immer auch andere Strömungen in Israel, durchgesetzt hat sich aber zumeist das Leben und Leben lassen?
Jahrtausende währende Verfolgung mag auch zu "Paranoia" führen, wenn auf einem Bild mit Greta im Hintergrund eine Krake als Stofftier zu sehen ist?
Ich weiss nicht, wie man Kraken als Stofftierchen produzieren kann, die doch eher gruselig besetzt sind, aus pädagogischen Gründen?
Es gibt sie auch bei Ikea, ich finde aber die Schnecke soviel schöner.
Will damit sagen, dass Verfolgung und im weitesten Sinne nicht auszuschliessende "Paranoia" keine gute Grundlage sind, einen Krieg zu vermeiden, da würde ich entfernt den II. Weltkrieg "heranziehen".
Nun kann Israel nicht breit über seine Ziele berichten, ohne sich selbst zu gefährden.
Ich kann und will Israel vertrauen

Gerhard Hellriegel | Sa., 4. November 2023 - 12:35

nur Eines: "Die zivilen palästinensischen Opfer sind Opfer der Hamas, nicht Israels". Wie bitte? Dann sind Israelis also keine handelnden Subjekte? Nein, nein, das kann er so gar nicht gemeint haben. Haken wir es also unter Propaganda ab.

Albert Schultheis | Sa., 4. November 2023 - 15:24

Antwort auf von Gerhard Hellriegel

es ist doch unbestritten, dass die Hamas die Bewohner des Gaza immer wieder als lebende Schutzschilde missbraucht und dass sie die Bewohner daran hindern, sich nach Süden in Sicherheit zu bringen.
Wenn das stimmt, dann ist der Satz nicht falsch: ""Die zivilen palästinensischen Opfer sind Opfer der Hamas, nicht Israels"."
Dann sind israelische Soldaten durchaus handelnde Subjekte - aber auch die Terroristen der Hamas!

vielleicht verstehen wir uns nicht richtig. Ich bin vermutlich einer der wenigen, die die Aktionen der israelischen Armee uneingeschränkt akzeptieren. Es geht nur darum, ob ich die Verantwortung für das eigene Handeln übernehme oder ob ich es abschiebe. Und was mache ich denn, wenn ich behaupte: "es sind ja gar nicht meine Opfer, sondern deine"? Nichts zwingt die Israelis, sie wollen es.

Aber ja, ich teile die Empörung über das Vorgehen der Hamas nicht. Ich halte es für selbstverständlich, dass sie sich der israelischen Armee nicht in offener Feldschlacht stellen. Und dass sie es ihrem Feind so schwer wie möglich machen. Was haben Sie denn erwartet?

Schließlich lande ich immer wieder bei der Frage, ob die Zivilbevölkerung wirklich unbeteiligt ist. Ich meine, im Allgemeinen ist eine Bevölkerung für ihre Herrschaftsverhältnisse verantwortlich. (Das ist keine Feststellung, sondern eine Zuschreibung). Sie trägt die Konsequenzen.

Und das Kriegsvölkerrecht ist in meinen Augen ein Witz.

Helmut Bachmann | Sa., 4. November 2023 - 16:55

Antwort auf von Gerhard Hellriegel

Wer hält den die Zivilisten als Schutzschilde und lässt sie sich nicht in Sicherheit bringen? Die IDF jedenfalls nicht.

Chris Groll | Sa., 4. November 2023 - 18:24

Antwort auf von Gerhard Hellriegel

Es sind Opfer der Hamas.
Sie haben Ihre Tunnel unter Schulen, Krankenhäusern usw. gebaut., damit sie die Israelis als grausame Töter der Zivilbevölkerung hinstellen können.
Ich bin in einem Urlaub in einer Koranschule gewesen. Die Kinder haben die Suren schon so eingehämmert bekommen, daß sie sie lautstark und fast schreiend wiedergegeben haben. Damals habe ich mir nichts dabei gedacht. Heute weiß ich, daß bei so einer Indoktrinierung nichts als Haß herauskommen kann.
Es gibt sicherlich auch Koransuren, die poetisch sind oder das allgemeine Leben beschreiben. Es gibt aber auch genügend, die zum Töten Ungläubiger aufrufen.
Ich habe schon des öfteren geschrieben, daß sich die Bürger mehr mit dem Koran beschäftigen sollten. Dann sähen sie auch, was auf uns zukommt.
Ahamad Mansour:
Wir haben euch wiederholt gewarnt, alles ist dokumentiert! „Realität Islam“, „Generation Islam“ u. „Muslim Interaktiv“ hatten freien Lauf, um in den letzten Jahren gegen uns zu hetzen und unbehindert...

Günter Johannsen | Sa., 4. November 2023 - 19:02

Antwort auf von Gerhard Hellriegel

ist wohl eher bei den grausigen Morden der Hamas berechtigt, Herr Hellriegel!
Aber klar doch: LinXe und Grüne folgen ihrem Idol Karl Marx, der ja auch ein glühender Judenhasser war! Außerdem stehen die beide auf Gewalt gegenüber den bösen "Klassenfeinden".
Aber man sollte so oder so die Wirklichkeit nicht verdrehen, denn nicht die Israelis habe das Menschen-Abschlachten und Baby-Köpfen begonnen (noch nachgemacht), sondern die ekelhafte Bestien-Sippschaft der Hamas. Aber auch da treffen sich LinXe und Islamiten: nur WIR dürfen das, denn wir sind die Guten und der Mittelpunkt des Universums! Genau das ist Kommunistisch-Islamistische (MfS & PLO) Denke ... einfach abscheulich!

Detlef Beck | So., 5. November 2023 - 12:04

Antwort auf von Günter Johannsen

"Aber klar doch: LinXe und Grüne folgen ihrem Idol Karl Marx, der ja auch ein glühender Judenhasser war! Außerdem stehen die beide auf Gewalt gegenüber den bösen "Klassenfeinden"."

Sie vergaßen noch zu erwähnen, dass eine Quelle oder Bestandteil des "Marxismus/Leninismus" der Judenhass ist, was ja auch etliche "Juden" in führenden Positionen der ehem. "komm. Weltbeweg." belegen. Nicht umsonst "mußte" ein dtsch. Vernichtungskrieg gegen den "jüdischen Bolschewismuss" geführt werden.
Klassenkampf gibt es nicht und ist blanker Unsinn. Sollte es ihn komischerweise doch geben, erfolgt "Gewaltanwendung" ausschließlich bewaffnet/milit.. Gewaltanwendung ist nähmlich nicht die "Fähigkeit zur Zwangsausübung" zur "Unterwerfung" Unwilliger, was man ja auch z.B. ökon., jur., ideol., etc. realisieren könnte.
Somit ist Marx widerlegt und LinXe und Grüne (hätte unter deren Mitgliedern und Wählern kaum "Marxisten" erwartet, aber man kann sich ja irren) sind diskreditiert. Auch dank Hrn. Johannsens.

Ronald Lehmann | So., 5. November 2023 - 00:37

Antwort auf von Gerhard Hellriegel

Herr Hellriegel.
Ihr Aussage ist fmp. der lebende Beweis, dass der Mensch absolut nichts aus der Geschichte gelernt hat & ein jeder wie im UA-Krieg seine Priroritäten sieht & diese an erster Stelle setzt

Da war also der Krieg gegen Hitler-Deutschland wo doch falsch?

Alleine die unzähligen Zivilen Opfer in den Ostgebieten des heutigen Polens?
Hinzu wurde dem Nazi-Deutschland rund ein drittel Land genommen. Richtig?

Dann dürften aber maximal nur 100.000 Menschen im Gaza-Streifen leben bzw. in Anbetracht der Prozentualen Bevölkerungs-Anteil der Juden zur Landfläche müsste der Gaza-Streifen auch den Juden zugesprochen werden

& wie bewerten Sie als linksdenkender Mensch die Bombenangriffe auf d. Städte/Zivilisten?

War also alles gar nicht so schlimm - vor allem der Umgang mit den Juden?
Hätten die Siegermächte lieber doch mit Hitler verhandeln sollen?

=> Geistige Unterstützer der Palästinenser (während Amerika wieder der Buhmann, der Böse ist)?

Diese LINKE Doppel-Moral ist Radioaktivität!

Kurt Walther | Sa., 4. November 2023 - 12:53

Meine volle Zustimmung, Herr Dr. Grau, für Ihre Analyse.
Israel kann gar nicht anders und muss in dieser konkreten Situation leider so handeln wie es handelt, wenn es als Staat überleben will.
Hamas muss ausgeschaltet werden, zumindest ihre militärischen Fähigkeiten.
Und wenn der Gaza-Streifen angeblich mit 500 km bis zu 40 m tiefen Tunneln durchzogen ist, dann wird das noch viele schmerzliche Opfer auf beiden Seiten kosten. Man könnte naiverweise sogar auf die Idee kommen, Gaza in seinem Tunnelsystem zu versenken. Israel hätte es ohnehin gerne, wenn Ägypten die Bevölkerung auf Sinai aufnehmen würde. Ägypten sieht stattdessen Raum für die Gaza-Bevölkerung im (israelischen) Negev. Beides sind Wüstengebiete.
Keiner mag die Gaza-Bevölkerung - scheinbar auch die arabischen Brüder und Schwestern nicht. Traurig, aber wahr.
Grüße von der "Oder-Neiße-Friedensgrenze" (DDR-Jargon)

Helmut Bachmann | Sa., 4. November 2023 - 13:07

ist völlig wehrlos. Nicht mehr an Selbsterhaltung interessiert. Dies liegt zum einen an linken „Pazifisten“, die freilich bestimmte Kriege für in Ordnung halten wenn sie nicht an der Front stehen müssen und rechte Neupazifisten, die sich einigeln wollen. Weder gegen Terror von Islamisten oder gegen Großmachtphantasien eines Putins, Xis oder Erdowahn kann oder wird sich dieses Land wehren. Die Linken wollten D. schon immer vernichten, die Rechten hoffen von einem tollen Hecht erobert zu werden.

Heidemarie Heim | Sa., 4. November 2023 - 15:43

Antwort auf von Helmut Bachmann

Nicht mehr an Selbsterhaltung interessiert würd ich so nicht unbedingt sagen werter Herr Bachmann! Denn wenn wir egal von wem angegriffen werden, werden unter Garantie so einige unserer Mitbürger ihre neu erwachte Liebe zu den Amis, den GIs und deren Depots mit den Schächten entdecken;). Doch vorher präferiert man die mildere Form einer Abwehr in dem man den bösen Jungs dieser Welt den Bauch pinselt und weil wir es ja trotzdem schön warm und gemütlich haben wollen wenn wir die Zusammenarbeit aus "ethischen Gründen", z.B. die Nichtbeachtung von Nichtangriffspakten und Gedöns seitens unseres Handelspartners leider aufkündigen müssen, differenziert man halt fein zwischen
Angreifer und Verteidiger, Schutthaufen in Gaza und Mariupol, vergewaltigten, misshandelten u. getöteten Ukrainerinnen und Israelinnen, und natürlich in Deutschland zwischen jubelnden Anhängern von wem auch immer, dem unschuldigen Straßenkleber/Maler und Lackierer/ welche Fahne getragen werden darf und welche verbrannt...

Josef Clemens Artzdorf | Sa., 4. November 2023 - 13:54

Nun, ich denke ganz so ungnädig wie Herr Grau sollte man die Reaktion bei uns dann vielleicht doch nicht beurteilen. Natürlich ist es, auch wenn so etwas hierzulande kaum noch sagbar erscheint, ein Mischung aus Feigheit und Furcht, die diese Leute zu einer, solchen Meinung führt wie die Demoskopen sie offenbar festgestellt haben. 41%, in der Tat eine unglaubliche Zahl von Verteidigungsunwilligen die sich dort zeigt. Immerhin jedoch ist eine ziemlich deutliche Mehrheit der Menschern nicht bereit sich dieser Auffassung anzuschließen. 41% übrigens, kommt der Anzahl der Wähler von "Grün, SPD und Linke" bei der letzten Wahl bedenklich nahe. Zufall? Wohl eher nicht, die gleichen Leute würden wahrscheinlich auch mit weißen Fahnen an der Oder stehen, käme Putin "angeritten"! Aber das ist ja keine neue Erkenntnis!
Allerdings, die Tatsache dass eine gewisse Widerstandsfähigkeit sich hierzulande nach wie vor feststellen lässt, mag dann auch wieder einigermaßen hoffnungsvoll stimmen.

Markus Michaelis | Sa., 4. November 2023 - 14:18

Das sagt man immer und es ist auch nicht möglich etwas dagegen zu sagen. Ich versuche es trotzdem. Jetzt nur als Gedankenexperiment, um meinen Punkt klarzumachen: wenn die Menschen wirklich vor allem anderen einfach jeden Toten vermeiden wollen, könnte Israel sich auflösen, vielleicht auch die Juden als Religion und gemeinschaft sich auflösen und man verteilt sich irgendwo in der Welt. Das gleiche gilt umgekehrt für die Palöstinenser. Wieviele Menschen würden dem zustimmen? Alleine das Gedankenexperiment wird viele Menschen erschüttern, weil tiefste Werte und Gefühle betroffen sind. Aber gerade das zeigt für mich, dass nicht einfach Tote gezählt werden. Mit den tiefsten Werten, die dem zugrunde liegen, sollte man sich auch realistisch beschäftigen.

Einen solchen Konflikt sollte vielleicht nicht anhand theoretischer Maximen diskutiert werden, die offensichtlich nicht das komplexere (und widersprüchliche) Wertesystem vieler Menschen widerspiegeln.

Günter Johannsen | Sa., 4. November 2023 - 14:21

warum glauben so viele Menschen in Deutschland den getürkten Bildern und Lügenmärchen der Hamas mehr, als den gruseligen Tataschenberichten und Fotos der jüdischen Opfer? Begonnen hat die Hamas das Abschlachten mit dem Ziel, Israel zu vernichten. Ein gewisser Edogan hat sich ähnlich geäußert und sich damit endgültig als Islamist geoutet! Den Hamas-Mörderbanden sind die Palästinenser doch scheißegal. Sie missbrauchen die Bevölkerung Palästinas als Schutzschilder, Krankenhäuser als Waffen-Depots ... Schlachten Frauen und Kinder und Säuglinge auf bestialische Weise ab!
Ich kapere es nicht und will es auch nicht verstehen. Haben die LinXen immer noch so viel Einfluss auf die "normale" Bevölkerung? Wenn man sieht, welche Inkompetenz leider vor zwei Jahren mehrheitlich in die Bundesregierung gewählt wurde, könnte man das wahrlich denken!

Günter Johannsen | Sa., 4. November 2023 - 14:36

Solange die Ampel-Dominanz mit voller Absicht unser Land, unsere Demokratie, Kultur und Tradition mit Flüchtlingsflutung nach und nach zerstört, wird es keinen sozialen Frieden geben: Wie sagte schon Deutschlands bester Bundeskanzler: „Wer die Zahlen der Moslems in Deutschland erhöhen will, nimmt eine Zunehmende Gefährdung unseres inneren Friedens in Kauf.“ (Helmut Schmidt)
Inzwischen hat man das Internet gesäubert und behauptet, Schmidt hätte das nie gesagt. Soviel zu Macht und Einfluss von Erdogans Ditib in unserem Land. Leider kann Schmidt selbst nicht mehr widersprechen!
Erdogan und seine islamistische Türkei (samt seiner Indoktrinierungsmaschine Ditib) gehören JETZT aus Deutschland entfernt. Und ein Einreiseverbot für die unerwünschte antisemitische Unperson Erdogan muss ausgesprochen werden!
Türkei raus aus der Nato und Beitrittskandidatur mit dem Judenfeindlichen Erdogan-Staat ein für allemal beenden!

Henri Lassalle | Sa., 4. November 2023 - 14:47

Was wollen Sie Herr Grau, ein Grossteil der deutschen Bürger ist wohlstandverzärtelt und verwöhnt, arglos bis naiv, auch infolge der relativ langen Friedensdauer - Putin war ja, bis vor kurzem, Deutschlands best buddy.

In damaligen Befragungen flösste Donald Trump den Deutschen Furcht ein, Putin dagegen gar nicht. Ich will damit sagen, die Deutschen haben zwar eine Art Betroffenheitskultur entwickelt, aber von politischen Realitäten haben sie keine Ahnung, schieben sie lieber weg, um ihr Wohlbefinden nicht zu stören. Dass reflektiert leider auch die Politklasse, die überfordert zu sein scheint angesichts der auf uns zurollenden Problematiken.

Stefan Jarzombek | Sa., 4. November 2023 - 14:52

Zu diesem Thema und dem Verständnis und die Differenzierung der Deutschen, da hat Robert Habeck letztlich im TV ja ganz großartig seinen Standpunkt dargestellt.
Es ist allerdings SEIN STANDPUNKT,nicht der von vielen anderen Bundesbürgern hierzulande.
Gewalt spricht eine klare Sprache und von wem sie kommt ist auch in diesem Fall nicht zu relativieren.
Das Versprechen bedingungslos an der Seite Israels zu stehen schließt die Mehrheit der maßgeblichen Punkte in seiner Rede aus.
Die Hamas ist nichts ohne Rückhalt in der palästinensischen Bevölkerung und die palästinensische Bevölkerung ist nichts ohne die "Fürsorge" der Hamas.
"Das zum Teil militärisch völlig sinnlose in zerstören deutscher Städte und die daraus resultierenden Opfer waren keine Leidtragenden der Nationalsozialisten, sondern Opfer der Alliierten. Den Nazis waren ihre „Volksgenossen“ völlig egal!" Schreibt hier jemand im Forum.
So genau sieht es nämlich auch aus.
2 Dinge untrennbar verbunden. Hamas und Palästinenser. 🤷‍♂️

Gerhard Fiedler | Sa., 4. November 2023 - 15:10

Danke für Ihren hilfreichen Beitrag, lieber Herr Grau! Ähnlich sehe ich es auch. Doch viele von uns sind zum Vorgehen Israels im Gazastreifen völlig überfordert. Der Text eines Kirchenlieds von Kurt Marti bringt dazu unsere Überforderung und unsere Fragen auf den Punkt:
1. Manchmal kennen wir Gottes Willen, manchmal kennen wir nichts. Erleuchte uns, Herr, wenn die Fragen kommen.
2. Manchmal sehen wir Gottes Zukunft, manchmal sehen wir nichts. Bewahre uns, Herr, wenn die Zweifel kommen.
3. Manchmal spüren wir Gottes Liebe, manchmal spüren wir nichts. Begleite uns, Herr, wenn die Ängste kommen.
4. Manchmal wirken wir Gottes Frieden, manchmal wirken wir nichts. Erwecke uns, Herr, dass dein Friede kommt.

Denn in solchen Stürmen fühle ich mich oft hilflos und weiß nicht, was ich tun oder lassen soll.

1636, mitten im 30jährigen Krieg, hat Heinrich Schütz die Exequien geschrieben. Im ersten Teil ("Nacket bin ich von meiner Mutter Leibe kommen, nacket werde ich wieder dahin fahren") singt eine ergreifende Alt-Stimme in Takt 119-129: "Gehe hin, mein Volk, in eine Kammer und schleuß die Tür nach dir zu; verbirge dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe." (Jes. 26,20)

Ja, ich habe oft Lust, mich in mein Zimmer zurückzuziehen und etwas ganz anderes zu machen, bis dieses Kriegswüten zu Ende geht.

Klaus Damert | Sa., 4. November 2023 - 15:29

"Ein Staat darf sich nicht erpressen lassen, nicht mithilfe von Geiseln, nicht mit Bildern von zivilen Opfern militärischer Operationen. Das nämlich wäre der Sieg der Terroristen."
Damit ist A l l e s gesagt, Danke.

Robert Hausdorf | Sa., 4. November 2023 - 16:54

Damit ist alles gesagt und nichts hinzuzufügen.

Chris Groll | Sa., 4. November 2023 - 17:49

Sehr geehrter Herr Grau. Kann jedem Satz Ihres Artikels zustimmen. Auch dem
alttestamentlichen Zitat aus Hosea 8,7: „Denn sie säen Wind und werden Sturm ernten.“
Die 41 Prozent der Deutschen haben leider nicht begriffen, was auf uns zukommt.
z.B. ** "Die Organisation „Generation Islam“ hatte die Essener Demonstration unter dem Motto „Gaza unter Beschuss“ angemeldet. Laut Bild kamen auf den Aufruf hin „radikale Salafisten“ aus ganz Nordrhein-Westfalen zusammen. Die Hizb ut-Tahrir, die offenbar im Hintergrund des Essener Aufmarsches steht, lehnt die parlamentarische Demokratie ab und strebt die Errichtung eines globalen Kalifats an, in dem dann natürlich die Scharia angewandt würde.***
Solche Demonstrationen sind in Deutschland (wieder)möglich. Sie rufen auch schon nach Saladin, der Jerusalem erobert hat.
Sie werden weder von der Polizei noch von sonst jemandem gestoppt. Sie sind die neuen Herren im Lande. Darum sollten sich die 41% der Deutschen schon mal auf das Kalifat einstellen

Walter Bühler | Sa., 4. November 2023 - 18:01

Wer sie unbesonnen öffnet, wird oft ziemlich unangenehm überrascht.

Das gilt auch für das Alte Testament. Man lese z. B. nur 4. Buch Mose, Kap. 31, 4-12 und 14-18 - Sätze, die sich ähnlich auch im Koran finden.

Wer nach dem Zitat Hosea 8,7 weiter liest, entdeckt sofort in 8,8: "Verschlungen ist Israel. Jetzt sind sie unter den Völkern wie ein Gefäß, das niemand haben will." Der Zorn Gottes richtete sich bei Hosea ja gegen Israel.

Herr Grau, Sie müssen zur Kenntniss nehmen, dass die "Kirchentagschristen" sich klar auf die Seite der kämpfenden Ukraine und des kämpfenden (modernen) Israels positionieren (und auf die Seite der "aktiven" Klimakleber). Man kann sie heute nicht mehr als Pazifisten bezeichnen.

Sehr sachbezogen diskutiert Martin Luther 1526 in seiner Schrift: "Ob Kriegsleute auch in seligem Stande sein können“ aus christlicher Perspektive den Fragenkomplex, den Herr Grau anspricht.

Ein Philosoph sollte die Geduld aufbringen und Kants Schrift "Zum ewigen Frieden" lesen.

Detlef Beck | Sa., 4. November 2023 - 18:06

"Die Linken wollten D. schon immer vernichten, die Rechten hoffen von einem tollen Hecht erobert zu werden."
Und seit wann haben Sie so ein "verschrobenes Weltbild". Seit die "Welt" nicht nach Ihren Vorstellungen tickt?
Wer sind für Sie die "L.", wer die "R.". Soweit mir bekannt will z.B. die "Linke" (Partei) D. nicht abschaffen und z.B. ein "3. Weg" D. nicht von einem "tollen Hecht" übernehmen lassen (sind schließlich selber tolle Hechte (Eigenwahrnehmung)).
MMn wollen weder Putin, noch Xi in D. einrücken (das glauben nur "Propagandisten" und deren "Opfer"; ihre Ziele sind auf die UA (militärstrat., aus der NATO raushalten) bzw. Taiwan (nationalist.: 1 China) beschränkt) und Erdogan beschränkt sich auf den Kampf gegen die militante kurdische Opposition im Inland und im angrenzenden Ausland sowie das Schmieden eines wohlgesonnen "Staatenbundes" i.S. des Osmanentums (um auf der "Weltbühne" ein gewisses "Gewicht" zu haben, mitreden), dabei nie die EU oder die NATO aus dem Auge verliere

Thorwald Franke | Sa., 4. November 2023 - 18:33

Wir haben jetzt Krieg in der Ukraine, und Krieg in Nahost. Schon bei der Ukraine sagten manche, man könne sich doch einfach ergeben, dann würde man wenigstens überleben. Bei Israel ist diese Idee noch absurder als bei der Ukraine. Aber das alles ist erst der Anfang. Der Iran wird zur Tat schreiten. Früher oder später. Womöglich atomar bewaffnet und mit dem klaren Kalkül, dass es nicht um das Interesse des Iran geht, sondern um Eschatologie. Da hilft dann keine Abschreckung mehr. Es ist schon interessant, wie die ganze Blütentraumwelt von Merkel & Co. sturzartig in sich zusammensackt. Wir brauchen natürlich die Wehrpflicht. Das ist gar keine Frage. Auch sonst werden die Daumenschrauben angezogen werden müssen. Da wird sich mancher noch wundern. Wir sind plötzlich wieder in der Lage Brandenburg-Preußens: Ein armes Land, mit sandigen Böden, das nur durch Sparsamkeit und Militär einen Aufstieg erreichen, ja, überhaupt seine Existenz sichern kann. Man wollte, es wäre anders. Alles verspielt

Ekkehard Windrich | Sa., 4. November 2023 - 19:19

Lieber Herr Grau,

die Zeiten verdunkeln sich und nur ausnahmsweise möchte ich noch in den (halb-)öffentlichen Redeschwall einstimmen.

Sie sprechen mir mit jedem Wort und jedem Gedankenschritt aus der Seele. Danke.

Christoph Kuhlmann | Sa., 4. November 2023 - 19:23

Ich spekuliere eigentlich nicht über die Motive anderer Menschen. Schätze aber, dass viele Menschen einfach nicht mit Gewalt und Grausamkeit konfrontiert sein wollen. Egal ob die Angreifer Massaker ausüben, oder die Verteidiger die Mörder töten. Diese Haltung vieler Deutscher macht Deutschland weitgehend wehrlos. Es kann niemanden schützen und wird zum perfekten Opfer. Wer hat dieses Volk verblödet? Große Teile weigern sich einfach, die Realität wahrzunehmen.

Chris Groll | So., 5. November 2023 - 10:19

Antwort auf von Christoph Kuhlmann

Herr Kuhlmann, Sie geben mit Ihrem Kommentar die Realität wieder. Genauso ist es.
Ich frage mich auch oft, wer hat dieses Volk so verblödet.

Brigitte Simon | Sa., 4. November 2023 - 20:47

"Wie vernichte ich Haß? Mit barbarischem Terror, der allein dem Zweck dient, mithilfe von verbrecherischem Verhalten Aufmerksamkeit zu erhalten und seine politischen Ziele zu erreichen? Nein. So wird niemals Frieden entstehen können. Das Fatale an der Rache ist, daß sie kalt geplant wird, obwohl sie sich aus Wut, Erbitterung und Neid speist.

Doch alles hat seine Kausalität. Für mich begann diese 1947. Die Gründung Israels durch die gewaltsame Teilung Palästinas. Das wußte auch Ben Gurion. Für ihn wurde "Israel im Krieg geboren, das schreit nach palästinensischer Rache" und wird uns begleiten.

Der Kampf eskaliert zum offenem Krieg um die Existenz Israels. Ein Frieden wird unmöglich, die Terrororganisation Hamas will den jüdischen
Staat auslöschen. Natürlich darf sich ein Staat nicht erpressen lassen, das schuldet er seinen Bürgern.

Eine neue Art des Denkens ist notwendig.
Die Lösung kann nur eine Zweistaaten-Lösung sein. Mit Jerusalem als Hauptstadt für Israel und für Palästina.

Albert Schultheis | So., 5. November 2023 - 00:13

Richtig: "Ein Staat darf sich nicht erpressen lassen" - Aber was, wenn ein Staat nicht mehr wehrfähig ist, weil man systematisch diejenigen, die das Land, die Bürger hätten verteidigen können, diffamiert , gemobbt und fortgeekelt hat? Wenn man die Bundeswehr hat verrotten lassen, Polizei und SEK mit politischen Kommissaren durchsetzt hat, die zwar politisch linientreu, aber keine Ahnung von nichts haben? Was wenn die Regierung nur aus mutmaßlichen Verbrechern, linken Extremisten und Grünen Taugenichtsen besteht? Was dann?
Ganz einfach, dann wird ein Staat eben erpresst und er macht Dinge, die das Land und seine Bevölkerung beschädigen und Menschen gefährden. Ein solcher Staat ist der Willkür der Starken und Gewaltbereiten ausgeliefert, er hat aufgehört ein Rechtsstaat zu sein. Damit beginnt die Libanonisierung des Landes. Nachzulesen bei Gerhard Konzelmann.

Urban Will | So., 5. November 2023 - 09:39

betont wird, was ja auch stimmt, das Vorgehen der Hamas am 07.Oktober war ein Pogrom gegen Juden, das größte seit '45, redet man nun zusehends davon, Israels Reaktion sei „übertrieben“.

Im Land, das den letzten Weltkrieg anzettelte und in dessen Folge Hunderttausende Menschen in Bombenangriffen gegen rein zivil genutzte Stadtteile starben, obwohl – und das ist der große Unterschied zur Hamas, zu diesen Feiglingen, die sich hinter Frauen, Kindern und Kranken verstecken – die Innenstädte keinerlei militärische Bedeutung hatten und sich die Wehrmacht nicht hinter Zivilisten versteckte.
Vor dem Hintergrund der heute geäußerten Bedenken, müsste es in diesem Lande doch ständige Gedenkveranstaltungen und öffentliche Verurteilungen dieser Massenbombardements geben. Tut es aber nicht.
Israel ist es hoch anzurechnen, wie es vorgeht und es hat alles Recht der Welt, die Hamas nun auszulöschen. Und seien es noch so viele Bilder von „unschuldigen“ Opfern, die um die Welt gehen.

Albert Schultheis | So., 5. November 2023 - 10:21

Bereits in den 70 Jahren hatte Konzelmann erlebt und beschrieben:

""Sterben lassen und sterben - davor schreckt kaum jemand zurück, der Politik macht im Nahen Osten"

"Gerhard Konzelmann ... über den Libanon ...: „Es genügt ein Zitat von Waldi Jumblat: «Die Gewalt ist bei uns zu Hause!» Die Gewalt wird sich behaupten, sie hat Heimatrecht im Gebiet zwischen Mittelmeer und Persischem Golf.“"

"Der Islam ist nicht harmlos."

Dazu noch Huntington:
"Samuel Huntington geht in seiner Theorie zum Kampf der Kulturen nicht vom politischen System und der Elite aus, sondern setzt bei grundlegenden Loyalitäten der Bevölkerung an, der Kultur bzw. Religion."

Israel wird nur überleben, wenn es stark ist und bereit, sich jederzeit zu behaupten. Sollten es irgendwann nachlassen, ist es verloren. Wer es mit dem Islam zu tun bekommt, hat nur noch eine Überlebenschance als Mensch mit eigener Kultur, solange er zur äußersten Gewalt bereit ist. Es gibt bisher keinen reformierten Islam. Islam IST Islamismus.

Ernst-Günther Konrad | So., 5. November 2023 - 12:49

Alles richtig Herr Dr. Grau analysiert. Und dennoch gibt es für niemanden hier im Forum letztlich eine befriedigende Lösung. Sich nicht wehren, alles über sich ergehen lassen, Kriegshandlungen vermeiden, sich nicht wehren, dem anderen die andere Wange hinhalten, würde was bringen? Richtig. Tot. Vernichtung. Ausrottung des israelischen Volkes. Sich wehren, die Angreifer aus dem Land jagen, ins Land eindringen, Hamas jagen und mehr oder wenig unterstützende Zivilisten töten, führt zu Ungerechtigkeit und führt den Krieg fort, den Hamas begonnen hat. Es gibt keine richtige, keine gerechte Lösung. Es gibt aus der Sicht Israels nur eines. Sich wehren, nachsetzen, um das eigene Überleben zu sichern. Israel muss kämpfen, muss wenn auch nur partiell "gewinnen", damit es am Leben bleibt. Und selbst wenn Hamas morgen verschwunden ist, die anderen Judenhasser stehen bereits vor der Tür. Iran, Hisbollah und wie sie alle heißen. Sie schüren den Hass und die Gefahr einer Ausweitung des Krieges.

Gerhard Fiedler | So., 5. November 2023 - 14:25

Immer wieder werden von Politik, Medien und Kommentatoren, auch hier im Cicero, Vergleiche angestellt, die weder zutreffend noch hilfreich sind. Aus Fehlern zu lernen, um künftige zu vermeiden, mag richtig sein. Doch Vorsicht ist dabei geboten. Werden Fehler nicht gründlich erforscht und analysiert und kann dabei die Faktenlage nicht eindeutig geklärt werden, erfolgen falsche Konsequenzen. Für unseriöse Propagandisten und Ideologen ist dies hingegen das Mittel der Wahl. Den Krieg in der Ukraine mit dem im Gazastreifen gleichzusetzen, ist ein Beispiel dafür. Geht es Putin um die Absicherung seines Einflussbereichs und das Fernhalten von Nato und USA von seinen Grenzen, so der Hamas, Palästina und vielen islamischen Ländern, insbesondere dem Iran, um die völlige Auslöschung Israels und Tötung aller Juden, weniger um Landgewinn. Das ukrainische Volk, Brudervolk der Russen, auslöschen zu wollen, kann Putin nicht unterstellt werden, wie beim Irakkrieg den USA ähnliches vorzuwerfen.