Iranerinnen zelebrieren das 45-jährige Bestehen der Islamischen Republik / picture alliance

Katajun Amirpur: „Iran ohne Islam“ - Der Gottesstaat ist noch lange nicht tot

Katajun Amirpur schreibt in ihrem neuen Buch, dass viele Iraner die islamistische Herrschaft überwinden wollen. Dabei unterschätzt sie allerdings den ideologischen Charakter und die weiterhin bestehenden Gefahren des Mullah-Regimes.

Autoreninfo

Wahied Wahdat-Hagh ist Politologe und Soziologe. Von 2009 bis 2013 gehörte er dem ersten Unabhängigen Expertenkreis Antisemitismus für den Antisemitismusbericht des Bundestags an.

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Die deutsch-iranische Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur sieht im Iran einen „revolutionären Prozess“ im Gange. In ihrem neuen Buch „Iran ohne Islam“ interpretiert sie den vor allem von Frauen getragenen Aufstand seit September 2022 als „Aufstand gegen den Gottesstaat in seiner Gesamtheit“. Mehr noch: Nicht nur die iranische Gesellschaft wende sich zunehmend vom Islam ab, sondern auch das Regime selbst. Dabei sitzt sie allerdings mehreren Irrtümern über den Charakter des islamischen Regimes auf.

Die iranischen Frauen hätten in den letzten vier Jahrzehnten durch ein „System der Geschlechter-Apartheid“ am meisten verloren, schreibt Amirpur. Dass der Aufstand zu scheitern drohe, liege daran, dass der Iran über „ein hochgerüstetes und dadurch stabiles Repressionsregime“ verfüge. So kommt Amirpur an späterer Stelle ihres Buches zu dem Schluss, dass es „zynisch und illusorisch“ anmute, wenn die USA davon ausgingen, dass die verarmende Bevölkerung erfolgreich revoltieren könne. Die Handlanger des Regimes, die Revolutionsgarden, haben viel zu verlieren, da sie die Rache der Bevölkerung, die sie jahrzehntelang terrorisierten, zu befürchten hätten. Das Regime bestehe aus Revolutionären, die keinesfalls nachgeben dürften, wenn sie an der Macht bleiben wollen. Deshalb würde das Regime jeden Protest im Keim ersticken. 

Das mit Abstand säkularisierteste Land im Nahen Osten

Die Autorin möchte in ihrem Buch der breiten gesellschaftlichen Basis nachspüren, die eine „Absage an die Islamische Republik“ erteilt habe. Der Aufstand der iranischen Bevölkerung sei heute eine „post-islamistische Bewegung“. Laut Umfragen würden sich nur noch „30 bis 50 Prozent der Iraner als Muslime“ bezeichnen. Der Iran scheine heute der „Säkularisierungsthese“ Recht zu geben und sei das mit Abstand säkularisierteste Land im Nahen Osten. 

Das Regime unterdessen habe einen „theokratische[n] Polizeistaat“ errichtet, in dem aber niemand mehr an den Islam des Regimes glaube. Eine auf der schiitischen Theologie begründete politische Herrschaft sei auch von vornherein zum Scheitern verurteilt, so Amirpur, da nach deren Theorie nur die Herrschaft des zwölften Imams legitim und die Lehre Ayatollah Khomeinis daher nur eine „revolutionäre Ausnahme“ gewesen sei. Es geht im Buch daher auch um das „Scheitern der Versuche, die Islamische Republik zu reformieren“.

Amirpur hält an gravierenden Irrtümern fest

Die Autorin ist recht bemüht, die linksislamistischen Reformer in ihrem Buch zu verteidigen. Sie schreibt: „Seit April 1992 regierte ein neues Parlament. Darin gab es keine Linksislamisten mehr.“ Der ehemalige Präsident Mohammad Khatami wird somit als links und liberal bezeichnet. Diese Kategorie hat nichts mit dem Verständnis von links und rechts in westlichen Demokratien zu tun. Denn beide islamistischen Flügel kämpften um den Machterhalt der islamistischen Herrschaft. Die politische Axiologie von links und rechts, von liberal und konservativ ist im islamistischen Kontext irreführend, wird aber in diesem Buch weiterhin eingesetzt. 

So sei Präsident Khatami nicht daran schuld gewesen, dass keine rechtliche Verbesserung erfolgt sei. Die Radikalen hätten stets die Mehrheit im Parlament gehabt, und deswegen seien die Linken erfolglos geblieben. Dabei vermittelt der Begriff des Parlaments hier ein falsches Bild, denn nur Islamisten, die vom Wächterrat qualifiziert werden, können gewählt werden; zudem stellen die unterschiedlichen islamistischen Faktionen im innerislamistischen Konflikt lediglich unterschiedliche Strategien der Machterhaltung des Regimes dar.

Amirpur hält hingegen an dem Irrtum fest, dass die Reformislamisten die Islamische Republik hätten demokratisieren können, was aber an der falschen Politik der US-Regierung gescheitert sei. Die Autorin geht davon aus, dass die Reformer, die sie als Linke bezeichnet, für „Demokratie, Bürgerrechte und Rechtsstaatlichkeit“ eingetreten seien. Sie macht sich damit eine Illusion der innerislamistischen Demokratisierungsmöglichkeit zu eigen, was angesichts der existierenden Verfassung, an der alle islamistischen Flügel festhalten, nicht realistisch ist. 

Als Beispiel für die vermeintliche Reformwilligkeit zieht Amirpur Aussagen des ehemaligen Präsidenten Hassan Rohani heran, der „bürgerliche Freiheiten“ gefordert habe. Dass während seiner siebeneinhalb Jahre dauernden Amtszeit mindestens 4047 Menschen hingerichtet wurden – und somit mehr Hinrichtungen stattfanden als unter der Präsidentschaft von Mahmud Ahmadinedschad –, wird nicht erwähnt.  

Seit 2009 stecke das Regime „in seiner größten Legitimationskrise“

Amirpur schildert im Buch auch eigene Erfahrungen: „Ich selbst stand, wie meine Angehörigen, im Wahllokal in Teheran und schrieb die Liste ab, weil die Zeitung mir glaubhaft vermittelt hatte: Wenn ich genau so wähle, bekommen wir die meisten reformorientierten Kandidaten ins Parlament. Unabhängiger Journalismus geht anders. Aber das kümmerte uns wenig. Es ging nicht ums Prinzip, sondern um das Ziel.“ Konkret heißt das: Es ging um das Ziel der Wahl von Mohammad Khatami. Die Autorin erinnert daran, dass die Reformer, will heißen die Anhänger von Mohammad Khatami, das Presserecht reformieren wollten, aber der Revolutionsführer habe „höchstpersönlich zum Schlag“ ausgeholt und angeordnet, dass jede Änderung der bestehenden Rechtsprechung gegen den Islam verstoße.  

 

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Natürlich wollten und konnten die Reformislamisten um Präsident Khatami die Presse nicht im demokratischen Sinne reformieren, so dass auch Säkulare, Sozialisten und Sozialdemokraten oder gar Royalisten Pressefreiheit bekämen. Es geht auch in diesem Kontext lediglich darum, dass die Gruppierungen um Präsident Khatami mehr Redefreiheit bekommen sollten.  

Für Amipur steckt das iranische Regime seit 2009 „in seiner größten Legitimationskrise“, die auch eine Krise des Islam sei. In Wirklichkeit befindet sich die islamistische Diktatur seit ihrer Gründung in einer Legitimationskrise, denn man verlangte damals in einem Referendum der Bevölkerung zwar ein Nein zum Schah-System ab, verriet aber nicht die islamistischen Ziele.  

Buch enthält fehlerhafte Übersetzungen

Leider enthält das Buch auch fehlerhafte Übersetzungen. So schreibt Amirpur, der Hass auf Amerika gehöre keineswegs zur ideologischen DNA des Regimes, stützt ihre Argumentation aber auf eine falsche Übersetzung: Explizit schreibt sie, dass „Provokateure keine Gelegenheit auslassen, Marg bar amrika! (Nieder mit Amerika!) zu rufen“. Tatsächlich kann „Marg“ aber nicht anders übersetzt werden als mit „Tod“. Seit Jahrzehnten werden auch Raketen auf Militäraufmärschen mit dem Schriftzug „Tod Amerika und Israel“ präsentiert.

An anderer Stelle heißt es, der ehemalige US-Präsident Donald Trump habe seinerzeit mit dem Ausstieg aus dem Atomabkommen den Radikalen in die Hände gespielt. Die Abgeordneten im iranischen Parlament seien „frustriert“ gewesen und hätten daher die US-Flagge im Parlament verbrannt. Die Autorin glaubt aber auch zu wissen, dass die meisten Menschen mit antiisraelischen und antiamerikanischen Parolen nichts anfangen könnten und „oft nicht einmal mehr mit der Religion“.

So kritisiert sie den ehemaligen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad als den „Schuhputzer der Nation“ und kommentiert, dessen martialische Worte und Drohungen gegenüber Israel seien „alter Wein in neuen Schläuchen“ gewesen. Amirpur behauptet, Ahmadinedschad habe nicht das Existenzrecht Israels infrage gestellt, sondern nur den zionistischen Charakter Israels kritisiert. Sie behauptet, die staatliche Nachrichtenagentur des Irans habe Ahmadinedschad falsch übersetzt. So habe die Islamic Republic News Agency (IRNA) Ahmadinedschad folgendermaßen zitiert: „Dieses Jerusalem besetzende Regime muss von den Seiten der Geschichte verschwinden.“ Die Vernichtung Israels sei damit aber nicht gemeint gewesen. Amirpur befürchtet lediglich, dass Ahmadinedschad mit seinen Drohungen dem Ausland eine „Steilvorlage für einen Angriff auf den Iran“ geliefert haben könnte.  

Islamistische Politiker fordern seit 43 Jahren das Ende Israels

Dabei fordern islamistische Politiker seit mehr als 43 Jahren das Ende des Staates Israel. Tatsächlich hat der Iran bisher zwar keine offizielle Kriegserklärung abgegeben, aber Kriegsparteien wie die Hamas und die Hisbollah finanziert und aufgerüstet. Amirpur führt aus, dass Ali Chamenei als politisches und religiöses Oberhaupt des Irans die Möglichkeit eines „Referendums“ zur Fortexistenz Israels eingeräumt habe. Tatsächlich geht Chamenei davon aus, dass das Problem gelöst würde, wenn alle Palästinenser weltweit an einem Referendum teilnehmen und alle für einen islamischen Staat stimmen würden – was auf die demographische Abschaffung Israels hinausliefe. Gleichzeitig gibt es rege Vernichtungsphantasien in der iranischen Staatsideologie. 

Schon Ayatollah Khomeini hatte verkündet: „Wir sagen, dass Israel von den Seiten der Geschichte verschwinden muss, und Jerusalem gehört den Muslimen und ist die erste Qibla der Muslime.“ Die khomeinistische Staatsideologie geht davon aus, dass Jerusalem die erste Pilgerstätte des Islam sei und daher „befreit“ werden müsse. Es war Khomeini, der Israel als kolonialistisch, als die „Wurzel der Verdorbenheit“ und als „Krebsgeschwür“ bezeichnete.  

Kein Geringerer als Revolutionsführer Ali Chamenei sagte:

„In Bezug auf das Problem Palästina ist das Ziel die Befreiung Palästinas. Dies bedeutet das Verschwinden Israels. Es gibt keinen Unterschied zwischen den besetzten Gebieten vor [19]67 und danach. Jede Handbreit palästinensischer Erde ist eine Handbreit vom Haus der Muslime. Jede Herrschaft außer der Herrschaft des palästinensischen Volkes und der Herrschaft der Muslime über den Staat Palästina ist eine usurpatorische Herrschaft. Es geht um das, was Imam Khomeini sagte: ‚Israel muss verschwinden‘. Wenn die Juden Palästinas den islamischen Staat akzeptieren, sollen sie dort leben. Die Diskussion geht nicht um den Antisemitismus. Das Problem ist die Usurpation des Hauses der Muslime.“  

Amirpur behauptet, vor Ahmadinedschads Holocaust-Konferenz 2006 habe der Iran nie die Schoa geleugnet. Ali Chamenei hat jedoch lange vor Ahmadinedschad den Holocaust relativiert, beispielsweise als er am 20. April 1998 den Holocaustleugner Roger Garaudy traf, der davor jahrelang Dauergast in den iranischen Staatsmedien war. Chamenei verglich bei diesem Treffen, das symbolisch am Geburtstag von Adolf Hitler standfand, die „Zionisten“ mit den Nazis. Es sei „nicht weniger hässlich, die Zionisten zu unterstützen als das nationalsozialistische Deutschland“. Am 4. März 2009 beklagte Ali Chamenei, dass die westlichen und „zionistischen“ Medien sowie die Staaten, die die „Zionisten“ unterstützten, nicht aushalten würden, dass über den „Holocaust geforscht“ werde. Schließlich bezeichnete er am 8. März 2012 den Holocaust explizit als „Märchen“.

Amirpur vermag nicht die Gefahren der Diktatur hinreichend zu erklären

Neben all dem geht Amirpur auch ausführlich auf den islamischen Feminismus ein. Im Juli 1980 wurde ein Hijab-Zwang in den Ministerien durchgesetzt, und „seit 1983 müssen alle Mädchen und Frauen ab neun den Hijab tragen“. Vor diesem Hintergrund habe die islamische Frauenbewegung schon in den 1980er-Jahren eine Neuinterpretation der Koranverse gefordert. Amirpur beschreibt, wie in der Zeitschrift Zanan mit „islamischen Argumenten für Gleichberechtigung“ gestritten wurde: Die Frauen hätten zwischen „Islam und Patriarchat“ unterschieden, indem sie die Sprache des politischen Islam gebrauchten, um ihre Kritik zu formulieren. Antiislamistische Intellektuelle hätten die „islamischen Feministinnen als Apologetinnen des Regimes“ kritisiert. 

Die Leser des Buches erwarten womöglich eine größere Auseinandersetzung mit säkularen feministischen Positionen, mit jenen Frauen, die gerade die Werte der islamischen Revolution als Ursache ihrer Unterdrückung betrachten. Tatsächlich schreibt die Autorin: „Die meisten Iraner sind mit den Folgen der Revolution unzufrieden. Aber sie halten das Anliegen, die Idee, noch immer für richtig.“

Katajun Amirpur nimmt in ihrem Buch wahr, dass heute viele Iranerinnen und Iraner die islamistische Herrschaft überwinden wollen. Dabei vermag sie aber aufgrund der genannten Kritikpunkte weder den ideologischen Charakter noch die Gefahren der herrschenden islamistischen Diktatur im Iran hinreichend zu erklären.  

Katajun Amirpur: Iran ohne Islam. Der Aufstand gegen den Gottesstaat. München, C. H. Beck 2023. 240 S., 25€

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Reinhold Schramm | Mo., 5. Februar 2024 - 14:45

Es sind die von zu Hause aus materiell und finanziell, die sozial gut situierten Töchter, aber nicht die werktätigen Frauen der ländlichen Regionen, der großen Mehrheit der Frauen des Iran; die seit Jahrhunderten vom feudal-religiösen Patriarchat unterworfen werden und ihre fortwährende feudale Unterwerfung auch weiterhin heftig verteidigen.
In diesem Zusammenhang doch nur ein Blick auf migrantische, die muslimische Familien in Westeuropa und insbesondere auf Deutschland. Es sind nicht die türkischen und muslimischen Väter, die die kleinen Söhne und Töchter für ihre künftig getrennte, gesellschaftliche Rolle in der patriarchalischen Familie erziehen. Die Jungen als Patriarchen und die Mädchen als künftig treue Hausfrau und unterwürfige Mutter.
Es sind die seit Jahrhunderten unterwürfig geprägten Töchter, Frauen und Mütter, die die Herrschaft des Patriarchats und die fortwährende Entrechtung der Töchter und Frauen zelebrieren und für weitere weibliche Generationen gewährleisten.

Hr. Schramm, eine ähnliche, dennoch andere Prägung, ist die der Unterwerfung unter eine bedingungslose Kapitulation, so wie sie Deutschland seit 45 bußfertig praktiziert.
Klar wer so hoch spielt & dabei noch Gaskammern benutzt, der wird tief gestoßen, wenn er den begonnen Krieg verliert.
Nun gut, Napoleons Frankreich hat auf seinem Feldzug am Ende nur Moskau in Flammen aufgehen lassen. Aber wurde Frankreich danach aufgeteilt und mußte sich einer Besatzung unterwerfen?
Also, auch die bundesdeutsche Gesellschaft wird seit Jahrzehnten sozusagen mit einem "religiösen" Schuldverständnis erzogen, quasi in Form einer selbst verordneten Sippenhaft.
Das erwartet niemand von den ehemaligen Kriegsgegnern oder gar von der jüdischen Gemeinde. Habe ich ja selbst bei meinen vielen beruflichen Auslandsreisen, auch in Israel, selbst erlebt - du warst nicht daran beteiligt, hast nichts damit zu tun!
Frage, wann kommt der Tag, daß wir uns diesen Fragen offener stellen ohne gleich verdammt zu werden?

Reinhold Schramm | Mo., 5. Februar 2024 - 14:48

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Es sind die seit Jahrhunderten unterwürfig geprägten Töchter, Frauen und Mütter, die die Herrschaft des Patriarchats garantieren.

Eine TV-Reportage aus dem Berliner Bezirk Neukölln:
Die Tochter hatte mit einem ausgezeichneten Abitur die Schule abgeschlossen. Das Abitur ermöglichte ihr ein Studium der freien Wahl. Auf die Frage nach dem voraussichtlichen Studium kam die Antwort: Sie beabsichtige kein Studium, sie sah ihre weitere Zukunft als Hausfrau und Mutter. Die muslimischen Eltern waren sichtlich erfreut über die freie Entscheidung ihrer geliebten Tochter.

Christoph Kuhlmann | Mo., 5. Februar 2024 - 18:33

weiterbringen, wenn zur armen, relativ gering gebildeten Landbevölkerung nun noch ein städtisches Proletariat hinzukommt? Nach Jahrzehnten des Boykotts, Atombombenbaus und Terrorismusfinanzierung müsste das BIP des Irans eher gesunken als gestiegen sein. Es macht da auch keinen Sinn die eine groteske Persönlichkeit mit der anderen zu vergleichen, kommen doch beide aus dem Horrorkabinett der systematisierten Menschenverachtung. Wie dem auch sei, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Kai Hügle | Mo., 5. Februar 2024 - 20:50

Kaum Leserkommentare. Artikel zum Thema Iran laufen irgendwie nicht so gut im Cicero. Dabei ist dieses aus Klerikalfaschisten bestehende Regime Dreh- und Angelpunkt, wenn es um das islamistische Terrornetzwerk geht, welches Israel existenziell bedroht. Liegt es an den Sympathien für das mit dem Iran verbündete Russland, dass sich selbst Vielschreiber wie Will hier in Zurückhaltung üben?
Auch die mutigen Frauen, die sich gegen die brutale Repression der Mullahs zur Wehr setzen (was ziemlich woke ist), würdigen die Ciceronen mit keiner Silbe.
Stattdessen ein paar Anekdoten über DIE Muslime in Deutschland und natürlich die Frage, wann denn endlich Schluss ist mit dem deutschen "Schuldkult"; ein Begriff, den Poth nicht verwendet, aber offensichtlich meint.
Interessant, wie schnell die anti-anti-semitische Fassade zusammenbricht, die sich so manche zugelegt haben im Zuge der widerwärtigen pro-Hamas Proteste in Deutschland...

Tomas Poth | Mo., 5. Februar 2024 - 21:54

Wir wissen nicht wie es sich entwickelt, wenn die westliche, vornehmlich angelsächsische Repression auf den Nahen Osten zurück genommen wird?
Ständige Bedrohung erhöht den Verteidigungsreflex des Bedrohten. In diesem Falle des Iran, denn er wird von außen in seinem Land bedroht.
Es ist ja nicht so, daß der Iran entlang der US-Grenzen 15 bis 20 Militärbasen unterhält!

Heidemarie Heim | Di., 6. Februar 2024 - 10:51

Nur der Iran? Ein in Maßen toleranter Islam gab es meines Wissens nach nur zu bestimmten Blütezeiten und in Kulturen, wie man es noch heute im früheren Al Andalus besichtigen kann. Wo man wie in Cordoba ein Zeichen dafür finden kann in Form der Mezquita, einer einzigartigen Mischung aus Moschee und christlicher Kathedrale, dass es Respekt für die Kultur und die Religion Anderer durchaus einmal gab. Heute dient die in sich schon fragmentierte Religion des Islam meist nur noch als Deckmantel für politische Ausübung der Macht. Sie bestimmt dazu immer noch tief das Alltagsleben der Gläubigen und insbesondere über das Leben der Frauen, die nicht nur ein gottesfürchtiges Dasein vorgeschrieben bekommen sondern einem Patriarchat und dem Willen ihrer Männer unterliegen sowie letztendlich Traditionen, die für uns undenkbar scheinen. Die einzige Macht, die sie ausüben können ist es Söhne zu gebären und Töchter im Sinne der Ehre zu erziehen und zu verheiraten. Ein vorbestimmter Kreislauf. MfG