Israelische Soldaten im Gazastreifen / dpa

Israels Bodenoffensive in Gaza - Zu umfassend, um schnell abgeschlossen zu werden

Aus Sorge vor einem Zweifrontenkrieg läuft Israels Einmarsch in den Küstenstreifen nur langsam an. Währenddessen stellen sich die Israelis auf einen langen Konflikt mit der Terrororganisation Hamas ein.

Autoreninfo

Tal Leder ist als Producer für zahlreiche israelische und deutsche TV- und Dokumentarfilme tätig. Als freier Journalist und Autor schreibt er regelmäßig für verschiedene Medien.

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Mit der „Operation Litani“ begann am 14. März 1978 eine achttägige Bodenoffensive der israelischen Streitkräfte (IDF) im Libanon. Dabei wurde das Gebiet südlich des Flusses Litani besetzt. Drei Tage zuvor hatte sich nach einer Reihe von Anschlägen das sogenannte „Küstenstraßen-Massaker“ ereignet, bei dem elf Terroristen der palästinensischen Fatah aus dem Libanon nach Israel eindrangen und auf dem Weg nach Tel Aviv zwei Busse in ihre Gewalt nahmen. Bei der misslungenen Befreiungsaktion schossen die Terroristen wahllos um sich, töteten 38 Geiseln und verletzten mehr als 70. Es war der bis dahin blutigste Anschlag in der Geschichte Israels.

„Eine Invasion wie damals ist immer risikoreich“, sagt Roi Lehrer, Bademeister aus der Küstenstadt Netanja, der bei dem Terrorangriff am 7. Oktober schwer verletzt wurde. „Heute stehen westliche Demokratien einer Bodenoffensive zögerlicher gegenüber. Das Hamas-Massaker vom 7. Oktober aber hat alles verändert. Der palästinensische Terror hat in Israel einen schlafenden Riesen geweckt, der die Hamas vernichten wird.“

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Tomas Poth | Do., 2. November 2023 - 14:21

Aber wurde die Hamas 2005 bei Abzug der Israelis aus dem Gazastreifen nicht auch von den Israelis gepäppelt? Eben zwecks Spaltung der Palästinenser und um die Fatah zu schwächen. Es war Sharon der diese Politik einleitete, die auch später von Netanyahu fortgeführt wurde. Die teile und herrsche Politik.
Man kann immer wieder zurückschauen um alles verstehen zu können.
Aber letztlich muß man nach vorne schauen und überlegen mit welchen Maßnahmen der Konflikt zukünftig wirklich befriedet werden kann, sowohl zum Nutzen der Juden als auch der Palästinenser/Araber. Die Iraner muß man ebenfalls mit einbeziehen.

Henri Lassalle | Do., 2. November 2023 - 14:28

die Komplexität der Sache prezise beschreibt. Der Kampf wird lange dauern, die Hamas hat, wie der Autor schreibt, eine weitverzweigte unterirdische Festung gebaut, mit Kommunikationsmöglichkeiten und anderen Notwendigkeiten, um in einem Konfliktfall zu überleben. Dies dürfte die Kardinalschwieirgkeit im Kampf werden. Richtig ist auch, dass der mörderische Konflikt mit der Hamas von Israel nicht antizipiert wurde, ein Effekt der Wohlstandsgesellschaft. In der heutigen Welt, und das gilt auch für Deutschland, hat Wachsamkeit die höchste Priorität- auch hierzulande wollen die Bürger davon nichts wissen.

Erich Becker | Do., 2. November 2023 - 18:00

Selbstverständlich muss der blutige Terror der Hamas am 7. Oktober verurteilt - und das Selbstverteidigungsrecht des Staates Israel betont werden.
Doch offensichtlich gab es bei diesem Angriff keine Selbstverteitigung: also ein Versagen der derzeitigen israelischen Regierung und ihres Militärapparates.
Was jetzt geschieht und was vorher – ab 1948 – geschah, ist
erstens Vertreibung bzw. Einsperrung und Demütigung des palästinensischen Volkes,
zweitens kopflose, gnadenlose, völkerrechtswidrige Rache.
Der Hamas - eine islamistische Terrormiliz - muss die Basis entzogen werden. Doch ein brutaler Krieg, bei dem Tausende Zivilisten getötet werden, wird das nicht erreichen, sondern das Leid der Bevölkerung vergrößern und so weiteren Hass schüren.
Eine Befriedung des Konflikts ist nicht durch Krieg, sondern nur durch Verhandlungen erreichbar, bei denen es auch um eine Zwei-Staaten-Regelung geht; und genau dies wollte Netanyahu durch die indirekte Förderung der Hamas verhindern.

Albert Schultheis | Do., 2. November 2023 - 19:03

Nach der der tief bewegenden Rede von Robert Habeck muss Deutschland jetzt Farbe bekennen und es müssen Taten folgen - jetzt ist der Zeitpunkt gekommen voranzuschreiten. Es war absehbar, dass dieser Moment kommen würde, umso bitterer ist es, dass Deutschland gerade jetzt nackt und wehrlos dasteht - als Folge der schwarzroten Politik Merkels und zumal der rotgelbgrünen Khmer.
Jüdisches Leben in Deutschland war nach dem Holocaust niemals so bedroht wie unter der Politik der Ampel. Deshalb muss jetzt alles getan werden, um das einzulösen, wofür sich Habeck für uns verbürgt hat. Das bedeutet, alle antijüdischen und israelfeindlichen Organisationen in Deutschland müssen sofort verboten werden, ihr Vermögen muss eingezogen werden - dazu gehören insbesondere auch die DITIB und die Grauen Wölfe. Die Imame, Rädelsführer und Vorsteher dieser Organisationen haben kein Recht hier unter uns zu wohnen. Sollten Sie einen deutschen Pass haben, so wurde der erschwindelt und muss eingezogen werden.

Karla Vetter | Do., 2. November 2023 - 19:31

fürchte ich auch. In Windeseile kann sich nämlich bei uns die Stimmung drehen. Leider wird hier das Denken der Islamisten oft nicht erkannt. Die Bevölkerung ist dort nur Verfügungsmasse. Mal Schutzschild, mal Geisel. Traurig, dass Menschen so missbraucht werden und das nicht mal merken, sondern im Gegenteil z.T. völlig fanatisiert sind. Siegesfeiern nach Judenmord wie jetzt bei uns geschehen, habe ich im Mittleren Osten auch schon gesehen. Ich hoffe, dass es nicht mehr häufig dazu Gelegenheit gibt. Vielmehr muss die Hamas mit Stumpf und Stiel beseitigt werden. Ganz gleich, was die Welt darüber denkt. Oder man ist in 5 Jahren wieder genau am selben Punkt.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 3. November 2023 - 06:40

Diese Bodenintensive wird, das sehe ich auch so, wahrscheinlich Monate, wenn nicht gar Jahre andauern. Die Zielsetzung, die Hamas komplett auszuschalten ist ein Vorhaben, was eben nicht mal mit einer Aktion erledigt werden kann. Ich halte es zwar menschlich nachvollziehbar und verständlich, die Hamas zu vernichten, aber eben auch für nicht erreichbar. Und der Preis wird sehr hoch sein. Geisel werden wahrscheinlich im Gegenzug getötet. Entweder aus Zorn von der Hamas oder während der Befreiung. Zahlreiche Zivilisten, die von den Hamas Kämpfer als Schutzschilde benutzt werden, werden als sog. Kollateralschäden zu beklagen sein. Man kann niemandem hinter die Stirn schauen. Ja, in der Zivilbevölkerung gibt es auch Unterstützer, aber ich glaube auch die meisten Palästinenser wollen einfach nur Frieden. Den gleichen Frieden, wie ihn die Israelis letztlich auch wollen. Es wird auch hier, wie in der Ukraine auch, ohne Friedensverhandlungen nicht gehen, so sehr einem das wiederstreben mag.

Gerhard Fiedler | Fr., 3. November 2023 - 11:36

lassen Sie Herrn Roi wissen, dass wir Deutschen auf seiner Seite stehen, auf der Seite der Juden und Israels. Bin 85 Jahre alt, in der DDR groß geworden, und habe nach 1945 zweimal Buchenwald und später auch Bergen-Belsen aufgesucht. Grauenhaft! So etwas darf in Deutschland nie wieder passieren, Zustimmung finden oder auf Gleichgültigkeit stoßen. Einen erneuten Hass auf Juden werden wir daher nicht zulassen. Dass unsere rot-grün-gelbe Regierung mit Zustimmung von CDU den Import von islamischen Judenhassern zulässt, und dies heute noch, habe ich schon 2015 äußerst kritiisch gesehen und angeprangert. Als Nazi wurde ich da beschimpft. Nein, unsere westliche Kultur verträgt sich einfach nicht mit der isalamischen. Das wird in Deutschland größtenteils nicht begriffen. Was bleibt einem da anderes übrig, als AfD zu wählen, die sich der massenhaften Migration und der damit verbundenen Gefahr für unser Land von Anfang an entgegengestellt hat.