„Angriff auf unser grundlegendes Selbstverständnis“: Der zerstörte Kibbuz Kfar Aza / dpa

Gräueltaten der Hamas - „Dinge, die wir uns nicht vorstellen können“

Die Hamas hat ihre Massaker an Israelis am 7. Oktober gefilmt. Der Historiker Hillay Zmora spricht im Interview über den Zivilisationsbruch, den diese Taten darstellen, das zerstörte Sicherheitsgefühl der Israelis und die Frage, ob man sich die Videos der Verbrechen ansehen sollte.

Autoreninfo

Ingo Way ist Chef vom Dienst bei Cicero Online.

So erreichen Sie Ingo Way:

Hillay Zmora ist Professor für Geschichte an der Ben-Gurion-Universität in Beer Sheva, Israel. Seine Hauptforschungsgebiete sind das spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Deutschland, Staatenbildung in Europa 1300-1800, der europäische Adel und das politische Denken von Machiavelli. Zu seinen Veröffentlichungen zählen „State and Nobility in Early Modern Germany: The Knightly Feud in Franconia, 1440-1567“ (Cambridge University Press, 1998), „Monarchy, Aristocracy, and the State in Europe, 1300-1800“ (Routledge, 2001) und „The Feud in Early Modern Germany“ (Cambridge University Press, 2011). Er lebt in der Nähe von Tel Aviv.

Herr Zmora, Sie sind an einem Projekt beteiligt, das zum Ziel hat, der Weltöffentlichkeit die Videos zu zeigen, die die Hamas von ihren Gräueltaten am 7. Oktober aufgenommen hat. Was ist das für ein Projekt, und warum wollen Sie diese Aufnahmen zeigen?  

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Christoph Kuhlmann | Sa., 18. November 2023 - 19:37

Menschliche Populationen, deren Anspruch allzu offensichtlich mit der Wirklichkeit kollidiert, entwickeln manchmal fanatische, hasserfüllte Gruppen, die den Bezug zur Zivilisation verlieren. Oft werden sie ebenfalls Opfer derselben. Hierbei kann es zu atavistischen Bluträuschen kommen, wie sie durchaus schon in der Steinzeit belegt sind. Dazu sagt Hannah Arendt: Das größte begangene Böse ist das Böse, das von niemanden getan wurde, das heißt, von menschlichen Wesen, die sich weigern, Personen zu sein. Im Gegensatz zur Shoah handelten keine Niemanden, keine Bürokraten, die gehorsam Anweisungen befolgten. Es war nicht die Kultur des Gehorsams, es war die des Hasses von stolzen Tätern, die ihre Verbrechen selbst in aller Welt veröffentlichten und deren Machtanspruch die Zivilisation zwingt, sie zu töten. Ich hoffe, andere Apologeten muslimischer Gewaltherrschaft lassen es sich eine Warnung sein. Die Hamas sind nicht die ersten Mörder, die zu Bestien degenerierten.

Naumanna | Sa., 18. November 2023 - 19:46

Es ist unvorstellbar. Das Interview ist sehr wichtig - alle Menschen sollten es lesen. Der radikale Islam muss mit allen Mitteln konsequent und gnadenlos bekämpft werden. Für mich ist es völlig unvorstellbar, dass es Menschen gibt, die diese Gefahr nicht sehen, dass es Menschen gibt, die empathielos gegenüber Israel fühlen. Mit aller Härte des Gesetzes muss gegen Sympathisanten der Hamas vorgegangen werden.
Wir müssen jetzt alle an Israels Seite stehen.

Tiri Tomba | Sa., 18. November 2023 - 19:52

Kriege sind und waren furchtbar. Empfehlung: Sollten doch nur die beiden Kriegsherren sich auf dem Schlachtfeld jeweils bewaffnet mit Morgenstern treffen und den Kampf austragen. Das würde die Zivilisten sowie ebenfalls die Soldaten und Infrastruktur usw. schonen. Aber dazu fehlt den Kriegsherren der Schneid. Es ist angenehmer aus weiter Ferne das angerichtete Treiben zu beobachten. Wie krank ist denn das, was der Typ Mensch vollbringt und vieles andere ebenso.-

Henri Lassalle | Sa., 18. November 2023 - 19:53

dass sie den Hamas baldmöglichst vernichten. Die Taten der Hamas übertreffen die der Nazis, die organisiert mordeten. Die Hamas dagegen vermittelt den Eindruck einer mordgierigen, zügellosen Steinzeithorde, die über friedliche Menschen grausamen Tod und Unglück bringt. Ich persönlich verweigere mich jeglichem Verständnis für die Palästinenser, denn sie decken mehr oder weniger die Aktionen der Hamas. Leider gibt es in der europäischen Öffentlichkeit und innerhalb der Politszene andere Meinungen, aus (innen)politischen Gründen - die Gemeinden der Islam-Gläubigen in Westeuropa sind zahlreich.
Man hat die Nazis besiegt, ich hoffe das dies jetzt auch bald der Hamas geschieht, sonst gibt es keine Gerechtigkeit mehr, sonst hiesse dies, Mord und unvorstellbare Grausamkeit sind legitim, um nationalistische oder andere Intentionen durchzusetzen. Lasst den Hamas den Helden-und Märtyrertod sterben, den empfinden sie ohnehin als ehrenvoll, Allahs Paradies wartet schon.

Chris Groll | Sa., 18. November 2023 - 19:59

“Ich bin hin- und hergerissen zwischen der Seite von mir, die sagt: Ja, es ist eine moralische Verpflichtung, das Video zu sehen. Weil Menschen diesen Horror erlebt und überlebt haben.“
So erging es mir, als die ersten Dokumentationen über die Shoah gesendet wurden. Ich wollte diese Gräueltaten nicht sehen, wußte dann aber, daß ich es mir anschauen mußte und zwar genau aus dem Grund, weil Menschen diesen Horror wirklich erlebt haben.
Alles was ich bisher über das Massaker gelesen habe ist so erschütternd, daß ich mir diese Videos nicht ansehen würde.
„Der Firnis der Zivilisation ist dünn“ (Siegmund Freud) und genau so ist es. Ich habe mir nicht vorstellen können, daß die Menschen immer wieder auf's Neue solche einen Zivilisationsbruch begehen könnten, aber das war ein Irrtum.
„Wenn Israel gegen den islamischen Terrorismus verliert, wer ist dann der Nächste? „
Das sagt schon der Koran, es sind alle „Ungläubigen“, also jeder, der nicht der Umma angehört.
Leider wissen das viele nic

Helmut Bachmann | Sa., 18. November 2023 - 20:17

Die ganz Hohlen werfen den Israelis vor, dass es sich um Lügen handele. Die etwas weniger Hohlen sagen, Israel hätte dies provoziert (dürfe aber seinerseits merkwürdigerweise keine Rache nehmen, nicht mal sich wehren, sondern soll sich auflösen), nichtreflektierende Mitläufer sagen: „ja, aber“, sind schlicht überfordert, blenden das was geschehen ist, nur Millisekunden nach dem sie davon gehört haben, wieder aus und wiederkäuen die Hamaspropaganda, die sie ja überall lesen und hören können, rechnen Todeszahlen auf. Das wirkt so schön intellektuell, hilft beim Verdrängen. Ich hoffe, die Israelis löschen die Hamas komplett aus und töten jeden, der irgendwie involviert ist, auch alle Drahtzieher. Und ich hoffe, irgendwann wird auch dem letzten Deppen klar, dass die Islamisten nicht unsere Freunde sind, auch nicht der Freund der USA- und Israelhasser von links und rechts. Und, dass diese Faschos nicht nur den Gazastreifen regieren. Und dass man sich seinen Feinden irgendwann stellen muss.

Anita | Sa., 18. November 2023 - 22:02

Länder mit hohem islamischen Migrationsanteil.
Man kann sich die Antwort ausrechnen.
Und das finde ich sehr bedrohlich.
“Wir werden euch totgebären“ äußerte einst eine Frau Hübsch unwiderspochen im Öffentlich-rechtlichen Fernsehen.

Und wir? Drehen uns Tag und Nacht, um immer neue Zuwanderer zu beköstigen, damit ihr Anteil wachse. Wir lernen es nie!

Frank Klaus | Sa., 18. November 2023 - 23:56

Ich sehe mir diese Bilder nicht an, denn ich brauche sie nicht, um von der Brutalität der Palästinenser - die Hamas ist ja kein Fremdregime, auch wenn seine Führer im arabischen Ausland leben, das sind schon Palästinenser - überzeugt zu sein. Mir reicht schon die verbale Aggressivität der Palästina-Demos auf deutschen Straßen, um mir vorstellen zu können, wie sich Palästinenser verhalten, wenn nicht hunderte deutschen Polizisten auf sie aufpassen.
Und was heißt da Zvilisationsbruch? So furchtbar zivilisiert ging es wohl schon seit längerem nicht mehr in Palästina zu, und andere arabische Staaten sind ja auch nicht unbedingt ein Vorbild an Zivilisation. Ich würde da eher von einer Eskalation der Gewalt, aber nicht von einem Burch sprechen. Wenn friedliche Völker plötzlich, aus dem Nichts, Greueltaten begehen, kann man von Zivilisationsbruch sprechen. Aber nicht bei einem Volk, das seit 75 Jahren feige Angriffe auf Isreal verübt und genau diese Taten rhetorisch vorbereitete.

Gerhard Hellriegel | So., 19. November 2023 - 05:15

Ha, kann es kaum mehr erwarten, ich freu mich schon drauf. Kommt es schon zum Black Friday oder erst zu Weihnachten? Die Weltgemeinschaft wartet nicht.

Wenn jemand an meiner Ukraine-Sammlung interessiert ist? Email genügt. Wäre selbst einem IS-Angebot nicht abgeneigt.

Seltsam, Traumatisierte meiden eigentlich die auslösende Situation. Aber wenn's doch der Wahrheitsfindung dient. Aber was ist schon Hamas gegen Putin?

Peinlich, peinlich.

Reinhold Schramm | So., 19. November 2023 - 10:48

Emanzipation durch Arbeit.

Seit rund 70 Jahren werden 90 Prozent aller Palästinenser alimentiert, darunter, unter anderem auch von Deutschland. Heute leben im Nahen Osten rund 6. Millionen Palästinenser von der internationalen Sozialhilfe und damit der dauerhaften Alimente.

In den Golfmonarchien werden jährlich Millionen Arbeitskräfte aus Asien beschäftigt, aber keine Palästinenser.

Die feudal-religiösen Fürsten und islamischen Könige brauchen allenfalls die Palästinenser als religiöses Kanonenfutter und zur Ablenkung von ihrem unlauteren Reichtum!

Die Arbeit ist in allen Gesellschaftsformationen unerlässliche Existenzbedingung des Menschen.
„Sie ist die erste Grundbedingung alles menschlichen Lebens, und zwar in einem solchen Gerade, dass wir in gewissem Sinn sagen müssen: Sie hat den Menschen selbst geschaffen.“ (Engels)

Gerhard Lenz | So., 19. November 2023 - 11:35

ist eine Mörderbande, nicht anderes. Sie hat gezielt Zivilisten - junge Menschen die feierten, aber auch Alte, Kinder, ganz durchschnittliche, friedliebende Menschen - abgeschlachtet.
Für Palästina. Angeblich.
Natürlich war die Siedlungspolitik der zuletzt rechtsextremistischen Regierung Israels nicht friedensfördernd, hatten am Ende in Israel auch Extremisten in der Regierung Entscheidungsgewalt. Und wenig überraschend glaubte die Hamas wohl, die Proteste in Israel wären militärisch für sie von Vorteil. Was ja wohl zum Teil auch stimmte: eine wirksame Verteidigung des Landes gegen die Hamas-Terroristen war offensichtlich nicht vorhanden. Das Morden und die Verschleppung von Menschen durch die Terroristen ging scheinbar beinahe ungestört von statten. Dass die Hamas sich selbst dafür feiert, gar Jubelfilmchen drehte, in denen man mit Juden "kurzen Prozeß" machte, ist überzeugender Beweis, um was für eine widerwärtige Truppe es sich handelt. Hitler wäre von Ihnen begeistert.

Reinhold Schramm | Mo., 20. November 2023 - 05:59

Antwort auf von Gerhard Lenz

... hunderttausende an der Seite der deutschen Waffen-SS.

Die von der palästinensischen Hamas infolge des Einfalls vom 7. Oktober 2023 auf israelischen Staatsgebiet verübten Verbrechen an Zivilisten sind nicht nur vergleichbar mit den planmäßigen Massakern der polizeilichen Einsatzgruppen während des Zweiten Weltkrieg an der jüdischen Bevölkerung in Osteuropa. Sie übertreffen zudem die industrielle Massenvernichtung der Juden, der Sinti und Roma, der Homosexuellen und Kriegsgefangenen, der Christen und bürgerlichen Demokraten, Sozialdemokraten und Kommunisten, durch die Ausführenden der SS und Wachmannschaften in Konzentrations- und Vernichtungslagern!

Ihr Kommentar macht mich einigermaßen sprachlos.
Gell, das ist satirisch gemeint, doch, doch!?
Konnte aber nicht so recht lachen.

Ja, das Hamas-Massaker ist ziemlich unbedeutend.
Aber es gibt halt so archaische Reflexe, die einen Tod "von Hand" ganz anders bewerten als den Knopfdruck eines Bomberpiloten.
Er ist so unhygienisch, einfach nicht chirurgisch und so emotional.
Vermutlich gibt es einen Tod erster und zweiter Klasse.
Ich habe mich belehren lassen, dass hier das "absolut Böse" am Werk sei.
Seltsam, beim Überfall auf die Ukraine habe ich dergleichen nie gehört.

Romuald Veselic | So., 19. November 2023 - 15:22

In der UdSSR wurde 1 Dokufilm "Der Gemeine Faschismus" in 1967 hergestellt aus bislang nicht veröffentlichten Materialien, originell aus dem 3.Reich, die Rotarmisten im Krieg erbeuteten. Der Streifen, ca 90 min lang, wurde nie mehr gezeigt, nicht mal in Sequenzen in anderen 2WK-Dokumentwerken hineinkomponiert. Ich habe versucht den Streifen irgendwo aufzutreiben - nada. Komplett nix. Der Inhalt war so erschütternd, dass jemand darüber entschied, es nie mehr zu zeigen.
Ich frage mich allerdings, warum war der Film dann veröffentlicht?
Die Hamas-Mordsbuben sind nichts anderes als soziopathische, menschenähnliche Kreaturen, die ihr Leben verwirkt haben. Sie sind die Pest in Menschengestalt. Da gibt's kein "Aber".
Ist richtig; Palis haben sehr schlechten Ruf. Nicht vergessen das Jahr 1990, als Saddam in den Kuweit einfiel, kam Yassir nach Bagdad u küsste ihm devot die Schulterstücke. Nach dem Krieg mussten alle Palis Kuweit verlassen.
Wieso wird dies bis dato nicht thematisiert?

Reinhold Schramm | Mo., 20. November 2023 - 06:07

Von »Großalbanien« zur Division »Skanderbeg«

Die Rekrutierung muslimischer Albaner für die Waffen-SS auf dem Gebiet des heutigen Kosovo ist eine historische Tatsache, die man zunächst kaum glauben kann. Bis heute wird die-ses brisante Thema emotional diskutiert, insbesondere von Serben, Kosovaren und Albanern.
Der Balkan wird in Darstellungen zum Zweiten Weltkrieg nur selten berücksichtigt. Höhepunkt war der Aufbau der 21. Waffen-Gebirgs-Division der SS »Skanderbeg«.
Reihe:
Krieg in der Geschichte, Band: 96
Autor:in: Franziska A. Zaugg

S. Kaiser | Mo., 20. November 2023 - 10:27

Es sei der Reaktion gedankt, wie sie das Thema journalistisch begleitet und professionell aufklärt. Es scheint so zu sein, als wäre bei vielen die Dimension des Massakers gar nicht angekommen ist, sondern als wäre der Krieg „nur“ ein weiteres Aufflammen in diesem jahrzehntelang währenden Konflikt. Die verübten Gräueltaten sprengen jegliche Vorstellungskraft und sind daher für jemanden, der sein Leben lang in Frieden gelebt hat, wohl intellektuell unfassbar. In einem muss man die Aussagen in diesem Interview präzisieren: die Massaker wirkten nicht „fast“ vorzivilisatorisch, sie waren es. Es war eine Barbarei eines Ausmaßes, die jeden M-e-n-s-c-h-e-n, der auch nur einen Funken Humanismus in sich trägt, erschauern lässt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn man beim Abspielen besagter Videos diese Barbaren neurobiologischen Hirnscans zur Analyse unterziehen würden, man deutliche Unterschiede zum Emotionsprofil in unseren zivilisierten Gesellschaften erkennen würde. Und das im Jahre 2023