Thyssenkrupp
Ein Mitarbeiter von Thyssenkrupp verfolgt in Duisburg am Hochofen im Stahlwerk den Anstich im Jahr 2011 / picture-alliance / Oliver Berg | Oliver Berg

Zerschlagung von ThyssenKrupp - Aus dem einstmals mächtigen Stahlkonzern wird ein Ökozwerg

Mit Thyssenkrupp wird eine Ikone der deutschen Industrie zerschlagen. Doch an ihrem Ende sind nicht nur Managementfehler schuld. Das Ende des Traditionskonzerns ist auch ein Beleg für die voranschreitende Deindustrialisierung Deutschlands.

Stefan_Laurin

Autoreninfo

Stefan Laurin ist freier Journalist und Herausgeber des Blogs Ruhrbarone. 2020 erschien sein Buch „Beten Sie für uns!: Der Untergang der SPD“.

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Nach einem Bericht der Bild-Zeitung soll Thyssenkrupp nach Willen des Vorstands unter seinem Vorsitzenden Miguel López zerschlagen werden: Die Stahlwerke sollen an den tschechischen Investor Daniel Křetínský gehen, die für ihre Marineschiffe bekannte Werft wie auch der Stahlhandel an die Börse gebracht werden. Die Essener Zentrale, ein Kubus aus Glas und Stahl, soll von 500 auf 100 Mitarbeiter schrumpfen. Nur „Grüne Technologien“ sollen übrig bleiben. Aus dem einstmals mächtigen Stahlkonzern wird ein Ökozwerg.

Die Geschichte des Industriekonzerns Krupp begann 1811 mit dem Aufbau einer Stahlfabrik in Essen; die von Thyssen 1891 mit einem Stahlwerk in Hamborn, das heute zu Duisburg gehört. 1999 schlossen sich die Erzrivalen zu Thyssenkrupp zusammen. Wohl kein deutscher Großkonzern wurde in den vergangenen Jahren so schlecht geführt wie Thyssenkrupp. Milliarden wurden beim Bau eines Stahlwerks in Brasilien versenkt, 2019 flog das Unternehmen aus dem deutschen Aktien-Leitindex DAX, die erfolgreiche Aufzugsparte TK wurde 2020 verkauft. Die Vorstandsvorsitzenden wechselten und legten ein Restrukturierungskonzept nach dem anderen auf. Alle scheiterten. 

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Christa Wallau | Mo., 26. Mai 2025 - 12:30

anderes erwarten als verrückte Ergebnisse???

Bald wird's richtig rund gehen in Deutschland, wenn nämlich die Massen-Entlassungen kommen.
Zwar werden anderswo Arbeitskräfte gesucht, aber es müssen ja q u a l i f i z i e r t e sein, und die lassen sich nicht so schnell aus den freigestellten Leuten herbeizaubern.

Die Verteilungskämpfe um staatliche Unterstützungen dürften unser Land an den Rand von Bürgerkrieg führen.

Wenn man vor der Wand steht, gibt es nur noch zwei Richtungen, in die man gehen kann: nach rechts oder nach links.
Warten wir also ab, welches System sich in einigen Jahren bei uns etabliert haben wird.

Die Muster-Demokraten in den Altparteien haben jedenfalls g a n z e Arbeit geleistet:
Besser als sie hätte niemand die Karre "Deutschland" in den Dreck fahren können!

Ingofrank | Mo., 26. Mai 2025 - 13:42

Wirtschaftsminister samt seines Familienclan und dem Rest der unfähigen Ampel, ThyssenKrupp in den Hintern geschoben
haben ?
Die Wohlstandsvernichtung durch Deindustrialisierung hält Merz auch nicht auf, zumal er so deppert war, „Klima“ im Grundgesetz zu verankern damit die grün roten NGOs gegen wirklich jede Investition klagen Könner. Von den erpressten 100 Milliarden die die Grüne Sekte erhalten wird, mal ganz abgesehen.
Obwohl, die 2 Milliarden in den Schornstein zu schieben ist halt immer noch besser, als diese in die Asylindustrie zu investieren.
Mit besten Grüßen aus der Erfurter Republik

Chris Groll | Mo., 26. Mai 2025 - 17:29

Der Satz: " Und die Stahlarbeiter – und das ist das Bittere – haben es wirklich geglaubt und ihre Hoffnungen daran geknüpft."
Das ist das eigentliche Problem. Viele Bürger glauben immer alles, was Ihnen erzählt wird. Und immer ist das Erwachen bitter.
Zitat Gustave Le Bon:
"Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen mißfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer."

Ernst-Günther Konrad | Di., 27. Mai 2025 - 10:42

Die Deindustrialisierung hat ja erst begonnen. Da geht noch viel mehr. Wir sehen doch gerade, was Habeck mit Northvolt gemacht hat. Steuergeld in ein gestorbenes Projekt gepumpt. Überall hört man zerstörte Industrie, Infrastruktur, Bürokratisierung usw. Und wenn jemand glaubt, das würden die UNION noch aufhalten können/wollen der hat sich getäuscht. Merzel dreht weiter an der Kriegsschraube, da interessiert dass alles nicht. Aber man sollte bedenken, wer Waffen bauen will, braucht Stahl. Und wenn wir keinen eignen mehr haben/herstellen/besitzen müssten wir was tun? Wie bei der Energie auch. Teuer im Ausland einkaufen und natürlich alles in grenzenloser Abhängigkeit. Die links-grüne Ideologie schreitet weiter unaufhaltsam voran. Wir stehen erst am Anfang der Zerfalls und noch immer wählen Menschen die etablierten Parteien. Wir kennen alle den Spruch mit den Kälbern. Er trifft immer wieder zu. Die Firmen sind nicht insolvent, die existieren nur nicht mehr, um mit Habeck zu sprechen.

Armin Latell | Di., 27. Mai 2025 - 11:43

rechtspopulistischen Kräften beherrschtes Deutschland erkennen. Fakt ist: der Wähler bekommt jetzt sukzessive die Rechnung präsentiert, und nicht nur das, er muss sie auch bezahlen. Aber vielleicht haben wir ja Glück, und die jetzige Regierung erlöst uns von all diesen Problemen und beginnt einen Krieg mit Russland zu führen. Merz tut ja alles ihm Mögliche dafür. Da kann man sich natürlich nicht um die Niederungen der piefigen Wirtschafts- Energie- Gesundheits- innere Sicherheits-oder Asylpolitik kümmern. Deutscher Wähler, das hast du dir redlich verdient.