
- „Wir dürfen Künstliche Intelligenz nicht verteufeln“
Sie gewinnt im Schach und jetzt sogar schon in Debatten: Die Angst, Künstliche Intelligenz könnte uns überwachen oder einst gar ersetzen, ist groß. Eben deshalb brauchen wir die Technik, sagt Deutschlands wichtigster KI-Forscher Wolfgang Wahlster
Wolfgang Wahlster ist Professor für Informatik an der Universität des Saarlands und leitet mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken, Kaiserslautern, Bremen und Berlin die weltweit größte Forschungs-einrichtung auf diesem Gebiet. Er ist Mitglied der Nobelpreis-Akademie in Stockholm.
Haben Sie heute bereits Künstliche Intelligenz verwendet, Herr Wahlster?
Ja, am Morgen habe ich mir meine persönliche Presseschau angesehen. Die wird mit KI auf Grundlage meiner Lesepräferenzen erstellt. Bevor ich mit dem Auto losgefahren bin, habe ich wie immer bei Google Maps nachgesehen, wie die Verkehrslage ist. Dahinter steckt ein komplexer KI-Algorithmus, der mittels vieler Faktoren wie Verkehrsdichte, Staus und Umleitungen abschätzt, wann ich an meinem Ziel ankommen werde.