Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche.
Katherina Reiche: Die neue Ministerin für Wirtschaft und Energie im Kabinett Merz / Foto: Funke Foto Services/Imago Images

Katherina Reiche im Porträt - Zaghafter Vorstoß

Katherina Reiche wechselte von der Politik in die Energiewirtschaft, nun kehrt sie als Ministerin zurück. Kann die erfolgreiche Managerin die Energiewende retten?

Autoreninfo

Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero. Sein Buch „Akte Atomausstieg“ ist im Herder-Verlag erschienen.

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Sie war ein Shootingstar der Christdemokraten: jung, ostdeutsch, zielstrebig. Mit 25 Jahren, kurz nach Abschluss ihres Chemiestudiums in Potsdam, wurde Katherina Reiche 1998 in den Bundestag gewählt. Als die CDU nach Grün-Rot an die Macht kam, machte Angela Merkel sie zur Parlamentarischen Staatssekretärin, erst im Umwelt-, dann im Verkehrsministerium. 2015 folgte ein Karriereknick, dessen Hintergründe bislang kaum bekannt sind. Nun kehrt sie als Wirtschaftsministerin unter Friedrich Merz in die Politik zurück und soll die Folgen jener verhängnisvollen Fehlentscheidung in den Griff bekommen, die ab 2011 zu einer Entfremdung zwischen ihr und der damaligen Kanzlerin geführt hat: des Atomausstiegs.

Katherina Reiches Karriereknick war, im Rückblick betrachtet, eigentlich keiner. Unter Merkel, das muss ihr damals klar geworden sein, würde sie in der CDU nichts mehr werden. Also verließ sie den Bundestag, wurde Hauptgeschäftsführerin des Verbands kommunaler Unternehmen und wechselte fünf Jahre später ins Topmanagement des Energiekonzerns Eon. Sie führte die aus Teilen der übernommenen RWE-Tochter Innogy hervorgegangene Westenergie und integrierte sie erfolgreich in die Eon-Welt. Der regionale Netzbetreiber, Strom- und Gasversorger ist mit sieben Milliarden Jahresumsatz und rund 11 000 Mitarbeitern die größte Tochtergesellschaft des Essener Unternehmens.

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Black Night | Mi., 28. Mai 2025 - 16:30

Ich bin hier ausnahmsweise mal wagemutig & positiv. Sie kann es durchsetzen. Sie ist die beste Wirtschaftsministerin seit langem. Die anderen beiden waren zum vergessen.

Sie hat es erkannt was falsch gelaufen ist, Sie kennt jetzt beide Seiten. Ein unschätzbarer Vorteil, der unglaubliches Potenzial entfalten kann.

Und privat hat auf wohl einen guten Rückhalt seit neuestem. Wir werden sehen, was passiert.

Peter William | Mi., 28. Mai 2025 - 22:02

Entweder sie geht das Wagnis ein für nukleare Energieerzeugung auf der Basis von Kernspaltung zu sein oder eben nicht. Wenn ja, warum dann auf SMR beschränken und nicht ebenfalls bereits stillgelegte Reaktoren, wenn wirtschaftlich und sicherheitstechnisch vertretbar, ausklammern. Entweder oder. Sollte der Wiedereinstieg kommen dann richtig m.E. Eine einfache Entscheidung sollte der Bericht der Radiant Energy Group zutreffen den ich vor circa 9 Monaten gelesen habe. Die Hoffnung Kernfusion sinnvoll nutzen zu können besteht seit 6 Dekaden...

und zwar gegen Kernkraftwerke. Es wäre zu teuer, die bestehenden KKW zu reaktivieren, nicht zuletzt, weil die Grünen diesbezüglich verbrannte Erde hinterlassen haben, denn die meisten Anlagen wurden mutwillig vernichtet.
Neue Technologien sind, wie Söder sagte, "mit der SPD nicht zu machen", obwohl es in China, Kanada und Ruanda (Dual-Fluid) sehr vielversprechende Ansätze gibt.

Ernst-Günther Konrad | Do., 29. Mai 2025 - 09:51

Da ich die Frau nicht kannte bis dato kann ich nichts zu ihr sagen. Da sie aus der Energiebranche kommt, hat sie wenigstens in diesem Bereich Einblick und ist sicher gut vernetzt. Wird das am Ende des Tages aber zu einer besseren Wirtschaftspolitik führen? Darf sie überhaupt einschneidende und für unsere Wirtschaft förderliche Maßnahmen ergreifen? Und würde sie die AKWs wieder in Betrieb nehmen lassen bzw. neue bauen lassen, würde das 10-15 Jahre dauern bis wir halbwegs wieder dort sind, wo Merkel und Co. begonnen haben die Zerstörung unserer Wirtschaft voranzutreiben.
Ich bin da sehr skeptisch. Merz hat sich der SPD in die Hand gegeben und GRÜNE und LINKE mischen weiterhin im Hintergrund mit und haben teils Fakten geschaffen, die man nur mit viel Zielstrebigkeit und Willen wieder umkehren kann. Und mit einem Umfaller als Kanzler kann auch die beste Ministerin nichts ausrichten. Abwarten.

Herbert Schultz-Gora | Do., 29. Mai 2025 - 11:59

Frau Reiche scheint mir eine von den Leuten im Kabinett von Herrn Merz zu sein, die deutlich mehr Kompetenz und Persönlichkeit mitbringen als der Kanzler selbst.
Das könnte zum Wohle unseres Gemeinwesens funktionieren, wenn Merz in erster Linie sich auf das "Kanzler-Sein" konzentriert und davon lebt und kompetente Leute ihr Ding machen lassen kann.
Scholz hat das auch versucht, aber bei ideologisch zwangsläufig verblendeten GRÜNEN konnte das nicht gut funktionieren.

Dazu: GRÜN ist Ideologie, LINKS ist auch Ideologie und ALTERNATIVE ist eigentlich "garnichts", denn sie hat per Definition keinen eigenen Inhalt, der sich aber im Abarbeiten an der Realität in Form von Regierungsverantwortung bilden könnte.