Nach einem Anschlag auf das Bürgerbüro des Berliner Bundestagsabgeordneten Jan-Marco Luczak (CDU) im April / dpa

Streit über Mietenpolitik - Die Politik kann nicht rechnen

Die neue CO2-Steuer soll auch von den Vermietern getragen werden, lautet derzeit eine weitverbreitete politische Forderung. Doch das führt zum exakten Gegenteil dessen, was eigentlich erreicht werden soll. Ein Beispiel verdeutlicht die Fehlkalkulation.

Daniel Stelter

Autoreninfo

Daniel Stelter ist Gründer des auf Strategie und Makroökonomie spezialisierten Diskussionsforums „Beyond the Obvious“. Zuvor war er bei der Boston Consulting Group (BCG). Zuletzt erschien sein Buch „Ein Traum von einem Land: Deutschland 2040“.

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Das Debakel der Impfstoffbeschaffung hat gezeigt, wie offensichtlich unzureichend die Verantwortlichen Kosten und Nutzen durchgerechnet haben. Leider muss man feststellen, dass es auch bei anderen Themen an der simplen Mathematik scheitert.

Neuestes Beispiel: die Forderung der Politik, die Vermietenden (so schreibt man das jetzt) an den Kosten der neuen CO2-Steuer zu beteiligen und die Kosten nicht einseitig den Mietenden (auch das schreibt man jetzt so) aufzuerlegen. Schließlich würde der Vermietende über Heizung und Isolierung des Hauses entscheiden, und der Mietende müsste quasi mit den Konsequenzen leben. 

Wer sich dieser Logik verweigert, wird sogleich gebrandmarkt: „Union blockt Entlastung von 23 Millionen Mietern“ titelte Spiegel Online am 20. April.

Es lohnt sich, das mal genauer anzuschauen. Statt abstrakter Diskussionen empfiehlt sich ein konkretes Beispiel. Ein Bekannter hat kürzlich im Rahmen des Erbübergangs in der Familie ein kleines Mietshaus geerbt. Der Wert des Hauses wurde mit rund 1.500.000 Euro ermittelt. Die Jahresnettokaltmiete beträgt rund 85.000 Euro, der Überschuss nach Instandhaltung und Verwaltungskosten liegt bei 53.000 Euro vor Steuern. 

Nach Steuern verbleibt dem Vermietenden, der noch über andere Einkünfte verfügt, ein Überschuss von 29.000 Euro, was einer Rendite von etwa zwei Prozent entspricht. Dies ist wenig, aber schon überdurchschnittlich. Bereits 2016 rechnete das DIW vor, dass die Mehrheit der privaten Vermieter nur Vor-Steuer-Renditen von zwei Prozent erzielt. Besser fahren nur jene, die Immobilien schon lange im Familienbesitz halten und sehr kostenbewusst verwalten. 

Schon jetzt zahlen die Vermietenden

Schauen wir nun auf die Folgen der Klimaschutzpolitik. Im konkreten Fall des Hauses mit Baujahr 1959 bedeutet die neue CO2-Steuer bei einem Jahresverbrauch von 12.000 Litern Öl eine Kostensteigerung um 960 Euro im Jahr 2021 und rund 2000 Euro im Jahr 2025. Dieser Anstieg soll – so die Forderung – ganz oder teilweise vom Vermietenden getragen werden.

Doch ist das berechtigt? Ein Blick in den Mietspiegel zeigt, dass bereits heute ein Abschlag von 17 Cent pro Quadratmeter und Monat von der ortsüblichen Miete erfolgt, weil das Haus einen schlechten Energieausweis hat. In unserem Fall erzielt der Vermietende für seine 940 Quadratmeter bereits heute rund 2000 Euro weniger Miete. Die Mietenden zahlen umgekehrt bereits heute 2000 Euro weniger, eben weil sie in einem Haus mit höheren Energiekosten leben. 

Steigen die Energiekosten weiter, ist davon auszugehen, dass die Kaltmieten relativ zum Zustand ohne CO2-Steuer relativ zum Markt sinken und bei künftigen Mietspiegeln der Abschlag vom Mittelwert steigt. Und Mietspiegel sind für Mieterhöhungen in den meisten Ballungsräumen relevant.

Übersetzt: Die Politik muss gar nichts tun, da sich steigende Nebenkosten in einem Markt immer auf die Kaltmiete auswirken. Aus Sicht der Mietenden ist es nämlich egal, wie sich die monatlichen Kosten zusammensetzen. 

Erzwingt man nun doch – weil populär – eine zusätzliche Beteiligung der Vermietenden, hat auch dies letztlich keinen nachhaltigen Effekt, sofern der Markt funktioniert. Sinkt die Belastung durch die Nebenkosten, steigen die Kaltmieten über die Zeit entsprechend an. Der Abschlag vom Mittelwert des Mietspiegels wächst weniger als sonst. 

Damit ist auch absehbar, was als nächster Schritt der Politik erfolgen muss: ein Zwangsabschlag beim Mietspiegel und/oder eine weitere Begrenzung der Kaltmieten. Damit setzt sich der Trend der Intervention fort, den ich an anderer Stelle bereits als Politik zugunsten von Reichen, Besitzenden und Alten entlarvt habe. Weil der eine Eingriff in den Markt nicht wie gewünscht wirkt oder gar unerwünschte Nebenwirkungen bringt, wird weiter fleißig interveniert, bis wir in der Staatswirtschaft aufwachen. Das gilt leider nicht nur für das Thema Wohnen. 

Müsste in unserem Fall der Vermieter die CO2-Steuer allein tragen, würde sein Überschuss vor Steuern 2025 um 2000 Euro, nach Steuern um 1200 Euro sinken. Die Rendite sänke von 2 auf 1,8 Prozent. Schwer vorstellbar, dass aufgrund dieser Veränderung die Bereitschaft, in die Immobilie zu investieren, zunimmt. Schon gar nicht bei jenen Vermietern, die zur Altersvorsorge in Immobilien investiert haben und nun beabsichtigen, von den Erträgen zu leben. Ebenso unwahrscheinlich ist es, dass sich eine breite Senkung der Renditen nicht in den Werten der Immobilien niederschlägt. 

Verhalten spielt auch eine Rolle

Doch kommen wir zurück zum Ziel des Ganzen. Offiziell geht es ja nicht darum, die Renditen der Vermieter noch mehr zu drücken (in Wahrheit vermutlich schon!), sondern um die Rettung des Klimas durch eine Reduktion des CO2-Ausstoßes. Für die Mietenden stellt sich die Situation nach heutiger Lage (also ohne Kostenbeteiligung Vermietender) so dar: Die Kaltmiete wird in den kommenden Jahren unterdurchschnittlich steigen im Vergleich zum Markt, und die Nebenkosten überdurchschnittlich.

So beträgt die zusätzliche Belastung in unserem Beispiel pro Mieter zunächst 40 Euro im Jahr, im Jahr 2025 dann 80 Euro. Zwar kann der Mieter keine Sanierung des Hauses vornehmen, aber er kann sein Verhalten ändern. So wurden seit 2010 über 342 Milliarden Euro in die energetische Erneuerung von Wohngebäuden investiert. Der Verbrauch an Energie für Raumwärme blieb unverändert. Die Gründe? Neben falschen Sanierungsmaßnahmen lag es vor allem an einem anderen Nutzerverhalten – die Menschen freuten sich, dass es statt 20 Grad nun 22 Grad warm im Wohnzimmer ist. Das mag auch daran liegen, dass es eine ältere Gesellschaft wärmer mag.

Dies bedeutet aber umgekehrt, dass die Mieter ihr Verhalten nicht ändern, wenn sie die direkten Folgen ihres Verhaltens nicht spüren. Blieben die 80 Euro Mehrkosten (2025) beim Mieter, gäbe dies einen Anreiz, um auf energieeffizientes Verhalten zu achten. Stoßlüften statt dauernd geöffneter Fenster auf Kipp als einfaches Beispiel.

Im Fall meines Bekannten fällt in dem Zusammenhang auf, dass Hartz-IV-Empfänger einen besonders hohen Energieverbrauch haben. Das mag daran liegen, dass diese auch tagsüber zu Hause sind. Oder es ist der Tatsache geschuldet, dass die Kosten in vollem Umfang direkt vom Staat bezahlt werden. Ein Musterbeispiel für fehlende Steuerungswirkung!

Die Berechnung zeigt außerdem, dass die Umlage der CO2-Steuer auf die Vermietenden gar nicht im Interesse der Mietenden ist. Die Kaltmiete reflektiert die Energieeffizienz des Hauses, und wenn der einzelne Mieter durch sein Verhalten die eigenen Heizkosten senkt, hat er einen finanziellen Vorteil. Entfällt die Umlage, dürften die Heizkosten für alle Mieter im Haus höher sein und damit auch der CO2-Ausstoß, um den es ja angeblich geht. 

Warum sollte der Vermieter investieren?

Kommen wir zurück zum Vermieter. Wir haben gesehen, dass er schon heute aufgrund des energetischen Standes der Immobilie rund 2.000 Euro Miete weniger bekommt. Bliebe er nun auf den Kosten der CO2-Steuer sitzen, stiege der jährliche entgangene Gewinn vor Steuern auf 4.000 Euro (2025). Nach Steuern sind das 2.400 Euro oder rund acht Prozent weniger als im besten denkbaren Fall. Kein großer Anreiz für Investitionen. 

Wenn der Vermietende seine Immobilie dennoch sanieren möchte, würde es sich nicht rechnen. Studien kalkulieren, dass die Miete pro Quadratmeter und Monat um 2,89 Euro steigen müsste, um die Kosten wieder einzuspielen. In unserem Beispiel mit 940 Quadratmeter Wohnfläche müsste die Jahresbruttomiete im Jahr 2025 also um 32.600 Euro steigen, damit der Vermietende die Kosten seiner Sanierung wieder zurückbekommt. Da dies nicht der Fall sein dürfte und bestenfalls die 4000 Euro zusätzlicher Ertrag winken, wird nichts passieren. Fördergelder und Abschreibungsmöglichkeiten ändern an dieser simplen Betrachtung nichts. 

Kampf gegen Immobilieneigentümer

Angesichts einer Rendite nach Steuern von 1,8 Prozent spricht wenig dafür, in die Immobilie zu investieren. Sinkt sie weiter, dürfte der Eigentümer eher an anderen Erhaltungsinvestitionen sparen. Die Politik erreichte also das Gegenteil von dem, was sie vorgibt, erreichen zu wollen. 

Damit nicht genug: Jeder Immobilieneigentümer sollte sich fragen, ob es nicht besser wäre, die Immobilie zu verkaufen und sein Geld woanders anzulegen. Hilfestellung bieten hier beispielsweise die Grünen, die mit großer Wahrscheinlichkeit in der kommenden Bundesregierung sitzen oder diese gar anführen. In ihrem Grundsatzprogramm ist zu lesen: „Grund und Boden unterliegen einer besonderen Sozialpflichtigkeit, weil sie unvermehrbar und unverzichtbar sind. Deshalb müssen Renditen in diesem Bereich begrenzt sein sowie Grund und Boden verstärkt in öffentliches oder gemeinwohlorientiertes Eigentum überführt werden. Zum Wohl der Allgemeinheit bietet das Grundgesetz als letzte Möglichkeit die Vergesellschaftung sowie die Enteignung, wo Märkte aus dem Ruder geraten.“

Ich würde meinen, dass Renditen von unter zwei Prozent bereits einen deutlichen „Gemeinwohlcharakter“ haben. Vor allem verstehe ich, wenn dabei wenig Lust aufkommt, mehr zu investieren. Verstärkt wird diese Einschätzung durch die immer lauter werdenden Forderungen nach Mietendeckel, höheren Grundsteuern (natürlich wiederum verbunden mit der Forderung, diese nicht mehr auf die Mietenden umlegen zu können), Vermögenssteuern und Vermögensabgaben. Eine Geldanlage außerhalb Deutschlands und der EU gewinnt täglich an Attraktivität. 

Wer dem entgegenhält, dass die Rendite ja nicht nur aus den Mieten besteht, sondern auch aus den Wertsteigerungen, dem gebe ich diesen Hinweis: Über Jahrzehnte stiegen die Immobilienpreise in Deutschland real nicht – ganz im Gegensatz zu unseren Nachbarländern. Erst seit 2010 steigen sie deutlich als direkte Folge der Geldpolitik der EZB. Bei Zinsen nahe null nähern wir uns aber auch hier dem Ende der Entwicklung. Über einen Zeitraum von 1950 bis 2015 lag die reale Rendite von Immobilien aus laufenden Erträgen und Preissteigerungen bei 5,29 Prozent. Vom heutigen Bewertungsniveau ausgehend ein nicht mehr zu erzielender Ertrag. 

Heute gehören rund 13,5 Millionen Wohnung in Deutschland privaten Investoren und nur rund 6,5 Millionen großen Immobilienverwaltern. Die privaten Investoren haben zumeist nur eine Wohnung oder ein Haus, weshalb – von Ausnahmen abgesehen – die Verwaltung nicht so professionell ist wie bei den großen Investoren. Bisher sind die Mieter die Nutznießer der Unprofessionalität der Vermieter. Mieten wachsen langsamer, weil die Vermieter den Konflikt scheuen. Instandhaltungen werden früher durchgeführt, als sie technisch eigentlich erforderlich wären, Modernisierungen, obwohl sie sich eigentlich nicht rechnen. Die Rendite der Vermietenden ist entsprechend gering.

Bestand verfällt, Vetternwirtschaft blüht

Geben diese nun auf, kommt es zunächst zu einer Konsolidierung des Marktes. Die größeren Unternehmen gewinnen Marktanteil. Da sie professioneller und konsequenter in der Durchsetzung ihrer Forderungen sind, verstärkt das den Druck auf die Mieten. Folgt daraufhin die Überführung in „gemeinwohlorientiertes Eigentum“, wiederholt sich der Zyklus, den wir schon aus der Vergangenheit kennen. Der Bestand verfällt, Vetternwirtschaft blüht – und wenn die Kosten nicht mehr verkraftbar sind, wird wieder privatisiert. 

Mit Blick auf das Thema, wer die Kosten der CO2-Steuer trägt, kann man nur festhalten: schon heute der Vermietende, und es bedarf keiner weiteren Umlage. 

Noch ein Tipp zum Klimaschutz: Wer wirklich etwas für die Umwelt tun möchte, belässt den Einsparungsanreiz bei dem Mietenden.

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Hubert Sieweke | Mo., 3. Mai 2021 - 13:18

den Unsinn der Schreibweise mit?? Mieter und Vermieter kenne ich, alles andere ist doch gestelzt. Wer ist der Urheber dieses Unsinns?

" Vermieter" ist deshalb nicht mehr " erlaubt ", auch wenn ich nicht verstehen kann, warum Herr Stelter bereit ist diesen Unsinn mitzumachen.

Vermietende investieren nicht mehr, Mietende leiden, weil seine Wohnraum verfällt, oder überfällige Investitionen ausbleiben. Oder Mietende gar keine Wohnung finden.

Das aber überzeugt nicht. Man kann im Grund jeden gesellschaftlichen Fortschritt mit dem Argument abwürgen, "Leistungsträger*innen" würden durch einschränkende Regulierung ihren Frust an den/ die Endverbrauer*in - hier also den/die Mietende*n - weitergeben.

Da wiederum muss ein gesetzlicher Rahmen greifen. Wer verdienen darf, muss sich auch sozial verhalten. Oder übersetzt: Eigentum verpflichtet.

Die Idee, der Markt würde alles bestens regeln, ist doch längst gestorben.

Warum, so die elementare Frage, gibt es denn in den Großstädten eine zunehmend katastrophale Mietsituation?

Weil es der Markt eben nicht richtet. Funktioniert der private Wohnungsmarkt nicht, muss die öffentliche Hand übernehmen.

Was mit irgendwelchem DDR-Quatsch übrigens nichts zu tun hat.

...habe ich ja lange nicht gelesen Herr Lenz. Natürlich regelt es der Markt. Immer schon. Nennen Sie nur EIN Beispiel, wo der Staat ein erfolgreicher Unternehmer war. Immer wenn der Staat den Markt aushebeln wollte ist er gescheitert (Flughafen, Mietendeckel, Energiepolitik). Und natürlich hat das mit der DDR zu tun, das war DAS perfekte Anschauungsbeispiel, wie es eben NICHT funktioniert. Aber von der DDR haben Sie ja keine Ahnung. Sie verwechseln mal wieder "regeln" mit "übernehmen". Der Staat muß Leitplanken aufstellen und ansonsten hat er sich rauszuhalten. Aber das werden Sie nie verstehen.

Wenn ich versuche, Ihren Text zu lesen, Herr Lenz, habe ich plötzlich nur noch Sternchen vor Augen. Wie ich dann aber doch erkennen muss, geht es Ihnen nicht viel anders. Vor lauter Gendergeschwurbel vergisst man schon mal ein paar Buchstaben. Das ist aber bei dem neuen "Sprech" auch kein Wunder. Auf ein frisches Bierchen, direkt vom Brauer. Prosit!

Vermietende ist noch gar nichts im Gender-Deutsch. Ich bin jetzt nicht mehr Arbeitgeber, sondern Arbeitgender. Und wenn ich einen meiner Angestellten feuere, bin ich dann ein Arbeitnehmender?

Lutz Weber | Di., 4. Mai 2021 - 10:32

Antwort auf von Jörg Schwarz

Lieber Herr Schwarz,
Sie sind dann kein Arbeitnehmender, sondern ein Arbeitwegnehmender!

W.D. Hohe | Mo., 3. Mai 2021 - 13:51

in der Praxis....
Der Richter, bzw. die richterliche Geschäftsstelle hat die Klageabweisungen schon das Textblock im Computer
Beispiel aus egener Erfahrung
Neuer Mieter zieht ein
erhielt die Wohnung nach Vorlage Verdienstbescheinigung seiner Firma.
4-öpfige Familie zieht ein.
Schon im 2te Monat wird Miete nicht beglichen
Mann/Vater zieht aus - Adresse unbekannt -
Frau und Kinder verweigern Auskunft
Mann wollte nur seine Familie unterbringen
Nach vielen Mühen
Verdienstbescheinigung vom Kollegen aus seiner Fa - gefälscht - insolvent
Mann wohnt in anderer Wohnung bezahlt dort Miete
Frau und KInder "kostenfrei" bzw trägt Vermieter
Klage wegen...
STA und Gericht Zitat:
Es ist nicht bewiesen dass er schon bei Einzug betrügen wollte.
Prozesskostenhilfe "Mietende"
Schaden Miete, Nebenkosten, Rechtskosten 10tsd - Netto
plus hinterlassene Schäden in Wohnung wie angesplitterte Tür wegen familiären Stühlewerfens
Schäden in Bad uswusw
siehe Teil II

machen Sie fest, dass die meisten Mieter eh nur Mietnomaden sind – und deshalb hat auch die damalige Justizministerin Leutheuser-Schnarrenberg (FDP) flugs innerhalb weniger Wochen ein Gesetz gegen diese Wüteriche auf den Weg gebracht. Nur: Der wirtschaftlich Stärkere ist nun mal meist der Vermieter. Ätsch.

Es ging nicht um "Den Mieter" schlechthin - der im geschilderten Fall kein Wüterich sondern ein erwiesener Betrüger war s. gefälschte Verdienstbescheinigung
Ds ist auch nicht das Themamit diesem - wahrlich grotesken - Beispiel weise ich daraufhin dass Gerichte und STA dieses Bereiches im Streitfall zumeist politische Urteile fällen.
Wer das weiß bzw. gelernt hat lässt die Finger von Vermietungen = weniger Wohnungsbau =
= Thema dieses Artikels Kommentars

Als langjähriger Vermieter bin ich dankbar, dass Sie darauf hinweisen, dass man mit Mietnomadentum und Trixereien seitens der Mieter rechnen muss. Ich halte zwar Titel ohne Ende gegenüber zahlungsunwilligen Mietern, kann diese aber nicht durchsetzen, weil die Leute schlicht pleite sind. Außerdem wurde bei der Musterdarstellung unterschlagen, dass STÄNDIG unvorhergesehene nicht umlagefähige Forderungen auf die Vermieter zukommen. Sei es ein Uraltabwasserkanal, der unter der Straße sich befindet und durch die Kommune erneuert wird, oder die Schäden bedingt durch Starkregen...Die Konsequenz ist, dass die realistisch genannte Rendite von 2% nochmal locker um die Hälfte reduziert werden muss, wenn die ständig unvorhersehbaren Lasten auf den Vermieter hereinprasseln.
Fazit: Wer als Privatmann(frau) sein Geld in Immobilien investiert und freiwillig Vermieter spielt, muss eins gewaltig an der Waffel haben! Masochismus pur; da kann man besser zu einer wesentlich preiswerteren Domina gehen.

Die in vielen Fällen rechtlich allenfalls bedingt nachvollziehbare Entscheidungspraxis der Mietgerichte kann ich mir nur damit erklären, dass die meisten Mietrichter selber zur Miete wohnen. Angesichts der in D. recht geringen Eigentumsquote halte ich diesen Gedanken zumindest für plausibel.

Im Übrigen sind Textbausteine für viele typische Konstellationen schon seit längerem bei vielen Gerichten und Behörden in Gebrauch. Das spart Personalkapazität bei den Schreibkräften, aber eher nicht bei den Richtern. Die müssen nämlich aus den Katalogen die Nummern der gewünschten Textblöcke heraussuchen ...

Tobias Schmitt | Mo., 3. Mai 2021 - 13:53

Nein, so KANN man das schreiben. Und jeder, der das tut, ist aktiv daran beteiligt, diese sprachliche Bevormundung zum Usus zu machen und dem Gender- und Identitätswahn Vorschub zu leisten.

Niemand würde sie angreifen oder ihre Bildung in Frage stellen, wenn sie diese ideologische Sprachregelung einfach ignorieren würden. Es besteht keinerlei Not. Es ist ihre Entscheidung.

W.D. Hohe | Mo., 3. Mai 2021 - 14:03

Gericht ersucht um Amtshilfe -
... um wegen
Anschrift- Adressenunsicherheit feststellen zu lassen ob Mieter auch in der Wohnung wohnen die im Mietvertrag ausgewiesen ist ???
Nach 6 Monaten ?!
Unabhängigkeit "Die Geistige "
Und das einem priv. "alterssicherndem Kleinvermieter"
Die schon deshalb zunehmend die Finger von Vermietung lassen -
trotz Entwertung und Wetterleuchten am EZB - Himmel
Zum Einstieg in Makengeschäfte
fehlt Bundestagsamt

Marius König | Mo., 3. Mai 2021 - 14:59

wie sich hier alle über die Ausdrucksweise aufregen. Natürlich ist es Blödsinn und niemand sollte dem folgen.
Aber zum Inhalt des Artikels finde ich ist es erwähnenswert, dass hier mal Fakten und Zahlen geliefert wurden. Danke Cicero für diesen sachlichen Beitrag. Jeder Wähler von B'90 sollte hier gewissenhalft lesen.

Hans Meiser | Mo., 3. Mai 2021 - 15:00

"(so schreibt man das jetzt)"
Nein, so schreibt man es nicht - Sie Herr Stelter schrieben es so, weil Sie es so möchten.

RMPetersen | Mo., 3. Mai 2021 - 15:38

Sehr geehrter Herr Stelter,
sehr gehrte Redaktionsmitarbeiter,

zu dem Artikel erhalten Sie meine volle Zustimmung. Die politische Entwicklung war maßgeblich dafür, dass wir uns entschieden haben zu verkaufen.

Mein Anlass für diese Zeilen war die oben zitierte Formulierung. Es schmerzt mich, dass die Civero- Redaktion bei der idologisch betriebenen Zerstörung der Sprache mitmacht, bzw. mit einem achselzuckenden "So schreibt man das jetzt" mit dem Strom schwimmt.

Mir ist klar, dass der Autor diese beiden "so schreibt man das jetzt" ironisch gemeint hat; dass er dann ohne Not der politisch gewünschten Sprachmode folgt, halte ich für falsch.

Auf zum Kampf gegen die Dummheit!

Gisela Fimiani | Mo., 3. Mai 2021 - 16:34

Von der „alten“ deutschen Sprache haben Sie sich, Herr Stelter, offenbar bereits verabschiedet. Es fällt Ihnen nun vielleicht leichter, sich auch Ihrer wirtschaftlichen Argumente zu enthalten. Unsere „neue maßgebliche Klasse“ bedarf der Argumente nicht. Der neue, öko-sozialistische Paternalismus weiß bereits, wie er für das gute und glückliche Dasein seiner Untertan sorgen wird. Wer das Wissen hat, braucht sich um Argumente nicht mehr zu kümmern. Zumal, wenn diese doch immer nur von wenig holistisch und nicht sozial denkenden Fachleuten kommen, die das Große-Ganze nicht begreifen. An wen richtet sich Ihr Beitrag? Wer will schon vernünftig, aber moralisch minderwertig sein?

Tomas Poth | Mo., 3. Mai 2021 - 16:46

Die Politik kann nicht rechen und der Autor anscheinend nicht richtig deutsch.
Wer diesen zeitgeistlichen Quark mitmacht arbeitet mit am Abbau der Demokratie und wacht am Ende im autokratischen Totalitarismus auf.

Markus Michaelis | Mo., 3. Mai 2021 - 16:52

das ist zwar nicht zur Sache, aber gesellschaftliche Diskussionen laufen nicht immer gerade. Bei bestimmten Gruppen, die bisher dominant männlich besetzt waren, durch Gendern mehr Bewusstsein dafür zu erzeugen, dass gesellschaftlich relevante Posten auch von Frauen besetzt werden können, kann gut sein.

Die generelle Umgestaltung der Sprache in allen Gebieten stört mich schon, da meiner Wahrnehmung nach damit ein gesellschaftlicher Gestaltungsanspruch eines Teils der Bevölkerung und explizite Abwertungen und Vorwürfe gegen andere Teile verbunden sind. Die Gerechtigkeitsbilder dahinter finde ich zu konstruiert. Mir wäre es lieber, das Gendern würde auf relevante Felder angewendet, wo es dann auch mehr Wirkung erzielt, weil es etwas (noch) nicht Selbstverständliches ausdrückt, etwa wenn ein Konzern von seinen IngenieurInnen spricht. Wird es selbstverständlich, kann man es auch wieder lassen. Mieter aller Geschlechter sind aber selbstverständlich.

Roswitha Lasser | Mo., 3. Mai 2021 - 18:12

Lieber Herr Stelter, Ihre Beiträge schätze ich sehr-aber noch ist kein Vernünftiger gezwungen, diese Sprachverwirrung mitzumachen- es sei denn, er arbeitete im "öffentlichen Dienst", was Sie aber nicht tun.
Ansonsten gilt: wer vermietet in diesem Land ist selber schuld, insbesondere weil es noch sehr lustig werden wird. Demnächst fordert nämlich die links- grüne Jugend, dass der Vermieter die Mieter dafür zu entschädigen hat, dass diese die Wohnungen bewohnen. Dass die noch nicht auf diese Idee gekommen sind in Berlin ist wirklich überraschend, so könnten sie sich die Erschiessungsübungen sparen und gerade Hartz- Mieter hätten ein hübsches Zusatzeinkommen.
Ansonsten haben Sie natürlich recht: Die deutsche Politik unternimmt wirklich alles, damit sich fleissige und sparsame "Normalbürger" auf keinen Fall Wohneigentum leisten können. Merken die Menschen wirklich nicht, dass sie hinters Licht geführt werden? Nicht der Vermieter ist immer der Böse, der Politiker/ Wähler regelmässig schon.

Heidemarie Heim | Mo., 3. Mai 2021 - 19:06

Ich auch nicht;), geehrter Herr Stelter! Dafür hatten wir bis auf eine Ausnahme (ausgerechnet Vermieter Bund!), immer das Glück auf (Bitte stark bleiben liebe Mitkommentatoren!;-) "Vermietende", die entweder auch nicht stark im Rechnen waren, oder weniger an Rendite aber umso mehr an einer guten Mietergemeinschaft und langjährigen Geschäftsverbindungen Interesse hegten. Wir durchliefen das ein oder andere Mal zwar ein nach heute geltenden Kriterien völlig unkorrektes bzw. unzulässiges Auswahlverfahren, aber nach Bestand der Prüfung lebten alle glücklich und zufrieden bis heute! Zumindest bis der Besitzer wechselt oder ich die Treppe nicht mehr schaffe;)Das man solchen meist privaten Vermietern mehr und mehr den Kampf ansagt oder so weit bringt, dass bei uns z.B. in nächster Nachbarschaft lieber 2 schöne, super gepflegte Wohnungen leer bleiben seitens des Hausbesitzers, sollte sich die Politik gut überlegen! Wie gesagt, nicht alle sind zu erschlagende Raubfische. MfG

Manfred Schmidt | Mo., 3. Mai 2021 - 19:11

Nun scheint auch der Zeitgeist Stelter befallen zu haben. Oder verlangt die Cicero Redaktion nun auch, dass man sich als Gastautor dieses Unsinns befleißigt?
Möglicherweise wird das Gendern demnächst auch den Cicero Foristen abverlangt. Dann stünde Cicero vollendsauf einer Stufe mit dem Zentralkomitee de r deutschen Katholiken und Behörden, welche den Genderstern implementieren bzw. Genderschreibregeln übernehmen und so das Verwaltungsdeutsch noch mehr verunstalten.
Dieses in den Staub werfen vor jeder Person und Gruppe bzw. dem vorauseilenden Kotau vor allem und jedem um ja niemanden in seinen Gefühlen oder Würde zu verletzen hat eine Form angenommen, die inzwischen die Gefühle und Würde derer verletzt, denen man dies alles abverlangt.
Die Sprache, wie man uns widerspruchslos einredete, soll ja das das einzige deutsche Kulturgut überhaupt sein. Wir sollten alles daran setzen uns diese in Wort und Schrift, in ihrer Klarheit und Schönheit, unverstümmelt zu erhalten.

Karl-Heinz Weiß | Mo., 3. Mai 2021 - 19:13

Der Artikel liefert viele interessante Aspekte zum Thema, so zur langjährigen Preissteigerung bei Immobilien. Die Stimmungsmache gegen Vermieter, vor allem in Berlin, ist bedenklich, da sie gegen elementare Prinzipien der Marktwirtschaft (Förderung der Eigeninitiative) gerichtet ist. So haben SPD-Ländern Zehntausende Sozialwohnungen verkauft , machen nun Stimmung gegen die Immobilienkäufer und unternehmen nichts gegen den Skandal der dauerhaften Fehlbelegung von neugebauten Sozialwohnungen.

MINT-Fächer gelten als überbewertet, Herr Stelter. Heute zählen Rhetorik und Ideologie, besonders in der Politik und den Medien. Das ZDF begleitete z. B. eine Dokumentation zum Thema Wohnen mit folgendem (inzw. gel.) Tweet: „Brennende Baumaschinen, Angriffe auf Wohnungsunternehmen. Und warum? Weil #Wohnraum immer knapper und teurer wird. Angesichts der TRICKS von Wohnungsbesitzern platzt manchen Mietenden der Kragen“. Bei so viel Verständnis für die Not der Mieter muss man akzeptieren, wenn eine Leipz. Immobilienmaklerin krankenhausreif „therapiert“ wurde. Hetze ist dem ÖRR fremd.
Wohnungsmangel, Zuwanderung und Bauverhinderung in wachsenden Ballungsgeb. wie z. B. Berlin (Zuzug d. Regierungsverl.) lassen die Mieten schnell steigen. Eine sozialistische Wirtschaft ändert daran nichts. Zieht sich das Kapital wg. neg. Rendite aus dem Wohnungsmarkt zurück, platzt die Immobilienblase, bricht der Markt wie 2008 in den USA zusammen. Das Ergebnis ist bekannt und kann sich jederzeit wiederholen.

Karl Westendorff | Mo., 3. Mai 2021 - 19:26

Wenn man bei dieser Gelegenheit an den Zustand der Wohnungen zum Ende der DDR denkt, kann diesen Artikel gut nachempfinden. In der DDR hat niemand an den Wohnungen verdient. Deshalb sind sie verfallen. Die "Rendite" war so schlecht, daß Privatleute froh waren, wenn sie ihre Häuser an den Staat verschenken durften.

Rob Schuberth | Mo., 3. Mai 2021 - 20:44

Es ist, wie überall im Leben, doch immer auffällig wenn das sogn. gute Maß, das was der Anstand u. die Moral gebieten, überschritten wird.

Werden nicht alle Preis-, Lohnerhöhungen uvm. stets an die Nutzer, die Verbraucher uvm. weitergegeben?

Geschieht das mit Augenmaß (s. o.) dann ist das so und es können beide Seiten (gut) damit leben.

Nur seit vielen Jahren nutzt die eine Seite das recht schamlos aus.
Übrigens auch weil es immer weniger Gewerkschaftsmitglieder B-Räte etc. gibt.

Würde die Politik sich trauen und z. B. - bundesweit - Mietsteigerungen begrenzen u. Modernisierungsumlagen auf die Dauer v. 10 Jahre begrenzen, dann wäre schon viel geschafft.

Na ja, man darf ja noch mal träumen.

Das Elend staatlicher Eingriffe bzw. Einflussnahme ist doch durch zahlreiche Projekte, die vorhersehbar immer am Schluss die Kostenvoranschläge/Bauzeit usw. um ein vielfaches überschritten bewiesen. Selbst wenn es sich lediglich um Gesetzesreformen/Initiativen handelte, die entweder löchrig waren wie ein Schweizer Käse um Bestimmungen zu umgehen, oder so übertrieben und überfrachtet, dass es
für normale Investoren bis hin zum kleinen Häuslebauer nur abschreckend wirkt. Das fängt bei zig verschiedenen Grundsteuererhebungen an und endet beim Mietrecht, wo unter Umständen Mieter wie Vermieter sich gegen unsinnige Verordnungen seitens der Gemeinde erwehren müssen. Hausbesitzer, die plötzlich nach 30 Jahren in einem B-Land für Straßenbaukosten herangezogen werden, im nächstliegenden nicht, die Grünfläche wegen der vorgeschriebenen Zahl von PKW- Stellplätzen opfern müssen obwohl kein Bedarf diese besteht usw. Gerade die deutsche Regulierungswut übertrifft doch bei allem das gesunde Maß!

Gunther Freiherr von Künsberg | Mi., 5. Mai 2021 - 13:28

Spätestens wenn es darum geht dem Bürger mehr Geld aus der Tasche zu ziehen, sind nicht nur der Fantasie sondern auch den Berechnungs- und Begründungsmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Das Karlsruher Klimaschutzurteil ist geeignet eine Erhöhung der CO2 Steuer und damit eine Erhöhung der Nettoeinnahmen zu begründen. Der Verzicht auf eine andere Steuer zum Ausgleich kommt natürlich nicht infrage. Die als Mieterschutzgesetze verkauften Regelungen zur Miethöhe, zum Kündigungsschutz wie auch zur beschränkten Absicherung gegen Mietnomaden werten die Alterssicherung "Immobilie" immer mehr ab. Die früher wirtschaftliche sinnvolle Alterssicherung über Lebensversicherungen scheitert daran, dass die Inflationsrate höher ist als die Zinsrate, d.h. man finanziert die Gewinne der Versicherungsgesellschaften mit den eigenen Verlusten.
Fazit: endlich ist es dann soweit, dass die BfA-Rente als beste Lösung für alle verkauft werden kann. Das Ziel der sozialistischen Gleichmacherei rückt immer näher.