Wir brauchen eine neue Gründerzeit
Statue von Friedrich Krupp als Teil einer Kunstinstallation / picture alliance/dpa | Fabian Strauch

Unternehmer- und Gründungskultur in Deutschland - Wir brauchen eine neue Gründerzeit

Die Gründerzeit war mehr als ein Quantensprung des technischen Fortschritts: Sie war vor allem auch ein Mentalitätswandel – vom Untertan zum Unternehmer, vom Bedenkenträger zum Macher. Höchste Zeit, den Pioniergeist von einst wieder aufleben zu lassen.

Autoreninfo

Nils Tarnow ist selbstständiger Unternehmensberater und wohnt in São Paulo, Brasilien. Zuvor arbeitete er über 20 Jahre in international renommierten Unternehmensberatungen in Deutschland, Japan, den USA und Brasilien.

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Bertha machte an diesem Sonntagmorgen einen Ausflug mit ihren Kindern – mit dem Wagen ihres Mannes, der noch schlief und davon nichts ahnte. Trotz kleinerer technischer Probleme auf dem Weg und miserabler Straßenverhältnisse erreichte sie gegen Abend ihr Ziel, Pforzheim. „One small step for a woman, one giant leap for mankind“ – es war die erste richtige Autofahrt der Geschichte.

An diesem 5. August 1888 hatte Bertha Benz den Nachweis erbracht, dass die Erfindung ihres Mannes Carl, der 1886 das erste Auto der Welt gebaut hatte, alltagstauglich war. Die Fahrt war damals kein mediales Großereignis wie die erste Mondlandung, eher ein regionales Kuriosum – entlang der Strecke löste sie Erstaunen aus, bei manchen sogar Angst vor diesem neuen Werk des Teufels. Schließlich brachte Berthas öffentlicher Ausflug den zögerlichen Carl aber in Zugzwang. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich nun vom introvertierten Tüftler zum mutigen Unternehmer zu entwickeln und sein Auto zu vermarkten. Im Jahre 1926 fusionierte die Benz & Cie. schließlich mit der Daimler-Motoren-Gesellschaft – der Rest ist Geschichte.

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Ingofrank | Mi., 7. Mai 2025 - 18:32

Hatten wir doch schon mehr als 20 Jahre. Der Begriff lautete allerdings anders. Man sprach von „grüner Transformation“ der im Übrigen „noch“ früher in der „Sotialistischen Einheitspartei Deutschlands“ Planwirtschaft genannt wurde. Die Älteren werden sich noch gut erinnern an den Etikettenschwinder den uns die Grün linken servierten und noch weiter servieren werden. Este Signale hat die Linkspartei schon gesendet wenn diese die Marktwirtschaft abschaffen will und dafür noch von der Union hofiert wird ….. Da hatte ich gedacht, das „Billionenfache Sondervermögen ist nicht mehr zu toppen, es scheint von der einst konservativen Union, kann immer noch einer obendrauf gesetzt werden.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Ernst-Günther Konrad | Do., 8. Mai 2025 - 09:48

Da müssten viele Bürokratiehindernisse beseitigt werden. Und nicht wenige Hindernisse stammen noch aus der Groko, wurden unter der Apel verschlimmbessert und wir wissen doch alle, die haben Probleme damit, sich offenkundig erwiesenen Schwachsinn wieder abzuräumen. Es müsste sich auch die Energiepolitik wieder ändern, dazu gehört auch Gas aus Russland und das will man ja nicht. Wie hat Wadepul mal gesagt. - Russland wird immer unser Feind bleiben-. Und Merz und die UNION sind weiterhin auf dem Anti-Putin-Trip. Die marode Infrastruktur Brücken, Straße und Bahn lassen sich nach jahrzehntelanger Missachtung auch nicht von heute auf morgen reparieren. Die Bahn ist immer noch ein chaotisches Gebilde. Dieser verrückte Klima Hype hemmt uns alle. Das es Klimawandel gibt, weiß jeder. Nur ob menschengemacht und ob Deutschland allein die Welt retten kann/muss/soll, das müsste mal realistisch analysiert werden. Wir haben viel zu viele Baustellen und Merz hat sich an die links-grünen verkauft.

Alexander J. Schabries | Do., 8. Mai 2025 - 10:34

Der Worte hör‘ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Nicht der Glaube an die Worte, die sind wohl gewählt und zeigen ein realistisches Bild und wünschenswerte Ziele, sondern der Glaube, dass das System, das den aktuellen Zustand zuwege gebracht hat, ihn nun zum besseren ändern wird. Bevor man auf Privilegien, Posten, Pensionen und die Macht diese zu garantieren in dem gewaltigen Versorgungsapparat Bürokratie verzichten wird, fährt der Karren erst noch richtig gegen die Wand. Und dann folgt vielleicht wirklich dem Ende ein, hoffentlich besserer, neuer Anfang, der dem Realismus eine neue Chance bietet.