- Chinesisches Dilemma
In der Energiepolitik sucht China einen Mittelweg zwischen Wachstum, Klimaschutz und globaler Macht. Das Reich der Mitte könnte ein Vorbild für Deutschland sein. Doch nun droht die Eskalation. Denn im Raum steht die Frage von Klima-Reparationen.
Es klingt paradox, ist aber wahr: China ist gleichzeitig der größte Umweltschützer und der größte Umweltverschmutzer der Welt. Kein Land weltweit stößt mehr CO2 aus, rund 30 Prozent der globalen Emissionen kommen aus China. Allein im Monat Juli hat das Land so viel Strom verbraucht wie ganz Südostasien in einem Jahr. Gleichzeitig installiert und exportiert kein Land der Welt mehr nachhaltige innovative Energietechnologie als China. 2024 hat das Reich der Mitte mehr Megawatt an nachhaltiger Energieversorgung aufgebaut als die ganze restliche Welt zusammen.
Es ist vor allem dem harten Wettbewerb in China zu verdanken, dass Umwelttechnologie immer billiger und besser wird. Diejenigen, die China zu Recht dafür kritisieren, dass es mit staatlichen Subventionen und Dumpingpreisen die deutsche Solar- und Windkraftindustrie plattgemacht hat, müssen andererseits einräumen: Das ist eine gute Nachricht im globalen Kampf gegen den Klimawandel. So wird Klimaschutz bezahlbar. Dass 2024 in der EU zum ersten Mal mehr Strom aus Solar als aus Kohle generiert werden konnte, liegt auch an den günstigen chinesischen Panels, die in der EU einen Marktanteil von über 95 Prozent haben und deren Preise seit 2010 um 94 Prozent gefallen sind. Das wiegt am Ende mehr als die deutsche Umsatzsteuerbefreiung, KfW-Kredite und Einspeisevergütung.
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stößt vielleicht doch auch an Grenzen?
Seit der Industrialisierung hat Europa vielleicht mehr CO2 ausgestoßen, das aber schon wieder komplett abgebaut sein könnte?
Das erhöht andererseits nicht die CO2 "Schulden" der aufstrebenden Länder, wenn sie gleichzeitig klimaschonend leben und produzieren?
Es klingt großartig, was der Autor zu China schreibt und ich freue mich besonders, wenn Russland seine vielleicht "Verantwortung" für das Wohlergehen Asiens wahrnimmt.
Wenn Europa technisch so gut ist, wird es das Problem der Speicherung klimafreundlicher Energie lösen, denke ich mal und damit wieder die Welt weit nach vorne bringen.
Der Pragmatismus Chinas gefällt mir und seine Sorge für die Menschen, die auf seinem Gebiet leben.
Das "Up to Down Prinzip" erklärt sich vlt. auch aus eben Pragmatismus und bedarf sicher ausreichender Vermittlung, vlt. respektvoller als in der Kulturrevolution Maos?
10 000 Terrawattstunden bei 1,4 Milliarden Menschen sind nicht soweit von 500 bei 83 Millionen?
@Frau Sehrt-Irrek, Sie sprechen das wichtigste Thema an: ohne die in Europa begonnene Industriealisierung wären China und Indien noch bettelarme Entwicklungsländer. In diesem Zusammenhang das Thema "Reparationen" auch nur zu erwähnen, ist deshalb absurd. Absurder ist nur die Vorstellung, dass Deutschland mit 1% der Weltbevölkerung die Klimaerwärmung stoppen kann. Den Hamburger Bürgerentscheid wollen wir ausklammern, denn sonst lachen sich 99% der restlichen Weltbevölkerung schlapp.
stellt man fest China liegt mit D in etwa gleichauf.
China ist vernünftig, während D panisch ist. Emissionsfreie AKW abzuschalten und deren fehlende Energieerzeugung mit steigendem CO2 Ausstoß zu kompensieren, kann man nur gut finden wenn man den AKW Ausstieg als Religion betreibt.
Den ursprüngliche Anlass - Tschernobyl + Fukushima - kann man emotional eventuell vielleicht noch nachvollziehen, aber zwischen Fukushima und unserem Ausstieg/Abschaltung liegen 13 Jahre! Genug Zeit um das Ganze emotionsfrei! noch einmal zu überdenken bzw. ergebnisoffen zur technisch-wissenschaftsbegründeten Diskussion zu stellen - GERADE AUCH UNTER CO2-ASPEKTEN!! (siehe Frankreich).
Eine Religion hingegen darf natürlich grundsätzlich NICHT zur Diskussion gestellt werden, will sie überleben... ... 🤔
"China hat zudem den weltweit ersten Kernreaktor der vierten Generation in Betrieb genommen. Die Technologie dahinter wurde ursprünglich in Deutschland entwickelt. Sie gilt als sicherer, weil Kernschmelzen technisch unmöglich sind, auch sind die Endlagerungszeiten sehr viel kürzer."
>> Also theoretisch sind wir nach wie vor SPITZE! 👍
PS: Meine Prognose (Küchentisch): das kaufen wir dann demnächst bei den Chinesen ein - kleine flexible Atomreaktoren der vierten oder fünften Generation, aus der chin. Serienprpduktion. >> SIEMENS ?? - kennt dann hier niemand mehr... - Klasse! - 'Die Grünen' & 'Mutti'...!
/🤡
Sie mögen sicher ein guter China Kenner oder besser Versteher sein, aber was die Co² -Lüge anbetrifft, da kennen Sie sich nicht aus. Und am Ende des Tages ist es China egal, wieviel Co² es erzeugt. Warum? Nun, dieser Planet braucht Co² zur Photosynthese, schon mal etwas davon gehört? Luft zum Atmen und so? Eigentlich Schulwissen ab der siebten Klasse. Aber glauben sie weiterhin, dass der Klimawandel vom Co² herrührt. Man sollte jedem seinen Glauben lassen.
als dass ich Ihre Vorstellung von der "Klima-Lüge" einfach so wegwischen könnte.
Folgt das CO2 der Klimaveränderung oder umgekehrt?
Selbst wenn man von ersterer These ausgeht, muss man doch konzedieren, dass von "folgen" in Bezug auf die CO2 Emissionen der Menschheit wohl nicht gesprochen werden kann.
Ich halte also unsere grünen Klimaanstrengungen für bedacht und angezeigt.
Nicht aber deren "Apodiktik".
Es gibt Senken und das Ausgleichprinzip zwischen zwei Behältern, der Erde und der Atmosphäre?
Ich hoffe, ich gebe Prof. Ganteför halbwegs richtig wieder.
Prof. Peitgen mahnt das Chaosprinzip an, macht sich aber Sorgen, wenn Gletscher von unten durch wärmeres Meerwasser schmelzen?
Da könnte der Faktor Zeit vs. langsames Anwachsen der Biosphäre + Hebung Milderung verschaffen?
Mich interessiert das? "Decline" der Proxydaten seit ca. 1950, gegenüber der "Hockeyschlägerthese".
Würde hier evtl. auch das CO2 folgen?
Vielleicht kann gespeichertes CO2 auch mal nützlich werden?
Als Laie gefragt
man sollte jedem seinen Glauben lassen... 🤔
daß das Weltklima vermutlich zu blöde ist, zwischen berechtigtem und unberechtigtem
CO 2 zu unterscheiden. Immer noch nicht endgültig geklärt und unbestritten scheint mir zudem, ob und inwieweit es überhaupt am menschengemachten CO 2-Ausstoß krankt. Dazu kommt die fehlende Welt-Autorität, eine für die Betroffenen verbindliche Bilanzierung vorzunehmen, wer wann wieviel Weltklima mit Wirkung bis heute versaut hat. Und solange der "Globale Süden" weitgehend von Staaten bevölkert wird, deren Gemeinsamkeit sich in Dysfunktionalität und systemischer Korruption erschöpft, macht sich jeder lächerlich, der das Weltklima mit Milliardentransfers vom Norden nach Süden retten will.
Historische CO2-Schuld ist de facto so etwas wie eine 'Lebensschuld' - zu falschen Zeit am falschen Ort, oder so ähnlich...? 🤔
Bleibt nur die Frage: Wie verrechnen wir da UNSERE Bemühungen um den technischen Fortschritt mit unserer CO2-Schuld gegenüber den (permanent dysfunktional-korrupten) Entwicklungsländern...??
>> Schwierig-Schwierig... /😉
[PS: am besten wir bezahlen erst wenn die USA ihre CO2-Schuld bezahlt hat... 🤣]
Deutschland: sie haben keine Grünen.
Man kann dort erleben, dass eine Politik des verringerten CO²-Ausstoßes, um mehr geht es nicht, auch sinnvoll gemacht werden kann. China ist ziemlich groß, aber seine vielen Menschen leben zum großen Teil in Ballungsgebieten. Wenn man über China fliegt, sieht man riesige Wüstengegenden, die vollgepackt sind mit Windrädern oder PV, was keinen stört weil kaum jemand dort lebt.
In den Großstädten sieht man fast nur E-Autos und E-Scooter, dort bläst niemand unnötigen Dreck in die Luft an der Ampel oder im Stau.
In D wurde – dank des Kotaus aller vor der Sekte – der Bär gehäutet, bevor er erlegt war. Man ist in einem Anflug von Dummheit und Irrsinn aus der Atomkraft raus, hat andere irrsinnige Maßnahmen beschlossen, die unsere Wirtschaft zerstören, die Menschen verarmen lassen und somit allen Erneuerungsversuchen den finanziellen Boden entziehen.
Unsere gesamte Energiepolitik ist ein Witz. Sie wird scheitern, wenn wir nicht vernünftig werden.
dass das chinesische Modell der westlichen moralisch überlegenen Konstruktion in der langfristigen Entwicklungsperspektive doch überlegen ist... ...? [...ich frage für einen Freund!]
Was ich schon immer interessant fand ist, dass die Chinesen klar definierte politische und wirtschaftliche LANGZEITSTRATEGIEN haben und diese dann auch tatsächlich umsetzen... - bei unseren 4-Jahresdemokratien hapert es ja schon am 'haben'..., vom 'umsetzen' mal garnicht zu reden.
ich zitiere: "Die Technologie dahinter wurde ursprünglich in Deutschland entwickelt. Sie gilt als sicherer, weil Kernschmelzen technisch unmöglich sind, auch sind die Endlagerungszeiten sehr viel kürzer. Mittlerweile besitzt China sämtliche geistigen Eigentumsrechte an dieser Technologie."
ist Teil des Dramas. Neue technische Entwicklungen zum Thema Kernkraft werden von Berlin schlicht und einfach aus ideologischer Verblendung ignoriert. Hält man sich vor Augen, dass es eine Dekade 2015-2025 gedauert hat, bis man in Sachen Migration sagen darf, was *ist*(ohne jedoch wirklich Konsequenzen zu ziehen), dann kann einem nur Angst und bange werden bei der Frage, wie lange die Geisterfahrt "Energiewende a la Rot-Grün-CDU" weiter andauern wird, bis Konsequenzen gezogen werden. Hamburg lässt grüßen.
CO2 Emissionen mit einzurechnen ist eine absolute Milchmädchenrechnung!
Wo wurden denn die wissenschaftlichen und technologischen Grundlagen erforscht bzw. umgesetzt? Im Westen! Das war ein langwieriger Prozess, wurde dabei alles richtig gemacht, natürlich nicht.
Wenn die Klimajünger sich weniger auf die Schuldfrage mit Geldverteilung und mehr auf die Entwicklung neuer Technologien und die Vermeidung unerwünschter Nebenwirkungen konzentrieren würden, wäre die Menschheit schon viel weiter. Unter anderem könnte Deutschland bei der Stromerzeugung schon CO2-neutral sein, wäre die Erzeugung von Energie aus Atomkraftwerken sukzessive weiterverfolgt wurden. Da kamen dann aber die Grünen/SPD und ihre Besserwisserei/Dummheit oder doch lieber Wissenschafts- und Fortschrittsfeindlichkeit ins Spiel. Ich sag nur schneller Brüter Kalkar, ~1985 fertig gestellt, niemals angeschaltet. 40 Jahre Verlust. Mit solchen Leuten wäre CERN eine nie in Betrieb genommene Wissenschaftsruine geworden...
der in die Tiefe geht und die globalen wie langfristigen strukturellen Zusammenhänge thematisiert. Erkenntnisse:
1.) Aus "westlicher" Sicht wird man sich fragen müssen, was nun im Umgang mit China wichtiger ist: globaler Klima-/Umweltschutz oder Geopolitik (gilt, abgeschwächt, übrigens auch für den Umgang mit Russland) – wobei die Idee, China noch irgendwie "ausbremsen" zu können, ohnehin immer weniger umsetzbar erscheint.
2.) Wenn Klima-/Umweltschutz eine globale Aufgabe ist, sind "Klimareparationen" schon allein aufgrund der unangenehm moralischen Aufladung eine denkbar schlechte Idee – man möge sich dazu nur den "Erfolg" dieses Instruments in anderen Politikbereichen anschauen.
deshalb äußere ich mich doch nochmal ein wenig ausführlicher zu der "Schuld"-Frage.
Für mich ist das eine komplett sinnlose Diskussion. Die Vergangenheit hat es gezeigt und in Zukunft wird es nicht anders verlaufen m.E.
Folgendes: Schuld und Bestrafung sind etwas für Gerichte, Moral ist zweitrangig für Staatenlenker, es gibt internationalen Wettbewerb. Dieses Klimagericht müsste anerkannt sein und akzeptiert werden. Vergesst es, alle intelligenten Menschen werden sich nicht selbst belasten. Ein völlig ungeeigneter Ansatz, hirnrissig und total weltfremd. Kein Land außer Deutschland würde so einen Schwachsinn bezahlen und das auch nur wegen der deutschen Nazivergangenheit. Es ist ein negativer Ansatz beruhend auf Bestrafung, dass lässt nunmal kein vernünftiges Land mit sich machen und geht dabei unter. Wie wollt ihr Abweichler zwingen, siehe Pariser Abkommen, völlig weltfremd?!
Ihr benötigt einen positiven Ansatz, Belohnung in irgend einer Form für das Erreichen von Zielen.
