Carl-Peter Forster von der Seite fotografiert, am Podium vor einem Mikrofon stehend
„Die chinesische Autoindustrie sieht gewaltig aus, ist aber nicht so gewaltig wie sie aussieht“, sagt Carl-Peter Forster / picture alliance

Chinesischer Autohersteller Geely - Sie kommen in Frieden

Einst war Carl-Peter Forster im BMW-Vorstand, dann Chef von Opel. Heute bemüht sich der Manager, westlichen Argwohn gegen den chinesischen Autobauer Geely abzubauen

Karl-Heinz Büschemann

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Karl-Heinz Büschemann war unter anderem Chefreporter im Wirtschaftsressort der Süddeutschen Zeitung und arbeitet als Wirtschaftsjournalist in München.

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Üblicherweise pendelt Carl-Peter Forster hin und her zwischen Autofabriken in England, Schweden und China. Aber an diesem warmen Sommertag ist der 64-jährige deutsche Manager auf diplomatischer Mission in Berlin. Forster, der einst bei BMW und General Motors führende Aufgaben hatte und heute für den chinesischen Autohersteller Geely arbeitet, stellt in der britischen Botschaft unweit des Brandenburger Tores ein neues britisches Exportprodukt vor: den Tx, ein elektrisch angetriebenes Auto, das aussieht wie das typische Londoner Taxi und mit dem Geely die bisherigen Black Cabs in der britischen Hauptstadt ablösen will.

Forster will den Taxi-Brummer jetzt auch auf dem Kontinent verkaufen. „Wir glauben an den Markterfolg“, sagt er. Die in der Botschaft anwesenden Vertreter des deutschen Taxiverbands zeigen sich noch zurückhaltend. Das englische Auto soll knapp 60 000 Euro kosten. Doch mit Skepsis kann Forster gut umgehen. Seit er vor fünf Jahren in den Geely-Verwaltungsrat geholt wurde – als einziger Nichtchinese und als einer der wenigen Deutschen in führender Position in Chinas Autoindustrie –, muss er ständig gegen Vorbehalte anreden. Mal heißt es, die Chinesen seien keine ernst zu nehmenden Konkurrenten für VW oder Daimler, dann wuchert der Eindruck, die Fahrzeugbauer aus Fernost seien erschreckend aggressiv und dabei, die westlichen Konkurrenten zu überfahren.

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Wolfgang Tröbner | Di., 14. August 2018 - 09:29

Wir kommen in Frieden. Das sagten die spanischen Eroberer sicher auch zu den Indianern, als sie zum ersten Mal amerikanischen Boden betraten. Wir alle wissen, wie die Geschichte weitergegangen ist ....

Reinhold Schramm | Mi., 15. August 2018 - 10:28

Das chinesische Handelsministerium hat die USA aufgefordert, die chinesischen Investoren fair und unparteiisch zu behandeln.
Die chinesischen und amerikanischen Unternehmen hätten große Erwartungen und Potenziale, bei den Investitionen enger zusammenzuarbeiten. Die Regierungen beider Länder sollten dem Willen der Unternehmen entsprechend Maßnahmen ergreifen, um ein gutes Investitionsumfeld zu schaffen und den Erwartungen der Unternehmen nachzukommen, so der Sprecher weiter.
(CRI)
Dienstag, 14. August 2018