- Einfallstor des Elends
Schießereien, blutige Anwerbeversuche und tonnenweise Kokain: Im globalen Drogenhandel spielt der Hamburger Hafen eine Schlüsselrolle. Seit 2013 hat sich die beschlagnahmte Menge fast verhundertfacht. Insider berichten über die Hintergründe des tödlichen Geschäfts.
Einst galt Kokain als Statussymbol der Oberschicht, heute ist die Droge mitten in der Gesellschaft angekommen. Sie wird längst nicht mehr nur in Klubs oder auf Partys geschnupft. Man kann sie sich per Koks-Taxi liefern lassen. Die Billigvariante Crack, mit Backpulver aufgekochtes Kokain, sorgt für massives Elend auf den Straßen deutscher Großstädte, sichtbar rund um die Bahnhöfe in Frankfurt oder Hamburg, im Görlitzer Park in Berlin oder auf dem Neumarkt in Köln.
Not und Konsum haben sich aber nicht rein zufällig vergrößert. Hersteller von Kokain haben sich vielmehr gezielt neue Zielgruppen erschlossen – und neue Handelswege. Das Geschäft ist milliardenschwer, es ist arbeitsteilig und brutal. Es wird von kleinen Gruppen organisierter Krimineller präzise geplant und von unzähligen Handlangern ausgeführt.
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Wie immer. Man hätte aus der grandios fehlgeschlagenen Prohibition, die in den USA die dortigen Mafiabanden massiv gestärkt (oder vielleicht sogar erst aufgebaut) hat, sehr viel lernen können. Z.B. eben auch, dass der Kampf gegen Drogen vollkommen aussichtslos ist und nur die Verbrecher stärkt.
Das Verlangen nach Drogen ist m.E. ein zentraler Teil der menschlichen Natur und individuell sehr verschieden.
Warum lässt man die Leute nicht einfach Kokain nehmen? Wer sich vergiften will, der soll doch. Schleichende Vergiftung mit Nikotin und/oder Alkohol ist doch auch erlaubt.
Zu gewinnen ist der Kampf gegen "illegale" Drogen jedenfalls definitiv nicht. Mit diesen Kampf stärkt man nur das Verbrechen.
... würde der Mensch wissen, welchen Schaden er nimmt mit diesem Dreckszeug und würde einfach entsagen, nein sagen, es nicht wollen. Es gäbe keinen Markt. Aber so ist es , wie bei vielen anderen vermeintlich *schönen* Dingen des Lebens auch. Man will das Zeug, man tut alles dafür, hat sich von anderen abhängig gemacht und wird zum Werkzeug der Drogenbarone und der mitverdienenden Regierung in den Herkunftsländern. Wir haben den Kampf gegen Drogen längst verloren und werden ihn nicht gewinnen, solange die Menschheit nicht begreift, dass der Sinn des Lebens nicht darin besteht, sich das Leben schön zu koksen oder zu saufen. Informativer, aber auch beklemmender Bericht. Ich habe einmal Mitte der 80er mit an einem internationalen Zigarettenschmuggelverfahren gearbeitet und etwas Einblick erhalten, wie das weltweit läuft. Ob Drogen, Zigarettenschmuggel oder andere Waren. In einem sind sich diese Verfahren alle gleich. Skrupellos, tödlich, höchst kriminell und ein machtloser Staat.
@Herr Konrad, ich sehe es ähnlich. Ein auf die Händler fixierter Kampf ist nicht zu gewinnen, das zeigt der Beitrag eindrucksvoll. Warum geht man deshalb nicht den entgegengesetzten Weg ? Die Konsumenten machen sich der Beihilfe zur Geldwäsche oder zumindest der Beihilfe zur Steuerhinterziehung schuldig. In Strafverfahren würden die Personalien der Konsumenten offengelegt. Das wäre ein durchaus wirksames Abschreckungsmittel.
