Sally Rooneys Israelboykott : Politischer Fanatismus aus Selbstmitleid und Larmoyanz Die Autorin Sally Rooney unterstützt die BDS-Boykott-Kampagne gegen Israel und will die Übersetzungsrechte an ihrem Roman „Schöne Welt, wo bist Du“ nicht an einen israelischen Verlag verkaufen. Das belegt politische Verbohrtheit. Denn wenn es ihr wirklich um Menschenrechte ginge: Warum sind ihre Werke auf Russisch und Chinesisch erschienen? KOLUMNE: GRAUZONE
Literaturnobelpreis : Das Ende des Eurozentrismus Es ist eine gute Entscheidung: Mit Abdulrazak Gurnah erhält ein afrikanischstämmiger Autor den Literaturnobelpreis. Von historischer Relevanz erweist sich die in seinen Werken angelegte Kolonialismuskritik. VON BJÖRN HAYER
Czollek-Debatte : Erbarmen mit Musterjuden Wer ist Jude? Wer eine jüdische Mutter hat, sagt die Halacha, das jüdische Gesetzbuch. Der Schriftsteller Maxim Biller hat deshalb dem Essayisten Max Czollek seine jüdische Identität abgesprochen. Seither tobt eine Debatte um die Deutungshoheit, was jüdisch ist, und um die Frage, ob die orthodoxe Auslegung des Judentums noch zeitgemäß ist. VON RAFAEL SELIGMANN
Hundertster Geburtstag von Friedrich Dürrenmatt : Der Chronist im Irrenhaus Fortschrittsskeptiker, Kapitalismuskritiker und dennoch der beliebteste Bühnenautor unserer Zeit: Vor 100 Jahren wurde der Schweizer Schriftsteller und Dramatiker Friedrich Dürrenmatt geboren, ein Visionär mit einem düsteren Weltbild. VON BJÖRN HAYER
Offener Brief zur Debattenkultur : US-Intellektuelle sprechen ein Machtwort Ein offener Brief US-amerikanischer Intellektueller erregt die Gemüter. Der freie Austausch von Informationen und Ideen werde von Tag zu Tag mehr eingeengt, heißt es. Ist die Sorge berechtigt? VON RALF HANSELLE
Robert Habecks Jugendbuch : Es gibt die Bösen und es gibt die Grünen Robert Habeck und Andrea Paluch sind bekannt für ihre Gesellschaftsromane mit politischem Anspruch. In „Ruf der Wölfe“ kommen Schülerfreundschaft, Liebe und grüne Bekehrung zusammen. VON ALEXANDER KISSLER
Ildikó von Kürthy : Wegblubbern im Freibad – oder doch lieber Socken sortieren? An ihrem letzten Tag lässt Ildikó von Kürthy es ruhig angehen. Zum Wohle ihrer Liebsten will sie vor ihrem Tod aber alle Angelegenheiten geregelt haben SERIE: DIE LETZTEN 24 STUNDEN
Peter Handke : Falsche Reflexe Am Dienstag wird Peter Handke der Literaturnobelpreis verliehen. Der Streit um die Auszeichnung war zwischenzeitlich eskaliert. An die Stelle abwägender Urteilskraft war die pure Lust am Verurteilen getreten. Ein Plädoyer für Mäßigung und für das Recht auf Zwischentöne VON KONRAD PAUL LIESSMANN
Cicero im Mai : 200 Jahre Faust. Das deutsche Drama Vor 200 Jahren hat das Berliner Monbijou-Theater Goethes „Faust“ zum ersten Mal aufgeführt. Es wurde zu dem Drama der Deutschen überhaupt. Im neuen „Cicero“ widmen wir uns der Frage, wie Faust 200 Jahre nach seiner Premiere in Szene gesetzt wird und was der Stoff uns heute sagt VON CHRISTOPH SCHWENNICKE
Teju Cole : Der Weltvermesser Der Schriftsteller Teju Cole wird zu den bedeutendsten Stimmen seiner Generation gezählt. Mit seinen Essays will er nicht unterhalten, sondern bezeugen, was immer schon da war. Ein Porträt VON THOMAS DAVID
Die letzten 24 Stunden von Ingrid Noll : Im Sommer, im Garten, mit Hummer, Wein und einem Streichelzoo Die Krimi-Autorin Ingrid Noll über ihre idealen letzten Lebensstunden mit Gedichten von Gottfried Keller, Kantaten von Bach und Édith Piafs „Non, je ne regrette rien“ AUFGEZEICHNET VON BJÖRN EENBOOM
Tom Wolfe : Alles eine Frage des Stils Der Schriftsteller und Journalist Tom Wolfe ist gestorben. Er gilt als Erfinder des „New Journalism“ und schrieb mit „Fegefeuer der Eitelkeiten“ einen Weltbestseller. Vor fünf Jahren lud er uns in seine Wohnung an der New Yorker Upper Eastside ein VON WOLFGANG HERLES
Serie: Exilliteratur : Vom Schriftsteller zum Flüchtling Aus Angst vor Verfolgung und Sehnsucht nach seiner bereits geflüchteten Familie kam der syrische Journalist Kheder Alagha im Oktober 2013 nach Deutschland. Doch im Exil erwartete ihn die Sprachlosigkeit VON KHEDER ALAGHA
Philip Roth : „Was hast du vor, du Schuft?“ Philip Roth ist gestorben. Er galt als einer der bedeutendsten Autoren der Gegenwart und als Seismograph der modernen US-amerikanischen Gesellschaft. Schon 2009 haben wir ihn gefragt, wie sehr es ihn schmerzt, dass er nie den Literaturnobelpreis gewonnen hat INTERVIEW MIT PHILIP ROTH