Corona-Berichterstattung : Mal wieder herrscht Vertrauenskrise In Krisenzeiten sind Journalisten in besonderer Weise gefordert, möglichst fair und kritisch zu berichten. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie lässt sich bilanzieren: Das ist den deutschen Medien in der Summe nicht ausreichend gelungen. Dabei sind die Versagensmuster in der Corona-Berichterstattung gar nicht neu. Im Gegenteil: Man kennt sie schon aus anderen Krisen – und hätte es von Anfang an besser machen können. VON BEN KRISCHKE
Überfällige Debatte : Atomkraft ja bitte? Die taz wagt den Tabubruch Eine Lebenslüge der Grünen beginnt zu bröckeln: Könnte es sein, dass Kernkraft angesichts des Klimawandels das kleinere Übel ist? Die der Ökopartei nahestehende „Tageszeitung“ (taz) fordert eine offene Debatte ohne Tabus. EIN FUNDSTÜCK VON DANIEL GRÄBER
„Floskel des Jahres“ : Eigenverantwortung nur für Gleichgesinnte Zwei Journalisten haben den Begriff „Eigenverantwortung“ zur Floskel des Jahres gekürt. Mit dem Negativpreis wollen die „Floskelwolke“-Gründer für einen sorgsamen Umgang mit der deutschen Sprache plädieren. Auf Eigenverantwortung berufen darf sich nach ihrem Willen aber nur, wer als Bürger nicht zu sehr aufbegehrt und als Politiker im Sinne der Corona-Bekämpfung ordentlich durchgreift. VON BEN KRISCHKE
Grenzkonflikt in Belarus : „Die Regierung schürt die Angst vor einem 3. Weltkrieg“ Polens Grenzpolizei geht mit aller Härte gegen Flüchtlinge vor, die über Belarus in die EU einreisen wollen. Journalisten und Aktivisten werden an ihrer Arbeit gehindert – darunter auch der polnische Oppositionspolitiker Franek Sterczewski. Im Interview mit „Cicero“ erklärt er, warum die Regierung die Berichterstattung kontrolliert und welche Folgen das hat. INTERVIEW MIT FRANEK STERCZEWSKI
Kontroverse um „Bild“-Cover : Den Arsch gerettet Die „Bild“-Zeitung sorgt immer wieder für echte Kontroversen. Besonders, seit sie in der Pandemie einen harten Kurs gegen die deutsche Corona-Politik fährt. Jetzt habe sie sich nach der Ministerpräsidentenkonferenz zum Sprachrohr der Impfgegner gemacht, kritisiert Antje Hildebrandt. Morgen gibt ihr Daniel Gräber Kontra und feiert „Bild“ als Stimme des Volkes. VON ANTJE HILDEBRANDT
Luisa Neubauer trifft Bernd Ulrich : Volvo-Bernd wird aktiv Luisa Neubauer und Bernd Ulrich haben sich getroffen, um für ein Buch über den Generationenkonflikt beim Klimaschutz zu reden. Neubauer soll dem Vize-Chefredakteur der „Zeit“ die Argumente liefern für seine wundersame Wandlung vom Journalisten zum Aktivisten. Doch sie spielt das Spiel nicht mit. VON ANTJE HILDEBRANDT
Ernst Elitz zum 80. Geburtstag : „Beobachtung ist die erste Journalistenpflicht“ Ernst Elitz zählt zu den wichtigsten politischen Journalisten Deutschlands. In den Achtzigerjahren moderierte er Sendungen wie das „Heute Journal“ oder „Pro und Contra“, später wurde er Gründungsintendant des Deutschlandradios. Anlässlich seines heutigen 80. Geburtstags sprach Cicero mit Elitz über den Wandel von Journalismus und Öffentlichkeit. INTERVIEW MIT ERNST ELITZ
Claas Relotius im Interview : Bad Boy Relotius Vor gut drei Jahren erschütterte die „Causa Relotius“ die deutsche Presselandschaft. Dem „Spiegel“-Journalisten Claas Relotius war es gelungen, jahrelang gefälschte Reportagen zu veröffentlichen. Nun spricht er im Schweizer Magazin „Reportagen“ erstmals öffentlich über seinen Fall. EIN FUNDSTÜCK DER CICERO REDAKTION
Staatstragender Journalismus : Wir sind nicht wir In der Corona-Pandemie sind Politiker und Journalisten so eng zusammengerückt wie selten. Doch dieser medial-politische Gemeinschaftsgeist widerspricht dem Geist der Demokratie. VON FRANK A. MEYER
Bevormundung durch Haltungsjournalismus : Die moralische Selbsterhöhung und ihre Folgen Wer, wie Zeitungen und andere Medien, der Wahrheit verpflichtet sein müsste, darf nicht in erster Linie Empathie anbieten, für Flüchtlinge, Black Lives Matter oder sonstwen. Der Kabarettist Andreas Rebers über eng gewordene Meinungskorridore und selektive Wahrnehmungen in den Medien. EIN GASTBEITRAG VON ANDREAS REBERS
US-Medien und Trump : „Opa Biden ist ein netter Kerl – aber wofür soll man einschalten?“ Für die linksliberalen Medien in den USA war der Kampf gegen Donald Trump nicht nur eine Frage der Moral, er lohnte sich auch finanziell. Jetzt verschwindet ihr Lieblingsfeind von der Bildfläche. Was bedeutet das für die Journalisten? VON CONSTANTIN WISSMANN
Wie Trump die Medien mit seinem Narrativ der „Wahlmanipulation" narrte : Man muss nicht jeden Aufreger übernehmen Donald Trump schafft es in die Nachrichten. Immer und immer wieder. Dabei drückt er jedes Mal sein Narrativ in die öffentliche Debatte – zuletzt das von einer angeblichen „Wahlmanipulation“. Warum Journalisten aufhören sollten, über jedes Stöckchen zu springen. EIN GASTBEITRAG VON SEBASTIAN CALLIES
Die „Bild“-Zeitung und Solingen : Drohungen sind keine Argumente Die Berichterstattung im Fall Solingen zeigt: Die „Bild“-Zeitung geht mitunter zynisch, geschmacklos und skrupellos vor. Sollte man deswegen zum Boykott des Boulevardblatts aufrufen? Alexander Grau findet, das widerspricht dem Geist jeder freien Gesellschaft. KOLUMNE: GRAUZONE VON ALEXANDER GRAU
Journalismus und Demokratie : Die unverzichtbare Ordnung des Gesagten Die Demokratie überholt, der Journalismus unnötig – unter Intellektuellen macht sich Fatalismus breit. Doch im Kampf gegen die virtuelle Entbürgerlichung und für die Demokratie ist klassischer Journalismus unverzichtbar. VON FRANK A. MEYER
Politischer Aktivismus im ÖRR : Ist das noch unabhängig? Deutschlandfunk, die „Tagesschau“, „ZDF Heute“ – eigentlich sollte man mit diesen Namen eines verbinden: Eine seriöse Berichterstattung, die so objektiv wie möglich Aufschluss darüber gibt, was in Deutschland und der Welt gerade passiert. Doch ist sie das noch? KOLUMNE: TRIGGERWARNUNG VON JUDITH SEVINÇ BASAD