„Code of Conduct“ der Buchmesse : Schaden für die literarische Kultur Die diesjährige Frankfurter Buchmesse lockt mit unzähligen Werken – und einem „Code of Conduct“, der wie ein Damokles-Schwert über allen Beteiligten hängt. Das kann der Börsenverein des deutschen Buchhandels nun jederzeit auf jene runterfallen lassen, die anderen ein Dorn im Auge sind. Ein eigens eingerichtetes „Awareness-Team“ hilft dabei. Willkommen auf der Denunziationsmesse. VON ALEXANDER GRAU
Gender-Debatte : Jetzt auch noch „Biologist“ Der Streit um Transpersonen, das binäre Geschlechtersystem und die Gender-Ideologie ebbt nicht ab. Der neueste Schmähbegriff woker Aktivisten ist „Biologist“. Ein Begriff, der Natur isolieren und unliebsame Fakten aus dem Weg räumen soll. Wer ihn in den Mund nimmt, der will andere einschüchtern und entwurzeln. VON RIEKE HÜMPEL
Gendern und mehr : Zeitgeistzwang durch die Hintertür Wer besonders progressiv sein will, nutzt Sternchen im Deutschen oder Pluralpronomen im Englischen. Wer sich derweil kritisch mit dem Gendern auseinandersetzt, hört immer wieder ein und dasselbe Argument: Es werde doch niemand zum Gendern gezwungen. In der Realität sieht das längst anders aus. Wer partout nicht gendert oder sich anderem zeitgeistigen Firlefanz verweigert, wird vielerorts bereits sanktioniert. VON BEN KRISCHKE
Der Wokeness-Wahn, Teil 2 : Das Narrativ von der „gläsernen Decke“ - und was die Statistik verrät Das Patriarchat soll dazu führen, dass Frauen in Politik und Wirtschaft an „gläserne Decken“ stoßen und deshalb sowohl in politischen Spitzenämtern als auch in den Führungsetagen der deutschen Unternehmen deutlich unterrepräsentiert sind. In absoluten Zahlen mag das stimmen. Doch ein Blick auf die Statistik zeigt, dass die Gründe dafür vielfältiger sind, als im Kampf gegen das Patriarchat gerne propagiert wird. Teil 2 der Cicero-Serie zu den Auswüchsen der woken Ideologie. VON BEN KRISCHKE
Transgender-Streit bei Terre des Femmes : Wie weit geht Frauensolidarität heute? Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes engagiert sich seit Jahren unter anderem für Freierbestrafung in der Prostitution und für ein Verbot des muslimischen Kinderkopftuchs in Kitas und Schulen. Mit Anfeindungen kennt sich der Verein entsprechend aus. Doch ausgerechnet ein viel diskutiertes Positionspapier zu Transgender, Geschlecht und Selbstbestimmung wurde jüngst zurückgezogen. In der letzten Woche erklärte Vorstandsmitglied Inge Bell, warum das ein bedenkliches Signal ist. Im Folgenden entgegnet ihr Terre des Femmes-Geschäftsführerin Christa Stolle. VON CHRISTA STOLLE
Gender-Debatte : Queerpolitische Aluhutträger Offenbar braucht es mittlerweile Nobelpreisträger wie die Biologin Christiane Nüsslein-Volhard, um der politischen Öffentlichkeit zu erklären, dass es genau zwei biologische Geschlechter gibt. Für den Queerbeauftragten Sven Lehmann sind solche banalen Wahrheiten „homo- und transfeindlich“. VON MATHIAS BRODKORB
Transgender : Kulturkampf ums Geschlecht Die Titelgeschichte unserer aktuellen Print-Ausgabe: Die Ampelregierung will sexuellen Minderheiten das Leben erleichtern. Kritiker fürchten die gesamtgesellschaftlichen Folgen. In einigen Kliniken hat sich die Zahl der Kinder, die eine Transgender-Behandlung suchen, vervierfacht. Wir sind auf dem Weg in ein postfaktisches Geschlechtersystem. VON BEN KRISCHKE
Eine Woche im Leben unserer Ampel-Koalition : Wie ein Keil auf der Flagge zwei Frauen entzweit Die Arbeit der Ampel-Koalition muss nicht kommentiert werden – sie kommentiert sich weitgehend selbst. Deswegen hat unser Autor Jens Peter Paul eine Art Chronologie der vergangenen acht Tage erstellt. Es ist ein Tagebuch der Kuriositäten. VON JENS PETER PAUL
75. Geburtstag von Arnold Schwarzenegger : Monument aus einer liberalen Zeit Schon früh in seiner Karriere beherrschte Arnold Schwarzenegger das Spiel mit Identitäten, mit inszenierter Authentizität und Männlichkeit. Dieser ironische Gestus unterscheidet ihn von anderen Action-Darstellern, machte ihn zu einer Ikone der Popkultur und ermöglichte seinen Wechsel in die Politik. Zugleich ist Schwarzenegger damit eine letzte Bastion von Multiperspektivität in einer zunehmend verengten Welt. KOLUMNE: GRAUZONE VON ALEXANDER GRAU
200. Geburtstag von Gregor Mendel : Mönch und moderner Wissenschaftler Gregor Mendel gilt als Begründer der modernen Genetik. Mit seinen Versuchen an Hybriden legte er die Fundamente für die Vererbungslehre. Vor allem aber war Mendel auch ein herausragend arbeitender Forscher. In einer Zeit, in der an den Universitäten unwissenschaftlicher Unsinn blüht, sollten wir uns auf das wissenschaftliche Ethos des Augustinermönches besinnen. KOLUMNE: GRAUZONE
FDP in der Ampel : Alarmstimmung im Genscher-Haus Die kleinste Partei leidet in dem Dreierbündnis am meisten. Auch die Freunde aus der Wirtschaft sind höchst unzufrieden mit der FDP. Beim Thema Kernenergie wünschen sich auch manche FDPler mehr liberalen Furor. Gibt es eine Exit-Strategie? VON VOLKER RESING
Inklusion, Integration und Identitätspolitik in der Bildung : Wie viel Gleichheit verträgt die Schule? Integrative Schulformen haben Gymnasien und Realschulen zahlenmäßig überflügelt. Während die Gesamtschule ordentliche Lernergebnisse erzielt, kommen an der Gemeinschaftsschule vor allem leistungsschwache Schüler unter die Räder. Denn die Pädagogik lässt das wichtigste Kriterium für die Qualität einer Schulform unter den Tisch fallen: die Leistungen. Die Einheitsschule hat schon in der DDR nicht funktioniert. Weil die Menschen eben nicht gleich sind, meint der ehemalige Gymnasiallehrer Rainer Werner. VON RAINER WERNER
Buch über Männlichkeit : „Ich empfinde unsere Gegenwart als ängstlich und unfrei“ Der Journalist Tobias Haberl hat ein Buch über Männlichkeit geschrieben. In „Der gekränkte Mann“ sucht er eine Mittelposition zwischen Chauvinismuskritik und Verständnis für den Veränderungsschmerz alter, weißer Männer – wofür er massiv angefeindet wird. Ein Gespräch über Shitstorms von Margarete-Stokowski-Anhängern, identitäre Reinheitsphantasien von links und den Zusammenhang von Rechtspopulismus und toxischer Männlichkeit. INTERVIEW MIT TOBIAS HABERL
Selbstbestimmungsgesetz und Geschlechtswechsel : „Ein die Kinder schützender Rahmen wird aufgegeben“ Die Ampel-Regierung möchte ein „Selbstbestimmungsgesetz“ verabschieden, dass das bisherige Transsexuellengesetz ersetzen soll. Es soll unter anderem ermöglichen, seine Geschlechtsangabe im Personalausweis zu ändern, ohne ein psychiatrisches Gutachten anzufordern. Und das soll bereits für 14-Jährige gelten. Der Psychoanalytiker Bernd Ahrbeck befürchtet, das könnte die Tür für chirurgische Geschlechtsumwandlungen bei Jugendlichen öffnen - ein Schritt, der von Betroffenen nicht selten später bereut wird. INTERVIEW MIT BERND AHRBECK
Deutschland : Borniertheit als Staatsraison Egal ob Impfpflicht, Energiewende oder gesellschaftspolitische Zwangsmaßnahmen: In Deutschland hält man engstirnig an jedem einmal eingeschlagenen Kurs fest, auch wenn er längst durch die Realität widerlegt wurde. Eine Ursache ist der herrschende Konsenskult, der jede geistige Beweglichkeit verdächtig macht. So ist eine fatale Wagenburgmentalität entstanden. KOLUMNE: GRAUZONE