
- Knackiger Weißkrautsalat
Unser Genusskolumnist könnte natürlich auch im Januar Tomaten, Spargel oder frische Paprika kaufen. Aber er besinnt sich lieber auf klassisches Wintergemüse, hat einen Weißkohl erworben und einen Weißkrautsalat zubereitet.
In einem konsumglobalisierten Land wie Deutschland gibt es eigentlich fast alle Lebensmittel zu jeder Jahreszeit. Spargel, Paprika, Erdbeeren und Weintrauben im Januar sind ebenso erhältlich wie Rosenkohl und Steckrüben im Hochsommer. Dennoch scheinen sich Rudimente saisonaler Esskultur erhalten zu haben. Wer derzeit einkaufen geht, erlebt mitunter eine Art visuellen Weißkohl-Overkill. Überall stapeln sich die großen Köpfe und harren ihrer Verwendung. Viele Sorten werden erst spät im Herbst geerntet und lassen sich zudem hervorragend lagern.
Weißkohl als kulinarische Allzweckwaffe
Für die winterliche Vitaminversorgung war Weißkohl früher nahezu unentbehrlich, was auch den Siegeszug des Sauerkrauts erklärt, der lange Zeit beliebtesten Methode der Verarbeitung und Lagerung. Dank der milchsauren Vergärung werden ihm sagenhafte gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. Zunehmender Beliebtheit erfreut sich das ebenfalls vergorene koreanische Nationalgericht Kimchi, bei dessen Zubereitung der in Asien übliche Chinakohl auch durch Weißkohl ersetzt werden kann. Doch Weißkohl ist viel mehr als Sauerkraut. Man kann ihn für Rouladen verwenden, schmoren, braten oder als Suppengrundlage.