
- Ran an die Maischolle!
Gibt es heute eigentlich was zu feiern, und wenn ja, wie? Das fragt sich unser Genusskolumnist. Große Maifeste der Gewerkschaften wird es ja nicht geben, kulinarisch ist das eh kein Verlust. Also serviert er – ganz feierlich – Maischollen.
Heute ist der Tag der Arbeit, ein gesetzlicher Feiertag. Früher nannte man das Kampftag der Arbeiterklasse, aber das gilt heute als bei vielen als unmodern. Zur Tradition gehören seit Jahrzehnten große Kundgebungen der Gewerkschaften, garniert mit ihnen nahestehenden Politikern. Doch in Corona-Zeiten kann das natürlich in dieser Form nicht stattfinden. Und überhaupt: Gibt es für die Arbeiterbewegung derzeit überhaupt etwas zu feiern?
Nein, diese Frage wird hier jetzt nicht vertieft. Aber die Frage, wie derartige Events überhaupt gestaltet werden sollten, schon. Und da gab es es bei den großen Maifeiern des DGB in den vergangenen Jahren, also vor Corona, erhebliche Defizite. Schon der beißende Geruch von verkohlten Bratwürsten ließ eine Teilnahme nicht angeraten erscheinen. Lauwarmes Bier – früher gerne in Plastikbechern serviert – auch nicht. Von den zwischen oder nach den „Reden“ genannten Satzbausteinsammlungen offerierten Musikdarbietungen ganz zu schweigen.