Liebich
Die Person, die sich Marla Svenja Liebich nennt / picture alliance/dpa | Sebastian Willnow

Ganz im Sinne des „Selbstbestimmungsgesetzes“ - Marla Svenja Liebich ist eine Frau, weil die Ampelkoalition das so wollte

Hat Marla Svenja Liebich das „Selbstbestimmungsgesetz“ missbraucht? Die klare Antwort lautet: nein. Denn alles, was zählt, ist der Sprechakt an sich. Das Motiv dahinter spielt beim Gesetz keine Rolle. So haben es SPD, Grüne und FDP unbedingt gewollt – und auch beschlossen.

Ben Krischke

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München.

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„Transfrauen sind Frauen, und deswegen sehe ich da jetzt keinen weiteren Erörterungsbedarf“, lautet ein bekanntes Zitat der ehemaligen Bundesfamilienministerin Lisa Paus. Geäußert hat sie es am 30. Juni 2022, während der Vorstellung des sogenannten „Selbstbestimmungsgesetzes“. Die Frage, die diesem Satz vorausgegangen war, bezog sich auf die Sorgen von Frauen, dass künftig Männer, die von sich behaupten, Frauen zu sein, in Schutzräume für Frauen vordringen könnten.

Ausgerechnet die Familienministerin einer angeblich feministischen Partei, der Grünen, wischte diese Bedenken damals nonchalant beiseite. Scheißegal, dachten sich Paus und FDP-Justizminister Marco Buschmann, der ebenfalls am Gesetz beteiligt war, und ignorierten alle kritischen Stimmen, sogar die von Kinder- und Jugendpsychologen oder Evolutionsbiologen. Letztere glaubten bis dahin, man könne in der Politik über vieles verhandeln, aber doch bitte nicht über biologische Tatsachen. So kann man sich irren. 

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Markus Michaelis | Do., 4. September 2025 - 18:55

Viele Menschen neigen dazu Gesetze als heilig, eine höhere Wahrheit zu sehen. Rechtsstaat/Gesetze beruhen aber darauf, dass man komplexe sich ständig ändernde Motivlagen in einen knappen Text fassen muss. Und ab dann gilt (im Wesentlichen) dieser Text - gerade damit es eine verlässliche Grundlage für alle gibt. Wenn, wie in diesem Fall, Unsinn bei herauskommt, ist es Aufgabe des Rechtsstaats, diesen Unsinn durchzusetzen. Klarheit ist wichtiger.

Das spricht nicht gegen den Rechtsstaat und Gesetze, aber gegen deren blinde Heiligsprechung.

Die Gesellschaft verhakt sich oft hoffnungslos, weil freie Entscheidung und alternativlose Wahrheit nicht mehr trennbar sind.

Man kann sich etwa frei für die Ehe für alle entscheiden (bin dafür) oder nicht. Wenn man es macht, wertet man Zweierbeziehungen auf, Vater-Mutter-Kind ab, als gesellschaftlich besonders. Man tut oft so, als wäre nur eins möglich, weil Gesetze zu einem universell-wahreren Menschsein führen. Es sind aber freie Präferenzen.

Stefan | Do., 4. September 2025 - 19:23

Zitat:
"Marla Svenja Liebich ist eine Frau, weil die Ampelkoalition das so wollte"
Die Intelligenz die das so möglich gemacht hat ist nicht zu überbieten.
Das haben 80% der Wähler mit ihrer Stimmabgabe wider die AfD damals genauso unterstützt.

Thomas Veit | Fr., 5. September 2025 - 10:46

Antwort auf von Stefan

mittlerweile sind es schließlich 'nur noch' 75% abzüglich noch der (wohl allermeisten) Unionswähler:innen... ...

Also sooo schlecht sieht's doch garnicht aus..., für die nähere Zukunft... - insbesondere wenn das so weitergeht...!? 😉

Thomas Veit | Do., 4. September 2025 - 19:40

in der jetzigen Form genau so erhalten - unbedingt! Als Mahnung für alle nachkomnenden Generationen, was passiert wenn 'die Guden' an die Macht kommen.

Wir werden uns schon an den regelmäßigen Wandel gewisser Personen gewöhnen..., und wissen dann jedes mal: "Sieh da! Das kommt also davon... -von damals...🤔" - das könnte helfen einen Rückfall zu verhindern, nach dieser verrückten Zeit, die ja offensichtlich noch andauert... ... - aktuell.

/Sarkasmus

Wenn sich EINE politische Richtung 1984-mäßig die Sprache aneignet und damit die Gewaltenteilung aushebelt, ist ALLES möglich.

Das erleben wir gerade. Es ist nur der Anfang, fürchte ich.

"Wenn die CDU/CSU politisch helle wäre (wie zu Zeiten des intellektuellen Überfliegers F.J. Strauß), hätte sie die ewig gleichen, dämlichen Klagen der GRÜNEN, Linken u. aller Meckerer, daß zu wenig Frauen in den Reihen der UNION säßen, jetzt damit ad absurdum geführt, daß die entsprechend benötigte Anzahl von männlichen CDU-Abgeordneten sich mal eben kurz zur Frau erklärt hätte."

Damit wäre dann auch das sog. "Gleichstellungsprinzip" als Unsinn gebrandmarkt worden.
Gleichberechtigung unbedingt - aber keine erzwungene Gleichstellung von Männern und Frauen - auf Teufel komm raus.
Ansonsten wird das gerechte und effektive Leistungsprinzip ausgehebelt, und das Qualitätsniveau sinkt überall.

Schließe mich Herrn Krischke an. Die Idee hat was, wenn auch nur sarkastisch gemeint könnte das tatsächlich dazu führen, das Ganze ad absurdum zu führen. Die wenigen, die es wirklich betrifft, wären ja geschützt und die übrigen würden schnell keinen Gefallen mehr daran finden. Denn schließlich ist dieser Unsinn nicht nur bei diesem Fall exemplarisch, sondern wir werden demnächst sicher lesen, wie sich das in anderen Alltagssituationen weiter auswirken wird und nicht nur im Strafvollzug.
Schönes Wochenende Ihnen, der Redaktion und allen Foristen.

Armin Latell | Do., 4. September 2025 - 19:53

ich bekomme adrenalininduziertes Herzrasen, wenn ich so etwas lesen muss! Diese Person war noch vor kurzem ein rechtsradikaler Mann, jetzt ist es wohl eine rechtsradikale Frau. Wie tief in die Dekadenz müssen wir noch eintauchen, wie lange müssen wir diesen unerträglichen bullshit noch ertragen?? Pech für Simeon T., heute Maja T., dass in Ungarn noch normal denkende Menschen das Sagen haben und dieses "nonbinäre" Objekt nach der Schwere seiner Straftat verurteilt wird. Die möglichen 24 Jahre halte ich für angemessen. Liebich ist, anders als T., kein Verbrecher, die Mächtigen wurden seiner nur überdrüssig und dafür sollte er, zur Warnung für alle anderen Widerspenstigen, in den Knast wandern. Ich hoffe, dass all die verantwortlichen Menschen- und Deutschenhasser, Politiker, Richter, Staatsanwälte und Denunzianten zur Verantwortung gezogen werden. Irgendwann...

Michaela Wipper | Do., 4. September 2025 - 20:39

Mann muss der Person Liebig, auch wenn er ein verurteilte(r) Rechtsradikale(r) ist, im Endeffekt doch dankbar sein, das sie die Farce, dank ihres Engagements in Form eines Sprechaktes, so schonungslos offen legt.

Karl-Heinz Weiß | Do., 4. September 2025 - 22:45

Danke Herr Krischke, dass Sie den Gesetzgeber und insbesondere den früheren Justizminister Marco Buschmann nicht aus der Verantwortung für diesen Irrsinn entlassen. Genau das sind die Themen, die den "Normalo" verzweifeln lassen. Bei der FDP wähnte man sich vor derartigem Unsinn einigermaßen sicher. Weit gefehlt. Und der liberale Oberguru Kubicki verhält sich bei diesem Thema auffällig ruhig.

Stefan | Fr., 5. September 2025 - 00:46

... ist nur das geistige Leck im Narrenschiff.
😘✌️

Christoph Kuhlmann | Fr., 5. September 2025 - 05:42

Früher hielten sie Jahrhunderte, heute braucht es noch Jahrzehnte. Wer rennt schon als unverheiratete Frau in derselben Tracht herum wie die Mutter? Solange der Eintritt in die Umkleidekabine nach dem biologischen Geschlecht geordnet wird meinetwegen. Ich glaube, das macht sowieso besser der private Sektor im Rahen einer Kosten/Nutzen Rechnung.
Da braucht es dann auch keine politische Begründung für die Diskriminierung von weiblichen Strafgefangenen zum Beispiel.

Urban Will | Fr., 5. September 2025 - 09:16

in eindrucksvoller Manier ein absurdes System als das vorgeführt, was es ist. Hätten wir nicht einen linksgrünen Aktivisten in Bellevue, (von dem ich mich angesichts all dessen, was mittlerweile auf unseren Straßen so los ist,langsam frage, ob er sich an der Spindel der bösen Fee gestochen hat? Vielleicht sollte mal eine Prinz*in dort nachschauen.), sondern einen vernünftig denkenden Menschen, dann könnte der doch gar nicht anders, gelle.
Aber zurück zur deutschen Realität.
Ich schließe mich Herrn Veit an: möge man es also erhalten oder gar ausweiten (dass sich jeder per Sprechakt auch zum Tier erklären kann. Es würde zumindest gewissen Polit-Gestalten leichter fallen, sich als „gleicher“ zu bezeichnen, frei nach Orwell).
Die Summe der wirklich Bekloppten, die diesen Schwachsinn der geschlechtlichen „Selbstbestimmung“ ernsthaft für sich in Anspruch nehmen, ist ja überschaubar. Und somit kann man die Protagonisten wunderbar als lebendige Beispiele der Beklopptheit dieser Zeit erdulden.

Achim Koester | Fr., 5. September 2025 - 09:52

Er nutzt lediglich das idiotische "Selbstbestimmungsgesetz" zu seiner Selbstdarstellung, und um es ad absurdum zu führen.
Aber letztlich entscheidet die Justizverwaltung in der JVA, ob er in ein Frauengefängnis kommt, und das ist auch gut so. Im Männerknast will er dann evtl. als Frau behandelt werden, man weiß ja aus einschlägigen Filmen, wie das geht.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 5. September 2025 - 09:56

" Wie der Herr, so es Gesche(i)rr." Nein, eigentlich ist es nicht zum Lachen mehr. Ein verurteilter Straftäter - über seine Taten kann man streiten- ist auf der Flucht und führt den Rechtsstaat mal wieder vor. Obwohl. Der hebelt regelmäßig die Verfassung aus, also auch kein gutes Vorbild. Da einer aus der JVA oder Psychiatrie geflohen, da welche wegen überlanger U-Haft entlassen und hier, nur mal wieder ein "prominenter", der erst gar nicht zur Haft erscheint. Ich finde es Klasse. Warum? Es zeigt einmal mehr, wie dumm dieser Staat ist und wohin er mit seiner Gesetzgebung gekommen ist. Man sollte diesem Menschen dankbar sein, weil er allen zeigt wohin uns dieses Gesetz von einem "Scheinliberalen" mitzuverantworten gebracht hat. Und es würde mich freuen, wenn er wirklich in Moskau wäre und er um Asyl dort bitten würde. Auch wenn die Russen mit dieser Lebensweise eigentlich ihre Probleme haben. Aber in der derzeitigen politischen Situation ein großes Fressen für Russland.

Jens Böhme | Fr., 5. September 2025 - 11:10

Da fragt man sich als Insasse einer psychiatrischen Klinik, wieso die FDP diesen Meilenstein der Auflösung einer intakten, in sich ruhenden Gesellschaft mittrug und aus dem Bundesjustizministerium wohlwollend begleitete. Wenigstens konnte man bei Liebich sicher sein, dass keine Fluchtgefahr bestand, da die verurteilte Person eine Frau sei. Ach, sie ist abgetaucht? Vielleicht in ein ordnungsliebendes Land geflüchtet? Nach wem wird per internationalen Haftbefehl gesucht werden? Nach einer biologischen Frau? Einem/einer Travestiekünstler/in? Deutschland wird sich international zum Löffel machen. Und richtig ist, Liebich ist hierfür nicht verantwortlich.

Sebastian Habel | Fr., 5. September 2025 - 11:16

Wer einmal herzhaft lachen möchte, dem möchte ich ans Herz legen, gleichzeitig das Titelbild dieses Artikels und das Musikvideo zu Frank Zanders "Hier kommt Kurt" zu öffnen und beides nebeneinander zu betrachten.

Volker Peters | Fr., 5. September 2025 - 12:12

Ben, ich liebe Deine Beiträge. Würdest Du Dein Geschlecht ändern lassen, ich würde Dich auf Tinder glatt nach rechts swipen ❤️

Klaus Funke | Fr., 5. September 2025 - 12:33

Ja, Sven Liebich verdient einen Orden. Denn er führt vor, was mit dem gesundem Menschenverstand und der Logik der biol. Gesetze nicht mehr zu begründen ist, all den blanken Wahnsinn grünlinker Ideologie hat er ad absurdum geführt. Und was die angeblich strafwürdigen Beleidigungen angeht., für die er verurteilt wurde... man weiß wie das geht und in diesem Lande gehandhabt wird. Man braucht doch z.B. bloß aus Spaß eine Symbolik zu zeigen, schon ist man dran. Die wahren Nazis aber erlauben sich in aller Öffentlichkeit Sprüche, die allein schon de jure purer Revanchismus sind. Oder wenn unser aller Kanzler den Präsidenten Russlands als größten Kriegsverbrecher unserer Zeit beleidigen darf, und unerwähnt bleibt, was allein Deutschland durch seinen Waffenhandel massenhaft an Kriegsverbrechen begünstigt, verdient, unterstützt und somit zu verantworten hat... ein weites Feld, ich weiß. Nein, dieses Land Deutschland, ehedem ein Hort von Gerechtigkeit, ist völlig am Boden. Totlachen wäre ok

Klaus Funke | Fr., 5. September 2025 - 12:34

Ja, Sven Liebich verdient einen Orden. Denn er führt vor, was mit dem gesundem Menschenverstand und der Logik der biol. Gesetze nicht mehr zu begründen ist, all den blanken Wahnsinn grünlinker Ideologie hat er ad absurdum geführt. Und was die angeblich strafwürdigen Beleidigungen angeht., für die er verurteilt wurde... man weiß wie das geht und in diesem Lande gehandhabt wird. Man braucht doch z.B. bloß aus Spaß eine Symbolik zu zeigen, schon ist man dran. Die wahren Nazis aber erlauben sich in aller Öffentlichkeit Sprüche, die allein schon de jure purer Revanchismus sind. Oder wenn unser aller Kanzler den Präsidenten Russlands als größten Kriegsverbrecher unserer Zeit beleidigen darf, und unerwähnt bleibt, was allein Deutschland durch seinen Waffenhandel massenhaft an Kriegsverbrechen begünstigt, verdient, unterstützt und somit zu verantworten hat... ein weites Feld, ich weiß. Nein, dieses Land Deutschland, ehedem ein Hort von Gerechtigkeit, ist völlig am Boden. Totlachen wäre ok

Sabine Lehmann | Fr., 5. September 2025 - 13:25

Im Grunde muss man ihm dankbar sein, diesem Liebich, führt er damit doch die "Totguten" dieser Freiluftirrenanstalt am Nasenring durch die Manege politisch dekadenter Eitelkeiten. Dass dieses Schauspiel zudem ausgerechnet durch einen sogenannten Rechten zelebriert wird, ist an an satirischer Schlagkraft kaum noch zu überbieten. So darf man gespannt sein, wie diese Posse weitergeht und wie sie zu einem Ende findet.
Aber wir haben ja in dieser Republik der Bekloppten & Bescheuerten gelernt, dass Realitäten völlig unbedeutend und für das Dasein, das politische Gestalten auf unserem Planeten nur Wahnvorstellungen, Ideologien und möglichst viele Konzepte abseits der Norm von Belang sind. Diese Ära wird sicher Einzug in die Annalen der Geschichtsschreibung Einzug finden als das Armageddon irrer Despoten, die in ihrem Endstadium immer noch dachten, sie wären Gottes Geschenk an die Menschheit. Amen.
(....wo sind eigentlich schon wieder meine Blutdrucktabletten.....;-))

Markus Michaelis | Fr., 5. September 2025 - 13:43

Die identitären Entwicklungen, werden oft so verkauft, als wäre das ein vorgegebener Weg aus der Diskriminierung hin zur wahren Menschheit. Diese grundsätzliche Einstellung halte ich für falsch. Man kann das alles machen, man kann Gendern, Geschlecht ändern oder gar nicht mehr verwenden - (fast) alles ist prinzipiell möglich. Aber man kann nichts davon als alternativlos vorschreiben und gar die Nichtbefolgung unter Strafe stellen. Man tritt nicht anderen unnötig auf die Füße, aber man kann nicht einseitig "das" wahre Menschsein vorschreiben.

Man kann nicht einseitig Sprache vorgeben, Einstellungen zur Sexualität, auch zu Nation, Volk, Geschichte, irgendwas. Unsere Gesellschaft ist da generell zu normativ und übergriffig geworden, immer mit der Begründung für höchste Werte für die ganze Menschheit zu sein.

Die letzte Welle (zB Feminismus und homosexuell) wird dann von der nächsten weggefegt. Da wird nichts besser, sondern es laufen prinzipiell Dinge falsch.