
- „Gott würfelt nicht“
Tobias Hürter hat mit „Das Zeitalter der Unschärfe“ ein fesselndes Buch über die revolutionären Aufbruchsjahre der Relativitätstheorie und der Quantenmechanik geschrieben. Deren Pioniere erkannten, dass hinter der bekannten Welt eine tiefere Wirklichkeit liegt.
Sie wollen Physik studieren? Der Ordinarius an der Münchner Universität versucht dem jungen Max Planck diesen Plan auszureden. Er schildert den Zustand der Physik „als eine hochentwickelte, nahezu ausgereifte Wissenschaft, die (…) wohl bald ihre endgültige stabile Form angenommen haben würde“. Bis zum Anbruch des 20. Jahrhunderts sind die Physiker zuversichtlich, ihre Disziplin bald zur Vollendung bringen zu können: „Die bedeutendsten Grundgesetze und Tatsachen der Physik sind alle entdeckt.“
Was für ein Irrtum! Das goldene Zeitalter der Physik beginnt gerade erst. Tobias Hürter, Mathematiker und Philosoph, hat ein mitreißendes Buch geschrieben über eine Zeit der Entdeckungen, die so revolutionär sind, dass die Wissenschaftler, die sie vorantrieben, erkennen mussten, dass hinter der bekannten Welt eine tiefere Wirklichkeit liegt, „die so fremdartig wirkte, dass sich die Frage stellte, ob sich überhaupt noch von ,Wirklichkeit‘ sprechen lässt“. Sie zerlegten die Welt in ihre kleinsten Teile, bis es keine Dinge mehr, sondern nur noch Wahrscheinlichkeiten gab.