
- „Wenn das nicht funktioniert, bekomme ich auf's Maul“
Eigentlich wollte Smudo mit den Fantastischen Vier im vergangenen Jahr auf große Tournee gehen. Dann kam Corona. Jetzt macht er mit der Luca-App Furore, die uns aus dem Lockdown helfen soll. Doch wie soll das gehen?
Smudo, in den Musikcharts sind Sie zu Hause, nun haben Sie es mit der App Luca an die Spitze der Downloadcharts geschafft. Wie ist denn das passiert?
Gerne würde ich sagen, das klingt doch logisch: Deutschrap erfunden, Corona-App erfunden. Aber in Wirklichkeit hat uns der Zufall zu Luca gebracht. Eigentlich wollten wir im vergangenen Jahr mit einer Tour unser 30-jähriges Bestehen feiern, die größte Tour unserer Karriere, die wir jetzt vor uns herschieben. Dreihunderttausend verkaufte Tickets. Wir haben dann nach informationstechnischen Möglichkeiten gesucht, ob es nicht doch ginge, unter Hygienebedingungen viele Leute für Konzerte zusammenzubringen. Über einen gemeinsamen Bekannten sind wir mit den Gründern von Nexenio in Kontakt gekommen, die Firma ist eine Ausgründung des Hasso-Plattner-Instituts. Die waren in der Entwicklung eines Systems, das den gesamten Prozess der Dokumentationspflicht digitalisiert und somit ein Service-Tool für die Gesundheitsämter sein kann. Kurz gesagt sollte es diese absurde Zettelwirtschaft abschaffen, als die Leute bei Veranstaltungen ihre Kontaktdaten mit Stift und Papier aufschreiben mussten. Aber auch alle Vorgänge dahinter.