
- Im Gegenwind
Ob Inklusion oder Transgenderdebatte: Der Psychoanalytiker Bernd Ahrbeck will Kinder vor einer falsch verstandenen Freiheit schützen und hinterfragt den immer größer werdenden moralischen Druck, der in diesen gesellschaftlichen Debatten aufgebaut wird. Dafür erntet er oftmals Kritik.
Wer noch nie mit Bernd Ahrbeck gesprochen hat, erwartet möglicherweise, einen Intellektuellen zu treffen, der tagespolitische Fragen aus der Abgehobenheit des akademischen Elfenbeinturms kritisiert. Nichts könnte falscher sein. Denn der alte Herr kann beides: sowohl wissenschaftliche Abhandlungen schreiben als auch sich leidenschaftlich empören. Seine Augen, seine Mimik und Gestik verraten, wie emotional er sich am Zeitgeschehen beteiligt. Dass der Psychoanalytiker Ahrbeck auf einen reichen Erfahrungsschatz bei der Behandlung von Patienten zurückgreifen kann, davon zeugt seine souveräne und zugleich besonnene Stimme.
In seinem Hauptwohnsitz in Hamburg empfängt Ahrbeck in hanseatisch-bürgerlichem Ambiente. Die Wohnung ist lichtdurchflutet, das Mobiliar im Jugendstil gestaltet. Bernd Ahrbeck, das merkt man im Gespräch schnell, ist ein entschiedener Kritiker all jener Tendenzen, die im Namen einer diffusen Vorstellung von „Befreiung“ abschaffen wollen, was unsere Vorstellungen von einem bürgerlichen Leben ausmacht.