Otfried-Preußler-Ausstellung mit der „Kleinen Hexe“ / picture alliance/dpa | Anna Ross

Otfried-Preußler-Gymnasium - Einmal geirrt und für immer verdammt

Leitung und Eltern eines bayerischen Gymnasiums haben entschieden, den Namen Otfried-Preußler-Gymnasium abzulegen. Das klingt nach einer scheinbar unwichtigen Randnotiz. Im Kleinen jedoch spiegelt es den ganzen Jammer des Zeitgeists wider.

Autoreninfo

Dr. med. Erich Freisleben studierte Medizin in Berlin und Kiel und absolvierte seine Facharztausbildung zum Internisten. Seit 35 Jahren praktiziert er als Hausarzt. Er promovierte in der Geschichtsmedizin zum Thema Rassenhygiene und Rassenideologie, war als Delegierter in der kassenärztlichen Vereinigung tätig und publiziert Artikel zu gesundheitspolitischen Themen.

 

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Jetzt ist es amtlich: Das einstige Otfried-Preußler-Gymnasium im bayerischen Pullach heißt nun Staatliches Gymnasium Pullach i. Isartal. Eine amtliche Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vom 16. Januar 2025 war der Schlussstich unter einer jahrelangen Debatte. Für den Zeitungsleser war es zunächst nur eine scheinbar unwichtige Notiz am Rande der täglichen Informationsflut. Im Kleinen jedoch spiegelt sie den ganzen Jammer des Zeitgeists wider.

Leitung und Eltern des Pullacher Gymnasiums entschieden, ihren Namen Otfried Preußler abzulegen, weil über die Vergangenheit des berühmten Kinderbuchautors Kritikwürdiges zutage getreten sei. Die Schulleitung führte zum einen an, dass Preußler in einem Frühwerk, das er als 17-jähriger Soldat verfasst hatte, das Leben in der Hitlerjugend beschönigt habe. Zum anderen befänden sich in einigen seiner Werke fragwürdige Konfliktlösungsstrategien durch Gewalt oder Hexerei. 

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Ingofrank | Di., 4. März 2025 - 15:27

m. u. Rotlackierte Nazis sind …..
Der Kampf gegen Rechts in der DDR war das nicht Rechts sondern Faschismus (wird heute genau so wieder gleichgesetzt!) war Staatsdoktrie.
Ein Besuch im KZ Buchenwald war in der 8. Klasse im Rahmen der Vorbereitung zur Jugendweihe Pflicht. Da ich dann später in Weimar studierte sind wir mit anderen Komilitionen auch 2 od. 3 x vor Ort gewesen. Gehörte eben dazu zumal Studenten aus der ganzen DDR , Vietnam, Marokko und dem nahen Osten mit mir studierten.
Was ich erst nach der Wende von einer Kollegin erfuhr, dessen Bruder nach 45 mit 18 Jahren in Buchenwald „verschollen“ ist, war das Buchenwald von den Russen als Internierungslager quasi weiter genutzt wurde…..
Das haben uns die „Antifaschisten“ natürlich verschwiegen. ……Es hat sich daran bis heute nichts geändert damals wie heute wird die Wahrheit verbogen od. neue Wörter kreiert, Sondervermögen, Minus Wachstum, Schwarze Null u.ä.
Mit freundl. Gruß aus der Erfurter Republik

christoph ernst | Di., 4. März 2025 - 15:37

Und immer wieder das Zitat von Ignazio Silone, 1944 gegenüber François Bondy geäußert, kurz bevor Silone aus dem Schweizer Exil ins befreite Italien zurückkehrte. Da sagte Silone wie aus dem Blauen heraus: „Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus’. Nein, er wird sagen: ‚Ich bin der Antifaschismus‘.“
Silone war ein Freigeist. Als Mitglied der kommunistischen ‚Komintern‘ erlebte er, wie Stalin angebliche Abweichler mundtot machen ließ. Er brach mit der Partei. Die Moskauer Schauprozesse nannte er schon ‚roten Faschismus‘. 1938 bemerkte er in seiner Schule der Diktatoren, Faschismus habe viele Gesichter. Er sei an keine Ideologie oder Staatsform gebunden, sondern erfülle die Sehnsucht der Besiegten des Lebens nach nihilistischer Betäubung. Sein wahres Wesen läge in der Vergötterung der Macht.
So schaut's aus. Identitätspolitik ist zutiefst inhuman und gottlos.

Markus Michaelis | Di., 4. März 2025 - 17:56

dafür gibt es, wie für alles, sicher nachvollziehbare Gründe. Man sollte nur auch die Gegengründe bedenken. Wir machen uns heute über alles mögliche kritisch Gedanken, ob es mit einer korrekten Haltung gegen Rechts vereinbar ist. Sophie Scholl war meines Wissens, wie ihr Bruder, Cousine ... (ohne, dass ich wirkliche Details kennen würde) auch in ihrer Jugend (also nicht lange vor ihrem Schwenk) mit Begeisterung in den Nazi-Jugendorganisationen dabei.

Sophie Scholl deswegen verdammen zu wollen, könnte auf einen abschüssigen Weg führen, weil dann restlos zu verschwimmen droht, was eigentlich noch gilt und wer das zu bestimmen hat. Dieses Abgleiten in "zu große Wahrheiten", die am keine Ambivalenz mehr aushalten, sondern nur noch ein Richtig und Falsch kennen und Gruppen, die darüber wachen, dass man nicht mit den Falschen geht, ist auch eine Gefahr für Gesellschaften.

Jens Böhme | Di., 4. März 2025 - 19:59

Irgendwo versteckt vergrabene Reminiszenzen eines Otfried Preußler, was er z.B. am Abend des 8.Januar 1942 dachte, aufschrieb oder wem gesagt hat - da wird der korrekte Mensch geboren, der nur genehme Gedanken und Gefühle auslebt. Dagegen ist der praktizierende Buddhismus infantiler Nonsens. Aber, was will man erwarten, wenn immer mehr Menschen glauben, wenn man z.B. seinen Müll trennt, gäbe es weniger Müll und saubere Energie oder wenn man vegetarisch isst, sterben die Tiere gesünder. Schaut man die Wirtschaftspolitik der Grünen und ihrer Anhänger, dann ist deren Wirtschaft auf Magie und Hokuspokus aufgebaut. Auf deren Zug springen dann auch noch deutsche Großkonzerne und wundern sich, dass den Schrott, den sie herstellen und anbieten, niemand haben will, weil z.B. ihre Produkte an den realen Lebensbedingungen komplett vorbei gehen.

Volker Naumann | Mi., 5. März 2025 - 10:00

Antwort auf von Jens Böhme

Es gibt zum Glück immer wieder eine Gegenbewegung, z. B.
bezogen auf industrielle Beispiele in den USA; „Go woke, go broke“.

Bei uns wird es etwas länger dauern, aber das Pendel bewegt sich.

MfG

Wolfgang Borchardt | Di., 4. März 2025 - 20:09

sich erlauben, über andere zu urteilen. Man möchte ihnen wünschen, dass es ihnen ähnlich ergeht. Aber dafür sind sie gewöhnlich zu unbedeutend, als dass sich jemand für ihre Biografie interessieren würde. "Wer von euch ohne Schuld ist, der ...". Wie ist es möglich, anderen Menschen keine persönliche Entwicklung zuzugestehn und sie obendrein an heutigen woken und oppurtunistischen Maßstäben zu messen? Gerade für Deutschlehrer sollte es ein spannender Mensch sein, dessen Biografie beispielhaft für die Brüche sein kann, die das Leben bereithält. Schlimmer als DDR.

Walter Buehler | Mi., 5. März 2025 - 09:09

Da kann man einfach nichts machen. Grüne arische Menschen erwcken die Lehre vom rrussischen Untermenschentum wieder zum Leben und rufen Europa wieder zur Endzeit-Schlacht, obwohl sie alle in der Schule mal vom zweiten Weltkrieg etwas gehört haben.

Sie haben aber eben gar nichts gelernt, diese Generation "Fack ju Göthe", offenbar auch in Bayern, das ja eine bessere Bildung bieten soll als die Nordländer.

Die Kinder dürfen die schlimmsten Computerspiele spielen; Lego und Playmobil sind längst auf brutalem Kampfkurs und propagieren absurde Harmageddon-Szenarien für die jungen Gehirne.

Selbstgefällige, bräsige Dummheit beherrscht die Massenmedien und die dort tätigen Journalisten.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 5. März 2025 - 10:32

Ein 17jähriger Junge schreibt in seiner Zeit in seiner Umgebung einen Text und der wird heute als anstößig empfunden? Und diese Gesellschaft, die Schulgemeinde in Bayern im Umfeld des Gymnasiums hat das alles mitgemacht und inszeniert? Und dann spalten aber eben diese Leute nicht die Gesellschaft, sondern es sind die anderen? Die müssen alle hochgradig Fieber haben.

sie haben alle das gute Gefühl in der Magenregion das Richtige getan zu haben, sie fühlen sich alle moralisch überlegen!

Ansonsten bin ich 100% bei Ihnen, Deutschland schafft sich selbst ab!

Brand, A. | Mi., 5. März 2025 - 12:34

mich der Begriff „linksliberal“.

Linke zeichnen sich immer durch ihre ausgeprägte Intoleranz aus, sie geben zwar vor tolerant zu sein, sind dies aber nur gegenüber ihresgleichen. Die umfassende Intoleranz der Linken mündet immer in faschistisch-diktatorischen Systemen, denn das Individuum muß auf Linie gezwungen werden, Freiheiten in jeglicher Form werden abgelehnt.

„Liberalismus ist eine politische Philosophie, die auf dem Prinzip der Freiheit basiert. Der Begriff stammt vom lateinischen „liber“, was „frei“ bedeutet. Der Liberalismus fordert, dass jeder Mensch möglichst viel persönliche Freiheit genießen kann, während der Staat nur in Bereichen eingreift, die notwendig sind, um die Rechte und die Freiheit anderer zu schützen. Dabei stehen individuelle Rechte, wie Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und das Recht auf Eigentum, im Mittelpunkt.“

Das ist mit keiner linken Ideologie vereinbar! Links und liberal schließen einander immer aus!