
- Verlogener Regenbogen
Die Kritik an der UEFA, die es ablehnte, die Allianz-Arena gegen die ungarische Regierung zu politisieren, offenbarte die Doppelmoral von Politikern wie Heiko Maas. Denn ausgerechnet die politische Klasse praktiziert für sich selbst ganz ähnliche Regeln wie die UEFA
Weltmeisterschaften sind so etwas wie die kleinen Kinder der Olympischen Spiele und Europameisterschaften deren Enkel. Jenseits von kulturellen Unterschieden, religiösen Überzeugungen oder weltanschaulichen Gewissheiten treten Sportler als Repräsentanten ihrer Nationen regelmäßig in Wettstreit miteinander.
In der Antike galten derartige sportliche Wettbewerbe in erster Linie als Mittel zur Verehrung des Göttervaters Zeus. Erstmals durch Siegerlisten nachweisbar im Jahre 776 v. Chr. hielt die Tradition mehr als 1.000 Jahre. Alle vier Jahre reisten Sportler nach Olympia auf der Halbinsel Peloponnes, um im Stadionlauf, Diskuswurf, Weitsprung, Speerwerfen oder Ringen gegeneinander anzutreten. Über die Jahrhunderte kamen immer weitere Disziplinen hinzu.
Es muss Burgfrieden herrschen
Wiederbelebt wurde die antike Tradition erst im Jahre 1896 auf Initiative des Baron Pierre de Coubertin mit den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit in Athen. Er knüpfte dabei nicht nur äußerlich an die antike Tradition an, sondern wollte den Olympia-Gedanken zu einer modernen „Religion“ erheben, die sich der „Sache des Friedens“ verschreibt: „Die Idee des Friedens ist ein wesentlicher Bestandteil des Olympismus (…). Für jedes ausschließlich nationale Empfinden muss dabei ‚Burgfrieden‘ herrschen, oder, um es anders auszudrücken, jedes Nur-National-Empfinden muss dabei vorübergehend auf Urlaub geschickt werden.“ Im Geleitzug der Wiederbelebung der olympischen Idee entstanden weitere internationale Wettbewerbe, so im Jahre 1930 die Fußballweltmeisterschaft und im Jahre 1966 die Fußballeuropameisterschaft.