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Maren Eggert in „Ich bin Dein Mensch“ / dpa

Film - Runter von der Couch, ab ins Kino!

Publikum und Filmbranche fiebern der bundesweiten Wiedereröffnung der Kinos am morgigen 1. Juli entgegen. Wir sagen, worauf Sie sich freuen können: auf eine Feier der großen Leinwand mit lange verschobenen Oscar-Gewinnern, Festival-Hits und deutschem Witz.

Autoreninfo

Marga Boehle ist Journalistin und Filmkritikerin. Boehle war Mitglied im Auswahlkomitee der Berlinale. Sie lebt in München.

So erreichen Sie Marga Boehle:

Nomadland (Start 1. Juli)

Sehnlichst erwartet seit seiner Premiere beim Festival in Venedig im September 2020 und seinem Siegeszug durch die Award Season mit drei Oscars, darunter die wichtigsten: Bester Film, Beste Regie, Beste Hauptdarstellerin Frances McDormand sowie zahlreichen weiteren Preisen (unter anderen vier British Film Awards und zwei Golden Globes). „Nomadland“ etablierte Frances McDormand endgültig als vielleicht wichtigste, interessanteste, facettenreichste und un-divenhafteste Schauspielerin ihrer Generation. Mit ihrer Rolle der Fern verleiht sie einer Frau, die nach dem Tod ihres Mannes in einem rostigen Autobus durch den Westen der USA von Job zu Job reist, um sich ihren bescheidenen Lebensunterhalt zu verdienen, unglaubliche Würde. Als moderne Nomadin verkörpert sie etwas, was zeitgemäßer nicht sein könnte: eine Wanderbewegung der Arbeit entgegen, ohne Verwurzelung und Absicherung, wie es sie tatsächlich im einstigen Wirtschaftswunderland USA gibt. Chloé Zhao, Regisseurin mit chinesischen Wurzeln, schickt ihre Protagonisten on the road – neben Frances McDormand und David Strathairn nur Laiendarsteller, echte Nomaden, nutzt den Western-Topos der Konfrontation des Menschen mit den Weiten der Natur und interpretiert ihn neu. Starkes Kino, das Demut zeigt vor seinen Figuren und uns in unserer Menschlichkeit anspricht.

 

Ich bin dein Mensch (Start: 1. Juli)

Maria Schraders Sci-Fi-Comedy sorgte bei der diesjährigen Berlinale für Furore: Im neuen Drama der für die Serie „Unorthodox“ vielfach ausgezeichneten Regisseurin werden philosophische Fragen lässig und witzig in Form einer romantischen Komödie verhandelt. Wissenschaftlerin Alma (ausgezeichnet mit dem Silbernen Bären: Maren Eggert) erklärt sich zu Forschungszwecken bereit, drei Wochen lang Tisch und Bett mit dem humanoiden Roboter Tom (spricht Deutsch mit hinreißend britischem Akzent: Dan Stevens) zu teilen. Das Projekt soll klären, ob Roboter als mögliche Lebenspartner von Menschen zugelassen werden können. Alle Irrungen und Wirrungen der Gefühle vorprogrammiert! Schrader, die schon mit dem Stefan-Zweig-Drama „Vor der Morgenröte“ überzeugte, dreht in Kürze ihren ersten US-Film nach dem New York Times-Bestseller „She Said“ um die beiden Reporter, die den Weinstein-Sex-Skandal aufdeckten.

 

Catweazle (1. Juli)

Deutsche Adaption der britischen Kult-Serie aus den 1970er-Jahren, in der ein Hexenmeister 1020 vor den Normannen fliehen muss und sich und seine Kröte versehentlich in einen deutschen Keller zaubert. Der zwölfjährige Benny (Julius Weckauf aus „Der Junge muss an die frische Luft“) hilft ihm bei der Suche nach seinem Druidenstab, mit dessen Hilfe er in seine Zeit zurückkehren kann. Doch Catweazle findet immer mehr Gefallen an dieser seltsamen Moderne ...  
Die deutsche Komödie von Sven Unterwaldt vereint den Regisseur erneut mit seinem „7 Zwerge“-Star Otto Waalkes. Und findet mit ihm ihren eigenen Ton und Humor.


Und los geht’s!

Jetzt also heißt es, den wohlklingenden Beschwörungen von der Bedeutung des Kinos Taten folgen lassen und die Filmtheater zurückzuerobern. Viele von Ihnen haben den Lockdown genutzt, aufwendig renoviert und in neue Technik investiert. Doch Filme sollten vor allem auf der großen Leinwand gesehen werden! Auch wenn es derzeit noch unter besonderen Hygienebestimmungen sein muss – sei’s drum. Film ab!
 

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Manfred Sonntag | Mi., 30. Juni 2021 - 16:06

Kino kann etwas sehr Schönes sein. Aber solange der Eintritt in die Säle nur mit Tests oder
- hochproblematischen,
- gefährlicheren (als herkömmliche Impfstoffe)
- vollkommen unzureichenden getesteten
- und nutzlosen (50% der mit Delta-Infizierten in Israel sind 2xGeimpfte) Impfungen berechtigen, verkneife ich mir dies, und wenn es Jahre dauert.
Aber schauen Sie selbst ob meine Bedenken berechtigt sind: Heute Abend 30.06.2021 um 22:15 Uhr auf ServusTV: Prof. John Ioannidis (https://profiles.stanford.edu/john-ioannidis) im exklusiven Talk Spezial mit ServusTV-Moderator Michael Fleischhacker (https://www.servustv.com/videos/aa-282xgxt991w11/).

längst im eigenen Haus höchst umstritten, vielfach widerlegt, serviert den Realitätsverweigerern sicherlich das, was sie hören möchten.

Uninteressant.

Was meinte doch Salman Rushdie, der selbst ernsthaft an Covid erkrankt war:

"Wir haben große Menschlichkeit erlebt, in der Arbeit der Kämpfer an vorderster Front, der Ärzte, der Krankenschwestern und des Krankenhauspersonals, und in den Anstrengungen rund um die Uhr und rund um die Welt bei der Suche nach einem
Impfstoff.
Und wir haben auch gesehen, wie ein Teil der Gesellschaft zu einem ignoranten, eifernden Pöbel degeneriert."
Quelle: Spiegel-Online vom 25.6.2021

Herr Lenz, ich habe Sie schon mehrfach gebeten mit Fakten und Quellen zu arbeiten und nicht pauschalisiert Foristen zu beschimpfen. Ihr Nichtwissen wird dabei besonders sichtbar denn es sind auswendig gelernte Dogmen und Parolen. Beispielsweise schrieb ich gestern von nutzlosen Impfungen mit dem Beispiel Israel und der Delta Variante. Heute publizieren RTL und Frankfurter Allgemeine auf der Basis der britischen Gesundheitsbehörde PHE: „Bei 117 Toten konnte die Delta-Variante nachgewiesen werden. 50 von ihnen waren vollständig geimpft, 20 davon hatten nur eine Impfdosis erhalten“. Wollen Sie etwa die englischen Behörden, RTL und die FA als Pöbel bezeichnen? Bei Ihnen würde mich nichts mehr wundern. Reißen Sie sich endlich zusammen und kommunizieren qualitätsvoll. Gegenmeinungen auf der Basis von Fakten tragen jederzeit zum Erkenntnisgewinn der Foristen bei. Ich dachte, die ideologisierte Phrasendrescherei hätten wir 1989 hinter uns gelassen, aber solche Eiferer gibt es scheinbar noch.

Gott sei Dank kann ich mich noch über mich selbst Lachen, wenn ich in den Spiegel schaue. Denn diese Narren-Film-Spektakel sind ja nicht auszuhalten. Adios
PS: Und Danke für den Tipp ? Herr Sonntag, werde es aufnehmen & mir mal bei Gelegenheit ansehen.
Aber auch einmal Danke an Euch vielen Foristen hier im Cicero, denn hier merke ich immer, dass auch eine Wüste belebt ist & das man mit seinen Gedanken gar nicht so alleine ist. LG ?