Meyers Blick auf... - ... Urlaub und Ferien

Der Schweizer Journalist, Medienberater und Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer spricht mit Cicero-Redakteur Alexander Kissler darüber, warum die Deutschen „Urlaub“ und die Schweizer „Ferien“ sagen, wie er selbst dem „vertakteten Leben“ entkommt und über den Sinn der Langeweile

Der Begriff „Urlaub“ stammt aus einer autoritären Gesellschaft, sagt Frank A. Meyer im Video. Die „Ferien“ seien aber die Chance, der Disziplin des kapitalistischen Produktions- und Dienstleistungssystem zu entkommen. Aber wie hält er es selbst damit?

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Christa Wallau | Do., 9. August 2018 - 21:49

Der schöne Begriff "Muße" benennt meines Erachtens das, was Herr Meyer mit "Lange Weile" umschreibt.
Für alles, was man tut, Z e i t haben - das ist es!

Man darf in aller Ruhe frühstücken, Zeitung lesen,
hat alle Zeit der Welt zum Essen und Schlafen.
Und wenn man etwas unternimmt, hat man auch dafür viel Zeit.
Ja, das ist die eigentliche Beschreibung für
Ferien bzw. wirklichen Urlaub.
Wer sich in solchen Aus-Zeiten wieder selber unter Zeitdruck setzt, hat nicht begriffen, was wahrer "Urlaub" sein soll.

Allerdings gibt es auch Reisen, die nichts mit dem oben Beschriebenen zu tun haben:
Erlebnis- oder Bildungsreisen. Mein Mann und ich
haben unser ganzes Leben lang auch gern solche Reisen unternommen. Aber natürlich haben wir in solchem Falle nie von "Urlaubsreisen" gesprochen. Meistens gab es die Erholungsphase dann n a c h der Reise daheim!

Christoph Ernst | Mo., 27. August 2018 - 14:49

Goethe sagte, Langeweile sei die Mutter aller Musen.
Wir leben in einer Ära, in der Zeit der größte Luxus ist. Um sie mit Begegnungen und Tätigkeiten zu füllen, die uns erlauben uns selbst im Guten zu vergessen und in der Gegenwart anzukommen. Allerdings setzt das voraus, dass wir unsere Leben selbst gestalten können und nicht unter erzwungenem Stillstand leiden.

Mit je mehr Muße wir Dinge tun, desto tiefer vermögen wir uns in sie zu versenken. Umso weniger leidet wie unter "Langeweile".