Mesut Özil
Am Fall Özil zerschellen gleich zwei Integrationsmythen / picture alliance

Özil und die Integration - Der islamische Faktor

Ein Fußballnationalspieler zieht sich zurück. Mesut Özil begründet seinen Schritt auch damit, dass er als Moslem nicht hinreichend wertgeschätzt worden sei. Doch so verschärft er jenen Loyalitätskonflikt, den er beklagt

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Der Fall Mesut Özil bewegt die Gemüter, weil Özils Rückzug aus der deutschen Fußballnationalmannschaft und die nachgeschobenen Gründe eine Frage aufwerfen, die in dieser Klarheit bisher nicht gestellt worden ist: Warum muss ein deutscher Staatsbürger, hier geboren und hier aufgewachsen, ein Mann, dessen erste Sprache Deutsch ist, überhaupt integriert werden? Weshalb soll er Objekt einer Integrationsmaßnahme sein? Mesut Özil aus Gelsenkirchen vermutet, es liege daran, dass er Moslem ist.

Damit macht der Einkommensmillionär, der seit 2010 den Lebensmittelpunkt im europäischen Ausland hat, ein tiefes, tiefes Fass auf. Er koppelt in seiner Selbsterklärung vom 22. Juli, die nach Meinung des Journalisten Eren Güvercin überdies in Sprache und Form der Propaganda der Erdogan-Partei AKP ähnelt, das subjektive Empfinden an eine objektive Tatsache, die Religionszugehörigkeit. Achtmal spricht Özil im Statement von Respekt, den er erweisen will oder bitter vermisst, viermal von seinen Wurzeln, sechsmal von seiner Herkunft. Respekt, Wurzeln und Herkunft kreisen um das „Land meiner Familie“, die Türkei, und um die dort vorherrschende, vom derzeitigen Staatspräsidenten Erdogan massiv geförderte Religion, den Islam. 

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Joachim Wittenbecher | Di., 24. Juli 2018 - 14:07

…..von Herrn Kissler. Hinweisen möchte ich noch auf den Umstand, dass Özil nach seinem Treffen mit Erdogan in den Medien stark kritisiert wurde; seit gestern leisten sich jedoch - zumindest die Online-Leitmedien - einen ungeheuerlichen Shitstorm gegen des eigene Land, gegen mein Land, gegen Deutschland; beispielweise waren im Tagesspiegel (Berlin) auf der Online-Titelseite gleichzeitig mehrere "Pro-Özil" - Traktate zu bewundern. Woher kommt so etwas, wer ordnet das an und wer steuert das? Ich weiß, die kritischen Journalisten machen nur ihren Job und stellen Qualitätsmedien her. Ich kann aber nicht mehr an Zufälle glauben. Wie dem auch sei: Gestern hat die AfD bestimmt wieder ein Prozent mehr Anhänger bekommen.

Heinrich Niklaus | Di., 24. Juli 2018 - 20:09

Antwort auf von Joachim Wittenbecher

Das ist doch ein „gefundenes Fressen“ für das links-grüne mediale und politische Establishment. Der DFB, die Deutschen und Deutschland sind alle rassistisch. Was man immer schon aus links-grüner Perspektive behauptete, lässt sich nun anhand wirrer Thesen eines „Balltreters“ und seinen abstrusen Pauschalvorwürfen anscheinend belegen. Der links-grüne Mainstream Seite an Seite mit dem prä-faschistischen Erdogan bei Rassismus-Vorwürfen gegenüber Deutschland.

Mathias Trostdorf | Di., 24. Juli 2018 - 21:22

Antwort auf von Joachim Wittenbecher

Diese konzertierte Medienaktion mit einer Reihe von Artikeln ist mir gestern in der "Welt" (welche ja mal ein konservatives Blatt war) auch aufgefallen.
Plötzlich kam das beliebte Totschlagsargument "Rassismus" (sind die Türken denn eine eigene Rasse?) ins Spiel und- wen wunderts: zum Schluß waren die Deutschen eigentlich wieder an allem schuld!

Willy Ehrlich | Do., 26. Juli 2018 - 10:17

Antwort auf von Joachim Wittenbecher

Der Ansatz ist Inländerfeindlichkeit. Die Mehrheit der Medienvertreter ist bekanntlich rot-grün-affin und wir Inländer sind nicht zu gebrauchen, denn wir sind sowieso alles alte Nazis und weigern uns, den Ernährungs- und Lebensvorgaben des Mainstreams zu folgen.

Michael Jensen | Di., 24. Juli 2018 - 14:23

Der Moslem an sich – natürlich nicht alle – möchte bevorzugt werden. Wegen der Religion. Özil gehört leider dazu.

Frank Box | Di., 24. Juli 2018 - 14:38

Das eigentliche Problem Özils ist nicht, dass er Erdogan bewundert, das tun viele andere auch. Sein eigentliches Problem ist, dass er nicht hinter dem Land steht, dessen Pass er besitzt. Nehmen wir mal an, Özil würde für die Türkei spielen. Kann sich hier irgendjemand vorstellen, dass er die türkische Nationalhymne dann NICHT mitsingt? Noch VOR Anpfiff würde er ausgewechselt. Bekämen ihn anschließend türkische Fans in die Finger, müsste er wohl um sein Leben fürchten!

und diese damit gezeigte Verbundenheit könnte man auch in einem Land zeigen, dessen Staatsangehörigkeit man besitzt.
Ich will es sicherlich nicht verlangen, von mir weiss ich, dass ich die englische Nationalhymne immer "mitsinge", weil ich mich dem Land so verbunden fühle, die Deutsche ist mir etwas "langweilig" im Tempo, aber natürlich halte ich inne.

"Wann wir schreiten Seit' an Seit' und die alten Lieder singen, und die Wälder widerklingen, fühlen wir, es muss gelingen....

haben Sie doch aber auch sehr gerne geträllert.

Wenn das die Queen wüsste.

Erinnern Sie sich nicht mehr an den Aufruhr in der türkischen Community, als Özil entschied, für die deutsche anstatt für die türkische Nationalmannschaft zu spielen?
Deutsche Fans freuten sich, in der Türkei war der Teufel los. Wie die deutsch Türken reagierten, weiß ich nicht, vermutlich wie in der Türkei.

aber nicht meine Freude, dass Özil für Deutschland spielte.
Das alles passt aber nicht recht zusammen oder ist es wirklich nur der Respekt vor dem ehemaligen Heimatland und den vielen türkischen Fans, die ja als Türken auch in der Bunderepublik leben?
Also Frau Özil war mir angenehm in Erinnerung durch die Werbung und wirkte auf mich SEHR verletzlich.
Die Söhne haben viel von ihren Müttern.
Dann ist es vielleicht bei Özil doch die Enttäuschung über die Untreue der DEUTSCHEN Fans ihm gegenüber? Es hat doch was und spricht positive Bände über den Cicero, wenn ich schlicht einfach nicht weiss für den Moment, was für mich Sache ist.
Ich finde das gut. Ich mag Festlegungen fast nicht. Wenn Sachen auch eine Schwebe behalten, sind sie vielleicht freier und wir auch?
Danke Cicero.
Danke Frau Bohm.

... die Tatsache, daß wir eine zweite Staatsbürgerschaft n e b e n der deutschen
zulassen!
Wenn wir dies strikt untersagten, hätte es wohl nie einen Özil in der deutschen
Nationalmannschaft gegeben; denn der Verzicht auf seine türkische Staatszugehörigkeit wäre diesem Erdogan-Getreuen wohl nie in den Sinn gekommen.

Hier rächt sich ganz klar das Einknicken der CDU, wie bei so vielen konservativen,
vernünftigen Positionen bisher bereits (z. B. Wehrpflicht, dreigliedriges Schulsystem)
Das Gerede von den zwei Herzen in einer Brust mag sich ganz schön anhören,
muß aber dort ein Ende finden, wo es um eindeutige Loyalität zum Staat geht:
Entweder man bekennt sich - ohne wenn und aber - zur freiheitlich-demokratischen
Ordnung der BRD oder zum autokratischen System eines Herrn Edogan.
"Irgendwo dazwischen" gibt es eben nicht!

Zumindest da, wo es möglich ist. Ich habe australische Freunde, deren deutsche Eltern ausgewandert waren, Sie wurden dort geboren. Später kamen die Eltern mit 4 von 6 Kindern wieder zurück. Sie haben deutsche Pässe aber können den australischen nicht zurückgeben, weil das Land es nicht zuläßt. Sie zahlen sogar Strafgebühren, wenn sie den Pass nicht zeitgerecht verlängern . Die Passgebühr für Verlängerung liegt bei knapp 300 €.

... aber Sie wissen doch sicher, Herr Ehrlich, daß viele Türken zu einer früheren Zeit, als es noch nicht möglich war b e i d e Pässe zu haben, sich heimlich einen türkischen besorgt haben. Das stellte offenbar überhaupt kein Problem in der Türkei
dar.
Wenn Özil tatsächlich k e i n e n türkischen Paß hat, dann ist es umso unverständlicher, daß er sich mit "seinem Präsidenten" ablichten ließ.
Finden Sie nicht auch???

Mesut Özil betont wie sehr sich verletzt fühlt. Durchaus nachvollziehbar. Wenn er zum Sündenbock für den "holprigen" WM-Kick der "Mannschaft" gemacht wird, ist das billig und sehr unfair, denn er spielte gegen Südkorea besser, als die meisten seiner Nebenleute.
Was aber doch verblüfft, ist sein geäußertes Zugehörigkeitsgefühl zu Deutschland. Wenn er die Nationalhymne nicht mitsingen will, sollte man ihm doch diese Freiheit lassen. Er muss das nicht um ein Teil der "Mannschaft" zu sein. Sein Zugehörigkeitsgefühl zum Wunschland Deutschland und seiner Nationalmannschaft passt aber garnicht, dass er 2014 unmittelbar nach Abpfiff des gewonnenen Endspiels sein Nationalmannschaftstrikot als einziger Spieler sein Trikot auszog und auch nicht mehr überstreifte. (Übrigens von der Regieassistenz fast perfekt ausgeblendet). Stellt sich jetzt nicht eher die Frage, ob sich Mesut Özil hier weniger als deutscher, denn als türkischer Weltmeister zeigen wollte?

Denken Sie bitte an Jürgen Klinsmann. Als Deutschland gegen die USA spielte, hat er BEIDE Nationalhymnen mitgesungen. Und das ist auch gut so.

Willy Ehrlich | Di., 24. Juli 2018 - 14:48

Die "Deutsche Mehrheit" versteht Religion als Privatsache und möchte sich GAR NICHT mit dem Islam auseinandersetzen.

Es ist wie mit so vielen Minderheiten, die die selbsternannten Minderheiten-Aktivisten - hier weitestgehend der deutsche Medien-Mainstream - "aufpeppen" wollen.

Die diversen Minderheiten aufzuzählen, die hier infrage kommen, hieße, einen opulenten Shitstorm aus diversen Ecken auszulösen. Das erspare ich mir mal lieber, möge ein jeder sein eigenes Feindbild "pflegen".

Mesut Özil spielt Fußball - eigentlich fast NUR. Politik interessiert ihn offensichtlich nicht und dass er aus religiösen Gründen eine Kontroverse ausgelöst hat, war von ihm sicherlich nicht geplant. Wer ihm bei seinen Kommentaren die Feder geführt hat, wissen wir nicht. Die einen sagen so, die anderen sagen so.

Mir persönlich scheint er authentisch, auch in seiner Ratlosigkeit und Hilflosigkeit gegenüber der entstandenen Situation.

Joachim Fehr | Di., 24. Juli 2018 - 14:56

Was ist geschehen? Ein Nationalspieler bekennt sich zu einem Staatspräsidenten, den wir fast alle (auch ich) ablehnen. Nun stellte sich die Frage müssen Nationalspieler mainstreamkonform sein? Meines Erachtens nicht. Individualität und Teamgeist müssen für den Erfolg aufeinander abgestimmt und trainiert werden. Zur selben Zeit diskutieren wir wohin jemand abgeschoben werden kann und einige (Oberlehrer der Nation) glauben, dass nur abgeschoben werden darf, wenn im Zielland unsere Wertevorstellungen praktiziert werden. Im komplexen politischen Geschäft wird von den verantwortlichen Bossen, die sicherlich viel vom Fußball, aber wenig von Politik verstehen, eine maximale diplomatische Fähigkeit gefordert. Die Überforderung ist sichtbar. Matthäus, Hoeneß, Daum als Chefdiplomaten, um nur einige zu nennen? Als Nachbarn könnte ich gerne mit allen 23 Nationalspielern leben und auch mit Özil kontrovers diskutieren. Das Foto mit dem Staatspräsidenten war unbedacht, aber auch kein Beinbruch.

Bernd Fischer | Mi., 25. Juli 2018 - 00:54

Antwort auf von Joachim Fehr

So weit wie mir erinnerlich,ist der Ösil in Deutschland geboren und hat damit die deutsche Staatbürgerschaft erworben, oder er hat sie in freier Entscheidung angenommen.
Soweit so gut.
Ich muss jetzt Sie fragen Sie lehnen auch den BP-Deutschlands auch ab, was ja eigentlich seit Geburt des Ösils eigentlich auch "seiner" ist.
Verstehen Sie worauf ich hinaus will, mit dem, das es kein Beinbruch sich mit einem Despoten ablichten zu lassen.
Nein, der Ösil wollte hier niemals so richtig in dieser Gesellschaft ankommen.
Den einzigen Grund und Vorteil ( des Deutsch seins ) sah er nur darin das er eine exzellente Gabe hatte ( und noch hat ??? ) Fußball spielen zu können.
So lange wie keine Fragen kamen,war für Ihm die Welt hier noch in Ordnung.
Der Ösil ist eigentlich ein willenloses und charakterschwaches Opfer seiner eigenen Berater , denen das "Geld scheffeln" wichtiger war als wie ein friedliches Zusammenleben aller hier in Deutschland.
PS: Das sind auch Löws Berater. Und nun?

anita brandl | Mi., 25. Juli 2018 - 21:51

Antwort auf von Joachim Fehr

Nach dem Foto hätte Herr Özil aus der Nationalmannschaft genommen werden müssen. Wie auch der andere Türke. Dass wurde nicht gemacht, und das ist der Skandal. Nach dem schlechtem Abschneiden zu kritisieren, ist feige.

Heidemarie Heim | Di., 24. Juli 2018 - 15:22

Bevor ich in der causa Özil meine eigenen Gedanken dazu ordnen konnte, bringt sie Herr Kissler wie gewohnt hart aber herzlich zu Blatte. Und ich möchte nach jedem Satz und jeder Ausführung nur "Genau" oder "so isses" rufen! Gleich im ersten Absatz gelingt ihm mit der Frage nach Integration eines Gelsenkircheners?, eine Unsitte anzusprechen. Nämlich die, abseits jeglicher Faktenlage, Äpfel mit Birnen, Herkunft und Tradition, Erziehung und Religion, DFB-und Staatspolitik mit Volkssport Fussball von Kreisliga bis National-Elf lustig so zu vermengen, bis sich jeder das für ihn passende, von links bis rechts und von unten nach oben aussuchen kann. Kurz, jegliche vernünftige Auseinandersetzung mit dem Thema wird fast unmöglich. Russen, Vietnamesen und andere ehemalige Gastarbeiternationen aus südlichen EU-Gefilden haben es schlicht nicht nötig einen Sonderstatus von uns einzufordern. Über das "Warum" sollten sich jammernde Secundos u. Unterstützer aus Medien/Politik mal Gedanken machen! MfG

Ralf Altmeister | Di., 24. Juli 2018 - 15:26

Man sollte die Rassismusdebatte mal auf die Füße stellen.
Schon 2013 wurde in einer WZB- Studie,„Fundamentalismus und Fremdenfeindlichkeit. Muslime und Christen im europäischen Vergleich“ durch Koopmanns festgestellt:
"Zwei Drittel der befragten Muslime halten demnach religiöse Gesetze für wichtiger als die Gesetze des Landes, in dem sie leben."
In dieser Größenordnung wird auch die Demokratie als Staatsform und damit die Gemeinde der Demokraten abgelehnt.
Mit dem Handeln Erdogans und dem Wahlverhalten von Deutsch-Türken wurden diese Zahlen eindrucksvoll nachgewiesen.
Özil ist offenbar einer von den Demokratieablehnern und damit eher Rassist als Islamkritiker.

Die Gesetze die der Islam vorgibt höher zu bewerten ,als die Gesetze des Heimatlandes ,des Landes in dem der Bürger mit Migrationshintergrund alle Möglichkeiten hat sich zu bilden und gesellschaftliche Teilhabe bekommt wenn er die Möglichkeiten nutzt und sich nicht hinter diesem Islam versteckt.
Der Islam ist keine friedliche Religion,das ist zur genüge zu sehen in den verheerenden Konflikten im nahen Osten bis zu Boko Haram in Afrika .

Ist das intellektuelle Niveau hier immer so niedrig? Nach islamischen Recht ist das jeweilige Recht des Landes einzuhalten. Die überwältigende Mehrheit tut das.
Der Islam ist keine friedliche Religion? Nun, das ist eine pauschale, ja törrichte Aussage. Ist der Buddhismus das? Nach Myanmar nicht, zur Zeit des tibetischen Klerikerstaates auch nicht und das kriegerische Japan ist ebenfalls ein Beleg für die unfriedliche Religion des Buddhismus. So ist es hier erwünscht zu diskutieren?

Es gibt zahlreiche Muslime die an der Gesellschaft teilhaben. In schā' Allāh werden es mehr.

Sepp Kneip | Di., 24. Juli 2018 - 15:34

Ich weiß nicht, warum man um die Person Özil ein solches Trara macht? Sind es die deutschen Fans, die Wahlwerbung für den Despoten Erdogan gemacht haben? Nein. Haben die deutschen Fans Erdogan, "ihrem" Präsidenten gehuldigt? Nein. Es war Özil - und das kurz vor den Weltmeisterschaften. Das hat weder den deutschen Fans gefallen, noch denen, die es einfach satt haben, sich von denen auf der Nase herum tanzen zu lassen, die es einfach nicht fertig bringen, sich hier zu integrieren.

Die Wischi-Waschi-Haltung der DFB-Funktionäre zu Özil hat die Angelegenheit, die eigentlich gar keine sein dürfte, noch verschlimmert. Özil hat sich von dem abgewandt, was ihn jahrelang real und materiell getragen hat. Özil hat sich der Ideologie zugewandt, die er wohl im Herzen trägt. Özil hätte früh genug sagen müssen, dass seine Loyalität gegenüber Erdogan größer ist, als die gegenüber Deutschland, dann wären die Fronten geklärt gewesen. Hieraus ein Polit-Drama zu machen, ist viel zu hoch gegriffen.

Thorsten Rosché | Di., 24. Juli 2018 - 15:34

Ich kenne in diesem Land nur eine Religion die sich ständig benachteiligt und unterdrückt fühlt und das sind die Muslime. Dabei haben sie fast in jedem Ort ihre Gebetshäuser und Moscheen und versuchen uns ihren Willen auf zu drücken. Absoluter Höhepunkt ist der Jung-Multimillionär der aus dem fernen England mit seinem deutschen Paß wedelt und sich als Muslim diskreditiert fühlt.
Herr Kissler liegt wie immer richtig !

Volker Leyendecker | Di., 24. Juli 2018 - 15:45

Hier zeigt sich deutlich das der Islam keine Religion ist und nicht mit dem Deutschen Grundgesetz kompatibel ist. Diesen Zwiespalt hat auch Herr Özil klar erkannt und er zeigt uns das, wenn auch in Deutschland geboren er kein Deutscher ist. Warum wird der Islam unter dem Schutz der Religion gestellt ? Koran und Scharia sind nur für Diktaturen geeignet nämlich die Diktaturen der Mullahs , wer geht freiwillig zurück ins Mittelalter mit Folter und Steinigung ? Ich will kein Multi/Kulti ich will einen normalen Rechtsstaat mit einer Demokratisch gewählten Regierung. Die Trennung zwischen Kirche und Staat muss auch in Europa konsequent beachtet werden. Die Islamischen GOTTESSTAATEN sind doch als abschreckende Beispiele zu sehen. Mord und Totschlag ist in den Gottesstaaten dort an der Tagesordnung. Europa braucht das nicht.

Sie liegen vollkommen richtig mit Ihrer Ansicht. Leider sind unsere Politiker, hauptsächlich die in Berlin wirkenden, ganz anderer Meinung. Schon diese ewige Litanei, der Islam gehört zu Deutschland, ist einfach falsch. Nur weil immer mehr Migranten Islamisten sind, ist das Alles kein Beweis für die Richtigkeit dieser Aussage.
Leider verbreiten unsere Medien zunehmend diese Falschaussage und verunsichern damit Millionen überwiegend redlicher Staatsbürger, vor Allem deutsche Schüler, die kaum eine Möglichkeit haben, eine eigene Meinung zu pflegen. Hier ist die Kanzlerin Merkel zu verurteilen, die mit ihrer einseitigen Politik sehr viel Unsicherheit in Europa und auch in Israel und Teilen Afrikas produziert.
Meine Hoffnung für die Zukunft ist, daß irgendein sehr schlimmes Ereignis eine politische Mehrheit gegen diesen Meinungsterror hervorruft und die wahren Absichten der Islamisten zutage fördert.

Arne Bruhn | Di., 24. Juli 2018 - 16:14

ist ein hohes Gut! Wer die empfindet, setzt eigentlich alles daran, in diesem Land zu leben,- so es möglich ist. Warum nur geht Herr Özil nicht in das Land seiner Eltern? Ist ihm das Geld wichtiger, das er woanders verdienen kann? Dann ist ihm der Wert der "Familienheimat" offenbar weniger wert.
Mehr ist dazu m. E. nicht zu sagen. Ehrlichkeit sieht M. E. anders aus!

Claudia Eller | Di., 24. Juli 2018 - 16:21

Vielen Dank, Herr Kissler,
wieder einmal ein hervorragender Kommentar mit einem Denkansatz, der mir bisher leider nicht gekommen ist aber völlig in die richtige Richtung geht. Ich wünschte, die zuständigen politischen Stellen würden den Gedanken einmal aufgreifen.

Gottfried Meier | Di., 24. Juli 2018 - 16:26

Türken, ich bezeichne sie so und nicht als Deutsche, weil sie sich ja selber als in erster Linie als Türken fühlen und sich ganz bewusst von unserer Kultur abwenden. Türken sind selber schuld, dass sie nicht integriert sind. Ich kenne einige Deutsche mit türkischen Wurzeln, da käme ich nicht im Traum drauf, die als Türken zu bezeichnen. Die sind integriert, sie fühlen sich in erster Linie als Deutsche und sie gehören wie ich zu Deutschland. Das liegt daran, dass sie da auch selber was dafür getan haben. Ein Türke, der in Deutschland Türke bleiben will, ist nicht integrierbar.

Karin Zeitz | Di., 24. Juli 2018 - 17:26

denn Erdogan warnt alle Türken, sich ja nicht zu integrieren und um Allahs Willen ja nicht zu assimilieren. Damit hat sich eine umgedrehte Spielart des Rassismus etabliert. Man fordert Anerkennung und Respekt, ohne das selber der aufnehmenden Bevölkerung entgegenzubringen.

Das sehe ich ähnlich. Aber wäre es dann nicht an der Zeit, das deutsche Staatsangehörigkeitsrecht zu überdenken?

Karin Zeitz | Mi., 25. Juli 2018 - 18:58

Antwort auf von Wolfgang S.

denn das deutsche Staatsangehörigkeitsrecht geht zu Unrecht davon aus, dass jeder in Deutschland Geborener ein Deutscher ist. Keinem Bauern würde es einfallen, ein im Schafstall geborenes Pferd für ein Schaf zu halten und ihm das Fell zu scheren. Dazu kommt die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft; durch diese werden alle Bürger ohne Migrationshintergrund benachteiligt. Wer sich gerne neben der deutschen Bundestagswahl auch an Wahlen in der Türkei oder in Russland beteiligen möchte hat dazu keine Chance.

Martin Arndt | Di., 24. Juli 2018 - 18:10

Einer der Höhepunkte der jetzigen Debatte war die Äusserung des Herrn C.Özdemir, nach der mit dem Sieg Frankreichs die Vielfalt gesiegt habe-und nicht die Einfalt. Das ist eine subtile Rechtfertigung des (frz.)Kolonialismus u. eine unverschämte Beleidigung der kroatischen Elf, die wohl in seinen Augen"einfältig" ist. Das ist schäbigster Populismus aus der gemeinsten Denkfabrik. Aber die Kroaten stehen darüber: Sie sind nicht nur fussballerisch super, sondern auch menschlich: Sie stifteten ihr in Russia erworbenes Geld armen Kindern, die noch die Küste ihres eigenen Landes gesehen haben-u. Luka Modric umarmte eine lange Zeit ein Kind mit down-Syndrom. Ob die dt.Elf in ihrer "Vielfalt" so etwas schafft? Wer glaubt, ist selig...

wolfgang spremberg | Do., 26. Juli 2018 - 14:39

Antwort auf von Martin Arndt

was hält diese Vielfalt eigentlich zusammen ? Was ist das Verbindende ?
Vaterland ? Nation ? Geld ? Ruhm ? Was ? Und nach dem Spiel ?
An anderem Ort ? Im Problemviertel ?

Ines Schulteh | Di., 24. Juli 2018 - 19:22

und Rassismuskeule wird auch anderenorts gern herausgeholt. Viele Lehrkräfte werden das bestätigen können. (Erinnert an kleine Erpressungsversuche, denn wer ist, - bes. in der Schule, - schon gern Rassist, wo die meisten Lehranstalten das Label 'Schule gegen Rassismus' tragen?)
Aus eigener Erfahrung weiß ich auch, dass Viele hier auf den ersten Blick Integrierte von 'unserem Minsterpräsdenten' sprechen und 'nach Hause' fahren, wenn der Urlaub ansteht.

Heinrich Niklaus | Di., 24. Juli 2018 - 20:11

Und die Bundeskanzlerin, die sich sonst zu all den Themen nicht äußert, die den Bürgern auf der Seele liegen, z.B. weshalb Deutschland den „Global Compact of Migration“ unterzeichnet hat, glaubte erklären zu lassen, Özil sei ein guter Balltreter und ein Paradebeispiel für Integration. Und wie immer lag Frau Dr. Merkel falsch. Aber in Deutschland läuft das immer anders: Nun sind wir alle Rassisten.

Henning Magirius | Di., 24. Juli 2018 - 21:03

Sehr gut, Herr Kissler. Was ist d a s Thema am heutigen Dienstagabend in Deutschland bei 32 Grad im Schatten? - Mesut Özil! Berichtet die Tagesschau an erster, zweiter oder dritter Stelle über das Thema? Nein, sie berichtet gar nicht hierüber.

Ich habe bisher nie verstanden, warum H. Özil den genialen Integrationsnachweis nicht vollendet hatte: Sich im Pilgergewand in Mekka seinen Millionen Followern posten und beim nächsten Länderspiel die eigene Nationalhymne mitsingen, so wie die 21 anderen Mitspieler (beider Mannschaften). Seit Sonntag bin ich schlauer.

Mohammed Bari | Mi., 25. Juli 2018 - 21:01

Antwort auf von Henning Magirius

Warum gilt Ihre Forderung als Integrationsnachweis? Überlegen Sie einmal, was Ihre Prämissen sind? Das islamische Religionsbekenntnis benötigen Sie als ausschließendes Kriterium zur Konstruktion einer deutschen Identität. Wer Muslim ist, der kann kein Deutscher sein. Das sehen sehr viele Deutsche ähnlich, 40% finden, wer ein Kopftuch trage, könne kein Deutscher sein und 70% meinten, der Islam gehöre nicht zum Land, wohlwissend, dass der Träger nicht von seinem Denken zu trennen sei, womit sie still und feige meinen, der Musel ist das Andere. Nun, Sie hätten das Singen als Integrationsnachweis gebraucht. Özil hat die Konsequenzen aus diesem diskriminierenden Denken gezogen. Fordern Sie von einem Griechen eigentlich, dass er nicht nur die Hymne singt, sondern gleichzeitig gechuhplattelt wird, damit der Sirtaki aus seinem Blut getanzt wird? Vergessen, der Mann wäre ja kein Türke oder Muslim, da steht das deutsche Integrationshinderdnis nicht im Wege. PS: Der Sirtaki gehört nicht zuHellas

Gegenfrage : Wenn ich das islamische Glaubensbekenntnis ablege aber sonst weiterlebe wie bisher, Schweinfleisch esse, Alkoholtrinke, nicht bete.....usw.
bin ich dann für Sie ein "Musel" ? Ist Moslem sein dann nicht extrem beliebig ? Ein par leere Worte ? Könnte Mesut dann nicht auch so ein x beliebiger Moslem sein ? Die Kopftuchträgerin nicht auch ? Die Nationalhymne singen ? das Kopftuch ablegen ? So sein wie "alle anderen" auch ? Offensichtlich ist da noch mehr. Etwas was bestimmten Muslimen wichtig ist und was viele andere, nicht nur Deutsche, stört.

Bernd Fischer | Di., 24. Juli 2018 - 23:20

Gäbe es einen Nobelpreis für ständiges Beleidigtsein, die islamische Welt würde als ständiger Favorit ins Rennen gehen , und würde sicher nicht so leer ausgehen wie sonst in den Kategorien Medizin, Menschenrechte, Sport, Chemie, oder Physik.

Da ich annehmen darf, daß Sie selber auch noch keinen Nobelpreis für ihre intellektuellen Leistungen und Ihr Land abgeräumt haben, von den genannten Fachrichtungen wohl auch nicht viel verstehen (so wie viele andere auch natürlich von Sport, aber dafür gibt´s ja leider keinen Nobelpreis), befinden Sie sich dann aufgrund Ihrer Argumentation auch auf derselben Stufe wie jene, die Sie so verachten? Weiterhin: was sagt die Tatsache, daß es auch recht wenige Frauen unter den bisherigen Nobelpreisträgern gibt, über Ihr Frauenbild aus?
Schauen Sie auch auf Frauen so herab, wenn ich fragen darf? Ach so, zumindest können die sich wahrscheinlich auch freuen, wenn endlich der Nobelpreis für's Jammern eingeführt wird.

Kurzer Faktencheck: 7 Friedensnobelpreise, 2 Literaturnobelpreise, 1 Nobelpreis für Physik und zwei für Chemie gingen in die muslimische Welt. Also nicht ganz so leer. Nobelpreise Bernd Fischer: ich tippe auf Null. Aber was sagt diese Tatsache jetzt über Sie als Mensch aus? Gehen Sie mit sich selber auch so hart ins Gericht bzw. sollen das Andere mit Ihnen machen?
Davon abgesehen werden Sie berechtigterweise sagen, daß das ja trotzdem herzlich wenig ist im Vgl. zur nicht-muslimischen Welt, also immer noch ein Indiz für deren Unterlegenheit. Ich wäre aber sehr vorsichtig mit einer solchen Argumentation: es gibt 784 männliche und 43 weibliche Nobelpreisträger. Bitte posten Sie jetzt ruhig Ihre logische Schlussfolgerung.

wolfgang spremberg | Do., 26. Juli 2018 - 14:32

Antwort auf von Karl Engels

Stellen wir uns mal vor Herr Bernd Fischer hätte mehr Nobelpreise bekommen als die gesamte islamische Welt ...welche Schlüsse würde Herr Karl Engels daraus ziehen ?
Trifft das Ihre Logik Herr Engels ? Und wie ist das mit den Frauen ? Wie viele Muslimas mögen wohl einen Nobelpreis bekommen haben ?

HUbert Sieweke | Di., 24. Juli 2018 - 23:54

intellektuell noch unausgereiften Jungen nicht zu viel Respekt? Der ist leider vereinnahmt von einem Diktator, der alles versucht, Steinzeit Ideologien hier durchzusetzen.
Keiner meiner Bekannten aus Asien, USA, Kroatien auch nicht meine in Korea geborene Frau käme auf die Ideen von Respekt etc. wie dieser Millionär es sieht. Dazu lebt er mit all seinen Girlies, die in Bild exklusiv vorgestellt werden, weit außerhalb Deutschlands. Sicher bekäme er den Respekt seines Meisters Tayyip, wenn er in die Türkei ginge, allerdings nur für kurze Zeit, denn der würde in fallen lassen, wegen Interessenmangels in der Türkei. Mir geht der Hype auf die Nerven, kaputte Straßen sind wichtiger.

Karl Johansson | Mi., 25. Juli 2018 - 00:47

Der Ex-Bundekanzler lässt sich nicht nur mit Putin fotografieren, er is auch dessen Lobbyist und kaum jemand regt sich auf. Warum wohl?

Armin Latell | Mi., 25. Juli 2018 - 14:28

Antwort auf von Karl Johansson

das kann man drehen und wenden wie man will, hat Politik FÜR Deutschland gemacht, hat sich NICHT über fehlende Toleranz oder Rassismus beschwert, hat dafür gesorgt, dass aus dem "kranken Mann" Europas wieder ein starker und gesunder wurde, von dessen Erfolg Merkel heute noch profitiert und die Früchte seinens Erfolges mit vollen Händen verschleudert, die Nordstream Pipelines sichern die Gasversorgung u.A. Deutschlands, als Schröder abgewählt wurde, ist er einfach gegangen ohne gegen die deutschen Bevölkerung oder Wähler foul nachzutreten. Warum? Weil er ein souveräner Mensch ohne Minderwertigkeitskomplexe ist. Darum, Herr Johannson.

Bernd Fischer | Mi., 25. Juli 2018 - 20:09

Antwort auf von Karl Johansson

Merkel
Trump
Macron
Juncker
Tusk........
und viele andere Staatenlenker in der Welt lassen sich mit Putin ablichten.

Der Unterschied dabei ist folgender, die machen es aus politischen...diplomatischen Sachzwängen heraus.
Was der Schröder ( der Totengräber der SPD ) der jetzt ein Privatier ist
( abgesichert vom Honorar der Steuerzahler) , alles so macht ist total unwichtig.

Anders sah und sieht es aus, wenn ein deutscher Nationalspieler wie Ösil ( hallo er hat einen deutschen Pass ) sich ohne Not mit einen Despoten trifft ( Vorstufe zur Diktatur ) und dann anschließend , wenn er darauf hin angesprochen wird , sich als beleidigte ( türkische ) Leberwurst ins "Abseits" trollt,dann soll er das tun.

Aber wer zwei Herzen in der Brust hat so Ösils Aussage, da vermute ich mal das für die Durchblutung anderer wichtiger Organe einfach das "Blut" gefehlt um klar zu Denken, und zu Erkennen in was für eine fürchterliche Falle ihn seine "Berater" da gelockt haben.

Siegmar Sulzer | Mi., 25. Juli 2018 - 06:56

ist von einer Religion zu einer politischen Weltanschaungsideologie mutiert....speziell seit Khomeinis Gottesstaatsgruending im Iran.

Udo Dreisörner | Mi., 25. Juli 2018 - 09:26

Wenn nichts mehr geht kommt das Geheule als Moslem nicht genug Anerkennung bekommen zu haben. Ich kann das nicht mehr hören. Wenn dieses Land so schrecklich ist, warum bleiben dann so viele von den nicht genug betüddelten Leuten?

Frank Rech | Mi., 25. Juli 2018 - 10:00

Die ganze Geschichte ist speziell auch ein schlechtes Zeugnis für Kanzlerin Merkel und alle "Willkommenheißer". Die Kanzlerin hat dabei verloren. Man könnte diesem Herrn Özil fast dankbar sein, daß er die Katze aus dem Sack gelassen hat: Deutschland und Islam sind unvereinbar.

Vor fast hundert Jahren war es das Judentum, Slawentum und die Zigeuner. Im Kulturkampf der Katholizismus. Sie und Ihre Spießgesellen müssen das essenzlose Phantasma, diesen deutschen Psalter, erst zum Leben erwecken, indem Sie sich eines Feindes bemühen. Ihre Identität ist nichts als Negation

Was ist denn deutsche Identität ? Oder haben Sie keine ? Özil auch nicht ?
Heißt das dann, dass Sie und Özil nicht "deutsch" sind ? Sind Sie nur Mohamed Bari ? Sonst nichts ?
Haben Türken eine Identität ? Kurden ? Muslime ? Sunniten ? Schiiten ? Gibt es da nicht auch "Kulturkämpfe" ? Ich möchte keinen unnötigen Kulturkampf in meinem Umfeld. Sie ?

Peter Huber | Mi., 25. Juli 2018 - 10:01

Ergänzend : Die Probleme mit dieser Religion und überwiegend Türken scheinen Länder übergreifend zu bestehen. Weltmeister im Meckern, Beschweren und Fordern !
Man stelle sich vor ich würde in den muslimischen Länder Schweinefleisch und Bier auf der Speisekarte einfordern. Ich denke die haben keine "Frau Fatima Roth" die sich mich einsetzen würde.
Und auch in der Schweiz, gehen sie einem mit dem "Özil" Problem auf die Nerven.......das Sommerloch halt. Gruss aus Staad P. Huber

Roland Weinert | Mi., 25. Juli 2018 - 10:59

„Islamischer Faktor“?

Nein, besser hieße es ‚islamfaschistischer‘ oder ‚islamdiktatorischer Faktor‘.

Dass Herr Özil über was auch immer enttäuscht sein mag, ist sein gutes Recht. Gar keine Frage. Dass er sich auf die Seite des Diktators Recep Tayyip Erdoğan schlägt bzw. seit langem wohl schon geschlagen hat, ist der eigentliche Skandal.

Jeder, der in Deutschland AKP bzw. Herrn Recep Tayyip Erdoğan gewählt hat, stellte sich damit außerhalb des deutschen Rechtsstaates. Jeder, der in Deutschland AKP bzw. Herrn Recep Tayyip Erdoğan gewählt hat, ist ein Antidemokrat wie zahlreiche Mitglieder von AfD, NPD, PEGIDA usw. usw.

Gleiches gilt übrigens m.E. für a l l e politischen Kräfte in Deutschland, welche es seit Jahren zulassen, dass die Türkei mit deutschen Waffen bestens versorgt wird: direkt oder indirekt; mittelbar oder unmittelbar. Ja, ich meine auch und vor allem die Bundesregierungen unter Frau Dr. Merkel.

Armin Latell | Mi., 25. Juli 2018 - 14:06

Antwort auf von Roland Weinert

wie demokratisch legitimiert ist für sie die Energiewende, zu der weder Parlament noch Bürger befragt wurden, die Öffnung der Grenzen für illegale Einwanderung, zu der weder Parlament noch Bürger befragt wurden, die Banken und Eurorettung, die einsam und allein von einer CDU Alleinherrscherin als "alternativlos" bezeichnet wird, eine Regierung, die ohne Parlament oder Bürger zu befragen, den "Global Compact of Migration" unterschreibt, mit extremen Folgen für Deutschland? Das, Herr Weinert, ist Ihr Demokratieverständnis, die Demokratie, für die die CDU mit ihrer Vorsitzenden steht? Für mich ist das aktive Antidemokratie mit weitreichenderen, nachhaltigeren Folgen. Wesentlich ähnlicher zu Erdogan und seiner AKP als AfD oder Pegida. Aber genau das ist das Problem eines großen Teils der deutschen Wähler, nichts verstanden zu haben und stumpf der Regierungspropaganda zu folgen, weil sie nicht selbst denken können oder wollen.

Willy Ehrlich | Do., 26. Juli 2018 - 10:47

Antwort auf von Armin Latell

Es steht bei weitem nicht alles unter Parlamentsvorbehalt. Die Exekutive ist beauftragt, Politik umzusetzen. Alles, was Sie aufzählen, ist NICHT Sache des Parlaments, sondern Sache der ausführenden Ministerien und Behörden.

Roland Weinert | Mi., 25. Juli 2018 - 11:00

Ferner: Mögen doch alle in Deutschland lebenden AKP- und Erdoğan-AnhängerInnen in die Türkei auswandern ( anstatt in Deutschland Unruhe zu stiften ), um am Aufbau einer islamfaschistischen Diktatur mitzuwirken daselbst.

P.S.
Ach ja, die Türkei ist für Deutsche ( wieder ) ein billiges Urlaubsland. Das Außenministerium gab ja ‚Entwarnung‘. U.a. in Antalya kann man, mit Verlaub, somit wieder ‚fressen und saufen‘ bis zum Umfallen – fast zum Nulltarif. Ist auch ‚wichtig‘ für die ‚Volksseele‘!

Da spielen Menschenrechte, Freiheit von Kunst und Wissenschaft in der Türkei … gar keine Rolle mehr. Über diese spricht niemand; über diese diskutiert niemand; für diese protestiert niemand in diesem unserem Lande.

über diese spricht, diskutiert, FÜR diese protestiert jemand in diesem unserem Lande, nämlich Ihre antidemokratische AfD. Was Sie beklagen, ist das Resultat Merkelschen Demokratieverständnisses (0), und Sie merken es noch nicht einmal.

Robert Schmidt | Mi., 25. Juli 2018 - 11:07

... aus Nationalismus (türkischer) und Religion. Michael Wolfsohn hat mal angemerkt, nach der Öffnung der Grenzen, dass "Deutschland jetzt mal Bekanntschaft mit Religion machen wird". Und recht hat er gehabt!
Das Narrativ in den moslemischen Kreisen ist, dass die Deutschen wie die Dinosaurier aussterben werden und sie jetzt übernehmen (hatte ich mal in einer Doku über syrische Flüchtlinge in Deutschland aus dem Munde eines 9-jährigen gehört - Kinder lügen nicht).
Es ist ein starker Angriff, der sich da aufbaut. Und ich sehe nicht, wie er gestoppt werden kann. Es ist eben kein technisches Problem, nach dem Motto Fehler gefunden, Fehler gelöst.
Ein Schritt wäre ja schon, wenn ein Bewußtsein auch in der politischen Klasse einsetzen würde.
Aber das Grundproblem von komplexeren Gesellschaften ist ja, dass das Interesse von herrschenden Gruppen grundsätzich anders gelagert ist, als das Interesse der großen Mehrheit.

Dorothe Gaede | Mi., 25. Juli 2018 - 17:44

Antwort auf von Robert Schmidt

mit der Muttermilch aufgesogen und spricht aus, was wir uns nicht vorstellen können.
Die Scharia verpflichtet die Gläubigen zur Zerschlagung aller nichtmuslimischen Ordnungen, zur Unterwerfung aller Andersgläubigen und zur Errichtung einer nicht säkularischen Ordnung. Die Freiheit, wie wir sie kennen, ist in größter Gefahr. Getarnt als Religion gedeiht der Islam und produziert Parallelgesellschaften / No go Areas. Rassismus Vorwürfe und immer mehr Forderungen werden als zermürbende Kampfmittel eingesetzt.
Die Infiltration der Polizei ,wahrscheinlich nicht nur in Berlin, sind bekannt (Tonaufnahme der Berliner Polizeiakademie: "der Feind in unseren Reihen")...........
Dem informierten Bürger stockt der Atem, so ungeheuerlich/unvorstellbar sind die Zustände/Aussichten.
Der uninformierte Bürger ( die Mehrheit? ) lebt noch in gnädiger Unwissenheit.
Es folgt aber ein böses Erwachen.......

Armin Latell | Mi., 25. Juli 2018 - 11:50

die deutsche Gesellschaft, die deutsche Politik, die Medien, die Kirchen beschäftigen sich nur noch mit einem Thema: Islam, in allen Zusammenhängen und Schattierungen. Und mit nur einer einzigen Hauptstoßrichtung: Wir müssen mehr tun, wie müssen noch toleranter, noch weltoffener, noch bunter sein, noch mehr Geld in Integration versenken, gleichzeitig holen wir hunderttausendfach solche Problemfälle ins Land.
Gesteuert von einer lauten Minderheit, verkannt, ignoriert oder sogar willenlos akzeptiert von bornierten Wählern.

Zutimmung, und nochmals Zustimmung.

Gab es denn schon Forderungen noch mehr gegen rechts zu tun und natürlich nochmehr Geld hinein zu pumpen. Frohlocken bei Kahane und Freunden.

Peter Wagner | Mi., 25. Juli 2018 - 12:15

Die Inkonsequenz des DFB und von Oliver Bierhoff und Joachim Löw, Özil und Gündogan mit nach Russland zu nehmen, war ganz sicher der Grund für die Unruhe und schlechte Stimmung in der Mannschaft! Vielleicht hätten unsere Kicker besser abgeschnitten, wenn die beiden Herren nicht so naiv gewesen wären, voller Überzeugung Werbung für einen Despoten wie Erdogan zu machen!

Man stelle sich einmal vor, Neuer und Müller hätten sich mit Gauland, einem in Deutschland demokratisch gewähltem Politiker ablichten lassen und sie hätten ihm öffentlich ihre Wertschätzung bekundet! Ganz sicher wären NEUER und MÜLLER zuhause geblieben!

Karola Schramm | Mi., 25. Juli 2018 - 13:43

Toller Artikel - leider zu kurz.Einzelheiten und Ereignisse, die den Gesamteindruck verstärken, fehlen mir, wie z.B. warum schreibt er als "Deutscher in Englisch?".Durch Herrn Kisslers Hinweis kam ich ins Nachdenken. Das ist das, was guten Journalismus ausmacht.

Özil distanziert sich von der deutschen Sprache und zeigt, wie wenig er von Deutschland hält. Dabei ist hier sein Talent entdeckt und kontinuierlich gefördert worden. Er hat seinen durch Fußball erworbenen Reichtum Deutschland zu verdanken, in dem Land, in der geboren und aufgewachsen ist. Er hat Demokratie und Förderung voll nutzen können. Er hatte nie Beschränkungen in seiner Religionsausübung oder Meinungsäußerung, wie Menschen seines Alters in der Türkei. Dort hätte man von ihm 100%ige Anpassung gefordert oder eingesperrt.

Gut, dass er seinen Rücktritt vollzogen hat und schade, dass er gleichzeitig zurück tritt auf die, die ihn gefördert haben. Den Respekt, den er von anderen einfordert, kann er selber nicht geben.

Özils Begründung ist mit Sicherheit nicht von ihm selbst verfasst (https://www.welt.de/sport/fussball/article179811066/DFB-Erkut-Soeguet-d…)

Er kann Fußball spielen, verdient 20 Mio im Jahr und fühlt sich auf der gleichen Ebene wie unsere BK und Erdogan, die er ja regelmässig getroffen hat.
Er wirkt fremdgesteuert und der Gesichtsausdruck z. B. bei der Nationalhymne sagt "das ist nicht mein Song".

Der Rücktritt ist eine indirekte Bestätigung, dass er sich türkisch und der Türkei eher zugehörig fühlt. Diese Freiheit hat er. Das hätte er ehrlicher vermitteln können und nicht durch Schwingen der ausgeleierten Rassismuskeule.

Er schrieb auf englisch, weil er seinen Feinden eine Abfuhr erteilen wollte. Eine Geste der Distinktion zu einer Umwelt, die ihn allein aufgrund seiner türkischen wie muslimischen Herkunft glaubte destruieren zu können.

Özil ist Deutschland zu nichts verpflichtet. Zumindest nicht mehr und nicht weniger als Beckenbauer, Müller oder Kroos. Nur bei Menschen mit Migrationshintergrund fordert man eine ewige Schuldschaft für eine imaginäre deutsche Großzügigkeit.
Sie nicht in Arsenal? Na, Sie sind doch ein deutsches Original. Ein Deutscher zu sein, ist keine Qualität, um als guter Fußballspieler zu gelten. Das sollten Sie lernen.

Die Türkei ist eine delegative Demokratie. Der Rest ist Unsinn.

Die Familie Ösil hat wie Millionen andere auch, viele Jahre gut und gern in Deutschland gelebt. Man hat ihnen, den Türken, verglichen mit den Zuständen in anderen Teilen der Welt, ein großartiges Umfeld geboten. Auch heute wollen unzählige Menschen gern in diesem großartigen Land leben. Viele setzen dafür sogar ihr Leben aufs Spiel. Sieht man in der Türkei Flüchtlinge eigentlich als Belastung ? Nein ? Dann braucht ja kein Syrer, Iraker, Afghane (fast alles Muslime) aus der Türkei nach Deutschland flüchten. Oder ?

Hubert B. Vogel | Mi., 25. Juli 2018 - 18:59

diese Schlagworte fallen immer, wenn etwas schiefgeht.
Dabei ist es doch so, dass man Respekt nicht fordern kann , man muss ihn erwerben.
Dabei bin ich davon überzeugt, dass keine deutsche Nationalmannschaft ohne den
türkischen Wunderspielmacher schlechter abgeschnitten hätte.
Und zum Thema Toleranz erlaube ich mir zu
sagen: Toleranz ist die letzte Errungenschaft
einer untergehenden Gesellschaft.
Es ist wie es ist.

Heinrich Niklaus | Mi., 25. Juli 2018 - 21:36

Dabei ist es ganz einfach: Spielerisch brachte Özil schon lange nicht mehr die Leistung, um zu der „Mannschaft“ zu gehören. Aber aus „politischer Korrektheit“ heraus traute sich der politisch „grüne Herr Löw“ nicht, ihn nicht aufzustellen. Edo Reents/ FAZ hat das treffsicher beschrieben. Und der DFB traute sich ebenfalls nicht, Gündogan und Özil wegen der Einmischung in den türkischen Wahlkampf achtkantig aus der „Mannschaft“ zu werfen.