Lanz
Maren Urner und Ulf Poschardt bei Lanz / Screenshot

Zum Stand der Meinungsfreiheit - Kleines Lob der anekdotischen Evidenz

Wo die Wissenschaft nicht hilft, ist der eigene Verstand immer noch das beste aller Instrumente, um die Dinge klar zu sehen. Auch beim aktuellen Stand der Meinungsfreiheit. Wer extra Studien für Offensichtlichkeiten fordert, ist nur zu faul zum Selberdenken.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München.

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Das menschliche Gehirn besteht aus circa 86 Milliarden Nervenzellen, von denen jede einzelne bis zu 10.000 Verbindungen mit anderen Nervenzellen eingehen kann. Das ergibt ein Netzwerk mit über 100 Billionen Verbindungen – und damit ein Kommunikationssystem, das schneller und komplexer arbeitet als jedes bisher gebaute Computernetzwerk. Doch obwohl das menschliche Gehirn so großartig ist, gilt Subjektivität in politischen Debatten als haram. Ausgerechnet in Deutschland, das so große Denker wie Immanuel Kant, Arthur Schopenhauer und Friedrich Nietzsche hervorgebracht hat. 

Der Grund dürfte eine krasse Wissenschaftsgläubigkeit sein, die bisweilen auch kuriose Blüten treibt. Der Slogan „Follow the Science“ ist ein gutes Beispiel dafür. Wissenschaft hat nie den Anspruch erhoben, oder sollte ihn jedenfalls nicht erheben, dass man ihr „folgt“. Zumal es „die Wissenschaft“ überhaupt nicht gibt, sondern nur ganz viele Wissenschaftler, die sich bei ganz vielen Themen auch uneins sind. Und das ist gut so. Denn vor der Erkenntnis steht die Skepsis – und wer professionell zweifelt, liefert in der Regel auch keine Dogmen, hinter denen sich Dritte versammeln könnten. 

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Christa Wallau | Fr., 30. Mai 2025 - 15:54

abgebildet ist, zeigt auf der anderen Seite leider das f e i g e Gesicht der Bevölkerungsmehrheit in Deutschland. Es ist ist diese verabscheuungswürdige Fratze, die mich inzwischen fast mehr anwidert als die Frechheit des links-grünen Establishments, das seit vielen Jahren seine diktatorische Herrschaft bei uns ausübt.
Ich vermag nicht mehr nachzuvollziehen, worauf die 60%, die sich über mangelnde Meinungsfreiheit beklagen, eigentlich warten. Auf das WUNDER eines Umdenkens bei den etablierten Parteien wahrscheinlich.
Warum wählen sie diese sonst i m m e r noch?

Es gibt eine "Alternative für Deutschland".
Wer dem gesunden Menschenverstand und bewährten Prinzipien des menschlichen Zusammenlebens noch eine Chance geben will, darf nicht jammern, sondern muß endlich mutig handeln. Das heißt in meinen Augen: Er muß
das Wagnis eingehen, mit neuen Leuten eine wirkliche Wende (180 Grad) in der Politik herbeizuführen. Natürlich sind auch sie nicht perfekt, aber wenigstens a n d e r s !

in einem evangelischen Jugendlied (heute Gesangbuchlied) heißt es: "Ich rede, wenn ich schweigen sollte, und wenn ich etwas sagen sollte, bin ich plötzlich stumm ... !"
DAS ist heute im Gesamtdeutschland "Mode" geworden, wie seinerzeit in der untergegangenen DDR. Das Lied war für uns damals in diesem SED-Regime besonders relevant: Nur Wenige haben sich getraut, zu reden ... offen zu reden. Die Wenigen sind oft sehr hart sanktioniert worden mit Zuführung und Knast ohne Verurteilung. Heute hat man vorgesorgt: Isolierung und Berufsverbot ist viel leiser, aber auch viel nachhaltiger! Dennoch gab es ein 1989, dass gewaltfrei, aber auch sehr konsequent die SED-Bonzen - unsere Sklaventreiber - beseitigten. Leider wurde das nicht konsequent genug durchgezogen, denn die alten-neuen
Kommunisten haben sich zusammengerottet und spielen heute Gutmenschen und Humanisten. Dieses Szenario braucht seine Zeit. Ich hoffe aber, dass der Souverän nicht erst 2089 aus dem Tiefschlaf erwacht!

Wieviel Mut braucht es denn, die AfD zu wählen? In der Wahlkabine ist niemand dabei. Ein wenig mehr Courage braucht es zwar, offen zu erzählen, dass man AfD gewählt hat oder wählen wird. Wenn 'wir' in der Überzahl nicht einmal dazu stehen können, eine andere Partei zu wählen als die politischen Versager der letzten 10 Jahre - dann haben wir es wohl nicht anders verdient. Was mich immer wieder entsetzt (Lanz-Sendung als bestes Beispiel): vor allem Frauen - in dem Fall Urner und Künast - tun sich hervor mit gefühligem Dummgeschwätz, jenseits von Wissenschaft und Fakten. Von einer Künast gewohnt - die kann nichts anderes. Aber von einer angeblichen Neurowissenschaftlerin so einen Quark zu hören, befremdet. Warum verliert jemand für solchen Unsinn nicht seinen Posten oder ihre Reputation? Wie abgerockt und psychotisch dieses Land inzwischen ist, macht das Buch 'Tabu' eines anderen Neurowissenschaftlers (Ralphael Bonelli) deutlich. Kann allerdings Spuren von Depression hinterlassen.

Hans Page | Fr., 30. Mai 2025 - 16:14

Danke für die Verteidigung des erfahrenen Wissens. Dass inzwischen „wahr“ oder „faktisch“ nur sein soll wenn es eine Studie zu dem Thema gibt ist unglaublich absurd. So wie die Erfahrungen von Palmer von der „Neurologin“ zwar nicht negiert aber auch nicht ernst genommen wurden. Dabei weiß jeder dass selbst akribische Studien subjektiv aus Sichtweise des Studienerstellenden entstehen der/die angenommene „Fakten“ kombinieren um irgendwelche Schlüsse zu ziehen. Erst wenn Außenstehende aufgrund der Studienzusammenstellung zur gleichen Schlussfolgerung kommen gibt es eine Annäherung an Objektivität bis diese Schlussfolgerungen aufgrund besserer/neuerer/bislang ignorierter Fakten/Erkenntnisse widerlegt oder abgeändert werden können. Nichts geht allerdings über eigene Erfahrung, die sehr sinnschärfend sein kann.

Christoph Kuhlmann | Fr., 30. Mai 2025 - 16:20

Sie umfasst nahezu alle Gesellschafts-, Geistes- und Kommunikationswissenschaftliche Fächer und Fakultäten; als Folge das Bildungssystem und die hierarchisch organisierten Medien. In diesen Bereichen funktioniert die Definition des Sagbaren durch alle möglichen Formen der Repression. Sei es Exklusion, Diffamierung oder Hetze bis zur Gewaltanwendung. Insbesondere wenn man die falsche Religion hat. Dies wird von der Leitungen der Organisationen geduldet. Die Täter erhalten keine Verweise. Bei der Migration bieten sich 12 Jahre der deutschen Geschichte besonders an abweichende Meinungen zu diffamieren, aber Antisemitismus zu protegieren? Es ist doch offensichtlich, dass hier sowohl moralisch als auch ethisch eine krasse Perversion vorliegt. So etwas gibt es auch bei der Emanzipation in Bezug auf Duldung von Zwangsehen, oder der Gefährdung von Frauen im öffentlichen Raum und anderem. Diese Bereiche sind für die Gesellschaft dysfunktional; weil sie Reflexion durch Denkverbote verhindern.

Edwin Gaza | Fr., 30. Mai 2025 - 17:10

„Anekdotische Evidenz“, Erfahrung sind schlicht Vorurteile die einer hat, bei dem nur wenige Verbindungen im Gehirn vorhanden sind, meint der Wissenschaftler, der evtl. mehr Verbindungen hat aber um zum gewünschten Ergebnis zu kommen einige Fakten einfach weglässt oder anders bewertet.

Jürgen Goldack | Fr., 30. Mai 2025 - 17:35

Ein hervorragender Artikel! Aber, leider wie schon so oft geschrieben, nur von wenigen Cicero-Lesern gesehen. Die Auflage des Cicero ist halt für Wenige, die sich anders, mainstreamfern, was sehr wohl wichtig scheint! und intelligent zumindest mit Artikeln von Herrn Krischke informieren wollen. Wiedermal großartig!

Christoph Schnörr | Fr., 30. Mai 2025 - 17:42

... dass viele Wissenschaftler das nicht gerne hören mögen." Sie unterstellen damit, lieber Herr Krischke, dass alle Wissenschaftler die Meinung von Frau Urner teilen. Das ist mitnichten der Fall. Ein kurzer Blick via Google zeigt, dass Frau Urner vorrangig politisch unterwegs ist und so Karriere machen will, analog zu der unsäglichen Ethik-Kommission Vorsitzenden Frau Buyx. Jenseits davon wirkt das wissenschaftliche Profil von Frau Urner doch recht dünn. Das ZDF delegitimiert die Wissenschaft, wenn sie solche Figuren im Rahmen der ÖRR Propagandamission "wissenschaftliche Wahrheiten" verkünden lässt. Dankenswerterweise haben sich weder Herr Poschardt noch Herr Palmer von diesem -- sorry - Geschwurbel, beeindrucken lassen, angesichts der Tatsache, dass mittlerweile 78% einer Umfrage der Meinung sind, dass dieses Land gegen die Wand fährt, wenn die Politik nicht schnell und drastisch Änderungen vornimmt. Dass das so ist, ist durch unzählige Fakten belegt, ganz unabhängig von Emotionen.

In erster Linie delegitimieren sich die akademischen Einrichtungen doch selbst, wenn sie für nicht-wissenschaftliche Leistungen, akademische Titel verleihen, oder?
Dass Medien, die eher an Meinungsmache als an Aufklärung interessiert sind, sich dann die passenden "Experten" suchen, ist nur eine Folge dessen.
Es gibt genug wissenschaftliche Experten, die berichten, dass sie, wenn sie nicht die erwünschte Expertise vor der Kamera oder in Talkrunden vertreten wollten, wieder ausgeladen wurden.
Und Medieninsider haben offenbart, dass in den Sendern Listen von Experten gepflegt werden, die dann zu bestimmten Themen angerufen werden. Folgt der gelistete Experte mehrfach nicht der gewünschten Stellungnahme, würde er von der Liste gestrichen.

Walter Bühler | Fr., 30. Mai 2025 - 18:08

Zufällig habe ich die Sendung gesehen und mich wie Sie über die "Neurowissenschaftlerin" gewundert.
---
Deshalb habe ich mir die Selbstdarstellung (oder Selbstvermarktung?) angesehen: (https://maren-urner.com/forschung )
Kurz:
Frau Dr. Urner ist eine Journalistin, die sich auch mit psychischer und neuronaler Informationsverarbeitung beschäftigt. Neben ihrer journalistischen Tätigkeit lehrte sie ab 2019 fünf Jahre lang "Medienpsychologie" an der MUoAS/HMKW Köln. Seit etwas mehr als einem halben Jahr lehrt sie "Nachhaltige Transformation in der Gesellschaft" an der FH Münster, und leitet dort den neuen Masterstudiengangs "Nachhaltige Transformationsgestaltung".
Auf der genannten Website findet man - nach den Auszeichnungen am Ende - im plakativen Fettdruck das ideologische Glaubensbekenntnis, auf desen Grundlage sie Wissenschaft betreibt:

"Wir haben den Klimanotfall - also lasst uns entsprechend handeln."

Nicht nur Neuro- und Medien-Wissenschaflerin, sondern auch Klima-Wissenschaflerin!

Herr Bühler, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, den „wissenschaftlichen“ Hintergrund der Dame zu beleuchten.
Auch hier zeigt sich das Phänomen, dass die Reichweitenerhöhung durch moderne und soziale Medien bewirkt, dass diese zu einem erheblichen Qualitäts- und Ansehensverlust auch in der Wissenschaft führen, weil hier genügend geltungssüchtige (aber inhaltlich schwache) Trittbrettfahrer nach vorne drängen.
Im Übrigen wundert es nicht, dass gerade MSM-Meinungsmacher die Einschränkung der freien Meinungsäußerung abstreiten. Spaltet man die Befragten nämlich nach politischen Präferenzen auf, so zeigt sich, dass gerade bei Anhängern der Grünen weit-überdurchschnittlich eben keine Einschränkung deren erlebt wird, befinden sie sich doch mit ihrer Meinung im medialen Mainstream.

Markus Michaelis | Fr., 30. Mai 2025 - 18:26

Ein Punkt ist, dass bei vielen Themen zu Gerechtigkeit, Rassismus, Menschenrechten auch Gefühle und Einzelbeispiele sehr wichtig genommen werden.

Ein anderer Punkt ist, dass Frau Urner Menschen, wie ich denke auch mich, durch Medien oder irgendwen manipuliert und falsch informiert sieht. Ich habe aber nur tagesschau, Zeit, SZ, Freitag etc. konsumiert, bis mir die Diskrepanz zu meiner Realität zu groß wurde. Dann habe ich erst Welt oder Cicero gelesen. Internetwelten gar nicht. Zumindest für mich war es weniger eine Verführung durch Rechts als eine Enttäuschungen von Links.

... unter "Links" lange die SPD verstanden habe.

Frau Dr. Maren Urner will als Wissenschaftlerinn gesehen werden will. In meinen Augen gehört sie aber eher zur ideologisch und rhetorisch geschulten & gestylten Ratgeber-und Werbe-Szene, zur bunten Welt der "Influenzer", die zur Zeit in Deutschland eine Hochblüte erleben.

Wer sich ernsthaft mit Frau Dr. Urner beschäftigen will, müsste natürlich ihre Doktorarbeit analysieren: Gibt es darin einen echten neurologisch-naturwissenschaftlicher Anteil? Als simpler TV-Zuschauer, dem die TV-Expertin Urner ja nur aufgedrängt worden ist, darf und will ich mir das ersparen.

Auf Grund ihrer Lehrtätigkeit in Deutschland vermute ich, dasss es sich um eine auf Befragungen gestützte Studie handeln wird, wie man sie auch sonst in den Sozialwissenschaften findet. Schon die Terminologie und die Fragestellung können dabei viel Ideologie enthalten.

Es tut mir leid, aber ich bin in altmodischer Weise empfindlich , was den Begriff der Wissenschaft angeht.

Günter Johannsen | Fr., 30. Mai 2025 - 19:18

wenn solche linken Chefs aus dem ÖÖR verschwunden sind ... Die Karl-Eduard von Gnifflers der BRD habe ein merkwürdiges Verständnis von Journalismus und Meinungsfreiheit: "Jeder darf frei und offen MEINE Meinung sagen!"

Sabine Lehmann | Sa., 31. Mai 2025 - 03:14

Bei manchem Protagonisten scheint der liebe Gott sich aber bei der Ausstattung ein wenig verzählt zu haben wie mir scheint. Manch Einer ist da wohl eher im einstelligen Bereich geblieben, wenn überhaupt.
Unsere aktuelle Anwärterin für den Titel "Princess Charming without arming", derzeit residierend bei Herrn Heusgen in New York, konstatierte jüngst bei ihrer Antrittsrede vor der UN, dass "Germany" jetzt(also "now!") ein "Nude Government" hat. Nun, die entgeisterten Gesichtsausdrücke ihrer Sitznachbarn während dieses Redeschwalls in einem Englisch, das phonetisch ungefähr dem Englisch ähnelt, das man beim Amazon-Kundenservice in der Warteschleife hört, wenn ein Ostasiate ohne die Benutzung von Konsonanten versucht zu erklären, warum es für die zerbrochene Ming-Vase leider keinen Schadenersatz gibt, legendär.
Nun denn: Wissen ist Macht. Nichts wissen macht nichts, unsere Regierung ist nackt, das weiß jetzt die ganze Welt, und auch, dass Bridschittte ihren Emanuellle schlägt;-)

Jens Böhme | Sa., 31. Mai 2025 - 08:34

An sich hat Maren Urner Recht, wenn es zu viele Bürger gibt, die Absolutheiten und Wahrheiten vom Nachbarn akzeptieren, statt sich eine eigene, freie Meinung zu verschaffen. Das Dümmste sind da dann die bestehenden Dogmen, selbst wenn eine Horde Weißer dein Haus anzündet, weil du dich angeblich politisch falsch geäußert hast. Urner versucht unpolitisch der Sache auf den Grund zu gehen, in dem sie die überbordenden Negativinformationen aufs Korn nimmt. Nur - jeder ist seines Glückes Schmied: man muss nicht ständig gesellschaftspolitischen Input lesen oder anschauen. Dafür braucht man keinen Lehrstuhl für Nachhaltige Transformation - was auch immer das sein soll (ein nachhaltigeres "1984"?). Die DDR hat sich selbst in den buntesten Farben beschrieben, während die Wirklichkeit grau und nachhaltig negativ transformierte.

H. Stellbrink | Sa., 31. Mai 2025 - 10:44

Es geht nicht nur um kasuistische Evidenz. Da Grundrechte Abwehrrechte des Einzelnen gegen einen übergriffigen Staat sind, reicht ein Einzelner aus, um das Problem zu verdeutlichen. Der "Schwachkopf"-Fall hat die m.E. verfassungswidrige Zwei-Klassen-Justiz zugunsten von Politikern verdeutlicht. Er hat auch klar gemacht, dass nicht der Staat und die Politik sich zum Grundgesetz bekennen wollen, sondern dass der Bürger gezwungen werden soll, das Grundgesetz als ein Pflichtenheft für jeden Einzelnen zu befolgen. Das öffnet das "Tor zur Hölle", denn über ihre für sich allein requirierte Deutungshoheit kann die Diktatur der Mehrheit über die Minderheit erreicht werden. In Deutschland wohl eher umgekehrt, da die "Transformation" zur CO2-neutralen, sozial gerechten, diversen und nachhaltigen Bullerbü-Idylle das Projekt einer intoleranten und durchideologisierten Minderheit ist.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 31. Mai 2025 - 11:11

Sind Gefühl und Intuition dasselbe. Diese Frage beschäftigt mich gerade als ich Ihren wunderbaren Artikel las. Sich auf diese Weise dem Thema Wissenschaft und Meinungsfreiheit zu nähern hat was. Danke dafür Herr Krischke. Nun, in meinem Berufsleben bin ich oft an Informationen/Vorfälle geraten, die von mir durchaus erforderten, mal mein Gefühl zur Sache oder Personen zu befragen oder einfach mal meiner Intuition zu folgen. Nein, nicht immer lag ich richtig, aber doch in über 90% der Fälle. Und das ohne Internet, googeln, irgendwelche Studienergebnisse suchen, ohne sofortigen Zugriff auf angeblich wissenschaftliche Erkenntnisse. Einfach nur Erfahrungswissen abrufen hat mir in vielen Situationen, selbst in gefährlichen geholfen, das mir und meinen Mitarbeitern nichts passiert ist und man bei Entscheidungen zumindest nie grob daneben lag. Und wer Mitmenschen beurteilt, der bemüht vor allem immer sein ganz persönliches Gefühl, seine Intuition und seine (Menschenkenntnis) Erfahrung.

Gisela Hachenberg | Sa., 31. Mai 2025 - 13:49

Wieder ein hervorragender Artikel von „unserem“ Herrn Krischke, der aber, wie schon Herr Goldack schreibt, nicht von vielen gelesen wird, da Cicero leider nur von einem
kleinen Kreis gelesen wird. Ja, und man muss auch beim Lesen ein wenig sein Hirn einschalten. Ich habe die Lanz Sendung, auf die Sie sich, lieber Herr Krischke, auch beziehen, nicht gesehen. Ich schaue mir keine Talkshows an. Und es reicht mir, wenn ich (manchmal) die Zusammenfassung irgendwo lese. Lanz, den unseligen Unterbrecher, mag ich gar nicht. Ja, und die tolle Neurowissenschaftlerin hat wohl gedacht, dass sie Herrn Poschardt mal so eben abbügeln kann. Da war sie aber an der falschen Adresse. Poschardt polarisiert. Aber ist halt ein kluger Kopf. Habe sein Buch „Shitbürgertum“ gelesen.
Knallhart. Aber er ist eben mutig, was ihm ja wohl laut eigener Aussage viele bescheinigen. So mutig können und dürfen Normalbürger nicht reden, schon gar nicht schreiben. Toller und zum Nachdenken anregender Artikel, H. Krischke!