- Männer und Frauen sind Läufer in derselben Staffel
In Zeiten von Wohlstandsverwöhnung und Moralismus sind die Geschlechter in großer Gefahr, sich einander zu entfremden. Aber immer wird wahr bleiben: Männer und Frauen gehören zusammen!
Jeder weiß es aus Erfahrung: Wir Menschen sind evolutionspsychologisch darauf geprägt, Schwierigkeiten möglichst aus dem Wege zu gehen. Freilich gab es gerade in der Steinzeit viele Situationen, in denen ein solches Ausweichen mit dem Überleben nicht vereinbar war.
Entsprechend brauchten unsere Vorfahren motivierende Gefühle als inneren Lohn für das Bewältigen dieser schwierigen Herausforderungen: Erst das Mammut erlegen, dann den Hunger stillen; erst die attraktive Partnerin erobern, dann die Freuden der Paarung genießen. Glück, so formulierte es der Schriftsteller Manès Sperber einst klassisch, ist eine Überwindungsprämie.
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Oh Ha! Das ist aber ganz dünnes Eis, werter Herr Hansch. Woraus rekrutieren sich denn solche Behauptungen? Historisch betrachtet, ist das m.E. eine typisch männliche, sexistische u. geradezu mittelalterliche Einschätzung des weiblichen Geschlechts. Zudem geht es an der Problematik aktueller Verwerfungen zwischen den Geschlechtern gänzlich vorbei. Wenn ich Frauen heute in der Öffentlichkeit erlebe, steht der Reiz ihrer Geschlechtsmerkmale eher ganz unten, sehr weit unten, noch weiter unten geht gar nicht.
Die aktuelle Entwicklung geht eher dahin, dass meine Geschlechtsgenossinnen ihre gesamte Existenz aufs Spiel setzen, um Religionen u. Ideologien zu verteidigen, die man früher zu aufgeklärten Zeiten menschlicher Zivilisation auf dem intellektuellen Scheiterhaufen verbrannt hätte. Sie verteidigen ihre schlimmsten Feinde u. haben ihre Identität an der Garderobe für Wokeness & Cancel Culture abgegeben. Der Weg in den eigenen Abgrund ist fast schon pathologisch.
(Fortsetzung folgt)
Fortsetzung:
Und Männer? Eine unsägliche Entwicklung tut sich auch hier auf. Man hat in den letzten Jahren aus dem männlichen Geschlecht eine Witzfigur gemacht und nicht wenige Geschlechtsgenossen mit xy-Chromosom haben dabei tatkräftig mitgemacht. Wo sollen Männer da noch ihr Selbstbewusstsein halten oder finden? Zerrieben zwischen weiblichen Drohnen, östrogenverseuchten Diskursen und toxischen Weltbildern suchen Männer nach ihrer Identität und können keine mehr finden. Karrieren werden von Geschlechtsquoten dominiert und fachliche Qualitäten im großen "Rundordner" deponiert, von menschlichen mal ganz abgesehen.
Der "weiße" Mann, eine aussterbende Spezies, die zum Opfer gesellschaftlicher westlicher Verwerfungen geworden ist und demnächst, wenn überhaupt, nur noch endemisch zu finden sein wird. Ein Trauerspiel menschlicher Eitelkeiten.
Ich hätte es nicht besser aufdröseln können. Meine volle Zustimmung Frau Lehmann. Als Mann hätte ich den drohenden Untergang des *weißen Mannes* nicht besser beschreiben können.
Wirkliches weibliches Selbstbewusstsein entsteht ebensowenig aufgrund gesellschaftlicher Affirmation wie wirkliches männliches Selbstbewusstsein aus deren Nichtvorhandensein. Was wir heute sehen, sind aufgeblasene Frauen und ebenso aufgeblasene Männer. Diesen glaubt "leut" mehr als jenen. Wer immer das ganze Gedöns ernst nimmt, ist zu bedauern. Reine Zeitverschwendung!
"Oft ist die Biologie stärker und man betrügt sich mit der Idee, den anderen schon irgendwie zurechtbiegen zu können." - Ich wüsste nicht, ob treue lebenslange Partner im Tierreich auch so denken. Grundsätzlich bog der moderne Mensch in seiner Natürlichkeit ab. Die ersten Homo-Sapiens-Horden waren sicherlich aufgestellt, wie eine Schimpansen-, Gorilla- oder Orang-Utan-Horde, also mit einem männlichen Alpha. In späteren Phasen der Menschheit ging der enttäuschte männliche Partner regelmäßig fremd. In höheren Kreisen waren Mätressen öffentlich geduldet und akzeptiert. Mit der Gleichstellung der Frauen auf allen gesellschaftlichen Ebenen ist die Natur des Menschen entnaturisiert worden. Selbst beim austragenden Seepferdchenmann liegt der Verdacht nahe, dass die Männer den Frauen die Nachkommenschaftsaustragung aus Sicherheits- oder Erschwernisgründen abgenommen haben. Besonders heftig ist die humanistisch geprägte Analyse beim Kuckuck.
Seepferdchen, diese possierlichen Wesen sind im Umgang mit ihrem Nachwuchs inkl. Schwangerschaft nicht nur innovativ, sondern fast schon heldenhaft, lieber Herr Böhme. Dass sich die Damen dieser Gattung wie dahergelaufene "Schlampen" dabei komplett aus der Verantwortung ziehen und ihren Göttergatten alleine zurücklassen, ist wirklich verwerflich;-)
Soweit ich weiß, ist das Seepferdchen nicht das einzige Wesen im Tierreich, das seinen Nachwuchs vom Vater aufziehen lässt. Der Nandu, der Kasuar oder der Kaiserpinguin, sie alle sind heroische alleinerziehende Väter, die ihr letztes Hemd geben, um die Kleinen später wohlgenährt und wohlerzogen in die Welt entlassen zu können. Geht doch;-);-)
„ die Incels (Männer, die in Frauenverachtung zölibatär leben)“
Das ist eine (bewusst?) falsche Übersetzung. Genau übersetzt bedeutet diese Abkürzung „unfreiwillig zölibatär“. Der Begriff ist auch insofern falsch, als das eine unfreiwillige Partnerlosigkeit nicht unbedingt Frauenverachtung nach sich zieht. Ohne die korrekten Zahlen zitieren zu können, dürften sich diese Incels eher in der Minderheit befinden.
für den Artikel. Ich denke, dass vieles auch so zutrifft. Einen Teil der übersteigerten "Sensibilität" heute muss man aber vielleicht nicht mit einer technisch gepamperten Wohlstandsverwöhnung erklären. Mein Eindruck ist, dass ganz ohne Wohlstandsverwöhnung Gesellschaften auch immer eine Tendenz oder Gefahr haben in extreme Sichtweisen abzugleiten - irgendwas für unglaublich wahr und alleinig, ewig, universell wichtig zu halten.
Ein Teil der Sensibilität gegen Mikroaggressionen ist vielleicht die im Artikel betonte Tendenz zur Vereinzelung, um allen Schwierigkeiten auszuweichen. Ein anderer Teil scheint mir eher das Gegenteil: dieser unglaubliche Drang im Menschen, gemeinsam für die eine höchste Wahrheit zu kämpfen (Religion, Nation, universelle Menschenrechte etc.) und alles niederzuwalzen, was dieser gemeinsam empfundenen Wahrheitsauslebung im Wege steht.
wie kann man etwas "niederwalzen" wollen, wenn man liebt?
Freue mich schon sehr auf Luc Bessons neuesten Film "Dracula".
Lassen wir mal das "Bluttrinken" beiseite, es müßte bestenfalls "Luft und Liebe" sein, von dem man sich über die Jahrhunderte ernährt, aber wenn Männer so unbedingt liebten ... erhole ich mich vielleicht wieder ein bisschen.
Entwicklung auf Wohlstand zurück, Herr Hansch?
Ich eher auf Erschöpfung.
Man kann erzählen, ja, aber nicht vorschreiben...
Das Leben und Lieben findet einen Weg, hoffe ich.
Das Leben, die Natur findet immer einen Weg, werte Frau Sehrt-Irrek, da stimme ich Ihnen zu. Das "Sein" allerdings geht merkwürdige Wege und bedarf bei aktueller Fortsetzung m.E. ganz dringend einer Kurskorrektur!
... glaube ich wenigstens.
Ärgerlich ist doch nur, dass diese elementaren Grundfragen unseres Lebens heute so oft leichtfertig und leichtsinnig zerredet und in Misskredit gebracht werden.
Daraus erwächst viel menschliches Leid.
Unser Leben vollzieht sich in Generationen und ist nicht auf das einzelne Individuum begrenzbar.
Jeder Mensch muss sich damit abfinden, dass er (ohne gefragt worden zu sein!) als Kind seiner Eltern in die Welt gekommen ist.
Als Kinder werden wir von Eltern und Großeltern aufgezogen; als Erwachsene haben wir selbst Kinder und bilden mit ihnen eine eigene Familie.
Als Großeltern können wir unsere Erfahrungen beisteuern und noch ein wenig am Leben der Jungen partizipieren, bis wir - wiederum ungefragt - diese Welt wieder verlassen müssen.
Die Zukunft ist nur mit der Erfahrung der vorherigen Generationen gestaltbar.
Wer sich aus der Generationenfolge verabschiedet, verliert nicht nur seinen Einfluss auf die Zukunft, sondern auch die Glücksmöglichkeiten.
Die Geschlechter (jedenfalls in D) haben sich längst entfremdet. Die Kommunikation begeht eine Meta-Ebene, die von ideologischen Snippets geprägt ist, die nicht durchdrungen werden. Männer sind nicht zu bedauern. Sie sind selbst dran schuld., wenn sie sich zu Schlappschwänzen degradieren lassen, was auf Frauen offenbar alles andere als erotisch wirkt. Mich dauern eher die armen Frauen, die gar nicht wissen, wohin mit ihrer durch die veröffentlichte Meinung geliehenen Kraft. Es braucht ja zu deren Urbarmachung vor allem eine gewisse Intelligenz, die duch eben diese aberzogen wird.
Ich habe heute noch einen sehr interessanten und geradezu liebevollen Artikel über die Bedeutung der Männer bzw. der Väter im Umgang mit ihren Kindern gelesen. So geraten auch junge Väter manchmal nach der Geburt des ersten Kindes mitunter in eine seelische Krise. Und manchmal gesellt sich noch eine körperliche hinzu, weil sie ihr ganzes Herzblut in die Familie und ihren neuen kleinen Erdenbewohner legen. Nur leider wird das kaum registriert, der Fokus liegt ja doch mehr auf der Frau, ihrer Schwangerschaft und ihrer Schlüsselrolle rund um das Thema Fortpflanzung, Schwangerschaft, Geburt und Erziehung.
Wie elementar und prägend gerade die erste Zeit, die ersten Jahre für so kleine Babys ist, wurde jetzt noch einmal vor dem Hintergrund der speziellen väterlichen Fürsorge untersucht. Und dabei festgestellt, dass der Papa unglaublich wichtig ist für die frühkindliche Prägung...im besten Sinn! Denn Papas machen vieles anders als die Mama und genau diese Ergänzung bzw. Differenz ist wichtig!
