Bücher
Osteuropa, Mafia, Klima: Bücher am Puls der Zeit. / Cover: C. H. Beck / Kiepenheuer & Witsch / Hanser / Luchterhand

Literaturen im Mai - Ukraine, Mafiosas und Freiheit

Vier neue Bücher werfen Schlaglichter auf Europas Gegenwart: von der bedrohten Ukraine über Putins Russland bis zu Mafiafrauen, Klimakrisen und Identitätssuche. Ein Blick in Geschichten von Widerstand, Hoffnung und Alltag.

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Thomas Speckmann ist Historiker und Lehrbeauftragter am Historischen Institut der Universität Potsdam.

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Björn Hayer ist habilitierter Germanist und arbeitet neben seiner Tätigkeit als Privatdozent für Literaturwissenschaft als Kritiker, Essayist und Autor.

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Viola Schenz ist Journalistin. Zuletzt veröffentlichte sie ein Buch über die Oberammergauer Passionsspiele.

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Ferdinand Knauß

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Ferdinand Knauß ist Cicero-Redakteur. Sein Buch „Merkel am Ende. Warum die Methode Angela Merkels nicht mehr in unsere Zeit passt“ ist 2018 im FinanzBuch Verlag erschienen.

 

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Der längere Weg nach Westen

Wer wird bleiben, wer verschwinden? Die westlich orientierte Ukraine oder Putins Russland? Drei aktuelle Bücher geben Einblick in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Osteuropas. Von Thomas Speckmann.

Wird die Ukraine Russlands Einverleibungsversuch widerstehen können? Antworten dürften sich bereits in ihrer Vergangenheit finden lassen. Ihr hat Yaroslav Hrytsak seine „Biographie einer bedrängten Nation“ gewidmet. Der Historiker aus Lwiw zeigt, dass die Ukrainefrage an Wendepunkten der Weltgeschichte immer besonders akut war, im 17. Jahrhundert ebenso wie im Zeitalter der Weltkriege und beim Sturz des Kommunismus. Ein weiteres Kontinuum ukrainischer Geschichte sind die vielen Beispiele für Überleben, Solidarität und Zähigkeit. Daher erkennt Hrytsak in der Vergangenheit sowohl Warnungen als auch Grund zum Optimismus.

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Walter Bühler | Do., 1. Mai 2025 - 17:29

... nach Autoren zu suchen, die eine andere Sicht auf den Krieg haben als unsere MS-Medien. Diese geben ja die Kriegspropaganda Selenskis unkritisch 1:1 wieder.

In den drei Büchern, die Speckmann ausgewählt hat, wird nur der Russenhass sichtbar, wie er bei alt-deutschen und osteuropäischen Nationalisten zu finden war und zu finden ist.

Man wird sich daher die "Expertise" der beiden deutschen "Experten" wohl einfach sparen können.

Der dritte, der Galizier Hrytsak, wird sicherlich mehr historische Fakten in seine Argumentation einbeziehen.

Hrytsak kennt außerdem auch die Problematik des Bandera-Nationalismus.

Er vertritt die These,

"seit der Unabhängigkeit habe sich eine NEUE ukrainische IDENTITÄT herausgebildet, die ... nicht auf Sprache oder Ethnizität beruht. Vielmehr basiere sie auf der Loyalität zur Ukraine als unabhängigem Staat. Diese neue politische Identität dominiere die fortbestehende ethnische. "

Der Realitätsgehalt dieser These verdient sicher eine genauere Prüfung.