
- Pose statt Haltung
Der TV-Star Joko Winterscheidt war zu Gast bei bei „Fridays for Future“ in Dortmund. Er steht exemplarisch für eine linke Generation von Medienschaffenden mit weltanschaulichem Konformismus. Sie wirken wie die Gestalt gewordene Intoleranz in Slim-Fit-Klamotten
Eines der absonderlichsten Phänomene der Mediengesellschaften ist die Gestalt des linken Medienprominenten. Egal ob Sänger, Schauspieler, Regisseur oder Moderator – im Milieu der Medienindustrie gibt man sich gerne progressiv, bunt und ökologisch. Jüngstes Beispiel: Joko Winterscheidt. Der trat am vergangenen Donnerstag auf dem Sommerkongress der „Fridays for Future“-Bewegung in Dortmund auf. Dort stellt er sich vor die versammelten Teilnehmer und formulierte munter einen Streikaufruf an alle: „Warum geht nur ihr auf die Straße? Warum sind es nicht die Leute, die am Freitag in einem Büro sitzen“, fragte Winterscheidt: „Warum legt man nicht einfach mal – steile These – dieses Land lahm an einem Freitag?“
Joko Winterscheidt heißt eigentlich Joachim, war jahrelang MTV-Moderator und kam dann bei der für ihre werteorientierten Qualitätsprodukte (Traumhochzeit, Big Brother) berüchtigten Agentur Endemol unter Vertrag. Bekannt wurde er durch die Late-Night-Show neoParadise, die er zusammen mit Klaas Heufer-Umlauf moderierte. Seitdem treten Winterscheidt und Heufer-Umlauf als Joko und Klaas auf. Derzeit haben sie eine Spielshow bei ProSieben.