Sayyid Ali al-Husseini al-Sistani
Neue Freundschaften? Papst Franziskus trifft den islamischen Gelehrten Sayyid Ali al-Husseini al-Sistani in Rom /picture alliance/dpa/Vatican Media

Jesuit Felix Körner über Papst Franziskus - „Dieser bürokratische Mief hat ihn genervt“

Deutschland sei Franziskus ziemlich lahm vorgekommen, sagt der Theologe Felix Körner. Das große Ziel des Papstes sei die Evangelisierung gewesen. Zugleich verteidigt der Jesuit die politische Mission der Kirche und des Papstes. Es sei ihre Pflicht, auf Ungerechtigkeiten hinzuweisen.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

So erreichen Sie Volker Resing:

Felix Körner ist katholischer Theologe und Islamwissenschaftler. Seit 2021 ist er Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Elf Jahre hat Körner in Rom an der Päpstlichen Universität Gregoriana gelehrt. Er gehört wie Papst Franziskus der Gesellschaft Jesu an (Jesuiten).

Herr Körner, Sie kannten Papst Franziskus persönlich aus Ihrer Zeit in Rom, Sie sind beide Jesuiten. Wie haben Sie ihn erlebt?

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Karla Vetter | Di., 22. April 2025 - 19:55

es gibt da doch fundamental unterschiedliche Auffassungen über die Rolle der christlichen Kirchen und ihres Führungspersonals. Nach meiner Ansicht, als bescheidene, dazu noch evangelisch-freikirchlich orientierte Gläubige, definieren sich da komplett andere Schwerpunkte. Evangelisieren heißt doch die christliche Botschaft in Liebe und Respekt weitertragen. Das kann die eigene Familie sein oder das Umfeld. Dazu gehört auch eine gewisse Vorbildfunktion. Diese kann viele verschiedene Gestalten haben. Zentraler Punkt ist aber die Nächstenliebe. Dazu sollte man wissen wer unsere Nächsten sind. Vom fernsten Nächsten ist in der Bibel nicht die Rede. Als letzten Punkt würde ich Seelsorge einfordern. Daran mangelt und krankts in unseren Amtskirchen. Innige Gespräche mit schiitischen Ayatollahs gehören nicht unbedingt dazu.

Brand, A. | Mi., 23. April 2025 - 09:09

für die katholische Kirche und das Christentum, er hat die katholische Kirche nach links und damit weg von den christlichen Werten bewegt.

Mich wundert dabei die „Kritik“ aus Deutschland, aber vermutlich war er den hiesigen „Kirchenvertretern“ noch zu wenig links.

Ich wünsche mir als Nachfolger einen (streng) konservativen Papst wie Benedikt es war, denn je weiter die Kirche in die Linksbeliebigkeit abdriftet, desto schwächer wird sie!

In diesen schwierigen Zeiten in denen der aggressiv-radikale Islam alles Christlich-Jüdische massiv bedroht, ist eine schwache Kirche die den Islam mit offenen Armen begrüßt und hofiert das letzte, was wir brauchen!

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 23. April 2025 - 09:26

ist mir zu "locker, flockig", entspricht vielleicht der intellektuellen Ebene des verstorbenen Papstes, aber Ihnen, Herr Professor Körner nehme ich das nicht so einfach ab.
Aber vielleicht sehen Sie doch auch in diesem Papst etwas, das Jesuiten historisch eher weniger nachgesagt wird, Fröhlichkeit und Lockerheit?
Seit wann stehen Jesuiten dafür und Papst Franziskus vielleicht auch eher aus hoffentlich Freundlichkeit?
Immerhin nannte er sich Franziskus, während Jesuiten evtl. stärker für einen "Gottesstaat" auf Erden stehen?
Papst Franziskus könnte unbeabsichtigt etwas Wahres ausgesprochen haben, "Jesuiten seien überall"?
Ich glaube nicht, dass es soviele von Ihnen gibt.
Bei allem Respekt und als Schutz für Martin Luther, der im Wiki Beitrag über Jesuiten allen Ernstes als Vergleich herangezogen wird, wenn Jesuiten evtl. die Ordnung des Herrn auf Erden wollen, so wenigstens die evangelischen Kirchen die Gnade Jesu Christi für und in aller Kreatur?
Jesuiten sollten mehr beachtet werden?

Brigitte Miller | Mi., 23. April 2025 - 10:34

war sein "wichtigstes Vermächtnis"?
Seltsam, mir und anderen ist der Papst eher aufgefallen durch die Unterstützung der Mächtigen und Tonangebenden, sein Engagement
in Weltrettung durch Impfung und Energiewende, Empfehlung der Massenmigration nach Europa, ungeachtet der Folgen.
Dass er sich für den Frieden einsetzte jedoch war richtig.
Scheint mir aber Pflicht für eine Papst.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 24. April 2025 - 08:05

Antwort auf von Brigitte Miller

empfohlen hätte, dann war das evtl. kurzsichtig und oberflächlich.
Papst Franziskus war der Sohn itallienischer Einwanderer nach Argentinien.
Vermutlich gab es da noch Anklänge an Italien.
Laut Wiki hat sich der Papst hingegen in Deutschland unwohl gefühlt.
Seine Vorliebe für das Gästehaus könnte man auch auf ein eigenständiges Empfinden als Gast auslegen?
Die Daten für Argentinien und Italien kann sich jeder anschauen.
Papst Franziskus scheiterte schon damit, eine "lateinamerikanische Gottesmutter" in der Engelsburg "anzusiedeln"?
Nun glaube ich aber, dass auch Papst Benedikt wenig einzuwenden gehabt hätte, hätte es für ihn die Möglichkeit des Nikolaus von Kues gegeben.
Ich vermute die Entstehung des irdischen Lebens in Prußen, glaube also eher an die Migration in die restliche Welt und weiter.
Das spricht aber z.B. nicht gegen auswärtige Päpste* in Rom.
Die Vatikanischen Museen sind gefüllt mit Schätzen der Erde, dann kann auch je heimatlichen Göttern* ein Ort in Rom gegeben werden.