
- „Er nahm mir die Stimme“
Er missbrauchte, vergewaltigte und verleumdete. Und Hollywood schwieg zu den Taten des einst so mächtigen Produzenten Harvey Weinstein. Nun hat die deutsche Regisseurin Maria Schrader mit „She Said“ einen bewegenden Film über die Enthüllungen zweier Journalistinnen gemacht, die den Weinstein-Skandal aufdeckten – und kann dafür auf einen Oscar hoffen.
Ein leerer Hotelflur, auf den Stimmen dringen. Eine Frau sagt immer wieder „nein“. Kleidung und Unterwäsche zusammengeknüllt auf dem Boden eines Hotelzimmers. Ein weißer Bademantel auf einem Bett. Eine laufende Dusche. Dazu die Stimme einer Frau, die berichtet, dass sie sich ins Badezimmer geflüchtet habe und höre, wie Harvey Weinstein im Nebenzimmer masturbiere.
Nicht ein einziges Mal zeigt der Film „She Said“, der Donnerstag in den deutschen Kinos anläuft, Gewalt. Keinen Übergriff, keine Belästigung, keine Vergewaltigung. Nicht einmal Nacktheit. Und doch findet er beklemmende Bilder dafür, was der einst so bedeutende, so mächtige Hollywoodproduzent Harvey Weinstein jahrzehntelang und systematisch jungen Frauen angetan hat, Schauspielerinnen, Mitarbeiterinnen, Models.