
- Wenn die Reben Trauer tragen, ist Weingenuss ein feiner Trost
Unser Genusskolumnist nimmt erschrocken zur Kenntnis, dass sich die Weinwirtschaft und -kultur in einer schweren Krise befinden. Ungewiss, ob der Niedergang noch zu stoppen ist. Ein Grund mehr, sich dem bewussten Genuss dieses herrlichen Getränks zu widmen.
Nach einem kleinen Spießrutenlauf wurde Friedrich Merz am Dienstag vom Deutschen Bundestag zum neuen Bundeskanzler gewählt. Für viele dabei involvierte Menschen sicherlich auch ein Anlass, diesen Tag nach dem offiziellen Programm noch gebührend in kleineren Runden zu feiern.
Ob dabei auch das eine oder andere Glas Wein genossen wurde, blieb der Öffentlichkeit verborgen, und das ist auch gut so. Auf der anderen Seite ist Wein mittlerweile eine hochpolitische Angelegenheit. Zwar hat Deutschland mit Sicherheit drängendere wirtschaftliche Probleme, aber auch die Weinwirtschaft befindet sich in einer strukturellen Krise, die sowohl die Produktion, als auch den Binnenkonsum und den Export betreffen.
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überflüssig. Was soll das? Kennt der Autor diese Winzer persönlich und wollte auf diese Weise ihnen ein paar neue Kunden zuschustern?
Klar kann man die demographische Entwicklung nicht ignorieren, weniger Kehlen, weniger Durst.
Aber wenn ich – in einer Weinbaugegend aufgewachsen – an früher denke, als Quantität und weniger Qualität wichtig waren und mir die Entwicklung anschaue, die der Wein in D genommen hat, dann sehe ich doch, dass längst nicht die Menge, sondern die Qualität entscheiden. Was aber hinzu kommt, sind die horrend gestiegenen Preise, für alles, Energie, etc, aber auch die Löhne für die mittlerweile schon bei mittelgroßen Betrieben unverzichtbaren Hilfsarbeiter. Die Gewinnmargen schrumpfen.
Und eine immer blödsinnigere Politik in Sachen Alkohol und Verkehr. Wer schon bei einem Achtel Angst hat, sich noch ans Steuer zu setzen (nicht weil er nicht mehr kann, sondern wg d irrsinnigen Verkehrsgesetze), wird gar nichts mehr trinken. Mein Gott. Lasst doch d Kirche im Dorf!
Wenn jemand ein Buch, eine CD oder eine Theaterinszenierung empfiehlt, oder auch ein Restaurant, nimmt niemand Anstoß daran. Aber bei Wein taucht dann plötzlich der Verdacht auf, dass man einem persönlich bekannten Produzenten "ein paar neue Kunden zuschustern" wolle. Komisch...
Viele Winzer lebten jahrzehntelang gut von der Verbundenheit vieler Kunden zu "ihrem" Weingut. Immer mehr guten Wein über "Sonderangebote" bei Discountern abzusetzen, das konnte auf Dauer nicht gutgehen. Luxus steht nur begrenzte Zeit auf Aldi und Lidl. Und die junge Kundschaft setzt nicht auf Tradition, sondern auf Abwechslung. Davon profitieren (noch) viele kleine Weingüter. Aber die Verbindung Event mit Wein ist arbeits-und werbeintensiv.