Ex-Kanzlerin Angela Merkel auf dem Evangelischen Kirchentag / picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg

Glaube und Politik - Lasst die Kirche im Dorf!

Unser Kolumnist Wolfgang Kubicki ist schon vor vielen Jahren aus der Kirche ausgetreten. Dass sich die Kirche mit größter Selbstverständlichkeit in die weltliche Politik einmischt, sieht er kritisch. Ist das dann noch Gottes Wort – oder die Einmischung eines verirrten Schafes?

wolfgang-kubicki

Autoreninfo

Wolfgang Kubicki ist stellvertretender FDP-Bundesvorsitzender und war Bundestagsvizepräsident. (Foto: dpa)

So erreichen Sie Wolfgang Kubicki:

Eigentlich könnte ich das Wirken unserer Kirchen mit einer entspannten und professionellen Distanz betrachten, denn ich bin bereits vor vielen Jahren aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Den entscheidenden Anstoß für diesen Schritt lieferte damals ein Landtagskollege von Bündnis 90/Die Grünen, der zugleich Präses der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Schleswig-Holstein war. 

Im Plenarsaal zur Mäßigung und Demut aufrufen, insbesondere den sozialen Neid schüren gegen die Reichen, und zugleich als Präses der Landeskirche darauf beharren, einen dicken Dienstwagen zu bekommen, einschließlich eines Fahrers auf Basis einer geringfügigen Beschäftigung, war für mich dann doch zu viel des „Wasser predigen und Wein trinken“. Als damaliger Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion musste ich mir seine Landtagspredigten ohnehin permanent anhören.

Ich bin mit Gott im Reinen und hoffe protestantisch-demütig, dass er es einigermaßen auch mit mir ist. Das kann ich von der Kirche, trotz meines Austritts, nicht wirklich behaupten. Die Kirche mischt sich mit größter Selbstverständlichkeit in die weltliche Politik ein. Und die weltliche Politik ist nun mal mein Geschäft. Deshalb stellt sich die Frage, mit welcher Autorität die Kirche eigentlich in diesen weltlichen Dingen spricht. Ist es Gottes Wort, oder die Aussage eines verirrten Schafes?

Kulturkampf auf der Seite der Kirche

Julia Klöckner, die neue Bundestagspräsidentin, hatte diese Frage indirekt in der Bild am Sonntag gestellt – meiner Meinung nach zu Recht – und darauf hingewiesen, dass die Kirchen zu den elementaren geistlichen und moralischen Fragen wenig anzubieten hätten, sich aber zu tagespolitischen Themen äußern „wie eine NGO“. Und sie fügte hinzu: „Ich meine: Klar kann sich die Kirche auch zu Tempo 130 äußern, aber dafür zahle ich jetzt nicht unbedingt Kirchensteuern.“

Es ist einigermaßen vielsagend, wie sehr diese Äußerungen als Provokation verstanden wurden. Noch vielsagender ist, wer sich am lautesten und emotionalsten in diesen Kulturkampf auf die Seite der Kirche geworfen hat. Der grüne Bundestagsabgeordnete Andreas Audretsch, bis vor kurzem noch Wahlkampfmanager von Robert Habeck und aufgefallen mit den Seinen als ignorant gegenüber dem 8. Gebot („Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider Deinen Nächsten“) verstieg sich via X zu der Aussage:

„Die Kirche soll Frauenrechte beim Thema Abtreibung infrage stellen, aber keinesfalls Natur-Verwüstung anprangern, #Klimaschutz einfordern. Ernsthaft, Frau #Klöckner? Dieser instrumentelle Umgang mit der Kirche ist einer C-Partei unwürdig.“

Instrumentell ist hier vor allem die, vorsichtig formuliert, freihändige Interpretation von Herrn Audretsch dessen, was Frau Klöckner gesagt hat. Aber die Stoßrichtung hat der emsige grüne Parteisoldat vorgegeben: Die Bundestagspräsidentin hat nach grüner Lesart nicht die Kirche kritisiert, sondern implizit die Lebensgrundlagen der Menschheit infrage gestellt. 

Das mag übertrieben erscheinen, aber im grünen Selbstverständnis ist der Affront grundsätzlich programmiert, wenn das Wort „Tempolimit“ fällt und es nicht zugleich als Schlüssel für die Rettung des Planeten benannt wird. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass – nachdem sich gefühlt die gesamte Fraktions- und Parteispitze von Bündnis 90/Die Grünen zu Frau Klöckner geäußert hatte – Katrin Göring-Eckardt via Welt zum großen moralischen Rundumschlag ausgeholt hat.

Natürlich sollten sich die Kirchen politisch einmischen. Gerechtfertigt wird dies unter anderem mit einem Zitat von Gottes Sohn selbst aus dem Lukas-Evangelium. Und das Tempolimit sei ohnehin nur ein Gleichnis: „Ja, auch das mit dem Tempolimit ist natürlich eine Beispielerzählung, die für das Ganze stehen will. Kaum ein Gleichnis, dass so einfach Lebensschutz (weniger Unfälle, weniger Tote) und Schöpfungsbewahrung (weniger CO2) zusammenbringt.“ Mehr geht nicht. Amen.

Das Problem der grünen Kirchentreue

Man kann auf eine derartige Argumentationsführung auf unterschiedliche Art und Weise reagieren. Zum Beispiel spöttisch, indem man darauf hinweist, dass Einfalt kein Bestandteil der Dreifaltigkeit ist. Oder man bemüht selbst die Heilige Schrift, um seinen eigenen politischen Punkt zu machen. 

Ich warte nur darauf, dass Linke Vermögenssteuer und 100 Prozent Erbschaftssteuer auf Matthäus 19,24 stützen: „Eher wird ein Kamel durch ein Nadelöhr gehen, als ein Reicher ins Himmelreich kommen.“ Aber ich fürchte, die grüne Bibeltreue würde schnell einer umständlichen Exegese weichen, wenn Sätze wie „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht“ in die Diskussion eingebracht würden. Die Erde „untertan“ machen und statt Straßen zu bauen Moore wieder zu vernässen, passt nicht unbedingt zusammen.

Und da stehen wir vor dem eigentlichen Problem der grünen Kirchentreue. Denn natürlich argumentieren Kirchen bei ihren politischen Äußerungen religiös. Die Grundlage der Überlegung ist die Bibel. Was denn sonst? Selbstverständlich steht es jedem Politiker und seinem Gewissen frei, seine eigenen moralischen und ethischen Überlegungen auf die gleiche Grundlage zu stellen. Aber im politischen Diskurs hat die Bibel als Argumentationsgrundlage außerhalb der Kirche wenig zu suchen. 

Die Grünen sollten sich ernsthaft fragen, ob sie diese kirchlich-politische Verquickung weiter unterstützen wollen. Denn natürlich ist es politisch angenehm, öffentliche Fürsprache für die eigenen politischen Überzeugungen zu bekommen. Und dann noch so offensiv, wie etwa durch die evangelische Kirche in Fragen des Tempolimits. Ich habe noch die betenden Pastoren vor Augen, die den amerikanischen Präsidenten Trump umringen. Das sind sicherlich keine Bilder, die wir uns für unsere hiesige politische Kultur wünschen. 

Fakten statt Glaubenssätze

Den Kirchen, die aktive bis aktivistische Mitgestaltung der Politik zu empfehlen, geht nicht unter der Prämisse, dass dies nur dann erlaubt ist, wenn die politischen Inhalte opportun sind. Deshalb muss die grün-evangelikale Bewegung auf Widerspruch eines Liberalen stoßen. Unsere moralisch-ethischen Spielregeln können wir im Miteinander von Christen, Atheisten, Muslimen, Juden, Buddhisten, Agnostikern usw. allein aus dem Grundgesetz ableiten. Das Tempolimit, so weh es den Grünen auch tun mag, kann nur an irdischen Maßstäben gemessen werden. Da stoßen Absolutheitsansprüche selbstverständlich an argumentative Grenzen. 

Wenn ein Tempolimit so viel Nutzen hat, dass seine Einführung auf jeden Fall gerechtfertigt ist, warum dann bei 130 km/h und nicht bei 50 km/h? Und verhalten wir uns nicht dann am klimafreundlichsten, wenn wir endlich leben wie die Amischen? Wer kann da schon nein sagen? Allerdings sind solche Überlegungen unserer Rechtsordnung fremd. Wir bewerten diese Fragen in den Graustufen der Verhältnismäßigkeit und anhand von Fakten und nicht von Behauptungen oder von Glaubenssätzen.

Tempolimit zum Schutz des Lebens?

Fakt ist, dass in Deutschland je 1000 km Autobahn statistisch deutlich weniger Menschen sterben als in Belgien (Tempolimit 120 km/h), Italien (Tempolimit 130 km/h) oder Slowenien (Tempolimit 130 km/h). Im europäischen Vergleich schneiden ganze neun Länder schlechter ab als Deutschland. Alle diese Länder haben ein Tempolimit. Ist es nicht ohnehin das Ziel der Mobilitätswende, dass wir bald alle klimaneutral unterwegs sind? War es nicht Katrin Göring-Eckardt selbst, die feststellte: „Wind und Sonne kriegen wir zum Nulltarif“? Ein nicht CO2-emittierendes Fahrzeug taugt schlicht nicht als Begründung für ein Tempolimit.

So bleibt von der Forderung eines Tempolimits zum Schutz des Lebens und der Lebensgrundlagen nicht mehr viel übrig, wenn man mit dem Thema rational und nicht göttlich überhöht umgeht. Julia Klöcker hat nicht nur das Recht zu sagen, was sie denkt, sondern sie hat auch in der Sache recht. Und die grüne Aufregung ist heuchlerisch. Folgen sollte man ihr nicht, wenn man noch Glauben und Verstand hat.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Keppelen Juliana | Sa., 3. Mai 2025 - 09:44

bilden schon seit ewigen Zeiten eine Einheit. Der Spruch "haltet ihr sie (das Volk) dumm, wir halten es (das Volk) arm" gilt bis heute. Selbst ein paar "Revoluzzer" wie Luther oder Jesus konnten diese Symbiose nur kurz stören.

Ein "gutes" Beispiel gibt die Heilige Angela ab auf diesem Kirchentag, liebe Frau Keppelen. "Fortune" wünscht sie ihrem Nachfolger Merz. Ein vergifteter Wunsch, verbunden mit der Aufforderung, die Meinungsfreiheit noch weiter einzuschränken. Wie dämlich sie aber wirklich ist, wurde ganz offensichtlich, als sie bei Phoenix ein Interview gab zu ihrem Auftritt und einräumte, sie hätte wohl einen Hang zum Autoritären!!!!
Ja manchmal rutscht selbst den verlogensten Protagonisten die Wahrheit über das Ausmaß ihrer Abgründe heraus. Sie wollte das Gesagte sogleich relativieren und redete sich schnell um Kopf und Kragen. Das übliche Merkel-Geschwurbel. Dass der Totengräberin Deutschlands von den Eliten unseres Gemeinwesens immer noch eine Plattform zur Verfügung gestellt wird, beweist nur eindrücklich wie krank dieses Land mittlerweile ist, dazu gehört ganz vorn in erster Reihe auch die Kirche! Eine Kirche die sich politisiert hat wie nie zuvor in der Geschichte. Eine Kirche die ausgrenzt!!

Straub Klaus Dieter | Sa., 3. Mai 2025 - 10:25

Geb dem Kaiser was des Kaisers ist und Gott was Gottes ist, sollte sich diese links, grün, woke EV Kirche zu Herzen nehmen. Nein man muss seinen Senf in allem dazu geben! Die Austritte sind dann halt hinzunehmen. Rein rechnerisch dürfte die EV-Kirche im Jahre 2040 die Schallmauer von 10 Mio. unterschreiten und ich freue mich darauf.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 3. Mai 2025 - 10:27

Sie haben mit vielem Recht Herr Kubicki. Doch hat die Kirche in der Politik beste Vorbilder. In Ministerien Korruption und Vetternwirtschaft. Quer durch die etablierten Parteien wird gelogen was das Zeug hergibt. Baerbock und andere wollen dem Volk Flugabstinenz verordnen, sie vom Auto aus Fahrrad bringen und was machen sie selbst?
Die Liste der eigennütziges verlogenen Politiker ist lang. Warum soll sich Kirche da ausnehmen? Nein, es sind meistens nicht die Geistlichen vor Ort auf der Straße, sondern diejenigen die Ämter inne haben, die sog. administrativen Kirchenleute, die Apparatschiks und wie man sie sonst noch nennt. Die alle wollen Macht und Geld, bestens von Kirchensteuern bezahlt. Schon zu allen Zeiten ließ sich die Kirche den Glauben bezahlen. Niemand wird diese mafiösen Strukturen durchbrechen. Wer die Geschichte betrachtet weiß, die schrecken auch vor Mord nicht zurück. Und wer liest, dass der ev. Kirchentag weiße Kinder explizit aus einem Seminar ausschließt, weiß alles.

Karl-Heinz Weiß | Sa., 3. Mai 2025 - 11:04

Bei den inhaltlichen Positionen des zum Katholizismus konvertierten JD Vance und des verstorbenen Papst Franziskus kann man exemplarisch die Rolle der Kirchen ablesen. Während Vance den Vorrang von Familie und Heimatland betont, setzte sich der Papst seit 2015 für „grenzenlose Flüchtlingshilfe" ein. Die Folgen sind aktuell zu sehen. Die deutsche katholische Kirche agierte vorsichtiger, mit Hinweis auf die Notwendigkeit von Hilfen in den Herkunftsländern. Zwischen die Positionen der GRÜNEN und der EKD passte kein Blatt Papier.

Christa Wallau | Sa., 3. Mai 2025 - 11:06

darauf hat der große Theologe Karl Ratzinger (Papst Benedikt XVI.) immer wieder hingewiesen.
Der Heilige Geist, der alle Christen erfüllen sollte, ist ein Geist der Weisheit, des Verstandes u n d der Gottesfurcht. Beides gilt es mit Hilfe der Vernunft zu vereinbaren.
Deutlicher als Jesus kann man es nicht sagen:
Es gibt Reiche auf dieser Welt, und es gibt "sein" Gottes-Reich - und in beiden herrschen unterschiedliche Gesetze.
Menschen, die Jesus folgen wollen, müssen sich entscheiden, wem sie letztlich größeres Vertrauen entgegenbringen: Gott oder der Welt.
Aber im täglichen Umgang mit den Bedingungen der Welt d ü r f e n die Gott-Gläubigen nicht nur, sondern sie m ü s s e n sogar "klug sein wie die Schlangen..." (Mt 10,16).
D. h.: Christen müssen die Spielregeln der unvollkommenen Welt beachten u. gleichzeitig (!) nach der Vollkommenheit u. dem Heil der Welt Gottes streben.
Wahrlich keine leichte Aufgabe, die mit naiver Selbstherrlichkeit ganz sicher nicht zu bewältigen ist!

Christoph Kuhlmann | Sa., 3. Mai 2025 - 11:12

Die Kirche instrumentalisiert den Glauben für die Wahrhaftigkeit politischer Zielsetzungen. Das Ganze in einer Gesellschaft, die nicht einmal ein objektives Kriterium für Richtigkeit hat, es sei denn in den engen Grenzen geschlossener, trivialisierter Systeme. Das Göttliche wird der mundanen Zweckrationalität untergeordnet. Im außerkirchlichen Religionsverständnis ein Frevel.

Johannes Renz | Sa., 3. Mai 2025 - 13:03

In vielem hat Herr Kubicki Recht, in manchem aber anscheinend schlicht keine Ahnung. Der Begriff "grün-evangelikale-Bewegung" ist so ein Beispiel. Die Evangelikalen in Deutschland kann man getrost noch als klassische CDU-Wähler bezeichnen, auch wenn es natürlich auch Ausnahmen gibt. Zu Zeiten von Johannes Rau wählte man dort in NRW sicher auch SPD, heute im konservativen Spektrum mitunter auch AfD (weil die ja scheinbar gegen Abtreibung sind). Grün wählen aber höchstens ein paar Links- oder vor allem so genannte Postevangelikale.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 3. Mai 2025 - 13:14

bei Gott und frei zu sein, das scheint mir ein guter und fröhlicher Weg.
Das muss nicht zwangsläufig in eine Kirchenmitgliedschaft münden.
Man kann einen freiwilligen Gemeindebeitrag zahlen und einzelne Projekte unterstützen, z.B. Arbeit mit Obachlosen, kirchliche Tafeln oder Kirchenrestauration, vielleicht sogar "grüne" Projekte.
Bitte bleiben Sie da irgendwo, "tiefverwurzelt und hoch hinaus".
Ich wünsche Ihnen Frieden mit Allen.

Walter Bühler | Sa., 3. Mai 2025 - 19:36

Wenn Himmel und Hölle so sind, wie es sich der naive Volksglaube vorstellt, dann wird man darauf bestehen müssen, dass die Hölle ihre Tätigkeit nur fortsetzen darf, wenn alle Verbrenner durch elektrische Anlagen ersetzt sind.
.---
Außerdem muss man prüfen, ob für An- und Abreise kein Tempolimit eingeführt werden sollte.

Muss aber Gott unser Sonnensystem nicht endlich mal neu erschaffen? Es geht doch einfach nicht an, dass unsere Sonne seit Jahrmillionen unsere Erde nur mit teuflischer, heißer Nuklearnergie aus nackter Kernfusion versorgt, und dass bis jetzt keine alternative Energieerzeugung existiert!!

Ein Skandal! Es muss doch auch umweltfreundlichere Methoden geben, um das irdische Europa zuverlässig und dauerhaft auf der idealen Urlaubstemperatur von etwa 23° C zu halten!
----

Nix für ungut!

Ich wollte nur zeigen, wie es aussehen könnte, wenn sich gewisse Menschen, die alles "Besser wissen", an die Stelle Gottes setzen könnten, ohne ihren Verstand zu gebrauchen.

Karla Vetter | Sa., 3. Mai 2025 - 20:18

in der gläubig sein, auch bedeuten kann die Kirche zu verlassen. Der Linksprotestanismus ist Komplize des "Wokismus". Man liest aus der Bibel was in die Agenda passt. Das dient dann als Moralkeule. Der momentan laufende Kirchentag in Hannover kann getrost als grünes Hochamt bezeichnet werden.

Sabine Lehmann | Sa., 3. Mai 2025 - 22:21

Unter dieser Prämisse leiden nicht Wenige unserer Gesellschaft u. angesichts aktueller Glaubensbekenntnisse nötiger denn je;)
All die viele wertschöpfenden Leistungsträger vollbringen politische, praktische u. völlig uneigennützige Kunststücke & Illusionen, dass selbst David Copperfield vor Neid erblassen würde. So muss man als gemeiner Bürger dieser Tage wieder ein Mal mehr einfach glauben was da aufgetischt wird. Begründungen fehlen, von Transparenz ganz zu schweigen, denn wird die Opposition unbequem, ist sie halt einfach rechtsextrem. So what?
So kommen wir nicht auf's Ungewohnte, gut dressiert hüpfen wir wie artige Zirkuspferdchen über jedes Stöckchen, das uns von Vater*in Staat hingehalten wird. Sitz, Platz, Bleib, gelernt ist gelernt, u. wie bei jeder klassischen Konditionierung darf die Belohnung am Schluss nicht fehlen. Ich frag' mich nur, wo die ist? Raider ist jetzt Twixx, Olaf heißt jetzt Fritz, ändern wird sich Nix. Vielleicht gibt's ja jetzt Rabattmarken für Bademäntel;)

Lisa Werle | Sa., 3. Mai 2025 - 22:39

Wir sind derteit im europ. Ausland unterwegs und erleben gerade in einem Hotel, wie religiöses und nationales Selbstbewusstsein geht, zB von konservativen Juden, von muslimischen Familien, Frauen voll verschleiert, von europäischen Nachbarn. Und gleichzeitig sehen wir aus unserer Heimat den duckmäuserischen Verrat des Christentums auf diesem üblen, albernen ev. 'Kirchentag' und den links-grünen Verrat der eigenen Nationalität. Man könnte nur noch kotzen , wenn man diese sog Politiker hört, die Deutschland mit Wonne in die Tonne treten - und alle Deutschen gleich mit. Wer sich nicht klein macht, gehört laut Merz wohl zu den radikalisierten. Wann hört diese Selbstzerstörung endlich auf? Erst wenn alles im Eimer ist?

naumanna | So., 4. Mai 2025 - 14:09

Mit Abscheu habe ich zur Kenntnis genommen, dass auf dem Kirchentag Hannover 2025 weiße Kinder von Veranstaltungen ausgegrenzt werden. Das ist kein Witz, sondern die Wahrheit, ich habe nachrecherchiert. Das ist eine gefährliche Segregation - hatten wir eigentlich überwunden - ja, es ist Rassismus und Volksverhetzung. Entsprechende Klagen werden hoffentlich folgen.
Menschen reagieren fassungslos - mit Christentum hat das nichts mehr zu tun.
Selbst Migranteneltern äußern sich empört auf X über dieses rassistische Verhalten des Kirchentages ... "die Gesellschaft wird gespalten" und "ist mein Sohn dunkel genug? Er hat einen dunklen Vater und eine weisse Mutter " - ich hoffe, die Verantwortlichen für dieses Desaster im Kirchentag werden hart bestraft und müssen sich öffentlich dazu äußern ...